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Geschrieben von Munin am 04.04.2016 um 10:29:

kleine Panne mit BSL/Mitterdorf STMK

Hallo liebe Foren-Gemeinde,

ich hab gestern mein Motorrad aus der Steiermark nach Wien überstellt - das Wetter war ja prächtig und der Semmering ist ja auch immer wieder seine Kurven wert.
Auf Höhe Mitterdorf (im Mürztal) merke ich eine unangenheme Vibration auf der rechten Fußraste und bemerke, dass sich mein (BSL) Auspuff schon wieder verabschiedet hat. (Vorgeschichte: ist mir schon einmal direkt nach einem teuren Service runter "gefallen" und habe ihn dann bei einem namhaften HD-Händler neuerlich montieren lassen.)

Also komme ich zum liegen, beim Kreisverkehr unter der S6.
Was soll ich jetzt machen? Die Schraube fehlt, der Auspuff hält nur noch an den wackeligen Krümmer-Schrauben.
Öamtc bzw. Hog hab ich nicht, Werkstatt in der Umgebung hat auch keine offen - es ist ja Sonntag.

WRRRRM, WRRRRM, Motorräder ziehen vorbei.
Alle gaffen, und grüßen. und Grüßen. Und winken.
Es ist ja so eine fabelhafte Gemeinschaft und Kameradschaft - da wird gewunken und gewunken.

Naja, dann hab ich halt meinen Bruder angerufen er möge mit einer M8 Schraube kommen, Zur Sicherheit Gewindestange und das ganze Zeug mitnehmen und sich auf den ~50 minütigen Weg machen.

Sicher 50 Motorräder später (dort war extrem viel los) und einige Harleys dabei - fällt mir schon fast die Hand vom freundlichen Winken ab. Da hör ich ein mächtiges Getöse daherbollern - muss eine Harley sein denk ich mir. Dann sehe ich schon Weitem einen hohen Ape dahercruisen und der Typ dreht eine Runde im Kreisverkehr und fährt glatt raus.
Begrüßt mich knapp, fragt wo das Problem liegt; Ich zeig ihm das Dilemma, und er meint nur: " Wennst Glück hast bin ich in 10 Minuten wieder da."
Er schwingt sich auf seine Harley, startet die auffällig laute Maschine und donnert weg. Keine 10 Minuten später taucht er mit einer M8 Schraube samt Mutter auf und kniet anschließend mit mir am Asphalt und montiert dann auch gleich noch.

Trinkgeld sei eine Ehrenbeleidung meint er noch und so schnell wie er aufgetaucht ist war er wieder weg. Das Provisorium hat dann bis Wien gehalten.

Fazit: Die "Biker-Kameradschaft" ist ein bisserl zweischneidig. Viel Lippenbekenntnis was sich letztlich aufs Grüßen reduziert. Und dann gibts sie noch, die richtig guten Typen. Man glaub ja nicht wie froh man ist, wenn man dasteht und nicht weiter kommt und dann bleibt einer stehen und versucht zu helfen. Wenn das dann auch noch wirklich klappt - das ist Glück. Ich kann nur sagen, dass der Biker ein richtig klasser Haberer ist. (ich war/bin extrem dankbar!)

An diesem Schwank wollt ich Euch teilhaben lassen, vielleicht ermuntert es den einen oder anderen ja auch zum Halten bei Bedarf...

Viele Grüße,
vom Munin


Geschrieben von blackwilli am 04.04.2016 um 11:15:

Tja, doch noch Glück gehabt, und Dein Erlebnis mit vielen nur winkenden Moppedfahrern ist heute leider oft so. Es stehen ja heute auch alle paar hundert Meter welche und Rauchen, klönen oder fummeln am Navi. Wenn man da überall anhalten würde. Früher hat wirklich fast jeder angehalten, wenn man irgenwo allein am Straßenrand stand (und ja ja, früher war nicht alles besser, aber das schon), aber eben auch oft, wenn man wirklich nur ne Raucherpause machte. Augenzwinkern Und dann kam MOTORRAD auf die Idee mit dem gelben Schal, den man an den Lenker hing, wenn man ein Problem hatte, hat gut funktioniert, erinnert sich noch jemand ?  Man muss sich heute schon genauer bemerkbar machen, das man wirklich Hilfe braucht, dann klappts auch mit den hilfsbereiten Moppedfahrern.


Geschrieben von sigi74 am 04.04.2016 um 13:26:

vom winken allein bleibt halt keiner stehen, auch irgendwie vorhersehbar.
wie schon treffend gesagt, bei dem inflationären grußgehabe muss man sich heutzutage schon eindeutig bemerkbar machen. großes Grinsen

aber cool dass einer geholfen hat!

 

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du hast vielleicht recht, 
aber meine Meinung gefällt mir besser Augenzwinkern


Geschrieben von Black Pearl am 04.04.2016 um 13:36:

Coole Sache das. Liest man leider viel zu selten.

Ja der gelbe Schal, ich kenn ihn noch. Vermutlich die wenigsten, wobei ich mich soweit aus dem Fenster lehnen würde und behaupte, dass zumindest hier sich noch wesentlich mehr dran erinnern können als in den vielen HoKaYaSuDu-Foren...

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A smoothed sea never made a skillful sailor


Geschrieben von SportyCB am 04.04.2016 um 13:53:

Stamme auch noch aus der Zeit, wo man mit nem gelben Schal auf sich aufmerksam machen konnte.

Mir ist im Herbst folgendes passiert: fahr nachmittags ne etwas abgelegene Straße, halt an um nen Fotostop zu machen, da hält keine 5 Minuten später ein Autofahrer neben mit an und fragt, ob ich ne Panne hätte, so kann es auch gehen...


Geschrieben von HeikoJ am 04.04.2016 um 13:55:

Stimmt, nur winken is nicht, VOR dem Schal war, soweit ich mich erinnere, das Pannenzeichen ein Handschuh auf dem linken Spiegel, aber auch das würden jetzt nur die alten Hasen als solches erkennen ...
Ich will nicht von alten Zeiten anfangen, aber heute ist Motorradfahren "Breitensport", kaum einer macht sich Gedanken, außerdem "der hat ja eh ein Handy und kann Hilfe rufen, ich brauch mich nicht drum zu kümmern".
Wenn in den 70ern oder 80ern jemand mit dem Mopped am Straßenrand stand hat man (ich) sich schon auf die Entfernung durch Handzeichen verständigt ob es ein Problem gibt. Manchmal auch einfach zum Quatschen stehen geblieben.
Allerdings kenne ich das auch noch das die Harleys auf der einen und alle anderen auf der anderen Seite des Parkplatzes gehalten haben. Da hab ich aber auch noch 'ne Jeansweste über der Lederjacke getragen. großes Grinsen

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Zwischen dem, was wir sagen wollen, was wir denken, das wir sagen, dem was wir sagen, was wir hören, was wir hören wollen, und was wir verstehen, bestehen jede Menge Unterschiede.