Nachdem letzte Woche aus gewöhnlich gut unterrichteten Abschleppunternehmerkreisen durchgesickert war, daß sie für dieses Wochenende eine erhöhte Anzahl von Abschleppwagen und Fahrern vorhalten sollen, da bei geplanten Technischen Kontrollen gleich an verschiedenen Hot Spots in Mittelhessen (kannte ich in dem Ausmaß bisher auch noch nicht) mit einer Menge sichergestellter Motorräder zu rechnen sei, haben wir uns spontan entschlossen, von Freitag bis Sonntag in den ohnehin gefühlt viel motorradfreundlicheren Osten, konkret mal wieder in den Thüringer Wald, zu fahren:
Foto 1: Meine Frau hatte sich diesesmal für unsere Ducati Monster entschieden, sodass wir eine reine V-Twin-Tour machten. Die Hinfahrt sind wir auf dem schnellsten Weg über A66, Gersfeld in der Röhn, Bad Neustadt an der Saale, die wie immer kaum befahrene A71 bis Ausfahrt Zella Mehlis Richtung Oberhof die ganze Zeit komplett trocken an dem Unwettergebiet südlich über dem Frankenland vorbeigefahren.
Fotos 2+3: Übernachtet haben wir wieder im Panorama-Hotel Oberhof mit ausgesprochen gutem Service. Die familiengeführte Ahorngruppe ist besonders familienfreundlich, dazu gehören auch gemäßigte Preise.
Fotos 4+5: Beim Abendessen konnte man es im Süden blitzen sehen.
Foto 6: Der Samstag Morgen empfing uns nach dem Frühstück ab 10:00 wie angekündigt mit einer Wolkensuppe bis Hannover, die bis Mittag nach Süden abgezogen war. Den ganzen Tag motorradfreundliche 20+- Grad C. Von Oberhof ging es ein kurzes Stück Richtung Zella-Mehlis, um dann Richtung Schmücke auf den Rennsteig, die Höhenkammstrasse, abzubiegen. Böse Falle: aus Richtung Zella Mehlis ist der Abzweig groß und deutlich als Beginn des Rennsteigs angezeigt, aus Richtung Oberhof steht nur ein Hinweischild Richtung Schmücke.
Foto 7: Tank&Rast auf der einzigen Tankstelle am Rennsteig, zumindest bis Masserberg: „Q1“
Foto 8: Der großflächige Blick vom Aussichtsrestaurant in Masserberg bestätigt, was schon die ganzen kahlen Flächen links und rechts vom Rennsteig erahnen ließen: Hier stehts um den Wald fast schon so schlimm wie im Harz: Wo die toten Bäume nicht schon großflächig umgehauen sind, stehen zwischen den grünen Bäume schon viele verdorrte Leichen. Das kommt wohl von Schädlingen, deren Larven oder Eier in den milden Wintern nicht mehr abgetötet werden und die sich in den wärmeren Sommern immer wohler fühlen.
Foto 9: Die Generalkarte, hier Blatt 11, hat wieder gute Dienste geleistet: Man kann spontan der nächsten Ort anvisieren, zu dem es auf dem kürzesten Weg auf der gewünschten Strecke geht, und den als Ziel ins Navi eingeben, und sich dort wieder spontan entscheiden.So sind wir aus Masserberg wieder zurück bis Abzweig Katzhütte Richtung Steinheid und über Neuhaus nach Lauscha gefahren.Dort war wegen eines Straßenfestes der Weg zuende, aber kurz davor war im Ort eine große Glasbläserei mit Museum und Restaurant. Sehr interessant, wenn man nur vage Vorstellungen von der Glasbläserei hat.
Fotos 10+11: So sind wir abermals zurück nach Neuhaus und von dort über Katzhütte und Großbreitenbach nach Ilmenau gefahren. Am südwestlichen Ortsende wieder in den Thüringer Wald, um bei Allzunah …
Foto 12: … zurück auf den Rennsteig „nach Hause“ Richtung Oberhof zu fahren.
Fotos 13-15: Ausklang in Oberhof im „Shake‘s Beer“: Hier haben wir bei Heavy Metal - Mucke zum ersten Mal in D Heiniken vom Fass gekriegt. Fotos natürlich, bevor sich der Laden gefüllt hat

Foto 16: Der heutige Morgen empfing uns bei strahlendem Sonnenschein bei frischen 14 Grad, allemal angenehmer als die schwülen 30+- die ganze Woche in der Heimat.
Fotos 17-20: Zum Abschied ein Käffchen „im Sternengrund“: Das ist die Applauskurve an der „Bergrennstrecke“

von Zella Mehlis nach Oberhof, eine der ersten modernen Straßenbauten in D im frühen 19. Jahrhundert nach den üblichen Feldwegen „ohne Infrastrukturkosten“ für die Feudalherren, die seit dem Mittelalter die „europäischen Interstates“ darstellten. Hier erkennt man zum ersten Mal seit der Römerzeit („Via Appia“) wieder so etwas wie ingenieurtechnische Straßenbauplanung.
Rückweg über A71 bis Bad Neustadt an der Saale, dort spontan entschieden, über Land durch die südliche Rhön über Schmalwasser, Sandberg, Waldberg, Wildflecken, Bad Brückenau bis Bad Soden - Salmünster zu fahren. Von dort auf der A66 prompt in Stop an Go in der langen Baustelle an Gelnhausen vorbei geraten. Daher in Gelnhausen kurz vorm Hitzschlag wieder rausgekonnt und über Land heim. Zum Glück in keine der angekündigten Kontrollen geraten. Selbst wenn nix dabei rauskommen sollte

, verliert man eine Menge Zeit.
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„I don‘t like valves that look like golf tees. Intake valves should be the size of trash can lids, and pistons should be the size of manhole covers“ (Jay Leno)
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