Hi Folks,
nachdem ich meine Dicke besser kennenlernen wollte und die Sinne zum Saisonanfang auch noch zu schärfen waren, habe ich am 4. und am 19. April ein Fahrsicherheitstraining gebucht.
Nicht irgendwo, sondern beim vfv-Wien im Bundesausbildungszentrum der Polizei. Dort läuft die „Rennleitung“ ohne Uniform herum und ist echt „lässig“.
Am 4. April war Basistraining angesagt und ich bin deutlich zu früh am Gelände in Markgrafneusiedl, einige Kilometer nördlich von Wien eingetroffen.
In Summe waren 11 Motorräder und 4 Harleys in der Gruppe. Erstaunlich viele Mädels mit von der Partie und der Altersschnitt aller Teilnehmenden lag sicher nicht wesentlich unter 50.
Während wir noch auf die Einweisung gewartet haben, ist auch eine Gruppe von Uniformierten auf Dienstmotorrädern eingetroffen.
Wenn du so jemand nicht im Rückspiegel hast, schaut das gar nicht so übel aus.
Wir haben dann erfahren, dass der Innenminister samt Presseabteilung vorbei kommen wird und u.a. die Motorradausbildung für Private, die die Polizisten in ihrer Freizeit durchführen, Thema ist.
Soll so sein …
Interessant nur, was intern am Platz gesprochen worden ist und was dann in den Zeitungen zu lesen war. Zwei Stories, die nur am selben Platz stattgefunden haben.
Abgesehen von einer Triumph waren nur 2-Zylinder Mopeds dabei, von KTM über Ducati, Honda, Guzzi und BMW bis eben 4 Harleys, davon 2 neuere Road Glide, eine Street Glide, wenn ich mich nicht irre, und meine alte E-Glide.
Wegen der Anwesenheit des Innenminister und der Polizeimotorräder hatten wir eine SEHR ausgiebige Einführungsrunde am Platz. Und dankenswerterweise waren bei den 15 Teilnehmenden auch Anfänger dabei, die die Geschwindigkeit niedriger gehalten haben.
Wir mit den „Glides“ haben die engeren Kurven und Richtungswechsel standesgemäß absolviert …. rrrrrrratsch links und rrrrrrratsch rechts herum. Aber dank der Anfänger ist das nicht aufgefallen.
Der Instruktor auf einer Honda NC750 war jedenfalls viel schneller unterwegs, bis die Fußrasten aufzusetzen begonnen haben ;-(
Mit jeder Runde, mit jeder Anweisung zu Blicktechnik, Handhaltung (2-Finger Technik) und Gewichtsverlagerung sind die Runden entspannter und runder, dabei auch schneller geworden. Der Fortschritt hat echt Spaß gemacht. Und mein erstes Ziel, die (Schräglagen)Grenzen meiner Dicken auszuloten, war auch erreicht.
Mittags gab's Grillwürste und Zeit zum Plaudern.
Tipps zum Aufstellen eines umgefallenen Motorrads und richtigem Verhalten nach einem „Ausrutscher“, sowie die Technik, die Fuhre auf den Hauptständer zu bringen, kamen am Nachmittag dran. Einschließlich des Kommentars des Instruktors, dass eine Harley eh nur bis 45° umfällt und dann am Koffer oder Bügel stehen bleibt. Die wirklich trockene Transalp zum Aufheben war jedenfalls ein „leichtes Spiel“ verglichen mit meiner Dicken.
Zum Schwitzen ist der Instruktor dann gekommen, als er uns beim Umdrehen in der Steigung gesichert hat. Halb so wild!
Umdrehen auf engem Raum kam danach dran und zum Abschluss noch die klassischen Bremsübungen.
Beim Umdrehen auf engem Raum ist die Ducati Panignale mit praktisch keinem Lenkanschlag an ihre Grenzen gekommen – no way to turn around. Alle anderen hatten genug Einschlag und nur das Gleichgewicht zwischen Geschwindigkeit/Zentrifugalkraft und Erdanziehungskraft haben den Radius begrenzt.
Die meisten hatten beim Bremsen eher mit dem sanften Griff nach dem Bremshebel zu kämpfen, ich hab ohne ABS mit dem Hinterrad Rauchzeichen gegeben und beim dritten Versuch war dann auch die Gabel richtig auf Block. Geht doch!
Damit hat der erste Tag geendet, wir haben alle gerne unsere freiwilligen Spenden für das an und für sich kostenlose Training gegeben und dann ging's ab nach Hause. 3 Stunden Landstraße waren ideal, das Gelernte zu üben.
Damit für den Moment genug, Fortsetzung vom Expertentraining folgt nach dem 19. und dann vielleicht auch mehr Fotos von den Übungen.
Euch in der Zwischenzeit eine sicher Fahrt.
__________________
der lieber fährt als schraubt