Ich habe nun nochmal alles auseinander gehabt und wie es scheint, mein Problem lösen können. Danke dafür noch einmal @Tinnefou-jun !
Als ich meine Sporty geholt habe, gab es bei kaltem Motor und zu früh hinein geschobenem Choke schon mal Vergaserpatschen. Also eine Folge zu mageren Motorlaufs, aber eben nur bei derartiger "Fehlbedienung".
Später kam das häufiger vor, verbunden mit Auspuffknallen im Schiebebetrieb. Eines Tages dann ein so heftiges Patschen, dass es eben die Manifolddichtung weggeblasen hat und sie schräg auf dem Vergaser hing (im eingebauten Zustand gut sichtbar). Nach einem Zerlegen und Zusammenbauen war kurz Ruhe, dann ging es von vorne los.
Bei genauem Hinsehen ergab sich die Ursache.
Auf dem Umfang des Ansaugstutzens sitzt die Manifolddichtung aus Gummi. Die offene Seite der Dichtung zeigt darum Richtung Motor. In der geschlossenen Seite steckt der Vergaser.
Das Luftfiltergehäuse, die ovale "Brotdose", ist aus Plastik und wird mit zwei eingesetzten Hülsen am Zylinderkopf verschraubt. Die Verschraubung hat den Kopfdurchmesser der Hülse. Weil der Vergaser über den Luftfiltereinsatz mit dem Plastik des Kastens verschraubt ist, ist die Verbindung erstmal stabil.
Wenn der Motor patscht, trifft die Druckwelle den Vergaser (entsprechend verrußt war der Schieber). Obwohl die Metallhülse eigentlich fest im Gehäuse sitzt, trifft jedes Patschen auf den Plastikkasten, so dass der sich langsam nach rechts, vom Motor weg, auf den Hülsen verschiebt. Dabei nimmt er den an ihm verschraubten Vergaser mit und zieht ihn immer ein Stückchen weiter aus der Manifolddichtung. Das Problem wird darum mit jedem Patschen etwas größer, der Motor zieht Nebenluft, patscht, nächster Millimeter.
Irgendwann wird er so weit aus der Dichtung gezogen, dass das nächste Patschen in die nun ziemlich lose Dichtung geht und diese dadurch komplett vom Stutzen bläst -peng, Motor aus. Wir erinnern uns, die offene Seite zeigt Richtung Motor.
Das heißt erstens, dass der Motor schon lange vorher Falschluft zieht und zu mager läuft -und in der Folge noch mehr patscht.
Zweitens muss Stabilität in die Geschichte.
Also muss man erstmal die verschobenen Hülsen wieder in die richtige Position pressen. Sie müssen bündig mit dem Gehäuse sein. Danach kann man, wie von Tinnefou-jun vorgeschlagen, mit Unterlegscheiben dafür sorgen, dass die Schrauben künftig nicht nur die Hülsen, sondern den ganzen Kasten halten. Ich habe tatsächlich passende Aluringe in meiner Dichtringkiste gehabt (Maße weiß ich jetzt nicht). Sie sind außen nur wenig größer als der Schraubenkopf und passen gerade in den Ausschnitt des Plastiks.
Patscht nun der Motor in den Vergaser, stützt sich das Plastikgehäuse und damit der Vergaser an diesen unscheinbaren Ringen ab. Der Vergaser bleibt an Ort und Stelle, die Dichtung darum auch. Das Problem des gelegentlichen Patschens wird darum zumindest nicht größer. Zusätzlich könnte man die offene Seite der Manifolddichtung auch mit dauerelastischer Dichtmasse auf den Ansaugstutzen kleben, damit der Druck nicht in die Dichtung fassen kann. Aber ich denke, es geht auch so. Eine neue Dichtung nehmen wir ja sowieso.
Jedenfalls...nehmt häufiges Patschen als Warnsignal und schaut mal, wo die Hülsen im Kasten sitzen!
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Der Sonne entgegen,
Micha