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Dieser thread wurde aus dem Technik-Buch thread herausgelöst, da die Interpretation der Fragestellung scheinbar großen Spielraum für eine neue Diskussion ergab / George
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Wenn man vom Schrauben keinen Plan hat hilft auch das beste Buch nichts, denn die setzen auch gewisse Schrauberkenntnisse voraus wenn es ans Eingemacht geht. Da ist eine handwerkliche Ausbildung im KFZ/Metallsektor sehr wertvoll, da man einfach gewisse Grundlagen besitzt, die Bücher nicht vermitteln können. Da sollte man sich wirklich nur auf Tätigkeiten beschränken, die die Sicherheit des Bikes nicht beeinträchtigen.
Moos
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Moos
Mit einem Forum ist es wie mit einer Party.
Wer mit dem Gastgeber nicht klar kommt, sollte nicht hin gehen.
Was KFZ-Handwerker so leisten , durfte ich selbst erfahren und in mehreren Foren nachlesen, als mein SL 2002 neu auf dem Markt war und ich etliche Störungen hatte. Auch die therm. Probl. und das Klingeln war 1 Jahr nicht zu beheben. Man darf das zwar nicht verallgemeinern , aber zu einigen Absolventen heutiger Schulen und deren Lehrabschluss habe ich kein unbeschränktes Vertrauen. Du hast insofern Recht, als das für viele Arbeiten/Reparaturen am Bike Messgeräte und der Umgang damit erforderlich sind. Man kann sich aber Vieles anlesen. Die Handbücher von Harley sind sehr anschaulich und die Wintertage lang.
mfg olperer
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Dives qui sapiens est
Zitat von Moos
Wenn man vom Schrauben keinen Plan hat hilft auch das beste Buch nichts, denn die setzen auch gewisse Schrauberkenntnisse voraus wenn es ans Eingemacht geht. Da ist eine handwerkliche Ausbildung im KFZ/Metallsektor sehr wertvoll, da man einfach gewisse Grundlagen besitzt, die Bücher nicht vermitteln können
Darum habe ich auch geschrieben: "Wenn man keinen Plan hat". Habe nie behauptet das man sich die Kenntnisse nicht aneignen kann oder das ein Facharbeiter nur profiarbeit abliefert. Aber das sind die Ausnahmen, die die Regel bestätigen. Und klar kann man im Forum fast alles erfragen, aber wenn ich halt wegen jeder Schraube nen Fred aufmachen muß, dann ist das suboptimal. Und ob z. B. das Gewinde einer Schraube noch taugt, selbige evt. schon gelängt ist und zu brechen droht oder wie fest ich die anziehe wenn kein Drehmoment angegeben oder Drehmomentschlüssel vorhanden kann ich nur mit ein wenig Erfahrung beurteilen. Sowas steht in keinem Buch, da kommt die Praxis zum tragen. Sonst brauchen wir keine Lehrberufe mehr sondern jeder kauft sich ein Buch und ist Chef.
Übrigens habe ich natürlich auch ein Rep.-handbuch, da ich auch nicht alles an meiner HD kenne.
Moos
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Moos
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Zitat von Moos... oder wie fest ich die anziehe wenn kein Drehmoment angegeben oder Drehmomentschlüssel vorhanden kann ich nur mit ein wenig Erfahrung beurteilen. Sowas steht in keinem Buch, da kommt die Praxis zum tragen. Sonst brauchen wir keine Lehrberufe mehr sondern jeder kauft sich ein Buch und ist Chef.![]()
Die heutige Fertigungstechnik hat uns höhere Zuverlässigkeit und Haltbarkeit durch geringere Toleranzen beschert.
Nachteil: ohne Drehmomentschlüssel geht gar nix mehr. früher habe ich auch alle Schrauben per Handgefühl angeknorzt. Heute habe ich vier Drehmomentschlüssel zur verfügung...
Zitat von viczena
Die heutige Fertigungstechnik hat uns höhere Zuverlässigkeit und Haltbarkeit durch geringere Toleranzen beschert.
Nachteil: ohne Drehmomentschlüssel geht gar nix mehr. früher habe ich auch alle Schrauben per Handgefühl angeknorzt. Heute habe ich vier Drehmomentschlüssel zur verfügung...
Zitat von Tolot
Zitat von viczena
Die heutige Fertigungstechnik hat uns höhere Zuverlässigkeit und Haltbarkeit durch geringere Toleranzen beschert.
Nachteil: ohne Drehmomentschlüssel geht gar nix mehr. früher habe ich auch alle Schrauben per Handgefühl angeknorzt. Heute habe ich vier Drehmomentschlüssel zur verfügung...
Nun, als Ungelernter maße ich mir nicht an, dies besser wissen zu wollen, aber die Drehmomentangaben in den HD-Werkstattbüchern sind alles andere als präzise, sie gehen von .. bis ..., und zwar nicht nur über wenige Prozent sondern in einem Bereich, der am oberen Ende addiert sicherlich den Unterschied zwischen "fest" und "ab" bedeutet (weswegen es besonders absurd erscheint, daß bei den deutschen Versionen die amerikanischen Werte auf das Komma in Nm umgerechnet wurden). Was für den Ungelernten wie mich eben die Frage aufwirft, welchen Wert ich mir aussuchen soll (das war auch schon mal Thema in einem Fred, leider weiß ich die Antwort nicht mehr).
Und nachdem ich mir anläßlich des besagten Umbaus letztes Jahr nach sicherlich 35 bis 40 Jahren "Handgefühls" auf dringendes Anraten einen Drehmomentschlüssel zugelegt habe, muß ich sagen, daß ich "aus der Hand" keine der Schrauben überdreht hätte, die in den Büchern/Anleitungen angegebenen Bereiche lagen samt und sonders in dem Bereich, in dem ich nach "Handgefühl" als fest gelandet wäre - natürlich nicht einheitlich, ist ja klar. Das mag eine Besonderheit der Evo-Landmaschinentechnik aus Milwaukee sein.
Summa summarum: Ich möchte nicht so weit gehen, und die Anschaffung des Drehmomentschlüssels als überflüssig zu bezeichnen - es ist schon beruhigend, nicht nur zu mutmaßen oder zu hoffen, es richtig gemacht zu haben, sondern es zu wissen. Gleichwohl hätte ich mit dieser Erfahrung im Hintergrund kein schlechtes Gefühl, bei einer Reparatur im Felde oder auswärts, ohne Drehmomentschlüssel, so "wie immer" bzw. wie es mir mein "Handgefühl" vorgibt, zuzupacken.
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CB750
Nur wer gegen den Strom schwimmt, kommt zur Quelle.
Zitat von Tolot
... aber die Drehmomentangaben in den HD-Werkstattbüchern sind alles andere als präzise, sie gehen von .. bis ..., und zwar nicht nur über wenige Prozent sondern in einem Bereich, der am oberen Ende addiert sicherlich den Unterschied zwischen "fest" und "ab" bedeutet (weswegen es besonders absurd erscheint, daß bei den deutschen Versionen die amerikanischen Werte auf das Komma in Nm umgerechnet wurden). Was für den Ungelernten wie mich eben die Frage aufwirft, welchen Wert ich mir aussuchen soll. ...
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Moos
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Zitat von MoosWeis jetzt nicht wo dein Problem ist.
Du machst gerne alles kompliziert.
Auch die Anzugsmomentangaben brauchen eine Toleranz. Und eine Toleranz, egal in welchem Bereich, wird nach einem einfachen Grundsatz festgelegt. So klein wie nötig, so groß wie möglich. Von bedeutet: So fest muß die Schraube sein um die Funktion zu gewährleisten. Bis: So fest darf sie max. sein bevor sie sich oder ein anderes Bauteil beschädigt.
Zitat von Tolot
Zitat von viczena
Die heutige Fertigungstechnik hat uns höhere Zuverlässigkeit und Haltbarkeit durch geringere Toleranzen beschert.
Nachteil: ohne Drehmomentschlüssel geht gar nix mehr. früher habe ich auch alle Schrauben per Handgefühl angeknorzt. Heute habe ich vier Drehmomentschlüssel zur verfügung...
Nun, als Ungelernter maße ich mir nicht an, dies besser wissen zu wollen, aber die Drehmomentangaben in den HD-Werkstattbüchern sind alles andere als präzise, sie gehen von .. bis ..., und zwar nicht nur über wenige Prozent sondern in einem Bereich, der am oberen Ende addiert sicherlich den Unterschied zwischen "fest" und "ab" bedeutet (weswegen es besonders absurd erscheint, daß bei den deutschen Versionen die amerikanischen Werte auf das Komma in Nm umgerechnet wurden). Was für den Ungelernten wie mich eben die Frage aufwirft, welchen Wert ich mir aussuchen soll (das war auch schon mal Thema in einem Fred, leider weiß ich die Antwort nicht mehr).
Und nachdem ich mir anläßlich des besagten Umbaus letztes Jahr nach sicherlich 35 bis 40 Jahren "Handgefühls" auf dringendes Anraten einen Drehmomentschlüssel zugelegt habe, muß ich sagen, daß ich "aus der Hand" keine der Schrauben überdreht hätte, die in den Büchern/Anleitungen angegebenen Bereiche lagen samt und sonders in dem Bereich, in dem ich nach "Handgefühl" als fest gelandet wäre - natürlich nicht einheitlich, ist ja klar. Das mag eine Besonderheit der Evo-Landmaschinentechnik aus Milwaukee sein.
Summa summarum: Ich möchte nicht so weit gehen, und die Anschaffung des Drehmomentschlüssels als überflüssig zu bezeichnen - es ist schon beruhigend, nicht nur zu mutmaßen oder zu hoffen, es richtig gemacht zu haben, sondern es zu wissen. Gleichwohl hätte ich mit dieser Erfahrung im Hintergrund kein schlechtes Gefühl, bei einer Reparatur im Felde oder auswärts, ohne Drehmomentschlüssel, so "wie immer" bzw. wie es mir mein "Handgefühl" vorgibt, zuzupacken.
Zitat von Moos
Zitat von Tolot
... aber die Drehmomentangaben in den HD-Werkstattbüchern sind alles andere als präzise, sie gehen von .. bis ..., und zwar nicht nur über wenige Prozent sondern in einem Bereich, der am oberen Ende addiert sicherlich den Unterschied zwischen "fest" und "ab" bedeutet (weswegen es besonders absurd erscheint, daß bei den deutschen Versionen die amerikanischen Werte auf das Komma in Nm umgerechnet wurden). Was für den Ungelernten wie mich eben die Frage aufwirft, welchen Wert ich mir aussuchen soll. ...
Weis jetzt nicht wo dein Problem ist. Du machst gerne alles kompliziert. Auch die Anzugsmomentangaben brauchen eine Toleranz. Und eine Toleranz, egal in welchem Bereich, wird nach einem einfachen Grundsatz festgelegt. So klein wie nötig, so groß wie möglich. Von bedeutet: So fest muß die Schraube sein um die Funktion zu gewährleisten. Bis: So fest darf sie max. sein bevor sie sich oder ein anderes Bauteil beschädigt.
Desweiteren hat natürlich auch ein Drehmomentschlüssel eine Abweichung. Also nimm den Mittelwert und Du kannst davon ausgehen in dem angegebenen Bereich zu liegen.
Wie Du aber auch richtig erkannt hast, ist Gefühl ein guter Drehmomentschlüssel den man fast überall einsetzten kann. Ein Nachbar von mir ist selbständiger Landmaschinenmechaniker. Der braucht um einen Motor komplett zusammzubauen vielleicht 3-4 mal nen Drehmomentschlüssel. Wenn der bei jeder Schraube nach dem genauen Moment suchen müßte wäre er schon längst pleite.
Moos
Zitat von viczena
Bei metrischen Schrauben sind es diese:
5mm 5Nm
6mm 10Nm
8mm 22Nm
10mm 35Nm
12mm 55Nm
ja
Zitat von viczenaIn der Luftfahrt nimmt man 95% vom oberen Wert. Wenn man die Schraube prüfen will, stellt man den unteren Wert ein und prüft, ob damit die Schraube noch fest ist.
Nach deiner Argumentation müsste auch die gesamte Luftfahrtbranche alles falsch machen...