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Geschrieben von FXST am 20.04.2013 um 21:27:

Vorderradbremse

Tja , gerade angemeldet und schon die erste Frage smile
Bei meiner letzten Fahrt ,2012, mußte ich leider mein Moppet bei einem Bekannten stehen lassen weil sich die Vorderradbremse festgezogen hatte und sich nicht mehr löste . Ich bin damals ganz normal losgefahren und merkte schon das sich jedesmal beim betätigen der Bremse mehr Druck aufbaute , also der Weg des Hebels immer Kurzer wurde bis ich halt stehen bleiben musste .So ,nun habe ich heute mal die ganze Bremse zerlegt . Manchette ,Kloben alles raus alle Durchgänge überprüft ,weil ich ja dachte ,verdreckt aber sah echt alles gut aus . Nun bin ich mit meinem Latein am Ende . Bremsflüssigkeit habe ich letztes Jahr gewechselt . Die Mechanic am Behälter ist auch O.k . Vielleicht hat ja einer von euch auch schon mal so ein Problem gehabt oder hat eine Idee woran es liegen könnte . Würde mich freuen fröhlich
Schönen Gruß
Thorsten
Ach so ,die Bremsscheibe ist absolut gerade


Geschrieben von bestes-ht am 20.04.2013 um 23:14:

Vielleicht ist die Entlastungsbohrung an der Bremspumpe (Bremsflüssigkeitsbehälter) zu/verstopft (durch Abrieb) führt auch dazu, das der Bremsdruck sich nicht abbauen kann.
Wie verhält es sich, wenn du das Entlüfterventil öffnest, gibt die Bremse dann frei?
Und Spiel am Bremshebel brauchst du auch, heisst Schnüffelspiel....

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Wir werden nicht grau, wir werden chrome....

Wo gehstn hin? Motorrad fahren. Warst du doch gestern erst. Ja, bin aber nicht fertig geworden..... fröhlich fröhlich fröhlich


Geschrieben von silent grey am 21.04.2013 um 11:44:

Hi,

wenn an der Bremse etwas zerlegt und überholt wird, gehört das entsprechende Reparaturkit verbaut (neue Dichtungen etc.).

Bei der Problematik beide Baugruppen (Bremssattel + Bremsarmatur) zu zerlegen und zu überprüfen, und auch beiden den entsprechenden Reparatursatz angedeihen zu lassen, wäre der Weg, den ich beschreiten würde.

Ist sichergestellt, dass beim Bremsflüssigkeitswechsel mit der richtigen Bremsflüssigkeit gearbeitet wurde?
Was genau reingehört, steht auf dem Ring des jeweiligen Bremsarmaturendeckels vermerkt, sofern hier nicht ein Zubehörteil aufgeschraubt wurde.

Frühere, serienmässige DOT 5 Bremsflüssigkeit kann nicht durch die aktuell in den HD Fahrzeugen eingesetzte DOT 4 ersetzt werden.

Sehr wohl kann aber die aktuell verwendete DOT 4 Bremsflüssigkeit gegen die nicht den Lack angreifende DOT 5 ersetzt werden, wenn die neue Bremsflüssigkeit so satt nachgeführt wird, dass das System auf diesem Weg ausreichend gespült wird.
So bin ich seinerzeit bei Übernahme mit meiner 2006er Softail Standard verfahren, bevor sie überhaupt auf die Strasse kam. Bremsprobleme oder gar Bremsversagen hat es seit dem zu keiner Zeit gegeben.

Gruß, silent


Geschrieben von bestes-ht am 21.04.2013 um 12:01:

Wenn du Dot 5 schreibst, meinst du Dot 5.1 oder? Auf der anderen Seite greift Dot 5.0 den Lack nicht an.

Dot 5 wird weiter unterschieden in Dot 5.0 Silikonölbasis und Dot 5.1 Glykolbasis (wie Dot 4).
Um eine zu DOT 3 und DOT 4 kompatible Bremsflüssigkeit mit DOT-5-Spezifikationen zu erhalten, wurde die Bremsflüssigkeit DOT 5.1 auf Glykolbasis entwickelt.
DOT 3 bzw. DOT 4 mit DOT 5.1 zu mischen, ist kein Problem, allerdings verändern sich dadurch die Siedepunkte, was berücksichtigt werden muss.
DOT-5.0 Bremsflüssigkeit (Silikonbasis) darf mit keiner Bremsflüssigkeit eines anderen Typs gemischt werden.

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Geschrieben von silent grey am 21.04.2013 um 13:54:

Hi,

wenn ich DOT 5 schreibe und gleichzeitig auf die früher von HD eingesetzte Bremsflüssigkeit verweise, versteht sich DOT5 (Silikonbasis) eigentlich von selbst.

Und ja, genau diese DOT 5 auf Silikonbasis hat die agressive Serienbremsflüssigkeit DOT 4, die in meiner 06er ab Werk eingefüllt war, wie beschrieben ersetzt, ohne nachfolgend Einschränkungen oder Probleme im Betrieb hervorzurufen.

Gruß, silent


Geschrieben von FXST am 26.04.2013 um 23:36:

Moin !!
Ersteinmal vielenDank für eure Antworten !
Stand der Dinge ist- Es würde immer von einer Rücklaufbohrung gesprochen ,die gab es bei mir aber nicht . Es gab nur eine , wenn mann reinschaunt in Fahrtrichtung , eine ca 3mm große Bohrung und links daneben eine angedäutete aber verschlossene Bohrung . Diese war nicht verdeckt sondern zu mit einen Alu " Profen" . Die habe ich jetzt mit einem 2mm Bohrer aufgebohr und siehe da ich habe wieder eine Bremse !!!! Aber leider nur eine alte "Shovel" Bremse die ich aber über kurz oder lang tauschen möchte . Hat jemand von euch eine Empehlung
Schönen Gruß
Thorsten


Geschrieben von bestes-ht am 27.04.2013 um 09:06:

Und genau diese kleine Bohrung nennt man Rücklauf- oder Entlastungsbohrung, prima schön für deine Rückmeldung.

Zitat aus dem MT Forum:

Bremsflüssigkeitsbehälter öffnen, auf die Bohrung schauen und das Bremspedal betätigen (bei Vorderradbremse nat. den Handbremshebel Augenzwinkern). Bevor die Manschette über die Bohrung streicht und danach die Bremsflüssigkeit in die Radbremszylinder schiebt, drückt sie als erstes etwas Bremsflüssigkeit aus der Rücklaufbohrung, je nach Betätigungsgeschwindigkeit gibt das eine leichte Bewegung bis zu einem richtigen Spritzer.

Brille tragen, sonst könnte fix auch Bremsflüssigkeit im Auge landen.

Zur Erläuterung:

In entspanntem Zustand liegt die Rücklaufbohrung zwischen Manschette u. Bremszylinder/Bremsleitung und erlaubt der Flüssigkeit in Radbremszylinder u. Leitungen, sich druckfrei in den Bremsflüssigkeitsbehälter entspannen zu können. Erst beim Betätigen des Bremshebels wird die Manschette über die Bohrung geschoben, danach ist das Bremssystem geschlossen und es wird Druck im System aufgebaut. Beim Freigeben des Bremshebels gleitet die Manschette über die Rücklaufbohrung hinaus zurück, damit gibt's dann wieder eine Verbindung zw. Bremssystem u. Flüssigkeitsbehälter und Flüssigkeit kann aus dem System austreten (nachdem z.B. die Kolben durch taumelnde Scheiben weiter auseinandergedrückt wurden, sich das System erwärmt u. die Bremsflüssigkeit sich deswg. ausgedehnt hat usf.)

Wird die Rücklaufbohrung nicht freigegeben, sei es, weil die Manschette nicht weit genug zurückgleitet o. Dreck die Bohrung zugesetzt hat, wird das System nicht wieder druckfrei. Die Klötze schleifen weiterhin an der Bremse, das System erhitzt sich, der Druck steigt wg. der sich ausdehnenden Bremsflüssigkeit, die Klötze liegen noch stärker an, es wird noch mehr Hitze u. Druck produziert .... braun bis blau angelaufene Scheiben, ein Bremssystem kurz vor dem Exitus.

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Geschrieben von silent grey am 27.04.2013 um 09:50:

Zitat von FXST

Aber leider nur eine alte "Shovel" Bremse die ich aber über kurz oder lang tauschen möchte . Hat jemand von euch eine Empehlung

Hi,

es kommt immer darauf an, wieviel Aufwand dahingehend betrieben werden soll. Der freie Zubehörmarkt bietet da sehr verschiedene Möglichkeiten. Neben den damit auch verschiedenen monetären Aufwendungen besteht immer die Notwendigkeit einer Abnahme und Eintragung,was noch einmal zusätzliche Kosten verursacht.

Ein von der Beschaffung nicht unbedingt einfacherer Weg führt über die Serienbauteile jüngerer Modelle. Das erfordert zumindest den Austausch des bremsseitigen Tauchrohres, damit ein aktueller HD Bremssattel ohne unschönen Adapter verbaut werden kann. Solche Tauchrohre bekommt man für recht kleines Geld im US eBay, da dort mit Vorliebe gegen verchromte Bauteile getauscht wird.
Sollten die Tauchrohre Deines Mopeds baujahrbedingt an den Tauchrohren noch umlaufende Angüsse im Bereich der Fenderbefestigung haben, werden beide Tauchrohre fällig. Ist aber nur eine Frage des Arbeitsaufwandes, weil es die Tauchrohre fast nur paarweise abzugreifen gibt.

Bei einer solchen Umrüstaktion sollten gleichzeitig die Gleitbuchsen und Dichtringe gewechselt werden, dann ist mit Sicherheit für die nachfolgenden Jahre Ruhe an der Front.

Als Bremssattel empfiehlt sich logischerweise der 4 Kolbensattel , der ab 2000 in der Modellreihe verbaut wurde. Es ist aber ebenfalls möglich, einen entsprechenden Brembo Bremssattel aus dem späten FLH Tourer oder dem V-Rod Modellprogramm zu verwenden, wobei diese deutlich weniger günstig zu bekommen sind,als die modellspezifischen 4 Kolbenausführungen der Softail Familie.
Zudem erscheint es wenig sinnvoll, das Frontend bremstechnisch übermässig aufzurüsten, wenn sich dort eine serienmässige 21er Trennscheibe mit ihrer eingeschränkten Übertragung der Bremskräfte dreht.

Gruß, silent


Geschrieben von viczena am 27.04.2013 um 10:30:

gelöscht


Geschrieben von silent grey am 27.04.2013 um 12:18:

Zitat von viczena

Kurzer Hinweis: Der Wechsel von DOT 4 auf DOT 5 geht noch mit wenig Aufwand, wenn die Anlage neu ist. Wenn schon mehrere Jahre DOT4 drin war, dann müssen alle Dichtungen und druckbelasteten Gummiteile gewechselt werden.

Bei ABS darf man gar kein DOT5 verwenden!!!

Hi,

hatte ich weiter oben vermerkt, dass der Wechsel bei der Neumaschine vor Inbetriebnahme durchgeführt wurde.
Späteres versteht sich eigentlich von selbst. Wobei dazu anzumerken ist, dass die Reparatursätze für Bremspumpen mit serienmässiger DOT 4 Befüllung die gleiche Ersatzteilnummer haben wie die mit serienmässiger DOT 5 Befüllung.

Der Hinweis auf ABS in Verbindung mit DOT 5 ist für Neuzeitbastler sinnvoll, trifft auf die EVO Bremsanlage des TE allerdings nicht wirklich zu.

Gruß, silent


Geschrieben von viczena am 27.04.2013 um 12:20:

gelöscht


Geschrieben von silent grey am 27.04.2013 um 14:05:

Hi,

Prima großes Grinsen

Gruß, silent