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Geschrieben von Schneckman am 24.06.2015 um 00:56:

KUPPLUNG ausbauen : Zentralmutter öffnen

OK ich habe eine klassische FIrst - time Frage ....

Manche Sachen fühlen sich einfach ungut an, wenn man sich nicht sicher ist, ob man an alles gedacht hat.
Ich will nichts zerstören und daher wäre es gut, wenn jemand, der dasselbe schon gemacht hat, bestätigen könnte, daß ich nichts übersehen oder vergessen habe.

Mein Primärkasten muß runter und die Frage geht um die Demontage der kompletten Kupplung.

87er FXST, also 5-Gang Getriebe mit konischer Welle, hydraulische Kupplungsbetätigung (umgeändert auf A.R.T. - hydro Actuator mit Magura-Pumpe )

Was ich bisher gemacht habe :
- Motorritzelmutter ist gelockert (handfest jetzt)
- Primärkettenspanner entnommen
- Die vorderen vier Schrauben (auf dem Bild #15) ausgedreht und dann die Druckplatte, Tellerfeder und Stahl- und Reibscheiben entnommen

( Ich habe nicht versucht an die Kupplungszentralmutter ( 18 ) zu kommen, indem ich die äußere mittige Einstellmutter (#14) abnehme, den Seegerring (11) und die EInstellplatte (6) abnehme, und dann durch diese Öffnung die Zentralmutter abschraube - diese Methode habe ich gesehen aber ich verstehe den Sinn nicht, da die Druckplatte, Scheiben und Tellerfeder doch sowieso ab müssen ?)


weiterhin habe ich
- die Bremsen blockiert
- 1.Gang eingelegt (wäre ein höherer Gang besser?)
- Blockiereisen eingelegt zwischen Kupplungsritzel und Motorritzel

- an der Kupplung bzw. am Kupplungshebel habe ich nichts Vorbereitendes gemacht, es gibt ja mit meiner Hydro-Kupplung kein Kabel,das ich entspannen könnte, falls man das macht ?

und blicke jetzt hierauf :


Ich verwende keinen Kompressor sondern die Hebelverlängerung, mit der ich das Motorritzel schon gelockert habe.

Ich habe jetzt versucht die Mutter zu öffnen ( mir ist bewußt, daß ich zum Öffnen der Mutter nach Rechts im Uhrzeigersinn drehen muß weil es ein Linksgewinde ist ).
Dabei wird die Kraft deutlich, die man über Getriebe und Kette auf das Hinterrad bringt, das Rad versucht sich gegen die Bremsen zu stemmen.

Ich habe es noch nicht mit voller Kraft (oder Heißluft) versucht, da es etwas unheimlich wirkt wenn man nicht sicher ist, ob die Vorbereitung so stimmt und wenn man es noch nie gemacht hat - man meint so vielleicht etwas im Getriebe zu zerstören.

Stimmt meine Vorgehensweise und ist die Krafteinwirkung über Kette und Getriebe auf`s Hinterrad "normal" beim Öffnen der Mutter ?
Habe ich was vergessen ?

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Geschrieben von Moos am 24.06.2015 um 01:46:

Warum legst Du ein Blockiereisen ein wenn Du es nicht benutzt. So kann es die Kraft zum Lösen der Mutter sowieso nicht eliminieren. Dazu muß die Kette noch gespannt sein und das Eisen schräger liegen, so das es nicht durchdreht. Nach deinem Bild ist die Blockierung längst nach oben durchgelaufen ehe die Kette spannt. Man kann natürlich das ganze über die Hinterradbremse blockieren. Ob es dem ganzen Antriebsstrang gut tut?
Hab dir mal ein Bild aus meinem WHB angehängt.

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Moos

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Geschrieben von Schneckman am 24.06.2015 um 02:03:

Danke Moos -
Das Eisen ist auf dem Bild nicht ganz so wie ich es dann beim Versuch drin hatte, weil es gern rausrutscht wenn ich es schräger einlege.
Vor dem Versuch habe ich es etwas schräger eingelegt, allerdings - und vielleicht ist das gerade das, was sich komisch anfühlt - vielleicht war die Primärkette dann trotzdem noch nicht ganz gespannt ?
Den Kettenspanner hatte ich eigentlich weg, weil er irgendwie im Weg war um das Eisen richtig einzulegen.
Den Blockierkeil auf dem Foto wollte ich nicht verwenden, weil ich mal eine Skizze gesehen hatte, wo gezeigt war, daß er im Gegensatz zu dem Blockier-Eisen Kräfte überträgt wo sie nicht hin sollen.

Also nochmal mit Kettenspanner versuchen und mehr gespannter Kette, sonst hat nichts gefehlt ?

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Geschrieben von Moos am 24.06.2015 um 02:08:

Nö, denke nicht. Irgendwas muß die Kräfte halt immer abfangen. Mir ist da ein Schlagschrauber am liebsten weil am schonendsten. An Nummer 2 kommt aber dann auch schon das Blockiereisen. Augenzwinkern

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Moos

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Geschrieben von Schneckman am 24.06.2015 um 02:21:

Ok also daß das Hinterrad so hart versucht zu drehen ist normale Krafteinwirkung, und noch nichts passiert ?

Ich schaue also nochmal ob ich die Primärkette besser spannen kann und trotzdem das Eisen einlegen kann, dann weiterer Versuch mit mehr Kraft.


Ich könnte auch an einen Schlagschrauber rankommen wenn ich einen halben Kilometer weit schiebe, ist halt umständlich.
Beim vorderen Ritzel habe ich das gar nicht erst versucht, (alte Diskussion um Kurbelwellenlager etc...)
Alle Blockierungen wären dann genauso durchzuführen ?
Die Hebel-Methode wäre insofern einfacher, weil in der Garage zu machen.

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Geschrieben von HDsupporter am 24.06.2015 um 09:01:

Moin,

wenn Du über das Hinterrad blockierst, solltest Du einen höheren Gang einlegen. Die Bremse hat es dann mit wesentlich geringeren Kräften zu tun.
Vielleicht solltest Du über die Anschaffung eines elektrischen Schlagschraubers nachdenken.

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Geschrieben von Schneckman am 24.06.2015 um 09:34:

zum zitierten Beitrag Zitat von HDsupporter
Moin,

wenn Du über das Hinterrad blockierst, solltest Du einen höheren Gang einlegen. Die Bremse hat es dann mit wesentlich geringeren Kräften zu tun.
Vielleicht solltest Du über die Anschaffung eines elektrischen Schlagschraubers nachdenken.

Die werd ich mir mal anschauen, ist wahrscheinlich die Frage ob es sich lohnt, da ich an die zwei großen Muttern ja extrem selten ran muß.
Am Primärsprocket hat mein Hebel auf Anhieb top funktioniert, aber ich will nicht Diskussion Nummer 1001 aufmachen, ob man lieber mit Schrauber oder mit Hebel rangeht.
Aber interessehalber - weisen solche 230 Volt-Schrauber ggü. Kompressor überhaupt genügend Kraft auf ? Ich hab einige Primärthreads gelesen, wo man mit Baumarkt-Schraubern nicht weiterkam und sich deshalb stärkere von Auto-/Lkw-Firmen oder vom Profi-Werkzeugverleih geholt hat.

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Geschrieben von Schneckman am 24.06.2015 um 09:35:

Ich werd`s nochmal mit fünftem Gang versuchen.

Was ist anders, wenn die Druckplatte, Scheiben und Tellerfeder montiert sind und die Kupplung so immobilisiert ist ?
Warum diese Methode ?

Ich hatte die Feder demontiert, da diese Arbeitsweise aus dem Shop Manual hervorgeht.

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Geschrieben von Schneckman am 24.06.2015 um 16:44:

Und... den Kupplungskorb (#12) kann ich einige Zentimeter hin und her bewegen, und wenn ich den Hebel ansetze , bewegt sich der Korb mit der Mutter mit nach rechts ( wie gesagt noch nicht mit voller Kraft versucht ) - das ist soweit normal ??

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Geschrieben von HDsupporter am 25.06.2015 um 09:14:

Moin,

wenn Du dort bei blockiertem Hinterrad, ohne montiertes Kupplungspaket Kraft einleitest, spürst Du das gesamte Spiel im restlichen Antriebsstrang. Aber ob das mehrere Zentimeter sind...das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.
Ach ja, ohne Kupplungspaket und Kettenspanner brauchst Du den Kupplungskorb nicht blockieren, da ja keine Verbindung (Reibschluss fehlt) gegeben ist.

Thema Schlagschraubers: die handelsüblichen E-Schrauber bauen so 350 - 400 Nm auf und sollte eigentlich ausreichen.
Wichtig dabei ist, dass die Dinger einstellbar sein müssen.

Viel Erfolg.

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Geschrieben von Schneckman am 25.06.2015 um 10:42:

Morgen Supporter - ich weiß nicht ob das schon zum Spiel im Antriebsstrang gerechnet wird, aber schon bevor sich die Sekundärkette bewegt, läßt sich der Kupplungskorb einige Zentimeter hin und herschieben, reiner Leerweg.
Da ich dort noch nie drin war, weiß ich nicht ob das normal so ist.
Dann wenn das Werkzeug mit Hebel zum Öffnungsversuch angesetzt wird, bewegt sich erst mal die Mutter zusammen mit dem Kupplungskorb (nach rechts, Linksgewinde).
Mit voller Kraft habe ich das noch nicht versucht, da es irgendwie beänstigend wirkt, solche Kräft aufzubringen, wenn man nicht sicher ist, ob der Vorgang so richtig ist.

Ich würd`s deswegen lieber mit dem Hebel machen weil einen Schlagschrauber zu besorgen die Sache für mich kompliziert, das Werkzeug und der Hebel mit dem das Motorritzel aufging, liegen schon da.

Ist es besser das Kupplungspaket wieder zu installieren, und dann die Einstellplatte wegzunehmen und es durch diese Öffnung zu versuchen (mit Blockiereisen natürlich) ?

So wie ich es jetzt angefangen habe, geht es eigentlich aus dem Handbuch hervor, aber man sieht / liest es immer wieder auf die andere Methode mit installiertem Kupplungspaket.
Ich hatte mich ans Werkstattbuch gehalten, aber frage mich ob es anders - ohne Schlagschrauber - vielleicht einfacher geht, mit weniger Kraftübertragung auf Teile dahinter ?

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Geschrieben von HDsupporter am 25.06.2015 um 11:12:

zum zitierten Beitrag Zitat von Moos
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Hab dir mal ein Bild aus meinem WHB angehängt.

Die Bilder zeigen eine komplett montierte Kupplung. Wenn Du unsicher bist, bau das Kupplungspaket wieder ein, setz das Blockiermittel ein und los geht's.
Sollte dann ohne Probleme gehen.

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Geschrieben von Schneckman am 25.06.2015 um 17:02:

So will ich`s jetzt versuchen, also Scheiben, Druckplatte und Feder wieder rein und dann an die Zentralmutter rangehen.

Ich hab nochmal in`s Manual reingeschaut, ich schaue immer beide an, Deutsch und Englisch, dem Deutschen alleine traue ich nicht, diesen Fehler habe ich gerade dort gefunden :
"....erste und letzte Scheibe : Belagscheibe ..."



Es sollte doch eine Stahlscheibe an Anfang und Ende sein.

Aber jetzt zur Frage :
Hier ist ein Hinweis, der im deutschen BUch gar nicht erst auftaucht, ich nehme an, der betrifft mich jetzt noch nicht, weil ich den clutch hub noch gar nicht ausgebaut habe ? :



Und noch eine andere Frage, die sich stellt : Nach Entnahme der Scheiben rutschte ja das Endstück der Schubstange ( push rod end piece ) heraus ( die Schubstange selbst auch ein Stück, habe ich wieder zurückgeschoben).
Dieses Endstück hat eine abgeflachte Seite. Ich sehe nicht, daß das in der jetzigen Situation irgendwo wieder einrasten würde.
Also einfach irgendwie reinschieben und den Rest wieder draufschrauben, wie es vorher war ?

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Geschrieben von Horsehide am 25.06.2015 um 22:09:

Was hast du eigentlich vor ?
Ich stehe jetzt irgendwie auf dem Schlauch. Komplette Demontage des Primär Antriebes ? Kupplungswechsel. Anfahrdämpfer ausbauen für die Kette.


Geschrieben von Schneckman am 25.06.2015 um 23:50:

Ja ich habe vor den kompletten Primärkasten abzubauen, um die LIchtmaschine zu wechseln.
Bei meinem Baujahr (87) kommt der Rotor über der LiMa nicht einfach nach vorne raus wie bei späteren Baujahren, der Rotor steht am inneren Primärkasten an, wenn man ihn noch vorne zieht und geht so nicht raus ohne Demontage des kompletten Primärs.
Hab ich nur nicht als Einleitung geschrieben, damit es nicht zu weit ausholt.

Aber jetzt meine Neuigkeiten : Wie oben von HDSupporter vorgeschlagen, habe ich das clutch pack wieder eingebaut, also Druckplatte, Einstellplatte und Scheiben wieder rein.
Die Ausrückplatte aus der Druckplatte entnommen und dann durch diese Öffnung die Zentralmutter mit dem Hebel ausgedreht.
Das ging total easy.

Also weil ich es NICHT so gemacht habe, wie es im Factory Manual steht !!!

Das Factory Manual gibt die Reihenfolge vor, zuerst die Druckplatte, Tellerfeder und Scheiben auszubauen und dann die Zentralmutter.
Das wird dann wohl auch gehen wenn`s so steht, aber für mich war es beängstigend zu sehen welche Kraft sich da auf das Heck übertragt - vielleicht alles kein Problem wenn man sich mit der Kupplungs- und Getriebe-materie auskennt und weiß, daß da nichts passieren kann (?), wenn man dabei zuschaut wie sich der Kupplungskorb beim Drehen des Werkzeugs mit der Mutter mitdreht und das Hinterrad trotz festgelegter Bremse gefühlt kurz vorm Losdrehen ist .

Mit clutch pack drauf ging das jetzt gut.
Bleibt das Fragezeichen warum das Official Factory Manual die andere Reihenfolge vorgibt ?

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