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Geschrieben von Ricky am 23.01.2018 um 17:37:

Moin Mädels,

ich musste so in den letzten paar Jahren immer wieder mal bei der einen oder anderen Evo von mir beigehen, um die Fußdichtungen zu ersetzten; ist eben das ewige Leid bei den Motoren. Es kommen aber dann ja die "guten" Dichtungen von James Gasekt rein....

Aber zur Sache:
heute nach dem Runterholen der Zylinder von einer 94er Evo mit 81tkm auf dem Zeiger ist mir aufgefallen, dass viel Alu-Oxid mit runter/raus gebröselt kam. Nach dem Säubern ergab sich folgendes Bild:















Der vordere Zylinder weisst an den zwei rechten Zylinder-Steh-Bolzen LOCHFRASS auf. Von der Stabilität mache ich mir nun keine Sorgen (Gewinde sind ja lang genug) , sondern wegen der Dichtheit.
Habe ich so noch bei keiner Maschine gehabt/gesehen; und ich habe schon min. 20x Motoren gemacht......

Meine Idee wäre nun, alles Oxid zu enfernen, alles Pico-Bello sauber machen und entfetten und dann den Lochfrass aufzufüllen und dana glatt machen.

ich hätte da:

- Curil (Dichtmasse)
- Dirko (Dichtmasse)
- Alu-Epoxy Knete
- 2K Flüssigalu

Wibei die Dichtmasse ja während der Montage aufgebracht würde. Die Epoxy-Sachen müssten ja erst aufgetragen, aushärten und dann glatt gemacht werden.

Hat jemand schon mal was Ähnlichers gehabt und wie wurde das gelöst????
Hat jemand schonmal ZU DER FUSSDICHTUNG extra Dichtmittel (Dirko-HT, etc,) genommen??



Greez

Ricky


 

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Geschrieben von enrico am 23.01.2018 um 18:37:

Hallo Ricky,

es könnte sich um Kontaktkorrosion handeln- evtl. verursacht durch die Verwendung von Kupferpaste o.ä.
Ich bin gespannt, was sich sonst noch anbietet als Übeltäter.

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Aber vermutlich alles Geschmacksache Augenzwinkern


​​​​​​Gute Fahrt!cool

 


Geschrieben von Ricky am 23.01.2018 um 18:53:

zum zitierten Beitrag Zitat von enrico
Hallo Ricky,

es könnte sich um Kontaktkorrosion handeln- evtl. verursacht durch die Verwendung von Kupferpaste o.ä.
Ich bin gespannt, was sich sonst noch anbietet als Übeltäter.

Kontaktkorrosion denke ich nicht! sonst wäre das an allen 8 Stellen.....
Ich denke, da ist schon Wasser/Witterung hingekommen......

Ricky

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Geschrieben von bestes-ht am 23.01.2018 um 19:17:

Jep.... Kontaktkorrosion benötigt Feuchtigkeit/Wasser/Elektrolyt.

Schreibst ja Alu-Oxyd und die Stehbolzen sind nur unten herum verrostet, tiefster Punkt, da stand Feuchtigkeit gepaart mit dem Materialmix.

https://www.heyman.de/media/useruploads/files/de/documentation/technische_informationstabelle.pdf?f=1

Wenn die Stehbolzen einfach zu demontieren gehen, würde ich mir die Arbeit machen die Stellen mit Flüssigalu aufzufüllen und anzuarbeiten (feilen), sodass in diesem Bereich wieder die volle Dichtfläche zu Verfügung steht.

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Wir werden nicht grau, wir werden chrome....

Wo gehstn hin? Motorrad fahren. Warst du doch gestern erst. Ja, bin aber nicht fertig geworden..... fröhlich fröhlich fröhlich


Geschrieben von take.it.easy am 23.01.2018 um 19:31:

noch nie gesehen so was, kann es sein das dein vorbesitzer schon mal dran war


Geschrieben von XL883 am 23.01.2018 um 19:52:

Da hat über lange Zeit Wasser gestanden, vermutlich wurde öfters mit dem Hochdruckreiniger gearbeitet.

Gruß Matthias

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883 ohne VOES, ohne Beschleunigerpumpe smile

https://www.youtube.com/watch?v=IjD1H9FQXd8













 


Geschrieben von Moos am 23.01.2018 um 20:06:

Dichtmasse würde ich nicht verwenden wegen mangelnder Tempbeständigkeit. Wenn, dann irgend ein 2K-Zeugs was höhere Temps aushält. Dabei solltest aber die Stehbolzen entfernen um eine genau plane Fläche herzustellen. Feile wär mir da auch zu grob und ungenau weil zu dünn. Eher Schleifleinen auf eine plane Platte/Klotz gespannt. Schadet ja auch nicht die komplette Dichtfläche abzuziehen.
Wurde das Teil im Winter gefahren? Salzwasser? Aber wenn da Wasser reinkam hätte ja eigentlich auch Öl rauskommen sollen. verwirrt

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Moos

Mit einem Forum ist es wie mit einer Party.
Wer mit dem Gastgeber nicht klar kommt, sollte nicht hin gehen.


Geschrieben von Ricky am 23.01.2018 um 20:09:

zum zitierten Beitrag Zitat von bestes-ht
Wenn die Stehbolzen einfach zu demontieren gehen, würde ich mir die Arbeit machen die Stellen mit Flüssigalu aufzufüllen und anzuarbeiten (feilen), sodass in diesem Bereich wieder die volle Dichtfläche zu Verfügung steht.

dumme sache!!! die stehbolzen werden nicht ohne weiters rausgehen; das kenne ich. ausserdem ist es glaube ich unklug an der planfläche so rumzuschleifen, ohne den kram vernünftig in einer schleifvorrichtung einzuspannen...

ich habe mir eben mal folgendes gedacht:

den kram sauber machen, mit DIRKO-HT  (ist stabil bis 350°C) auffüllen, 72stunden durchtrocknen lassen und den überstehenden ´kautuschk´ mit einer klinge plan abschneiden. das müsste doch klappen,  oder???
es hängt auf der fläche ja kein druck drauf. darf nur halt das öl aus dem kurbelgehäuse nicht rausschwitzen....

ricky

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Geschrieben von rockerle69 am 23.01.2018 um 20:28:

Hoi Ricky,
Dirk-HT bindet mit Essigsäure ab, riecht man auch, also eher nicht verwenden.
In Verbindung mit Stahl grenzwertig.
Epoxy ist auch nicht das Gelbe vom Ei, wegen der Temperaturschwankungen, dass reisst auch wieder.
Wenn Du es ganz sauber haben willst hilft nur aufschweissen und abfräsen.
Also eher wa für eine GR.
Ich würde da nur die Stehbolzen  gut reinigen, dann mit Hochtemperaturfett leicht einfetten um die Korrosion zu stoppen.
Dann die neuen Dichtungen auf die top gereinigte Fläche legen und zusammenbauen.
Da die Dichtfläche ja am Zylinder ist und die ist noch gut.
Man sollte im Hinterkopf behalten, dass die James Dichtungen aus Stahl sind.
Vor irgendwelchen Dichtmitteln würde ich absehen.
Stehbolzen würde ich drin lassen, kann im Extremfall abreissen oder das Gewinde reissen.
Never change a running system.Augenzwinkern

Zum Thema Hochdruckreiniger,
das ist normal nicht möglich, dass da Wasser rein kommt, wenn alles sauber zusammen gebaut ist.
Oben drücken die Kopfschrauben auf den zyKo und dichten das recht gut ab, unten die Dichtung an sich.
Da müsste man schon extrem viel und lange mit massivstem Druck drauf halten.
Der Rost kommt von Kondenswasser der Umgebungsluft beim Einbau, zudem sind die Stehbolzen ggf. schon mal leicht angerostet gewesen.
Vielleicht war da schon mal was auf, im schlimmsten Fall im Winter geschraubt, bei etwas höherer Luftfeuchtigkeit, temperiert usw.
Darum mache ich solche Arbeiten lieber im Sommer wenn möglich.

Würde da mittels Dampfstrahler Wasser rein kommen, würde das bei Wärme verdunsten und entweichen.

Also,
keep it simple.Freude

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Seitdem ich die Menschen kenne, liebe ich die Tiere.

Lieber stehend sterben als kniend leben.

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Geschrieben von halsbonbon am 23.01.2018 um 20:47:

Hallo!

Also meiner Meinung nach stand da eindeutig Wasser drin. Die unteren 1-2cm der Stehbolzen sind verrostet,drüber sieht's vernünftig aus. Das sagt doch alles.

Den Bildern zu urteilen ist nur die rechte Motorseite betroffen. Die Maschine ist 24 Jahre alt, wer weiß was die alles mitgemacht und wo die gestanden hat.

Wie sieht denn die Gegenseite (Zylinder) aus?

Gruß,
René


Geschrieben von Ricky am 23.01.2018 um 20:52:

zum zitierten Beitrag Zitat von rockerle69
Hoi Ricky,
Dirk-HT bindet mit Essigsäure ab, riecht man auch, also eher nicht verwenden.
In Verbindung mit Stahl grenzwertig.
Epoxy ist auch nicht das Gelbe vom Ei, wegen der Temperaturschwankungen, dass reisst auch wieder.
Wenn Du es ganz sauber haben willst hilft nur aufschweissen und abfräsen.
Also eher wa für eine GR.
Ich würde da nur die Stehbolzen  gut reinigen, dann mit Hochtemperaturfett leicht einfetten um die Korrosion zu stoppen.
Dann die neuen Dichtungen auf die top gereinigte Fläche legen und zusammenbauen.
Da die Dichtfläche ja am Zylinder ist und die ist noch gut.
Man sollte im Hinterkopf behalten, dass die James Dichtungen aus Stahl sind.
Vor irgendwelchen Dichtmitteln würde ich absehen.
Stehbolzen würde ich drin lassen, kann im Extremfall abreissen oder das Gewinde reissen.
Never change a running system.Augenzwinkern

Zum Thema Hochdruckreiniger,
das ist normal nicht möglich, dass da Wasser rein kommt, wenn alles sauber zusammen gebaut ist.
Oben drücken die Kopfschrauben auf den zyKo und dichten das recht gut ab, unten die Dichtung an sich.
Da müsste man schon extrem viel und lange mit massivstem Druck drauf halten.
Der Rost kommt von Kondenswasser der Umgebungsluft beim Einbau, zudem sind die Stehbolzen ggf. schon mal leicht angerostet gewesen.
Vielleicht war da schon mal was auf, im schlimmsten Fall im Winter geschraubt, bei etwas höherer Luftfeuchtigkeit, temperiert usw.
Darum mache ich solche Arbeiten lieber im Sommer wenn möglich.

Würde da mittels Dampfstrahler Wasser rein kommen, würde das bei Wärme verdunsten und entweichen.

Also,
keep it simple.Freude

aloha!

ich war eben nochmal am bike dran (steht ja alles bei mir im ´wohnzimmer´ ;-) ) und habe die james-dichtung mal aufgelegt: nach augenschein würde alles abgedichte sein.




also: einfach tiptop super machen, die kritischen teile einfetten und so wiedernzusammenbauen???

ricky.

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Geschrieben von bestes-ht am 23.01.2018 um 21:55:

zum zitierten Beitrag Zitat von Moos
Dabei solltest aber die Stehbolzen entfernen um eine genau plane Fläche herzustellen. Feile wär mir da auch zu grob und ungenau weil zu dünn. Eher Schleifleinen auf eine plane Platte/Klotz gespannt. Schadet ja auch nicht die komplette Dichtfläche abzuziehen.

Wer das mal richtig gelernt hat  (wovon ich bei dir auch ausgehe.....) Augenzwinkern bekommt das sehr wohl mit ner Feile hin.
Gibt ja auch große Feilen mit ganz feinem Hieb, Kreide drauf damit die Späne keine Riefen ziehen, anschließend mit Schleifleinen verschiedener Körnung und fertig ist der Lack.
Die Entscheidung würde ich aber davon abhängig machen, ob es für mich ist oder jemand anderen. Vom Aufwand her, dicht wird es so und so.

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Geschrieben von Moos am 23.01.2018 um 22:00:

Jep, Feilen mußte ich auch noch paar Monate anfangs der Lehre. Ist schon lange her und erfordert schon etwas Übung. Geht aber ja wohl eh ohne so wie die Dichtungen aussehen. Augenzwinkern

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Moos

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Geschrieben von XL883 am 23.01.2018 um 22:00:

Hallo Ricky, das sollte passen. Muss in Kürze selber ein Gehäuse abdichten, hab mit  Dirko noch keine Erfahrung.

Gruß Lothar

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883 ohne VOES, ohne Beschleunigerpumpe smile

https://www.youtube.com/watch?v=IjD1H9FQXd8













 


Geschrieben von Ricky am 23.01.2018 um 22:23:

zum zitierten Beitrag Zitat von XL883
Hallo Ricky, das sollte passen. Muss in Kürze selber ein Gehäuse abdichten, hab mit  Dirko noch keine Erfahrung.

Gruß Lothar

also DIRKO-HT (nicht das normale DIRKO) ist das null-plus-ultra beim abdichten von z.b. kurbelwellengehäuse-hälften (also da, wo keine dichtung genutzt wird). ich habe das auch bis jetzt immer bei allen 911er und typ4 kurbelwellengehäusen genutzt und es war NIE eins undicht; auch für harley-kurbelgehäuse habe ich es genutzt > alles ohne probleme!!!

ricky

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