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Bald hatten wir den Großraum Nizza verlassen und tauchten ein in die Hügel der Vorberge, die sich bis 30 km landeinwärts ziehen. Hier beginnt die Route Napoleon, die Richtung Norden bis nach Grenoble führt und eine sehr faszinierende Tour darstellt. Ihre Länge von 335 km lässt sich gut an einem Tag bewältigen und führt durch Landschaften, die ich so noch nie gesehen hatte.
Nach einer halben Stunde tauchte 35 km nördlich von Nizza das Parfumstädtchen Grasse auf, bekannt dafür, die begehrtesten Rohstoffe für die Welt der edlen Düfte in einem Umkreis von bis zu 50 km von kleinen Bauern zu sammeln, zu veredeln und weiter zu verkaufen.
Ganz im Hintergrund kann man im Dunst noch das Mittelmeer sehen ... an einem klaren Sommerabend ein grandioser Blick.
Hier in Grasse machten wir unsere nächste Rast - und nachdem meine Kumpels wegen meiner häufigen Fotostopps wieder mal weiter gefahren waren, suchte ich sie in Grasse. Es dauerte nicht lange, da sah ich ihre Maschinen - äußerst praktisch zwischen einem Kreisel und einem Zebrastreifen geparkt - stehen. Und bald auch Sepp und Klaus, die mir von der Terrasse einer Bar aus zuwinkten.
Der nächste Stopp der Route Napoleon liegt in Digne les Bains, einem Heilbad am nördlichen Rand der Provence.
Klaus war bekannt geworden für seine Höflichkeit gegenüber älteren Damen ... bei jedem Zebrastreifen hielt er ordentlich an, um die Damen vorbei zu lassen.
So auch hier ... nur ohne Mopped, als die Dame von rechts kam ... Klaus wie immer "liebevoll" die Hände in die Taille gestemmt ... einladend halt
Wir wissen nicht, was die ältere Dame sagte, doch ihr Blick zeigte wenig Dankbarkeit ...
Man beachte auch die "ordentlich" geparkten Moppeds ... das eine auf dem Zebrastreifen ... die anderen im fliessenden Verkehr im Kreisel ... upps, das eine ist ja meins ...
Auch Klaus schien nicht sonderlich erfreut zu sein ... die wahren Details über die Begegnung mit dieser älteren Dame werden wir wohl nie erfahren ...
So machten wir uns auf die Route Napoleon ... die hinter Grasse in sehr einladenden Kehren bis auf 1.000 m anstieg ... was für ein Licht ... auch die Hitze wurde langsam erträglicher ... die Moppeds taten das, wofür sie gebaut worden waren ... cruisen ... lange Züge ... schöne breite Strassen ... kaum Verkehr ... letzter Blick auf´s Meer ...
und ja ...
Gott wohnt in Frankreich.
Wunderschöne Strassen ... eine sehr dünn besiedelte Landschaft zwischen Grasse und Digne les Baines ... ein Traum für Harley-Fahrer ... kann ich nur jedem empfehlen, diesen Abschnitt mal zu fahren ... Klaus und Sepp waren schon vorgefahren ... dann nach einer Biegung sah ich sie an einer Brasserie mitten im Nowhere ... ein Wink von ihnen und ich setzte links den Blinker ... Mittagspause ...
Wie so oft in den letzten Tagen - je näher wir der Küste kamen - gab es Salad Nicoise ... der schien hier unten besonders gut zu sein ... und so auch heute
Suuuper lecker ... dann noch nen Café au lait ... n bisschen ausruhen ... und dann weiter ... wir hatten ja nur noch 25 km bis Castellane, unserem heutigen Tagesziel ... und es war früh am Tag - 13:30 Uhr - wir wollten ja noch den Grand Canyon du Verdon erkunden.
Um 14:00 Uhr kamen wir nach flotter Fahrt in Castellane an, einem quirligen Örtchen, durch das der Verdon fliesst ... gemächlich ... wir sahen beim Überfahren der Brücke in den großen Fels-Becken, die sich in Ufernähe gebildet hatten, Badende liegen ... und es war heiß ... ideal zum fleezen ... dösen ... abhängen ... Castellane ist auf jeden Fall einen Stopp wert.
Hotel hatten wir auch gleich gefunden ... nix Dolles ... direkt zentral am Markt ... dafür schön teuer für die Verhältnisse ... na ja ... Klaus und ich verabredeten uns für 15 Uhr zum Brummen ... Sepp musste sich mal bewegen und zog seine Turnschuhe an, um auf die Wallfahrtskirche oberhalb des großen Felsens, der die Stadt überragt, zu wandern.
Hier die heutige Fahrstrecke - ne echte Bummeltour
(A) Menton - Cote D´Azur, unsere 5. Übernachtung
(B) Monaco
(C) Nizza
(D) Grasse
(E) Castellane (am Grand Canyon du Verdon), unsere 6. Übernachtung
......... weiter weiter ...............
Dann Klaus und ich los in den Canyon ... anfangs dachten wir "Das war ja ganz nett, aber wir hätten mehr erwartet ...", als wir von (A) nach (B) gefahren waren ... so in etwa wie das obere Donautal hier bei uns.
Doch als wir bei an der Aussichtsplattform (D) ankamen, mussten wir doch etwas husten ... heidenei ... das war e Sach ... steile Schluchten, das kriegt man gar nicht auf ein Foto drauf ... ganz tief unten der Verdon ... es mögen bestimmt 500 m, wenn nicht noch viel tiefer gewesen sein.
Und so sah es hier aus: