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Geschrieben von motorcycle boy am 21.08.2024 um 21:03:

zum zitierten Beitrag Zitat von FaTappi
schaut Euch das mal an. 
Was sagt Ihr dazu?

https://www.nius.de/articles/kehrtwende-bei-harley-davidson-biker-meutern-erfolgreich-gegen-woken-deutschen-ceo/fe03db8c-9538-46f2-befc-71fee04e4b17

Wenn der Biker aus dem Video im Text für sehr viele Kunden spricht - wofür angesichts der Kehrtwende einiges spricht - dürfte Zeitzens Zeit eher früher als später abgelaufen sein. Denn da sind Aktionäre und Arbeitnehmer in USA schnell dabei, wenn der Umsatz und damit die Aktien abrauschen, weil die HD-Produkte boykottiert werden, bis er endlich zurückgetreten wird. 

Selbst schuld, wenn er meint, als CEO eines Wirtschaftsunternehmens aus eigenem Antrieb gesellschaftliche Moralpolitik machen zu müssen. Sowas war im Ostblock Aufgabe der Kombinate, da wurdest Du als nachweislich überzeugter Sozialist mit Arbeiterhintergrund befördert und nicht, weil Du ein guter Ingenieur warst. Die Ähnlichkeiten sind erschreckend geschockt  . Die Neben- und Fernwirkungen dieser nicht aufs Produkt und Kunden fehlfokussierten,  über 70jährigen Misswirtschaft sind bekannt. 

Schlimm vor allem für uns Deutsche, dass dieses wilhelminische „Am deutschen Wesen muss die Welt genesen“ wieder  mit uns Deutschen in diesem Video assoziiert wird. Das ist leider seit Karl dem Großen eine weltweite verhasste penetrante Eigenschaft unserer Eliten, Leute - ob in Deutschland oder im Ausland - moralisch belehren und umerziehen zu wollen und erklärt unsere wechselvolle Geschichte. Und schon garnicht sollte man sich vor diesem geschichtlichen Hintergrund -  den der Biker im Video explizit erwähnt Baby  - ausgerechnet als Deutscher CEO einer US-Firma mit dieser nationalen Symbolkraft mit bekannt konservativer Stammkundschaft in die wegen  solcher Themen tief gespaltene Innenpolitik der USA einmischen. Da muss man schon recht autistisch sendungsbewusst „ganz radikal deutsch im Dienste einer höheren Sache ohne Rücksicht auf Verluste“ sein, hier ausgerechnet als Deutscher in diesem politischen Hexenkessel nicht den Ball ganz flach zu halten und sich darauf zu konzentrieren, dass Harley mit geschickter Modellpolitik in diesen chaotischen Zeiten wieder über die Wasserlinie kommt, und damit den Ruf deutscher Manager als in Krisenzeiten des ihnen anvertrauten Unternehmens ausgesprochen analytisch strukturiert und zielfokussiert vorzugehen, zu stärken. Dieser Mann steht leider für das genaue Gegenteil: eine absolute Fehlbesetzung  böse , wie seine Kunden anscheinend mittlerweile meinen und die Kehrtwende auch für seine Aktionäre erahnen lässt. Thema verfehlt, setzen, sechs. 

Und das ist das größte Drama mit diesem Mann: Bei seiner vornehmsten Aufgabe als CEO trifft er eine Fehlentscheidung nach der anderen, so als wären ihm Menschen - seine Kunden, seine Mitarbeiter, seine Zulieferer - ganz sendungsbewusster Autist - völlig fremd. Hätte er den Gehirnschmalz und die Zeit und das Geld, welche er mit diesen kapazitätsfressenden firmenmissionsfremden  Mätzchen vergeudet hat - ich sage nur „Abteilung für Diversity, Schulungskurse für weiße, männliche Mitarbeiter“ wie in den Kombinaten, nur mit anderer Ideologie -  stattdessen in die Produktentwicklung investiert, und sich aus der US-Innenpolitik ausgerechnet als Deutscher CEO rausgehalten, stünde HD jetzt besser da.

Wenn die Wirtschaft sich auf die Wirtschaft beschränkt und die Politik auf die Politik, sind noch immer die besten Ergebnisse rausgekommen. Und es ist Aufgabe der Politik, Rahmenbedingungen für die Wirtschaft zu setzen, schon allein, damit das dadurch erzeugte Handicap für alle Wettbewerber gleich ist. Wer als CEO meint, Moralpolitik machen zu müssen, indem er in vorauseilendem Gehorsam seinem Unternehmen freiwillig zusätzliche Handicaps auferlegt, im vollen Wissen, das gerade die Kundschaft dieses Produktes das ganz und garnicht goutiert, ist auf diesem Posten fehl am Platze und hätte in die Politik gehen sollen. Da kann er versuchen in Wahlen seine Moralvorstellungen mehrheitsfähig zu machen, denn auch in der Politik einer Demokratie herrscht aus gutem Grund Wettbewerb.

Wenn ein CEO seine Stellung in einem hierarchisch strukturierten Wirtschaftsunternehmen missbraucht, um gesellschaftspolitische Moralvorstellung von oben aufzuoktroyieren, wird er Schiffbruch erleiden wie andere vor ihm 
- bei der Qualifikation und Motivation seiner Mitarbeiter 
​​​​​​- bei der Qualität und Zuverlässigkeit seiner Zulieferer 
- und nicht zuletzt beim Kunden

Starbucks finde ich ist aktuell das beste Beispiel, wie die Geister, die es rief, es jetzt zerstören.

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„I don‘t like valves that look like golf tees. Intake valves should be the size of trash can lids, and pistons should be the size of manhole covers“ (Jay Leno)


Geschrieben von Franz-REMCM am 21.08.2024 um 22:36:

Da hätte man sich vielleicht eher an die Zielgruppe halten sollen, zu der einige Harleyfahrer gehören und der Rest gerne gehören würde.

Die Leute, die dieser Company schon einmal den Arsch gerettet haben.

Gruß, Franz


Geschrieben von migra1956 am 22.08.2024 um 13:49:

Das Thema über den Herrn Jochen Zeitz war mir bisher völlig unbekannt, auch der Name.

Es liegt wohl daran, daß ich mich eigentlich nur für alte Harleys bis Baujahr 1984 interessiere. Alles danach ist für mich uninteressant.

Habe mir aber gestern auf YouTube das Video angesehen, in dem amerikanische Biker mit Maschinenwaffen auf ein Tourenmodell schossen...

Ich selbst bin der uneheliche Sohn eines amerikanischen Vaters aus Arkansas, und einer deutschen Mutter. Der Waffenkult in den Staaten ist mir nicht fremd, aber ich bin in Deutschland aufgewachsen, und bin grundsätzlich
gegen Waffen in privater Hand, ohne wenn und aber!

Was mir zu dem Video einfällt: "Wenn es dem Esel zu bunt wird, dann begibt er sich aufs Eis"  
So etwas kann man doch nicht ernst nehmen, das sind genau die Leute, die einen Trump supporten, einfach nur scheusslich!  

Keine Smileys, keinen Gruß

Micha

PS Gut, daß so etwas hier in Deutschland nicht möglich ist, und hoffentlich niemals möglich sein wird.

PSS Als meine amerikanische Herzdame vor einigen Jahren aus Deutschland zurück nach Florida umzog, führte einer ihrer ersten Wege in ein Waffengeschäft in Fort Walton Beach.
Sie kaufte eine 9mm Glock-Pistole, ohne die sich sich in ihrem Haus dort nicht wohl fühlt, das sagt eigentlich alles, über die Situation dort, in Florida, in den USA.
Die Waffe liegt im Safe des Hauses, geladen und gesichert. Gekauft wie ein Toastbrot, dort völlig normal.

Natürlich sind solche politischen Statements hier im Forum nicht erwünscht, dann bitte einfach löschen, danke.


Geschrieben von Schimmy am 22.08.2024 um 14:01:

Noch ein Artikel zu diesem Thema....

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Kulturkampf-Biker-feiern-Sieg-ueber-Harley-Davidson-article25172727.html

zum zitierten Beitrag Zitat von migra1956
........

PS Gut, daß so etwas hier in Deutschland nicht möglich ist, und hoffentlich niemals möglich sein wird.

In diesem Punkt wäre ICH MIR nicht ganz so sicher.....

Greetz  Jo

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Wenn man schon keine Ahnung hat, einfach mal die Klappe halten Augenzwinkern

Stammtisch in Münster/NRW


Geschrieben von HeikoJ am 22.08.2024 um 14:07:

Hier noch etwas mehr Hintergründe ...
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/harley-davidson-robby-starbuck-woke-lux.2kEHZzjWSycNmexDYdqmVD

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'First shalt thou take out the Holy Pin. Then, shalt thou count to three. No more. No less. Three shalt be the number thou shalt count, and the number of the counting shall be three."


Geschrieben von HeikoJ am 22.08.2024 um 14:07:

zum zitierten Beitrag Zitat von Schimmy
In diesem Punkt wäre ICH MIR nicht ganz so sicher.....

Dem schließe ich mich an

__________________
'First shalt thou take out the Holy Pin. Then, shalt thou count to three. No more. No less. Three shalt be the number thou shalt count, and the number of the counting shall be three."


Geschrieben von migra1956 am 22.08.2024 um 14:34:

Natürlich erinnere ich frühere Harley-Treffen, auf denen ein "Japaner" (Motorrad) abgefackelt wurde, nicht nur einmal. Und natürlich erinnere ich den schlechten Ruf der Harley-Fahrer, die niemals für einen Biker mit einer Panne auf einem Japaner angehalten haben, etc.

Wir, meine Freunde und ich, wir haben dieses Klischee niemals bedient, warum auch?
Bevor wir auf Harley umstiegen, fuhren wir alle BMW, Engländer, Japaner, oder was auch immer.

Es gab damals die Aktion "Gelber Schal", angeschoben von der deutschen "Motorrad-Zeitung". Hatte jemand eine Panne, dann hielt man an, man half mit Werkzeug, Mithilfe, oder man organisierte Hilfe. Das war normal unter Motorradfahrern. Auch grüßte man sich auch der Straße, aber das waren andere Zeiten, diese sind wohl vorbei..?

Mobiltelefone gab es damals noch nicht, wenn mitten in der Pampa deine Zündspule, oder deine steinalte Magnetzündung aufgab, dann gab es nur die Hilfe freundlicher Menschen, und vielleicht irgendwo eine Telefonzelle, was vielen Freunden oft den Arsch gerettet hat.

Soll genug sein, in diesem Sinne!  

Micha


Geschrieben von Eisen_Mattek am 22.08.2024 um 15:00:

zum zitierten Beitrag Zitat von migra1956
Es gab damals die Aktion "Gelber Schal", angeschoben von der deutschen "Motorrad-Zeitung". Hatte jemand eine Panne, dann hielt man an, man half mit Werkzeug, Mithilfe, oder man organisierte Hilfe. Das war normal unter Motorradfahrern. Auch grüßte man sich auch der Straße, aber das waren andere Zeiten, diese sind wohl vorbei..?

An Deinen Beiträgen (ich habe nun mehrere von Dir gelesen) merkt man, dass die letzten 20 bis 30 Jahre an Dir vollkommen vorbeigegangen sind. Hilfe, ob tatkräftige Unterstützung oder organisierte Mithilfe, wird nach wie vor angeboten, dafür gibts hier zahlreiche Beispiele zum Nachlesen, von meinen persönlichen Erfahrungen mal ganz abgesehen. Und was da Grüßen angeht: Spätestens seit Corona (so mein Gefühl) wird sich wieder mehr gegrüßt - egal welcher Hersteller einem das entgegenkommt. 

Die Welt dreht sich weiter.

__________________
VG
Mattek


"...und plötzlich ergab alles einen Gin!"


Geschrieben von bestes-ht am 22.08.2024 um 16:10:

Jep, sogar die Rollerfahrer! 🤣

Früher, ich sag‘s nochmal, früher, war alles besser!!! 😎🤗😂

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Wir werden nicht grau, wir werden chrome....

Wo gehstn hin? Motorrad fahren. Warst du doch gestern erst. Ja, bin aber nicht fertig geworden..... fröhlich fröhlich fröhlich


Geschrieben von migra1956 am 22.08.2024 um 16:12:

"Die Welt dreht sich weiter."

Ach was, wirklich, wer hätte das gedacht!  großes Grinsen

Natürlich sind sicher mehr als 40 Jahre an mir "vorbeigegangen", aber schön zu lesen, daß es heute so etwas noch gibt. Und seit Corona grüßt man sich wieder mehr, wie schön.

Erinnere eine kleine Szene aus den 1970ern, ein damals sehr bekannter FLH-Fahrer, der immer mit einer Indianer-Haube auf seinem "Fulldresser" unterwegs war, der Mann stand in Holland vor einer roten Ampel.
Neben ihm eine 250er Yamaha mit knatterndem Motor. Er beugte sich rüber zu der Yamaha, zog den Zündschlüssel ab, und warf den Zündschlüssel einfach weg auf den Seitenstreifen.

Die Ampel schaltete auf Grün, und der "Indianer" auf der Harley fuhr einfach weiter... 
(Das war eine Show Einlage, um aufzufallen, hat sich aber genau so ereignet.)

So etwas bezeichnete man damals als "Dünkel", und es gab viele ähnliche Szenen. Diese Leute haben wohl zuviele schlechte Filme aus den 1960er Jahren gesehen, aus den Jahren vor dem Film "Easy Rider".
Aber es war genau so, diese Leute sind wohl größtenteils schon lange ausgestorben. Wie auch der "Indianer" auf seinem Fulldresser...   Freude

Micha


Geschrieben von Middach am 23.08.2024 um 02:18:

Naja, Idioten gabs schon immer und wird es immer geben.

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Neid muss man sich verdienen, Mitleid kriegst du geschenkt  großes Grinsen

Wer Rechtschreibfehler findet, sollte seine Interpunktion verbessern.cool


Geschrieben von Robbie am 24.08.2024 um 08:01:

Jack Daniels zieht nach.

https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/whiskey-hersteller-mehr-gegenwind-f%C3%BCr-diversit%C3%A4tsziele/ar-AA1pk7jN?ocid=mailsignout&pc=U591&cvid=f46a2af3fc134018913ad02eb5b592ca&ei=59


Geschrieben von LRalf am 24.08.2024 um 10:24:

In Deutschland ist es für Firmen wichtig "woke" zu sein. Wenn man es nicht ist, kann man sogar wirtschaftliche Nachteile erwarten.
Fast alle größeren Firmen haben offizielle Verhaltensmaßregeln, wie mit den Themen umzugehen ist und dass man bei Mißachtung mit Konsequenzen zu rechnen hat.
Deswegen würde hier nie eine Firma offen angeben, nicht mehr woke sein zu wollen. Das würde hier einen Shitstorm auslösen und nicht umgekehrt.
Wenn man in Deutschland konservativ ist, ist man schon der Buhmann.
Und konservativ ist man schon wenn man die Gendersprache ablehnt.


Geschrieben von motorcycle boy am 24.08.2024 um 12:37:

Und Zeitz kommt aus der deutschen Firmenkultur Augen rollen

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Geschrieben von bestes-ht am 24.08.2024 um 14:05:

Meine Freundin hat mir gerade ein Bild von einem Kunden aus der Factory gezeigt, Starverkäufer Axel hat eine FB an den Mann gebracht, Bj. 1937 sprich 87!
Läuft mit seinen Steinreichen Freunden! 🤣

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Wo gehstn hin? Motorrad fahren. Warst du doch gestern erst. Ja, bin aber nicht fertig geworden..... fröhlich fröhlich fröhlich