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Geschrieben von Kalle66 am 28.09.2012 um 15:39:

zum zitierten Beitrag Zitat von zena
Also, Respekt vor deiner Arbeit die du dir damit machst!
Bei so was überlege ich immer, ob sich das tatsächlich lohnt so von der reinen Kostenseite betrachtet. Die zu ersetzenden Teile + Lackierung/Beschichtung... Ganz abgesehen von der Zeit und Arbeit die da drin steckt.

Ich glaub mit dem Arbeitszeit-Faktor kann man da nicht rangehen. großes Grinsen Das ganze ist doch mehr Hobby und Freizeit, oder? Und soll natürlich Spaß machen. Also, hau rein.

__________________
Und schlägt der Arsch auch Falten - wir bleiben doch die Alten.


Geschrieben von Paeule am 28.09.2012 um 15:47:

Beim Lösen der Krümmer am Zylinderkopf saßen die Muttern auf den Gewindebolzen sehr fest. Und dann machte es bei einem Bolzen plötzlich „Knack” und der Bolzen ließ sich aus dem Zylinderkopf herausdrehen.
Na, der ist jetzt wohl abgerissen, dachte ich. Dann muss ich den Zylinder wohl ausbohren lassen und ein neues Gewinde einschneiden lassen.

Doch nach genauerem Studium der „Unfallstelle” und der Explosionszeichnungen stellte sich heraus, das es sich hier um eine Stockschraube handelt, die in den Zylinder eingeschraubt ist. Da war die Mutter wohl so fest, das die Schraube sich eher löste und herausgeschraubt wurde.
Inzwischen habe ich bei W&W eine neue Stockschraube gekauft und eingesetzt.

Also, nicht aufgeben, was auch passiert!


Geschrieben von ralle69 am 28.09.2012 um 20:12:

@ paeule viel spass und ich werde es gespannt verfolgen....

ps: wie machst du das mit de californischen zusatzbehälter abklemmen und schläuche unter dem rahmen verstecken ?? hab den auch dran soweit ich weiss ist der für die motorentlüftung will den nämlich auch noch entfernen weiss aber noch nichts näheres über das hässliche teil


gruss ralle


Geschrieben von niterider am 30.09.2012 um 01:55:

Du solltest auf die Stockschraube vorm Eindrehen etwas blaues Loctite tun ( hab ich immer so gemacht) Der Knack war wahrscheinlich das Lösen der alten Loctite-Verklebung.


Geschrieben von DéDé am 30.09.2012 um 08:06:

Ich finde das mal eine Super-Aktion, wünsche viel Spass dabei und natürlich auch den erhofften Erfolg!
Gruß DéDé

__________________
noch ohne CAN-BUS und ABS...

http://forum.milwaukee-vtwin.de/thread31788-alle-xl-883-keihin-cv-vergaserkunde.htm


Geschrieben von HaDe48 am 30.09.2012 um 09:41:

zum zitierten Beitrag Zitat von Paeule
Jetzt ist der Vergaser dran.

Also, Luftfilterdeckel, Luftfilter und Rückenplatte abbauen.
Jetzt sieht man auch die beiden Schläuche, die hinten in die Rückenplatte eingeführt werden. Rechts die Kurbelgehäuseentlüftung, kommt nachher wieder dran (als Stahlflexschlauch). Links die Verbindung zum kalifornischen Emissionsbehälter unter der Schwinge, brauch' ich nicht mehr – dieser Anschluss an der Rückenplatte muss vor dem Wiedereinbau verschlossen werden.

Am Vergaser alle Züge aushaken und Schläuche abziehen.
Dann den Vergaser vom Ansaugstutzen abziehen.
Achtung: eigentlich hat die 89-er Sporty einen Gummi-Ansaugstutzen und eine Befestigungsschelle. Bei meiner Maschine wurde dieser jedoch mal ausgetauscht und ist jetzt einer der nachfolgenden Baujahre!
Der Vergaser wird erst mal eingepackt und weggelegt, der ist später dran.

Bei der Gelegenheit wird auch gleich die Zündschloss/Choke-Montage abgemacht.

Das Chaos der Leitungen und Schläuche wird immer wilder, nur nicht entmutigen lassen!

Übrigens, schaut doch mal bei eurer Maschine hinter die Verkleidung und Abdeckungen – wer weiß, wie es da aussieht. Doch Vorsicht: Dann wird man unruhig und vielleicht sieht das Mopped dann auch bald so aus wie meins – komplett zerlegt.

War das Werkzeug dabei verwirrt Also, bei einer Restauration / bei einem Wiederaufbau würde ich mir gutes Werkzeug anschaffen großes Grinsen bei dem Werkzeug da kannst Du die Schrauben gleich wieder verwenden unglücklich ... auf der einen Seite beschreibst Du eine perfekte Vorgehensweise großes Grinsen auf dem Bild zeigst Du Werkzeug, das würdest Du nicht einmal beim letzten Schrotthändler finden Baby ... Sorry! ...

Viel Spaß und Erfolg für Dein Projekt ...


Geschrieben von Paeule am 01.10.2012 um 09:48:

Zitat von HaDe48
War das Werkzeug dabei verwirrt Also, bei einer Restauration / bei einem Wiederaufbau würde ich mir gutes Werkzeug anschaffen großes Grinsen bei dem Werkzeug da kannst Du die Schrauben gleich wieder verwenden unglücklich ... auf der einen Seite beschreibst Du eine perfekte Vorgehensweise großes Grinsen auf dem Bild zeigst Du Werkzeug, das würdest Du nicht einmal beim letzten Schrotthändler finden Baby ... Sorry! ...

Viel Spaß und Erfolg für Dein Projekt ...

Puh, da habe ich wohl unüberlegt ein Bild, das so nicht veröffentlicht werden sollte, herausgesucht traurig
Ich hoffe, das macht den Rest meines Berichtes nicht wertlos. Augenzwinkern

Ne, also, Spaß beiseite. Natürlich lege ich schon Wert darauf, mit gutem Werkzeug die Schrauben bzw. Bauteile zu schonen und fachgerecht zu verbauen. Das meiste Werkzeug, das ich verwende, habe ich mir auch tatsächlich neu gekauft, entweder einzelne Teile, z.B. Torx-Stecknüsse oder Inbus-Stecknüsse von Hazet oder auch Werkzeug von Louis, z. B. Drehmomentschlüssel, Zoll-Stecknüsse-Satz usw.
Das Werkzeug, das du auf meiner Werkbank siehst, ist so ein Sammelsurium von Zoll-Schlüsseln, die ich aus meiner Nachbarschaft bekommen habe, die nehme ich dann auch mal, um z. B. beim Lösen einer Schraube die Mutter festzuhalten. Jedoch, die allermeisten Schrauben lassen sich mit Knarre und Nüssen lösen.

Übrigens ist der Hinweis nicht unberechtigt Freude : Von diesem minderwertigen Werkzeug sind mir beim Lösen von Muttern schon zwei Schlüssel abgebrochen und ich kam glücklicherweise nur mit kleinen Schrammen davon.

Also, ein weiterer wichtiger Hinweis: gutes Werkzeug verwenden, und auch nicht mit ähnlich großen metrischen Werkzeugen Zoll-Werkzeuge ersetzen!


Geschrieben von Dragon am 01.10.2012 um 10:49:

Da hste dir ja ein schönes vorhaben vorgenommen ,viel spaß dabei werde es weiter verfolgen.


Geschrieben von Paeule am 01.10.2012 um 14:03:

zum zitierten Beitrag Zitat von ralle69
@ paeule viel spass und ich werde es gespannt verfolgen....

ps: wie machst du das mit de californischen zusatzbehälter abklemmen und schläuche unter dem rahmen verstecken ?? hab den auch dran soweit ich weiss ist der für die motorentlüftung will den nämlich auch noch entfernen weiss aber noch nichts näheres über das hässliche teil


gruss ralle

Ich habe den Kohlebehälter (unter dem Schwingenlager) und die damit verbundenen Schläuche erst mal entfernt.
Z. B. den Schlauch, der zum Luftfilter führt (Öffnung mit Stopfen verschließen). Dann führt ein Schlauch zum Kraftstofftank bzw. zum Ventil, das vom Tank kommt: Schlauch vom Kohlebehälter lösen und geöffnet lassen, am Rahmen entlang verlegen (Druckausgleich für den Tank). Der dritte Schlauch führt zum Vergaser. Den auch entfernen und die Öffnung am Vergaser verschließen.
Jetzt bleibt eventuell noch ein Unterdruckventil (VOVS) übrig, das mit dem VOES verbunden ist. Wie damit zu verfahren ist, weiß ich noch nicht. Drüber muss ich mir noch Informationen einholen, sorry, soweit bin ich noch nicht großes Grinsen

Außerdem sollten dann auch die Vergaserdüsen überprüft werden, die Standardmotoren haben andere Düsen.

Vielleicht wartest du erst mal ab, wie das bei mir klappt, dann kannst du es ja nachmachen. Ich werde das auf jeden Fall dokumentieren Freude


Geschrieben von Paeule am 02.10.2012 um 13:28:

Vor dem Abbau der Bremsanlage habe ich sorgfältig das Handbuch studiert, um festzustellen, ob ich nachher überhaupt die Installation und Einstellung der Bremsen selber vornehmen kann. Das sollte gehen Freude .

Also, Bremsflüssigkeit ablassen und Bremsleitungen ausbauen.
Da ich aber von vornherein vorhatte, komplett neue Stahlflexbremsleitungen zu verlegen, brauchte ich die alten Leitungen nicht besonders schonungsvoll zu behandeln.

Die Bremszylinder werden ebenfalls abgebaut und erst mal weggelegt. Alles schön verpacken und beschriften. Ich werde sie dann beim Aufbau der Maschine reinigen und z.B. auch die Dichtungsmembrane erneuern.


Geschrieben von Paeule am 02.10.2012 um 13:33:

Bremssättel abbauen und Bremsbeläge entfernen. Darum kümmere ich mich auch erst mal beim Zusammenbauen.
Und auch für den Bremslichtschalter am hinteren Bremssystem wird dann eine neue Lösung gefunden werden. Der Original-Schalter sitzt unter der Batterie an Rohrleitungen. Da muss ich mal schauen, welche Lösung die Bremsleitungsanbieter haben.


Geschrieben von Paeule am 02.10.2012 um 13:44:

So sieht sie inzwischen aus, die gerupfte Gans.

Doch auch wenn das hier so chaotisch erscheint, ich habe mich vor dem Abbau jedes Teils genau über seinen Aus- und Einbau in meinem Handbuch informiert. Und ganz wichtig: alles bis ins Detail fotografiert.

Je weiter ich „ins Innere” vordringe, desto froher bin, nicht so in diesem Zustand weitergefahren zu sein. Und auch wenn es Anfangs alles etwas geheimnisvoll und schwierig aussah, so wird mir die Sporty (89-er Model, Kette und Vergaser!) inzwischen so vertraut in ihrem ganzen Aufbau. Alles ist simpel und solide zusammengeschraubt, man benötigt nicht ständig Spezialwerkzeuge oder bastelt an Einweg-Befestigungen rum. Eine dankbare Arbeit.


Geschrieben von Paeule am 02.10.2012 um 17:03:

Alle Kabel- und Schlauchverbindungen zum Motor werden getrennt.
Auch die Antriebskette wurde inzwischen entfernt. Ich habe das Kettenschloss geöffnet und die Kette abgemacht. Vorher habe ich jedoch noch die Mutter des Antriebsritzels gelöst und Mutter und Ritzel abgenommen.

Übrigens: Motor- und Primärantrieb-/Getriebeöl habe ich schon ganz zum Anfang, nachdem ich den Motor warmgefahren habe, abgelassen. Das sollte man natürlich nicht vergessen.
Das Motoröl wird über einen Ablassschlauch am Öltank abgelassen, das Primärantrieb-/Getriebeöl über eine Schraube unten im Motorgehäuse.

Am besten baut man nun den Motor mit der Hilfe von ein oder zwei Personen aus.

Zuerst wird die mittlere obere Motoraufhängung vom Motor und Rahmen losgeschraubt und entfernt. Das ist das Metallstück, das auch das Zündschloss, den Choke-Knopf und den Unterdruckschalter (VOES) hält.

Dann wird die vordere obere Motoraufhängung gelöst und entfernt. Das ist der Metallbügel zwischen vorderem Zylinder und Rahmen.

Jetzt wird die Sporty auf einen Bock gestellt (im schlechtesten Fall so wie ich es gemacht habe: auf einen Wasserkasten).

Vorne unten befindet sich auch noch eine Motoraufhängung: zwei Bügel, die rechts und links den Motor mit dem Rahmen verbinden. Die Schrauben erst mal nur lösen.

Der Motor ist hinten mit einem Verbindungsstück an den Rahmen geschraubt. Auch diese Schrauben nur lösen und das Massekabel von der Schraube entfernen.

Dann noch mal überprüfen, ob alle Kabel- und Schlauchverbindungen zum Motor getrennt sind.

Man kann jetzt einen Wagenheber unter den Motor stellen und damit leicht unter den Motor drücken, um die Spannung auf den noch verbleibenden Schrauben zwischen Motor und Rahmen aufzuheben. Ich habe das mit Hilfe von zwei Personen gemacht: zwei halten den Motor fest und einer schraubt zuerst die vorderen unteren Motorträger ab und zieht dann die Schrauben/Bolzen hinten heraus. Dann den Motor nach rechts herausheben.

Da der Rahmen ja neu gepulvert wird, habe ich jetzt nicht so aufgepasst, dass beim Herausheben nichts verkratzt wird. Beim Einbau in den neu gepulverten Rahmen muss dann natürlich gut aufgepasst werden!

Und dann liegt das gute Stück vor dir. Geschafft! Zunge raus


Geschrieben von ralle69 am 02.10.2012 um 19:08:

Zitat von Paeule
Zitat von ralle69
@ paeule viel spass und ich werde es gespannt verfolgen....

ps: wie machst du das mit de californischen zusatzbehälter abklemmen und schläuche unter dem rahmen verstecken ?? hab den auch dran soweit ich weiss ist der für die motorentlüftung will den nämlich auch noch entfernen weiss aber noch nichts näheres über das hässliche teil


gruss ralle

Ich habe den Kohlebehälter (unter dem Schwingenlager) und die damit verbundenen Schläuche erst mal entfernt.
Z. B. den Schlauch, der zum Luftfilter führt (Öffnung mit Stopfen verschließen). Dann führt ein Schlauch zum Kraftstofftank bzw. zum Ventil, das vom Tank kommt: Schlauch vom Kohlebehälter lösen und geöffnet lassen, am Rahmen entlang verlegen (Druckausgleich für den Tank). Der dritte Schlauch führt zum Vergaser. Den auch entfernen und die Öffnung am Vergaser verschließen.
Jetzt bleibt eventuell noch ein Unterdruckventil (VOVS) übrig, das mit dem VOES verbunden ist. Wie damit zu verfahren ist, weiß ich noch nicht. Drüber muss ich mir noch Informationen einholen, sorry, soweit bin ich noch nicht großes Grinsen

Außerdem sollten dann auch die Vergaserdüsen überprüft werden, die Standardmotoren haben andere Düsen.

Vielleicht wartest du erst mal ab, wie das bei mir klappt, dann kannst du es ja nachmachen. Ich werde das auf jeden Fall dokumentieren Freude

danke dir dann warte ich erstmal ab großes Grinsen


Geschrieben von Paeule am 05.10.2012 um 13:41:

Jetzt wir sauber gemacht!

Erst mal alle Öffnungen verschließen: In den Ansaugstutzen und die Zylinder-Auslässe Lappen stecken und mit breitem Klebeband abdecken. Die Zündkerzen bleiben auch noch eingeschraubt, der Ölfilter ebenfalls.
Und dann wird der ganze Motor gut mit S100 Motorrad Total Reiniger (http://www.wackchem.com/s100-motorrad-total-reiniger-deutsch/s100-motorrad-total-reiniger.html?PHPSESSID=58b120b51fea638d537748eecb880e55) eingesprüht und das mit einer Bürste unterstützt. Einwirken lassen, ruhig eine halbe oder eine Stunde, am besten nicht in praller Sonne. Danach den angelösten Dreck mit einer Bürste (http://www.louis.de/_203a7b5740c121c5a64d8d179e3ca123e6/index.php?topic=artnr_gr&artnr_gr=10004116) abscheuern.
Und dann vorsichtig mit dem Dampfstrahler abgestrahlt, nicht direkt auf die Dichtungen des Fußschalthebels und des Antriebsritzels. Und auch nicht direkt auf die zugeklebten Öffnungen. Also so, dass der Motor so sauber wie möglich wird unter Berücksichtigung der empfindlichen Stellen, dass dort kein Schaden entsteht.

Und da tut sich dann wirklich schon was! Jetzt kann man am Motor arbeiten, ohne sich sofort von oben bis unten mit Öl und Dreck zu beschmieren.
Die schwarze Beschichtung des Anlasser-Motors hielt dieser Prozedur jedoch nicht stand und löste sich teilweise. O.K., da muss dann eine neue Beschichtung drauf.

Übrigens! Das mit dem Dampfstrahler ist eine Möglichkeit, die ich praktiziert habe. Das soll nicht heißen, dass das unbedingt vorbildlich und unbedenklich ist! Vielleicht wird es jetzt einen Aufschrei geben: Halt, bloß nicht mit dem Dampfstrahler, der macht doch alles kaputt!
Das mag jeder für sich entscheiden, bei mir hat’s auf jeden Fall keine kapitalen Schäden gegeben. Und den Anlasser hätte ich sowieso überarbeitet fröhlich.
(Inzwischen habe ich ihn mit silbernem hitzefesten Lack lackiert und er sieht um 100% besser aus als der originale schwarze „Hammerschlag”-Lack.)