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Naja, ich glaube wir hatten Glück. Das wirklich miese Wetter war nur auf der Fahrt zum Nordkapp - und da hatten wir genug Adrenalin um damit umzugehen. Auf dem Rückweg war es zwar nicht wirklich warm, aber kaum noch Regen - insofern (gerade auf dem Moped) fast als ideal zu bewerten. Eine Woche später waren in Trondheim auch 30 Grad - das wäre mir aber zu viel gewesen.
Toller Bericht!
Glückwunsch zu der Tour...
Zitat von KayB
Wie auf Neuseelands Südinsel, blaues Meer, Sandstrand, grüne Hänge, alpine Bereiche, kleine Dörfer .... wenn es nicht so verdammt weit wäre würde ich hier jedes Jahr hinfahren.
Alter Vadder, dagegen war ja mein Schottlandtripp echte Blümchenwiese. Sehr sehr geil! Alleine beim Lesen muss ich feststellen das ich echt ein Komfortkind geworden bin.
*brrrrr*
Grüße
Sebastian
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Blog: http://lacour.bike
Zitat von Matthes72
Zitat von KayB
Wie auf Neuseelands Südinsel, blaues Meer, Sandstrand, grüne Hänge, alpine Bereiche, kleine Dörfer .... wenn es nicht so verdammt weit wäre würde ich hier jedes Jahr hinfahren.
Aber Neuseelands Südinsel liegt noch viel weiter weg.![]()
Tag 9: Moskenes-am Ranfjorden (Stand 4.573km)
Den Morgen genießen wir bei herrlichem Sonnenschein, dann geht´s mit der Fähre in 4 Stunden nach Bodö. 4 Stunden abhängen und Polse essen – eine norwegische Art von Wiener Würstchen im Speckmantel. Eigentlich kann es ja nur noch bergab gehen nach den Lofoten. Aber weit gefehlt. Zunächst eine geniale Strecke durch ein langgestrecktes Tal am wilden Fluß entlang, hoch auf und über das Fjäll (wo auch wieder Schnee liegt). Wir passieren den Polarkreis Richtung Süden. Nach dem Fjäll geht es wieder runter zum Meer, und weiter durch wunderschöne Täler. Das Thermometer steigt auf 20 Grad, wir wedeln dahin und finden wieder eine traumhafte Hütte, direkt am Meer, mit Blick über den Fjord, lokalem (teurem) Leichtbier – heute passte alles zusammen.
Tag 10: am Ranfjorden-Trondheim (Stand 5.098km)
Wie gestern aufgehört so geht es heute weiter, geile Landschaft, kaum Verkehr... obwohl, es hat mal wieder geregnet. War kräftig aber nach 30 Minuten war alles vorbei. Und in der skandinavischen Sonne kann man dem Trocknen der Klamotten zusehen. Zum Mittag gab es den obligatorischen Burger. Trondheim ist das Ziel, welches wir zum Nachmittag erreichen. Wir nehmen 15km außerhalb der Stadt eine kleine Hütte, machen uns stadtfein und fahren nochmal nach Trondheim rein – heute wollen wir kulturell unterwegs sein. Dafür ist Trondheim aber nicht zu empfehlen (zumindest nach unserer Meinung). Und im Supermarkt gab es nichtmal mehr Bier – in Norwegen gibt es nach 20 Uhr keinen Alkohol mehr im Verkauf und wir waren 5 Minuten zu spät. Da mußte die letzte Flasche Rum dran glauben, jetzt sind wir blank. Aber dafür haben wir mal im Abendrot etwas die Mopeds geputzt.
Tag 11: Trondheim-Stryn (Stand 5.537km)
Langsam wird es langweilig, immer Fjorde und Berge und kein Verkehr – jammern auf höchstem Niveau. Aber da waren ja noch die Trollstiegen. Spektakulär, aber das Erfahren dieser wurde immer wieder durch Reisebusse etc. ausgebremst, da floss der Angstschweiß nur wenn man aufgrund von Gegenverkehr an den Rand gedrängt wurde. Die Auffahrt wurde durch einen fantastischen Blick von der Aussichtsplattform über das Tal gekrönt. Die Abfahrt zum nächsten Fjord war dann wieder geniales Cruisen durch Wälder, an Flüssen .... Auf dem Weg zum Campingplatz wurden noch Getränke getankt, so wird aus einem 2- ein 12-Zylinder.
Tag 12: Stryn-Bergen-Hardangervidda (Stand 6.004km)
Bergen sollte das Ziel sein, auf dem Weg dahin kam es aber zum ersten und einzigen Ärger. Ein Norweger hat an einer Baustelle vergessen in den Spiegel zu schauen und ist beim Rückwärtsfahren in meinen Fender geknallt. Mann war ich sauer – hab erst einmal auf sein Autodach gekloppt vor lauter Wut. Aber bei näherer Betrachtung stellte sich der Schaden als minimal heraus – und auch dem Norweger war es sichtbar peinlich. Nach Übergabe von 1,000 norwegischen Kronen haben wir uns freundschaftlich getrennt und wir waren wieder on the Road. Bergen wollte uns leider nicht reinlassen, ein Superstau stoppte sämtlichen Verkehr. Der Versuch über Schleichwege den Stau zu umgehen endete irgendwo auf Schotter im Nirgendwo . Wir waren nur 4 km vom Ziel entfernt. Also wurde beschlossen ca. 40km zurück zu fahren und eine andere Strecke zu nehmen. Und was für eine. 2m breite Straßen, Canyons, dunkle enge Tunnel, Wasserfälle.... Hier war der Fuchs als er dem Hasen gute Nacht sagte. 20:30 sind wir endlich an der Hardangervidda angekommen und haben uns in einer Hütte auf dem Campingplatz eingemietet.
Ich seh' schon, ich muss doch auch mal nach Norwegen.
Schöner Bericht und schöne Fotos.
Danke.
Tag 13: Hardangervidda-Kristiansand-Hirtshals (Stand 6.420km)
Am Rande der Hardangervidda geht die Fahrt durch spektakuläre Täler, an wilden Flüssen und noch wilderen Wasserfällen vorwärts. Und dann doch wieder hinauf auf eine im Schnee liegende Hochebene. Leider sind die Winterhandschuhe gut verpackt, wer hätte jetzt noch mit solchen Kältegraden gerechnet. Zum Glück war das nach 2 Stunden vorbei (viel länger hät ich´s nicht mehr ausgehalten) und es ging wieder durch langgezogene einsame Täler Richtung Süden. Wir haben jetzt genug und uns treibt es nach Hause. In Kristiansand haben wir uns um die Fährüberfaht nach Dänemark gekümmert, mit Mopeds scheint das so kurzfristig zu gehen. Aber die Fähre war übervoll. Gegen 22:30 Uhr in Dänemark angekommen und zum Glück noch ein kleines Hotel gefunden. Der Wirt war so nett und hat noch bis weit nach Mitternacht den Zapfhahn bedient – da konnten wir dann auch gut schlafen.
Tag 14/15: Hirtshals-Daverden-Dresden (Stand 7.510km)
Da gibt es nicht mehr viel zu sagen – Dänemark war flach und die Strecke echt lngweilig (Autobahn), je näher wir an Deutschland herankamen umso unfreundlicher wurden die Verkehrsteilnehmer, die Elbüberfahrt war aufgrund des Verkehrsaufkommens schon ein Problem, die Übernachtung bei Freunden in Daverden eine willkommene Pause. Die Fahrt nach Dresden haben wir auf Landstraßen verlegt, daher hat es nochmal einen ganzen Tag gebraucht. Wo kommen nur die ganzen Auto´s her, wo sind die geilen Täler, Hochebenen und Fjorde geblieben....
Fazit: Es war eine echt geniale Tour, keine Verluste, Eindrücke im Übermaß und Mopedfahren ohne Limit. Ich/wir hatten vorher schon etwas Sch... aber das war definitiv einer meiner besten Urlaubstrips. Ich war schon unendlich oft in Skandinavien unterwegs, mit Auto, Kanu etc.. Aber diese Gegend auf einem Motorrad zu erfahren ist was ganz besonderes. Und mittlerweile ist klar - in 2015 geht es mit der Harley nochmal nach Norwegen, auch wenn ich diesmal nur eine Woche zugesprochen bekommen habe.
PS: Ja, wir haben auch viele tierische Freunde auf der Bahn getroffen, zum Glück nicht wirklich im Sinne des Wortes....
zum zitierten Beitrag Zitat von coolmods
Alter Vadder, dagegen war ja mein Schottlandtripp echte Blümchenwiese. Sehr sehr geil! Alleine beim Lesen muss ich feststellen das ich echt ein Komfortkind geworden bin.
*brrrrr*
Grüße
Sebastian
Ich hatte in Schottland noch nie so viel Regen, wie Du in Norwegen und ich war schon in Zeiten von Mai bis Oktober dort.
Der Linksverkehr ist auch kein Problem, mehr Probleme hatte ich bei der "Wiedereingliederung" zurück auf dem Festkontinent, da wollte ich eher immer mal auf die linke Spur beim Abbiegen.
Mit dem Motorrad die Spur zu halten ist leichter als mit dem Auto, weil man die Fahrbahn ja direkt vor sich sieht und im Auto muss man sich erst "Anhaltspunkte" erarbeiten, wie die Position des Fahrzeugs auf der Spur ist.
super bericht... vielen dank für deine eindrücke...
liest sich wie in einem magazin...
darf man fragen wieviel man für so eine reise ca sparen muss?
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"die einen kennen mich und die anderen können mich!"