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Geschrieben von el rubio am 07.01.2012 um 18:37:

zum zitierten Beitrag Zitat von Hollerich
ich fahr sowas hier im Dorf

gib Bescheid wenn se nimmer brauchst!


Geschrieben von Badwater am 07.01.2012 um 20:08:

Zitat von niterider
Der Hauptverschleiß eines Verbrennungsmotors tritt nun mal beim Kaltstart auf. Ein Kaltstart verursacht über den dicken Daumen genausoviel Verschleiß wie 400 km Dauervollgas auf (deutschen) Autobahnen. Der häufigere Ölwechsel hilft gegen die Kondenswasseremulsion, die DeDe anspricht. Gegen der Kaltstartverschleiß ist kein Kraut gewachsen. Wenn das Öl dickflüssig ist, hat es nunmal erhöhte Reibungsverluste in den Ölleitungen und kommt nach dem Kaltstart erst zeitverzögert und dann auch noch mit vermindertem Druck an den Schmierstellen an.

Das oben gesagte kann ich eigentlich nur unterstreichen.

Bei regelmäßigen Kurzstreckenfahrten gibt es drei Themen, die dem Motor schaden:

1) Ölschlammbildung durch Wassereintrag, dazu noch Spriteintrag vom Blowby. In der Regel kann es so durchaus sein, dass man eine leichte Volumenmehrung der Flüssigkeit im Öltank feststellt. Erst nach einer längeren Fahrt unter Last dampfen die leichter siedenden Bestandteile dann wieder aus aus. (Also durchaus vor einer Ölverbrauchsbewertung mal den Motor länger warmfahren). Ein mit Sprit und Wasser gemischtes Öl hat natürlich schlechtere Schmiereigenschaften.
2) Belastung durch die häufigeren Starts - der Ölkreislauf muss erst in Gang gesetzt werden. Gepaart mit dem schlechtem Öl (unter 1) ist hier neben den Anteilen wo sich Metall auf Metall in der Mischreibung befindet natürlich auch mit mit höherem Verschleiß zu rechnen.
3) Belastung der Bauteile durch Erhitzung und Abkühlung. Beim Start wird der kalte Motor erhitzt, die Bauteile dehnen sich aus. Natürlich nicht alle gleichmässig und auch nicht homogen. So kommt es zu inneren Spannungen, die auf lange Sicht die Materialeigenschaften verändern oder schädigen. Kennt jeder schon von gerissenen, schlechten Schweißnähten. Kommt auch im Bereich Kurbelgehäuse und Zylinderkopf zum Tragen.

Als ich noch klein war hab ich an mein Motorrad mal ein Ölthermometer angebaut und die Strecke gemessen, bis das Öl gleichmäßig über 80°C in der Ölwanne hatte. Hat ca. 25km Landstraßenfahrt gedauert.

Natürlich kann man wie ein Hypochonder alles übertreiben, aber ich hänge an meinem Moped und fahre es nur, wenn ich mindestens auf Öltemperaturen komme, die halbwegs gesund sind.

Meinen Vorrednern kann ich nur zustimmen. Wenn schon kein Fahrrad (hält fit) dann kleinen Roller kaufen und sich auf die nächste größere Tour freuen...

Gruß
Uli

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Vernunft ist durch nichts zu ersetzen, außer durch Hubraum. cool
Member of Bavaria Stammtisch Munich


Geschrieben von Mudman am 07.01.2012 um 20:13:

zum zitierten Beitrag Zitat von Opa-Easy-Rider
meine Güte was stellt ihr euch an.......

rauf auf die Karre und gut ist es......ganz gleich wieviele Kilometer

Bei Kurzstrecke ist der Verschleiss dann eben etwas größer, na und ???

Viele hier fummeln an ihren Mopeds soviel herum, das der Schaden dadurch manchmal wesentlich größer ist wie das Kurzstrecken fahren......

gut gesprochen Freude Freude Freude Freude Freude Freude Freude Freude

__________________
Endlich bist Du ohne Leid, wir sehen uns wieder in einiger Zeit...

Danke Dir für vielen schönen Jahre, unsere Liebe wird ewig weiterbestehen...

Eines Tages fahren wir "drüben" weiter...


Geschrieben von viczena am 07.01.2012 um 20:39:

Die tc motoren sind nochmals stabiler und präziser gefertigt wie die evos. Deshalb kann man mit denen durchaus auch kurzstrecke fahren. Wenn man täglich fährt, dann klebt auch noch genug ölim zylinder, damit der kaltstart mit wenig reibung klappt. Ich würde das ölwechselintervall auf 4000km bzw alle halbe jahre verkürzen. Zudem sollte man mindestens einmal pro wocje das öl heissbekommen, damit das wasser un das kleinmolekulare geraffel aus dem motor verdunsten.. Batterie hin und wieder mit einem ladegerät über nacht volladen.

Ich sehe das eigentliche problem bei salz auf der strasse. Das zerfrisst dir alles. Wär doch schade drum...


Geschrieben von Nightrider am 07.01.2012 um 20:41:

Zitat von Mudman
Zitat von Opa-Easy-Rider
meine Güte was stellt ihr euch an.......

rauf auf die Karre und gut ist es......ganz gleich wieviele Kilometer

Bei Kurzstrecke ist der Verschleiss dann eben etwas größer, na und ???

Viele hier fummeln an ihren Mopeds soviel herum, das der Schaden dadurch manchmal wesentlich größer ist wie das Kurzstrecken fahren......

gut gesprochen Freude Freude Freude Freude Freude Freude Freude Freude

Klar,

wenn ich mir jedes Jahr nur eine neue Karre hole, dann wäre mir das nicht egal, sondern scheißegal.



großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen

__________________
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Geschrieben von Badwater am 07.01.2012 um 21:01:

Zitat von viczena
Die tc motoren sind nochmals stabiler und präziser gefertigt wie die evos. Deshalb kann man mit denen durchaus auch kurzstrecke fahren. Wenn man täglich fährt, dann klebt auch noch genug ölim zylinder, damit der kaltstart mit wenig reibung klappt. Ich würde das ölwechselintervall auf 4000km bzw alle halbe jahre verkürzen. Zudem sollte man mindestens einmal pro wocje das öl heissbekommen, damit das wasser un das kleinmolekulare geraffel aus dem motor verdunsten.. Batterie hin und wieder mit einem ladegerät über nacht volladen.

..

Ja, wenn man das so machen würde, sehe ich auch kein Problem. Meistens schafft man es nur nicht, den Motor einmal pro Woche schön warmzufahren.

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Geschrieben von Mertes am 08.01.2012 um 11:00:

Ich fahre auch jetzt noch jeden Morgen zur Arbeit ca 22 KM mit dem Bock. Anfangs Landstraße und dann Autobahn. Das muß er abkönnen.
Sobald hier gestreut wird, bleibt sie stehen. Mann muß sie ja nicht mit Gewalt versiffen. Aber Regen und Sturm hat sie bisher gut überstanden. Und davon hatten wir hier die Tage reichlich großes Grinsen

Am Wochenende lasse ich sie dann mal 50-80km laufen, anschließend ist putzen angesagt und das wars. Kann sie das nicht ab, wechsel ich wieder


Geschrieben von fishermans-end am 02.02.2012 um 14:51:

Servus miteinander.
Bedenkt eines: Die Kolben Werden Unrund geschliffen. Das Heisst, sie sind in kaltem Zustand oval, wenn sie warm sind, sind sie rund. Das Hat den Grund, dass an den Aufnahmen für den Kolben bolzen eine höhere Wandstärke ist, was zu einem Anderen Asudehnungsverhalten wie bei dünner Wandung führt.
Sieht man hier:


Das heisst, dass die Kalten Kolben(=kalter Motor) die Zylinder ungleichmässig "berühren".
Das hat zwei Effekte:
1.) Der Zylinder und der Kolben werden Oval abgeschliffen
2.) Die Dichtwirkung ist nicht ringsum gegeben d.h. Das Öl aus dem Kurbelgehäuse kommt in den Brennraum --> (Deutlich) Höherer Öl Verbrauch


Die Ölpumpe braucht erst mal ein paar Sekunden, bis sie das Öl durch den Motor gepumpt hat. Das dauert gut 10 Sekunden, bis überall frisches Öl ankommt. Das Öl ist aber noch nicht warm also auch nicht nennenswert schmierfähig.
Anfangs reibt stahl auf Stahl(Katastrophe), dann kommt die Mischreibung(geht so) und dann kommt erst die Gleitreibung (ab ca. 60°C aufwärts) (Öl trennt die Metallteile vollständig von einander=Ideal)

Audi rechnet intern mit einem Äquivalent 1x Kaltstarten=300km Vollgas bei Nenndrezahl um den Verschleiss ab zu schätzen.

Kurz, um so Öfter der Motor kalt gestartet wird, umso stärker verschleisst er.
Tu deinem Moped was gutes und lass auf Strecken unter 10km stehen.

Gruss: Alex

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"Chrome doesn't bring you home"!


Geschrieben von Gutelaune am 02.02.2012 um 16:05:

Was habt Ihr für Probleme... verwirrt Baby
Das Teil ist zum fahren da, oder? Pflege es gut aber fahre damit! großes Grinsen
ein 50er moped, auch du meine Güte Baby , wofür hab ich ne Harley, weil ich Kubik will cool
Fahrrad fahren, wer es braucht, gesund soll es sein, wofür hab ich ne Harley, weil ich fahren will
Wenn Du auf Kurzstrecke verzichtest, hält die Harley noch 100 Jahre, wofür verwirrt

Immer FAHREN!!!

Viel Spaß

p.s. sorry, auch mein Beitrag hilft Dir nicht weiter großes Grinsen

__________________
Das Leben ist zu kurz für schlechte Laune... cool


Geschrieben von Sticki1 am 02.02.2012 um 16:21:

Roller oder Fahrad,evtl E-Bike ist hier die beste Lösung.
Wobei ich 4 km auch mit dem Bike fahren und mit dem Auto.warum net verwirrt
mit dem Bike kannst hinwertes und heimwärts ja noch nen kleinen umweg fahren wenns wetter paßt.ist doch ideal Freude


Geschrieben von Badwater am 02.02.2012 um 19:20:

Zitat von fishermans-end

Das heisst, dass die Kalten Kolben(=kalter Motor) die Zylinder ungleichmässig "berühren".
Das hat zwei Effekte:
1.) Der Zylinder und der Kolben werden Oval abgeschliffen
2.) Die Dichtwirkung ist nicht ringsum gegeben d.h. Das Öl aus dem Kurbelgehäuse kommt in den Brennraum --> (Deutlich) Höherer Öl Verbrauch

...

Kurz, um so Öfter der Motor kalt gestartet wird, umso stärker verschleisst er.
Tu deinem Moped was gutes und lass auf Strecken unter 10km stehen.

Gruss: Alex

Hi Alex,

prinzipiell richtige Argumentation hinsichtlich der Kolbengeometrie und des Schliffs. Aber so schwarz, wie Du es siehst ist die Lage nicht.

Zu 1) Eine saubere Kolbenauslegung incl. anschließender Schliffabtimmung berücksichtigt das Ausdehnungsverhalten der Kolbengeometrie in der Form, dass Kaltstarts auch bei tiefen Temperaturen ohne markanten Verschleiß möglich sind.

Zu 2) Die Dichtwirkung ist wirklich nicht voll da, aber der Hauptanteil geht vom Brennraum ins Kurbelgehäuse. Wir verdichten ja oben im Brennraum. Das führt so zu Blowby-Gasen, die zusammen mit unverbranntem Kraftstoff (die Wände sind ja noch kalt) zu einem Spriteintrag ins Öl führen. Und das ist wirklich schädlich.


Was wir alle für Probleme haben wird gefragt?

Das ist eine Einstellungssache. Wenn ich mir ein technisches Spielzeug kaufe, erfreue ich mich an Form und Funktion. Ich will den Originalzustand möglichst lang bewahren. Das gilt sowohl für die nach aussen sichtbaren Bauteile, wie auch die Inneren Werte als auch für die Funktion. Ich tue meinen Teil dazu, indem ich keinen Missbrauch betreibe. Kaputt kriegt man bekanntlich alles.

Als Technikfreund und Ingenieur erfreue ich mich auch an den Leistungen der Ingenieure bei HD. vertraue darauf, dass die Jungs Ihren Job gut gemacht haben und den Motor über die Jahre feinoptimiert haben. Bis jetzt hat sich das bestätigt.

Wünsche viele schadensfreie Kilometer
Uli

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Geschrieben von fishermans-end am 02.02.2012 um 19:49:

@ Uli, Okay, so praktisch bin ich nicht drin, ich schlag mich NOCH mit den Dozenten rum smile
Aber danke der Aufklärung.

Spritigonzalez hat Nach den Pros und Cotras eines Kaltstarts gefragt, die habe ich ihm versucht, aus Technischer Sicht möglichst korrekt der zu legen.

Gruss: Alex

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Geschrieben von Mudman am 03.02.2012 um 11:47:

Also die Meinung, daß ein Kaltstart soundsoviel Kilometer Vollgasfahrt entspricht, kann ich nicht teilen.
Beispiel: mein Pickup wird speziell im Winter nie richtig warm wegen Kurzstrecke und wird zweimal am Tag kalt gestartet. Der Motor wird aber nie mit Vollgas gefahren, denn das wäre bei einem 6,5 L V 8 Turbodiesel Schwachsinn. Wenn es stimmen würde, daß die Kaltstarts soviel Verschleiß verursachen würden, dann müßte der Motor mit seinen 14 Jahren weit über einen Liter Öl auf 1000 Km brauchen. Tatsächlich sind es aber unter 0,2 L / 1000 Km!

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Geschrieben von blackwilli am 03.02.2012 um 12:15:

Zitat von Mudman
Also die Meinung, daß ein Kaltstart soundsoviel Kilometer Vollgasfahrt entspricht, kann ich nicht teilen.

Es geht hierbei tatsächlich aber nicht um Meinungen, sondern um Tatsachen, die jede Motorenentwicklungsabteilung kennt. So dürfte auch das immer wieder zitierte Beispiel (welches auf etlichen Messreihen beruht) bekannt sein : Einmal im Winter das Auto im Stand warm laufen lassen, entspricht in etwa einer normalen (also kein Vollgas) Autobahnfahrt von Hamburg nach München.

Natürlich ist der normale Gebrauch eines Motors, also inclusive der üblichen Kaltstarts und Kurzstrecken, bei der Motorenentwicklung und der zu erwartenden Lebensdauer einkalkuliert. So ja auch in unseren Erwartungen, in denen wir einen Moppedmotor mit 100.000 km ohne Probleme Respekt zollen und die eine oder andere Reparatur an einem Automotor mit 150.000 km akzeptieren. Das sind dann normal genutzte Motoren.

Es gibt aber auch sehr viele Standard-Motoren, die wesentlich länger halten. So kannte und kenne ich persönlich zig PKW mit Benziner, die 300.000 - 400.000 und noch deutlich mehr Kilometer ohne eine Reparatur oder besonders hohen Ölverlust überlebt haben. Das waren alles Fahrzeuge von Aussendienstlern, die täglich lange Strecken fahren und wenige Kaltstarts haben. Im Moppedbereich gibt es das auch. Zu meinen GoldWing-Zeiten (die fahren halt viel Langstrecken) habe ich zig GoldWings gesehen, die zwischen 200.000 und 300.000 Meilen (!!!) auf dem Tacho hatten und der Motor noch nie geöffnet werden musste.

Weiterhin kennt das jeder von Taxen, bei denen 500.000 km eher normal sind und das Auto dann aus anderen Gründen gewechselt wird. Der Grund ist klar, deren Motoren werden fast nie wirklich kalt.


Geschrieben von el rubio am 03.02.2012 um 13:28:

@badwater / 74in3

bin da bei Euch; ohne die technischen Hintergründe in dieser Tiefe zu kennen sagt mir mein gesunder Menschenverstand daß Kaltstarts / Kurzstrecken nur Gift sein können, auch ich gönne mir vor meinen Läufen ein warm up, und, ja, ich bin da sehr uncool wenn es um meine hart verdienten Schätze geht

Der Warmfahrer...