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Geschrieben von Rufus am 29.11.2021 um 12:37:

Ich hatte die Heckklappe noch nicht ganz offen, da sagte mein Beschichter schon: "Ah, ein alter Harley-Rahmen". Er hat wohl früher einige davon gepulvert, mittlerweile hat das Geschäft aber stark nachgelassen, sagt er.
Auf die Frage, was ich noch vorbereiten soll, meinte er, er macht das alles. Ich hab' da gerade kein schlechtes Gefühl. In zwei Wochen werd' ich es sehen. smile

Deine Infos zu den Vliesen decken sich so ziemlich mit dem, was ich auch in Erfahrung bringen konnte. Es hilft mir auf jeden Fall, dass Du das bestätigen konntest.

Die Sache mit den Valve Oilers ist für aber eher Schwarze Magie oder Voodoo als ingenieursmäßige Motorenbaukunst.

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Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit!
 


Geschrieben von Rufus am 18.12.2021 um 14:43:

Hi zusammen,
der Rahmen ist nun gepulvert und die benötigten Ersatzteile sind auch eingetroffen, jetzt will ich das Puzzle wieder zusammensetzen. Weihnachten kann kommen! 
Nun hab ich folgendes Problem: weder das Service Manual noch der Bruce liefern mir brauchbare Informationen zu den benötigten Anzugsmomenten. 
Aktuell arbeite ich mich durch YouTube und die ganzen Schraubervideos, um daraus die Infos zu den Drehmomenten zu sammeln. Ist ziemlich mühselig, aber geht. 

Deswegen die Frage an Euch: gibt es irgendwo die gesammelten Anzugsmomente für die alten Kisten?
Wo hattet ihr die Infos her? Oder einfach nach Gefühl und Erfahrung?

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Geschrieben von Franz-REMCM am 18.12.2021 um 15:57:

Servus Rufus,

ich hab bei meinen Pan's und Shovel's immer ohne Drehmomentschlüssel und Loctite gearbeitet.

Noch nie was verloren und noch nie was abgerissen.

Viel Spaß beim Zusammenschrauben,

Gruß Franz


Geschrieben von Rufus am 10.01.2022 um 19:33:

Ich bin gerade dabei die Felgen zu zerlegen und neu einzuspeichen und hoffe, dass ich nächste Woche neue Reifen aufziehen lassen kann.
Da stellt sich mir jetzt die Frage: welche dürfen denn überhaupt drauf und was macht am meisten Sinn?
Habt Ihr irgendwelche Infos und Tipps für mich?

Grüße, Tom

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Geschrieben von Franz-REMCM am 10.01.2022 um 19:52:

Servus Tom,

grundsätzlich dürfen mal Reifen in der Größe drauf, die in den Papieren eingetragen sind .

Falls Du keine Herstellerbindung hast, ist alles möglich.

Jetzt kommt's noch drauf an, ob Dir Optik, Preis oder gutes Fahrverhalten in allen Witterungsumständen wichtig sind.

Gruß, Franz


Geschrieben von motorcycle boy am 10.01.2022 um 20:20:

zum zitierten Beitrag Zitat von Rufus
Hi zusammen,
der Rahmen ist nun gepulvert und die benötigten Ersatzteile sind auch eingetroffen, jetzt will ich das Puzzle wieder zusammensetzen. Weihnachten kann kommen! 
Nun hab ich folgendes Problem: weder das Service Manual noch der Bruce liefern mir brauchbare Informationen zu den benötigten Anzugsmomenten. 
Aktuell arbeite ich mich durch YouTube und die ganzen Schraubervideos, um daraus die Infos zu den Drehmomenten zu sammeln. Ist ziemlich mühselig, aber geht. 

Deswegen die Frage an Euch: gibt es irgendwo die gesammelten Anzugsmomente für die alten Kisten?
Wo hattet ihr die Infos her? Oder einfach nach Gefühl und Erfahrung?

Ich sehe das aus meiner Schraubererfahrung an alten Kisten ein wenig differenzierter  als Franz-REMCM

Gerade wenn Du Schrauben in die Gehäuse aus dem bis 80er-Evo brösligen Aluminiumsandguss schraubst, solltest Du peinlich genau das Anzugsdrehmoment einhalten, für dass diese Alugewinde ausgelegt sind. Diese richten sich logischerweise nach den  Anzugsdrehmomenten, für die die einzuschraubende Schraube ausgelegt ist. Diese wiederum richten sich nach Dimensionen und Festigkeitsklasse („Grade“) dieser (Stahl-)Schrauben, egal ob das  Mopped alt oder neu ist. 

Nach ein paar wenigen  Klicks in Google habe ich diese Tabelle für Dich gefunden:

https://www.anzugsmoment.de/zollgewinde/unc-gewinde/


Für Schrauben in Eisenlegierungsgewinde stimme ich mit Franz-REMCM völlig überein. Deswegen bräuchtest Du z.B. bei Knucklehead- oder Ironsporty- Köpfen oder Zylindern nicht unbedingt einen genauen Drehmomentwert. Ich würde aber doch einen Drehmomentschlüssel nehmen, damit die Anzugswerte zumindest gleich groß sind, weil sonst die Kopfdichtung bald abbläst.

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„I don‘t like valves that look like golf tees. Intake valves should be the size of trash can lids, and pistons should be the size of manhole covers“ (Jay Leno)


Geschrieben von Rufus am 10.01.2022 um 20:24:

Hi Franz,

ich hab aktuell nur den Title und die Zollerklärung, und da hab' ich nix drin gefunden, also auch keine Herstellerbindung.
Auch wenn ich die Kleine nicht jeden Tag fahren werde, muss sie Regenfahrten schon abkönnen. Shinkos müssen's nicht unbedingt sein; ich trau' den Dingern nicht, aber ohne jemals einen gefahren zu haben. smile
Ich habe bei meinen anderen Bikes bisher die besten Erfahrungen mit Metzeler gemacht (Cruisetec und ME 888 Marathon).
Die würden vielleicht vom Stil her nicht perfekt zur Pan passen, aber die können ja dann auch jederzeit wieder getauscht werden, wenn es außer der Größe keine weiteren Vorgaben gibt?

Tom

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Geschrieben von Rufus am 10.01.2022 um 20:40:

Hi motorcycle boy,
danke für dem Tipp.
Ich hatte mir auf der Suche nach den Anzugmomenten natürlich auch auch 'nen Wolf gesucht, oder zwei, und dabei bin ich auch über solche allgemeinen Tabellen gestolpert.
Allerdings bin ich davon ausgegangen, dass es sich dabei um die maximal zulässigen Momente für die Schrauben handelt. Meine Befürchtung ist, dass vorher der "bröselige Aluminiumsandguss" die Grätsche macht, deswegen wollte ich nicht an die Belastungsgrenzen der Schrauben gehen. Und Schrauben abdrehen konnte ich früher schon richtig gut.
Ich versuche gerade, mich auf meine sensible Seite zu besinnen und bisher gab's noch keine größeren Schäden. großes Grinsen

Grüße, Tom

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Geschrieben von Franz-REMCM am 10.01.2022 um 20:53:

zum zitierten Beitrag Zitat von Rufus
die besten Erfahrungen mit Metzeler gemach

Mit meiner Panhead bin ich immer Metzeler gefahren und hab mir jetzt mal den Avon gegönnt.

Gut in allen Lagen.

Gruß, Franz


Geschrieben von motorcycle boy am 10.01.2022 um 20:59:

Du kannst sicher bei den Werten ab 20 Nm  sagen wir 20% abziehen . Ich verstehe, dass Du Dich bei dem „brösligen Aluguss“ dann wohler fühlst. Die Tabelle sagt aber ausdrücklich „Gewinde“ und nicht „Schraube“ . Die Festigkeitsklasse der Schraube ist deswegen entscheidend, weil durch die Elastizität von Schraube und Aluguss nur die ersten drei Gewindegänge wirklich voll tragen. Die anderen dahinter immer weniger.  Das ist garnicht so viel. Es würde keinen Sinn machen, das Alugewinde für ein geringeres Anzugsmoment als das der Schraube auszulegen. Dann wäre die Schraube überdimensioniert. In der Massenfertigung ging es bei den vielen 1000 Einzelteilen schon bei den knausrigen Davidsons immer um Centbeträge.

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Geschrieben von motorcycle boy am 11.01.2022 um 01:41:

Vielleicht hilft Dir das: Du kennst doch sicher das ewige Genöle über die weichen Gehäuseschrauben bei HD. Wenn Du in die Tabelle schaust, siehst Du, dass die Schrauben mit den niedrigsten Festigkeitswerte („Grades“) auch die niedrigsten Anzugsdrehmomente haben. Das Alugehäuse verkraftet einfach keine höheren Anzugsdrehmomente, Schrauben mit höheren Festigkeitswerten wären überdimensioniert und damit rausgeschmissenes Geld, denn deren erlaubtes Anzugsdrehmoment würden die Alugewinde des Gehäuses nicht verkraften.

So schließt sich der Kreis: In den weichen billigen HD-Gehäuseschrauben steckt also ein tieferer Sinn: Deren maximal mögliche Anzugsmomente machen die Alugewinde nicht kaputt und damit sind sie mit dieser Festigkeit genauso dimensioniert, wie es in diesem Alugewinden maximal möglich ist. Bei auch nur  ca 1 - 2 Millionen Harleys, die bisher produziert wurden, kommt da ein hübsches Sümmchen an Einsparungen zusammen. Außerdem schützt das Versagen der weichen Schrauben die Alugewinde vor Überlastung.

Wichtig für Dich ist also, an den alten Schrauben den Grade festzustellen. Wahrscheinlich wirst Du ohnehin einen Kit neuer Schrauben kaufen, und da muss zwingend der Grade dabeistehen. Die Tabelle zeigt Dir dann das richtige Anzugsdrehmoment für Schraubengrösse und Grade.

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Geschrieben von Rufus am 11.01.2022 um 01:53:

Von der Seite hatte ich das Schrauben-Drehmoment-Thema noch gar nicht betrachtet, aber das macht Sinn!

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Geschrieben von Moos am 11.01.2022 um 02:11:

Nun ja, da in Alu nicht die Drehmomentwerte von Stahl gelten ist klar und das die Hersteller kein höhere Qualität verwenden als nötig auch. Das muß man aber als privater Schrauber bei den paar Schrauben die man braucht keinesfalls nachmachen und sich unnötigen Ärger ins Haus holen. Man kann natürlich auch höherwertige Schrauben mit geringerem Drehmoment anziehen als das für was sie ausgelegt sind. Die Schrauben danken es einem dadurch das die Antriebe, egal welcher Art, wesentlich widerstandsfähiger sind und sich auch nach mehrmaligem lösen und anziehen nicht verformen. Egal an was ich zu Hause schraube, wenn ich ne 4.8 Schraube sehe, die ich evt . mehrmals öffnen muß schmeiße ich die weg und nehme ne 8.8. Das macht bei mir im Hausgebrauch verm. nicht mal 10€ im Jahr aus und ich haben schon einen gewissen Durchsatz an Schrauben. Also kaufe vernünftige Schrauben und Du wirst keine böse Überraschungen erleben. Ist bei alten japanischen Motorrädern genau das gleiche, da sind auch vielfach minderwertige Schrauben dran, häfig dann noch mit Kreuzschlitz und kaum zu lösen. Bei uns in der Firma werden z. B. in der Instandhaltung ausschließlich 10.9 Senkkopfschrauben mit Innensechskant verwendet, weil der ja im Gegensatz zur Schraubengröße recht filigran ist und gerne rund dreht. das passiert bei den hochwertigen Schrauben aber so gut wie gar nicht, verkürzt dadurch in der Regel die Reparaturzeiten wenn man da öfters ran muß und ist somit günstiger als Billigware.

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Geschrieben von Tommel am 11.01.2022 um 08:17:

Hi,

bzgl der Reifen:
Der TÜV (im Kfz-Brief/Kfz-Schein) bestimmt grundsätzlich welcher Reifentyp (Grösse) verbaut werden darf.
Wenn der TÜV 5.00-16 einträgt kannst du keine 130/90-16 verbauen. Demzufolge auch keine Metzler XYZ.

Im Datenblatt steht IMHO nur 5.00-16.
Normal übernimmt der TÜV nur das was das Datenblatt hergibt.
Ich denke du solltest vorher bei deinem Wunsch-TÜV mal nachfragen.
Prinzipiell sind metrische Reifen Niederquerschnitt und der Höhenunterschied zu den Diagonalschlappen ist beträchtlich ....
Im Durchmesser sind das schnell 35mm

Bzgl der Schrauben.
Die ursprüngliche Frage bezog sich doch auf Schrauben am Fahrwerk, oder nicht ?
Das nutze ich meinen Drehmomentschlüssel in den Muskeln.

Motor/Getriebe
Nicht umsonst hat die MoCo Kreuzschlitz oder Schlitzschrauben verwendet.
Kann man gut sehen bei den Schlitzschrauben (mit Aussen 6-Kant) für den Linkert.
Die meisten knallen diese Schrauben fest und verziehen damit den Flansch des Linkert der aus Bronze oder Messing besteht.

Auch baller ich die Monstermuttern auf der Getriebehauptwelle oder Sprocketshaft der KW nicht nach Buch an. Ich habe da schon immer
einen Druckfehler vermutet.

Grundsätzlich mache ich einen großen Bogen um verchromte Schrauben.
Parkerisierte öle ich ein oder bürste zT die Parkerisierung ab da diese heutzutage oftmals viel zu dick aufträgt. Verzinkte öle ich nicht
Deine Entscheidung

Tommel


Geschrieben von Franz-REMCM am 11.01.2022 um 09:51:

Hi Rufus,

wenn's Moped fertig ist und Du Hilfe beim TÜV brauchst wegen Reifen,etc., meld Dich.

Gruß, Franz