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Geschrieben von Metal-Rider am 24.09.2022 um 20:10:

Ich hab den Bericht erst heute entdeckt, Danke dafür an ReinerH großes Grinsen
Zu der Zeit, Ende Mai, war ich an der Ostküste, hab den Bericht deshalb verschlafen. Ich hab heute aber alles nachgeholt und kann nur sagen, guter Bericht und auch die Bilder wecken Erinnerungen. Hast Du eigentlich manche Bilder mit dem digitalen Zoom im Handy aufgenommen?
Nächstes Jahr werden wir dann auch wieder an der Westküste sein. Geplant ist eine Runde Las Vegas, San Francisco, Los Angeles und zurück. Alles das anschauen, was wir letztes mal nicht gesehen haben. Freude

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Gruß Ecki

OAMOI A METTLA - IMMA A METTLA


Geschrieben von Metal-Rider am 25.09.2022 um 15:48:

zum zitierten Beitrag Zitat von flat eric
Apropos: wir haben uns ein Jahresticket für alle Nationalparks gekauft, 80,- $ für jeweils 2 Fahrzeuge, also 40,- $ für jeden. Schon beim zweiten besuchten Park hat sich das gelohnt.

Guter Tipp!

Ich hab mir das mal angeschaut --> US Park Pass
Obwohl ich mit dem Sightseeing Pass von New York nicht die besten Erfahrungen gemacht habe, wede ich mir den Park Pass holen.

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Gruß Ecki

OAMOI A METTLA - IMMA A METTLA


Geschrieben von flat eric am 22.12.2022 um 12:20:

So, hier nun endlich (und gerade noch rechtzeitig vor Weihnachten) mein Tourbericht von unserem 4-wöchigen Trip im September. Viel Spaß beim Lesen, Bilder anschauen und träumen ;-)

28.09.2022, Ankunft
Da waren wir also, Potti (Forumsmitglied gammeldansk) und ich in Los Angeles zu unserer 4-wöchigen USA-Tour. Nach der Landung eine erste Geduldsprobe bei der Einreisekontrolle, gut 1Stunde später waren wir durch und machten uns auf den Weg ins Hotel.


Geschrieben von flat eric am 22.12.2022 um 12:21:

29.08.2022, LA – Angeles Crest Highway – Barstow
Am nächsten Tag zu Eagle Rider, Motorradübernahme. Wir bekamen beide eine Road Glide, tolle Teile, ideal für lange Strecken. Gepäck verstaut, nach der Strecke zum Highway 2 gefragt (die Routenübernahme vom Stick in die Boom-Box klappte nicht wie gedacht) und los ging das Abenteuer. Nach etwas Rumgegurke hatten wir den Einstieg in den Angeles Crest Highway gefunden und wurden gleich zu Beginn mit einer traumhaften Kurvenstrecke empfangen! Sehr zu empfehlen und zugleich eine gute Gelegenheit, sich mit dem Motorrad vertraut zu machen. Ebenfalls einen „heißen“ Empfang bescherten uns die vorherrschenden Temperaturen, die mit knapp unter 40 Grad andeuteten, was uns die kommenden Wochen erwarten würde. Entsprechend „gut durch“ kamen wir am späten Nachmittag in Barstow an, der ersten Station auf der Route 66. Nach einem ersten amerikanischen Abendessen fielen wir in die Betten, schließlich steckte uns der 12-Stundenflug auch noch in den Knochen.


Geschrieben von flat eric am 22.12.2022 um 12:28:

30.08.2022, Barstow – Amboy – Needles 
Schock am nächsten Morgen: Pottis Maschine hatte vorne einen Platten. Jetzt waren wir froh,dass wir die Serviceversicherung mit nur 100,- $ Selbstbeteiligung abgeschlossen hatten…Also die Notfallnummer angerufen, 90 Minuten später war der Abschleppwagen da und brachte das Moped zum nächsten Harleyhändler nach Victorville. Dort wurde ein neuer Reifen montiert und um 13:30 Uhr ging es mit gehöriger Verspätung auf die Tagesetappe. Route 66 bis Needles war geplant, natürlich über Bagdad und Amboy mit Roy‘s Café. Leider war die Strecke ab Ludlow und nach Amboy wegen Bauarbeiten nicht befahrbar, so dass wir eine gute Strecke auf der Interstate zurück legten. Amboy musste aber definitiv sein und wir erreichten es auch - gegen 17Uhr und bei 118 Grad Fahrenheit, also 48 Grad Celsius! Mit dem Krümmer links vom Unterschenkel und der Sonne, die von hinten draufbrennt, kein Spaß. Wie würde das erst imDeath Valley werden?! Egal, Amboy erreicht, Foto gemacht, getankt, paar Souvenirs und ab nach Needles (wo es auch nicht weniger heiß war). Nettes Restaurant im Route 66 Stil, tolles Essen, passt.


Geschrieben von flat eric am 22.12.2022 um 12:35:

31.08.2022, Needles – Oatman – Kingman – Seligman
Weiter ging’s auf der Motherroad nach Oatman. Die berühmten Esel empfingen uns, jede Menge Touriläden warben um die Gunst der Besucher. Uns lockte gute Musik in einen urigen Shop, aus dem wir mit ein paar Kleinigkeiten und einer Flasche Wasser rauskamen. Anschließend fuhren wirden Sitegrove Pass in Richtung Kingman: absolute Empfehlung! Zwar ein wenig eng und die Straße recht „rough“, aber schöne Kurven und Kehren, dazu tolle Ausblicke. In Kingman machten wir Station beim Powerhouse, in dem ein Route 66 Museum untergebracht ist. Gegenüber steht eine alte Dampflokomotive der Santa Fe Railway, der Gesellschaft, die die Eisenbahnstrecke, entlang der die Route 66 verläuft, betreibt bzw. betrieben hat. Noch heute fahren hier Unmengen von Güterzügen, mit bis zu 7 Loks bespannt und (selbst gezählt) 240 Wagons lang. Weiter nach Seligman auf einem originalen Stück der 66, ein Traum für jeden Biker. Hier ist mehr als irgendwo sonst der Weg das Ziel. Einfach auf der Maschine geradeaus in den Horizont fahren, den Wind im Gesicht spüren, die Landschaft vorbeiziehen lassen, eins werden mit dem Moment, die große Freiheit genießen. Kurze Zwischenstopps in Hackberry und Truxton, bald trudelten wir in Seligman ein (ach ja: dritter Tag und bereits 1000km gefahren!). Canyon Lodge Motel, geführt von einem Deutschen, der alle Zimmer nach einem bestimmten Motto liebevoll hergerichtet hat. Unseres hatte - wie passend - Route 66, besser hätten wir es nicht   erwischen können. Abendessen bei Lilo, ein amerikanisch-deutsches Restaurant mit hervorragendem Essen und sagenhaften Kuchen und Torten! Am nächsten Morgen ein Besuch bei Thomas, ausgewanderter deutscher Inhaber eines Souvenirshops (gute und günstige Qualität) UND einer original italienischen Espressomaschine im Gastronomieformat! Espresso, Cappuccino, Latte Macchiato - sensationell, eine echte Rarität.


Geschrieben von flat eric am 22.12.2022 um 12:38:

01.09.2022, Seligman – Grand Canyon – Cameron
Nach dem Morgenkaffee fuhren wir ein letztes Stück Motherroad, ehe wir in Williams nach Nordenin Richtung Grand Canyon abbogen.
Es ist immer wieder ein absolut majestätischer Anblick, der sich einem bietet, wenn man am Rand dieses Naturphänomens steht und auf die einzigartigen Felswände, Einschnitte, Ebenen, Plateaus blickt. Dieses Ausmaß eines Flußlaufs, der sich über -zig Jahrtausende in das Gestein gefressen hat, ist unbeschreiblich und überwältigend zugleich. Ich könnte den ganzen Tag nur dort sitzen und schauen, aber natürlich steht da dieses Motorrad auf dem Parkplatz, das wieder loslaufen möchte. So geht es denn weiter zu unserem heutigen Tagesziel, der Cameron Trading Post. Hier fanden wir die mit Abstand schönste Unterkunft vor und das zu einem sehr angemessenen Preis. Ein sehr schöner, liebevoll angelegter Garten auf der einen, der Blick in den „Little Canyon“ auf der anderen Seite. Dazu ausgesprochen feine „Einheimischenkost“ in Form von Nachos auf ganz spezielle Art: fast wie die ungarischen Langos bzw. frisch gebackene Ausgezogene (ein bayerisches Hefe-Schmalzgebäck), lecker belegt mit einer Art Chili und viel frischem Gemüse.


Geschrieben von flat eric am 22.12.2022 um 12:42:

02.09.2022, Cameron – Page
Von Cameron fuhren wir weiter nach Page an den Glen Canyon Staudamm mit dem Lake Powell. Sehr eindrucksvolles Bauwerk, sowohl der Damm als auch die Brücke. Wir machten auch gleich noch einen Abstecher an den Horseshoe-Bend - bei 38 Grad kann auch eine Strecke von 1000 Metern ganz schön lang und anstrengend sein. Immer wieder unfassbar ist, was manche Leute alles für ein „ganz besonderes“ Foto machen: schnell an der Absperrung vorbei und gaaaanz nahe an die Felsenkante ran. Instagramability nennt sich das wohl…..Abendessen „natürlich“ bei Big John‘s! Das war mir von der Frühjahrstour bestens in Erinnerung: Rippchen und Pulled Pork aus riesigen Smokern, 24 Stunden darin gegart - Traum! Dazu Livemusik und zum Nachtisch einen warmen Apfelcobbler mit Vanilleeis.


Geschrieben von flat eric am 22.12.2022 um 12:44:

03.09.2022, Page – Monument Valley – Mexican Hat
Nächstes Ziel war Mexican Hat und auf der Strecke natürlich ein weiteres Highlight: Monument Valley. Diese einzigartigen Felsgebilde stehen so majestätisch in der Landschaft, dass man irgendwie nachvollziehen kann, weshalb sie den Indianern (uups, ist das noch die politisch korrekte Terminologie?) heilig sind. Auf der Weiterfahrt zum Quartier mussten wir am Forrest Gump Punkt einen Fotostop machen, ist ja klar. Nachdem wir unser Gepäck losgeworden waren,fuhren wir noch schnell zum Goosenecks State Park, im Grunde nur ein Parkplatz, von dem aus man aber wunderbar die gänsehalsähnlichen Windungen des San Juan Flusses sieht - wie ein Horseshoe-Bend am anderen. Nach einer erfrischenden Dusche (tut gut bei 39 Grad) aßen wir Original Navajo Tacko, sehr lecker.


Geschrieben von flat eric am 22.12.2022 um 12:47:

04.09.2022, Mexican Hat – Natural Bridges NP – Torrey
Tags darauf ging es gleich abenteuerlich los. Das Navi wollte uns partout nicht die geplante Route fahren lassen - etwas später wussten wir auch wieso: wir kamen zu einer etwa 3 Meilen langen Schotterstrecke, ein steiler Bergpass mit 180 Grad Kurven! Und das mit ´ner Road Glide plus Gepäck. Echt spannend, aber wir wurden oben mit einem tollen Ausblick belohnt. Weiter durch den Natural Bridges NP mit drei sehenswerten Naturbrücken, die das Wasser aus dem Gestein gespült hat. Über den Colorado, durch Glen und Fry Canyon, bei so vielen Eindrücken vergeht die Fahrt sehr schnell. Ankunft in Torrey, Broken Spur Inn, fantastische Steaks und den besten Cobbler weit und breit.


Geschrieben von flat eric am 22.12.2022 um 12:54:

05.09.2022, Torrey – Escalante – Bryce Canyon
Grand Staircase Escalante - ein weiterer Traum für jeden Motorradfahrer (aber auch für alle, die etwas für tolle Gegenden übrig haben). Sagenhafte Landschaft, traumhafte Kurven - auch im weiteren Verlauf der Reise bekamen wir immer wieder vor Augen geführt, dass es in Amerika bei Weitem nicht immer nur geradeaus geht, vielmehr gibt es auch hier Kurven ohne Ende! In Escalante machten wir den obligatorischen Abstecher zum Desert Doctor, einem Schrauber, der alles repariert, was zwei Räder hat: schon oft der rettende Engel für so manchen Motorradfahrer, weil es im Umkreis von 200 Meilen sonst nichts gibt. Er hat stets interessante Geschichten zu erzählen und freut sich über jeden Besuch. Unser Etappenziel: Bryce Canyon. Die Bryce Canyon Pines hießen uns willkommen und wir sprangen gleich in den einladenden Pool. Im angeschlossenen Restaurant aßen wir hervorragend und auch dort sind die selbstgemachten Kuchen (Pie) bekannt und berühmt.


Geschrieben von flat eric am 22.12.2022 um 12:59:

06.09.2022, Bryce Canyon
Den Folgetag hatten wir ganz für den Bryce Canyon vorgesehen. Wir brachen früh auf, weil wir bei noch möglichst niedrigen Temperaturen ein Stück den Canyon runter- und wieder raufgehenwollten. Nun, trotz des zeitigen Starts kamen wir ganz ordentlich ins Schnaufen und Schwitzen, aber der Trail war es absolut wert. Ganz andere Ansichten von da unten und faszinierend, wie die Bäume zwischen den Felsen emporwachsen. Wieder bei Puste machten wir uns auf den Weg nach Süden zu den anderen, teils nicht so frequentierten Aussichtspunkten, die jedoch auch sehr ansprechende Perspektiven bieten. Zurück in der Unterkunft erwartete uns bereits der Pool sowie das Restaurant (ja, Essen ist wichtig und gutes Essen kann so eine Tour noch viel besser werden lassen).


Geschrieben von flat eric am 22.12.2022 um 13:03:

07.09.2022, Bryce Canyon – Kanab – Marble Canyon
Am nächsten Tag stand eine Art „Überführungsfahrt“ an: nichts Außergewöhnliches, nur die Fahrt zum nächsten Ausgangspunkt, vom Bryce Canyon über den Rock Shop in Orderville, wo es neben tollem Softeis auch richtigen, originalen Espresso, Cappuccino und Latte Macchiato gibt. Weiter über Kanab, Big Water, Page zum Marble Canyon. Dort logierten wir in Lee‘s Ferry Lodge in Vermilion Cliffs: vollkommen abgeschieden, nur eine Taverne, die von 15 bis 21 Uhr öffnete. Ansonsten eine liebevoll gepflegte, seit Anfang der 19-Hunderter existierende Unterkunft, die immer wieder renoviert, in ihrer Ursprünglichkeit jedoch erhalten geblieben ist. Zum Einchecken empfing mich eine sehr rustikale, aber verschmitzt-herzliche Dame, Wassermelone in ihrem alten Truck futternd, in viel zu großen Latzhosen. Schlüsselübergabe, ein paar erläuternde Worte - enjoy your stay! Gesagt, getan: wir genossen die Dusche bei immer noch fast 40 Grad (selbst der Katze war's zu heiß), fuhren dann ein Nest weiter zum Abendessen und saßen hinterher am Tisch vor dem Zimmer, schauten auf die Vermilion Cliffs und lauschten der Stille.


Geschrieben von flat eric am 22.12.2022 um 13:06:

08.09.2022, Marble Canyon – North Rim – Kanab
Nach einem stärkenden „Landfrühstück“ mit Eiern und Speck fuhren wir zum North Rim, dem Nordufer des Grand Canyon. Wohl wegen der etwas schlechteren Erreichbarkeit und weil weniger andere touristische Attraktionen in der Nähe liegen, wird dieser Teil weniger besucht - zu Unrecht,wie ich meine. Die Ausblicke sind hier nicht weniger atemberaubend als am South Rim, allerdings mit dem Vorteil, dass es nicht so voll ist. Abendessen in einem typischen „Cowboyrestaurant“ in der Filmstadt Kanab. Hinterher hatte ich noch Lust auf ein kleines Eis und wir fanden auch tatsächlich eine Eisdiele: ich sollte langsam wissen, dass die Portionen hier immer erheblich größer sind als bei uns. Ich bestellte zwei Kugeln Eis und jede einzelne davon war so viel wie bei uns 3-4 Kugeln!! Das war selbst mir als ausgesprochenem „Süßen“ too much.


Geschrieben von flat eric am 22.12.2022 um 13:08:

09.09.2022, Kanab – Zion NP – Overton
Weiter ging’s durch den Zion NP und zum Zion Harley Dealer in Washington. Übernachtung in Overton im Moapa Valley. Wir waren zu früh zum Einchecken, konnten aber in den Pool - genial! Lunch beim Mexikaner gegenüber, sehr lecker.