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Geschrieben von Chrisk am 13.04.2012 um 14:07:

Ok, Sprotsterfahrer lasse ich mal außen vor. Da geht es doch eher schwierig (Linkskurven an der Brotdose klappt aber ganz gut).
Bleibt noch die Spannungslose Haltung wie ein nasses Handtuch, da können sie die Sportyfahrer aber nicht mehr rausreden.


Geschrieben von viczena am 13.04.2012 um 14:18:

Wozu brauche ich auf dem Bike eine "gespannte" Haltung? Ich kann meine Roadking mit lockeren fingern am Lenker durch die Alpen bewegen.

Hier mal zwei Videos zum Thema "Fahrzeugkontakt":

http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=rq_XUkvOiBw
http://www.youtube.com/watch?feature=fvwp&NR=1&v=niQxDWa-Pdo


Geschrieben von Chrisk am 13.04.2012 um 14:52:

Ohne Körperspannung kann man Motorrad rollen lassen, aber nicht fahren und hat im Gefahrenmoment die Physik als direkten Gegner.
Zudem hat man keinerlei Feedback seitens des Fahrwerks und der Reifen.
Wenn Du was für copy/paste brauchst: Werner Koch hat da mal einen recht schönen Bericht geschrieben, der allerdings nicht mehr vollumfänglich stimmt und auch nur für Strassenfahrer zutrifft.


Geschrieben von Lehremi am 13.04.2012 um 15:05:

@ Alle,

hier geht es um "Gefährliche Situationen, die man erlebt hat", und nicht um Diskussionen über Fahrphysik.

Bitte wieder einhalten.

Danke und Gruß

Kann Mod hier kurz aufräumen?

__________________
Schaut mal unter Fahrgemeinschaften, dann unter Stammtische und dann unter Junge Harleyfahrer großes Grinsen
Eat like a man, train like a beast and sleep like a baby cool


Geschrieben von viczena am 13.04.2012 um 16:26:

zum zitierten Beitrag Zitat von Chrisk
Ohne Körperspannung kann man Motorrad rollen lassen, aber nicht fahren und hat im Gefahrenmoment die Physik als direkten Gegner.
Zudem hat man keinerlei Feedback seitens des Fahrwerks und der Reifen.
Wenn Du was für copy/paste brauchst: Werner Koch hat da mal einen recht schönen Bericht geschrieben, der allerdings nicht mehr vollumfänglich stimmt und auch nur für Strassenfahrer zutrifft.

Eben, für "normale" Strassenmotorräder gilt das vollumfänglich, aber eben nicht für Harleys. Da gibt es Besonderheiten. Deshalb habe ich ja auch die "Fahren" Artikel speziell für Harleys geschrieben.

Und um zum Ursprungsthema zurückzukommen: Auch der Fahrer einer Harley kann durch bessere Infos über Fahrphysik und fahrtechnik, (die sich von dem, was aus der Fahrschule kommt öfter mal unterscheidet,) einen erheblichen Sicherheitsgewinn in Unfallträchtigen Situationen gewinnne...

http://g-homeserver.com/harley-davidson/133-harley-fahrtechnik-kurvenfahren-i-bauart-und-sitzposition.html
Der Erste Artikel behandelt die Bauart verschiedener Motorräder und die daraus folgenden Unterschiede in der Sitzposition und dem Kurvenverhalten

http://g-homeserver.com/harley-davidson/135-harley-fahrtechnik-kurvenfahren-ii-motorradtechnik-rahmen-reifen.html
Beim Zweiten Artikel geht es um die technischen Aspekte wie Rahmen und Reifen

http://g-homeserver.com/harley-davidson/136-harley-fahrtechnik-kurvenfahren-iii-fahrphysik-lenken-bremsen-abs.html
Der Dritte Artikel widmet sich der Fahrphysik, aber ohne zu theoretisch zu werden. Es werden die beiden Begriffe Drücklenken und Schiebelenken sowie das Bremsen abgehandelt

http://g-homeserver.com/harley-davidson/137-harley-fahrtechnik-kurvenfahren-iv-fahrtechnik-haltung-augen-lenken-%C3%9Cberholen.html
Bei dem Vierten Artikel geht es dann (endlich) um praktische Übungen zu Verbesserung der Fahrtechnik in Kurven. Dazu auch ums Überholen.

http://g-homeserver.com/harley-davidson/138-harley-fahrtechnik-kurvenfahren-v-langsamfahren-rangieren-gel%C3%A4ndefahren.html
Beim Fünften Artikel geht es um spezielle Langsamfahrtechniken.

http://g-homeserver.com/harley-davidson/139-harley-fahrtechnik-kurvenfahren-vi-fahren-gruppen.html
Der sechste Artikel behandelt das Fahren in der Gruppe


Geschrieben von Markus_112 am 14.04.2012 um 17:02:

Gefährliche Situation? ... Hatte ich heute beim open House.

War heute beim Freundlichen um die Ecke, da sich heute auch der große HD Truck mit allen schönen neuen Mopeds angekündigt hatte. Bin dann ne Ultra Classic und ne Street Glide gefahren (immer schön mit Gleichgesinnten in der Kolonne).

In einer scharfen S-Kurve am Adlersberg kam mir dann plötzlich ein A5 mit geschockt blickender Fahrerin entgegen. Sie war in der Kurve viel zu schnell und wurde in den Gegenverkehr (mich) gedrückt.

Bin dann mit der nagelneuen Street (400 km) aus der Schräglage heraus, geradeaus über den Grünstreifen auf den Fußweg ausgewichen. Zum Glück hat das ESP den Audi beim Ausbrechen eingefangen, sonst hätte die Tussi die ganze Kolonne hinter mir abgeräumt.

So hatte ich lediglich ein paar Grasbüschel unterm Fender und nen extra Adrenalin-Kick...


Geschrieben von viczena am 14.04.2012 um 18:36:

zum zitierten Beitrag Zitat von Chrisk
Ohne Körperspannung kann man Motorrad rollen lassen, aber nicht fahren und hat im Gefahrenmoment die Physik als direkten Gegner.
Zudem hat man keinerlei Feedback seitens des Fahrwerks und der Reifen.
Wenn Du was für copy/paste brauchst: Werner Koch hat da mal einen recht schönen Bericht geschrieben, der allerdings nicht mehr vollumfänglich stimmt und auch nur für Strassenfahrer zutrifft.

Ich bekomme die Information von Fahrwerk und Reifen über den Lenker und über den Sattel. Aber nicht über meine Knie am Tank.

Ansonsten: Hast du einen konkreten Link zu dem von dir erwähnten Artikel?


Geschrieben von Adi66 am 14.04.2012 um 19:21:

Zitat von viczena
<...>

Den was bei Regen besser haftet, haftet auch besser auf anderen glitschigen Belägen. Zum Beispiel Bitumen.
<...>

Das ist allerdings aus meiner Sicht eine verdammt gefährliche Aussage, insbesondere für Fahranfänger, da hier durch die Reifenwahl eine trügerische Sicherheit suggeriert wird, die in diesem Fall fatal enden kann.

Auf Wasser ist die Aussage aufgrund des erhöhten Silikaanteils der Gummimischung bei regenoptimierten Reifen zwar völlig richtig. Erfahrungsgemäß helfen Dir aber auf "sommerlich wohltemperiertem" Bitumen oder sonstigen gleichgearteten, öligen bzw. glitschigen Untergründen definitiv auch keine haftoptimierten Rennreifen mehr. Da geht insbesondere in Schräglage (siehe auch Kamm'scher Kreis) der Reibungkoeffizient und damit die Seitenführungskräfte naturgemäß gegen Null. Folge: Keine Haftung = Abflug. Dieses Phänomen auf Öl oder Bitumen wirst Du mit noch so haftungsoptimierten Reifen nicht in den Griff bekommen. Da hilft, wenn überhaupt, nur noch angepasste und vorausschauende Fahrweise Augenzwinkern

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~~ Vier Räder bewegen den Körper; doch nur zwei Räder bewegen die Seele ~~


Geschrieben von viczena am 14.04.2012 um 19:37:

Ich wollte hier keine trügerische Sicherheit vermitteln. Bitumen ist immer mit vorsicht zu geniessen.

Aber aus reiner Erfahrung gesprochen verhalten sich die Reifen auch bei trockenem Bitumen unterschiedlich. (bei nassem sowieso). Die Änderung des Reibungskoeffizienten ist also bei unterschiedlichen Reifensorten verschieden. Gegen eine flächige Ölspur hilft natürlich gar nix mehr.

Aber gerade bei Bitumen ist ganz klar feststellbar, ob der Reifen versetzt oder nicht. Ich hab da so meine Spezialstrecken.

Ich wechsle etwa 2-3mal pro Jahr den Hinterreifen. Deshalb habe ich auch eine relativ direkte Vergleichsmöglichkeit der Fabrikate.


Geschrieben von Adi66 am 14.04.2012 um 19:45:

Trockener und fester Bitumen, der nur schmalflächig aufgetragen ist, stellt auch nicht das Problem dar. Da hatte ich noch nicht mal mit einem Holzreifen à la Michelin Macadam auf dem Sportler grundsätzliche Schwierigkeiten (allenfalls mal ein leichtes Versetzen beim abrupten Beschleunigen in Schräglage).

Ist der Bitumen hingegen großflächig aufgetragen (wie leider bei uns hier immer häufiger zu beobachten ist) würde ich nicht auf die Sicherheitsreserven unserer Reifen vertrauen. Ist Bitumen bei Regen schon ein absolut lebensgefährliches Problem; wird es bei hochsommerlichen Temperaturen schnell haarig. Da findest Du mit einem noch so guten Reifen in Schräglage keinen Halt mehr. Ist mir vor zwei Jahren mit meiner Supermoto passiert. Und Bereifungen für Supermotos gehören definitiv zu den haftungsstärksten Schlappen, die Du für die Straße bekommen kannst.

Übrigens gehen sie bei uns im Donnersbergkreis verstärkt dazu über, Bitumensand aufzutragen. Hiervon sind auch leider Kurven nicht ausgenommen. Da kommt dann ebenfalls Spaß auf, wenn es Dich unerwartet und unvorbereitet trifft. Augenzwinkern

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Geschrieben von bestes-ht am 14.04.2012 um 20:39:

In Frankfurt gab es heute ein ganz besonderes Fahrtraining,
Richtung Board Track Racing...

http://www.youtube.com/watch?v=SHF2EOi9SKg&feature=player_embedded

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Wir werden nicht grau, wir werden chrome....

Wo gehstn hin? Motorrad fahren. Warst du doch gestern erst. Ja, bin aber nicht fertig geworden..... fröhlich fröhlich fröhlich


Geschrieben von 30Micha900 am 14.04.2012 um 21:13:

@viczena : Klasse Deine Tools !! Auch wenn man jahrelang auf dem Hocker sitzt und schon alle Arten Motorräder gefahren ist, ist es immer wieder wichtig sich die Trainings und Situationen wieder in Erinnerung zu rufen. Auch die vermeintliche Routine kann eine Gefahr darstellen.

Danke,

Micha

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Ich freue mich dass es regnet, freue ich mich nicht regnet es trotzdem........


Geschrieben von Super Low am 15.04.2012 um 21:31:

Würde den Fred gerne mit dem ursprünglichen Thema am Leben halten.
Fand die Berichte über Gefahrensituationen sehr interessant zum Mitlesen,
zähle mich selbst noch zu den Anfängern und glaube, man kann nicht genug auf
mögliche Gefahren aufmerksam gemacht werden.

Ich mach mal weiter, also neulich in der City... Das Auto vor mir und ich sind zügig unterwegs, ordnen uns beide auf ne Rechtsabbiegerspur ein, der Abstand zum Auto war großzügig - dachte ich, den ich hatte noch nie zuvor mit meiner ABS-losen Sporty ne scharfe Bremsung hinlegen müssen!
Die Ampel am Ende der nach unten abschüssigen (!) Abbiegerspur schaltet auf gelb, einige ahnen es bereits, das Auto bremst einfach wie die Drecksau, ich ziehe und drücke sofort auch alles was ich habe und denke schon, jetzt knallts zum 1. Mal, das Hinterrad kommt kurz rum, die Karre steht fast quer. Ich hatte doch nochmal Glück, konnte gerade noch abfangen und ne Schuhbreite vor der Stoßstange stand ich dann und versuchte so gut es möglich war, mich während der Ampelrotphase vom größten Schreck bisher zu erholen geschockt
In Zukunft werde ich bei der Anfahrt auf eine vermeintlich grüne Ampel schon vorher einkalkulieren, daß der Autofahrer gleich wie ein Gestörter bremst!!! Baby


Geschrieben von pancho4711 am 15.04.2012 um 23:39:

Sehr interessante Idee mit der Gefahrensituation. Ich hoffe, ich kann etwas dazubeitragen und für den einen oder anderen eine kleine Hilfe/Warnung sein:

Mai 2011 fahren wir aus Mailand-Innenstadt in Richtung Autobahn. Leichter Regen hat eingesetzt und ich fahre vor meinem Freund und dessen Frau Auf der Autobahnauffahrt beschleunige ih in der Kurve um auf die Autobahn zu fahren. Kurz nach der Kurve seh ich dort einen Fiat Punto. Habe zu spät gecheckt, dass er steht und fahre weiter. 10m vor dem Fiat gehen bei mir die Alarmgocken an und fange an zu bremsen. Der Abstand wird geringer und ich sehe mich schon im Kofferraum wieder. Rechts vom Auto sehe ich eine kleine Lücke und schaffe es nochmal auszuweichen und komme zum Stehen. Angehalten und erstmal tief durchgeatmet. Nach kurzem Stopp weitergefahren. Fazit: wenn du dir nicht sicher bist, was dich in der Kurve erwartet, locker bleiben und langsam reinfahren, besonders bei Regen.

Juni 2011 auf dem Weg nach Luxemburg fahren wir eine übersichtliche Landstrasse mit ca.60-70km/h. Ich sehe vo ca. 100m, dass en Fahrzeug am Stoppschild anhält und wartet. Ich fahre weiter und der Spako faehrt ohne nach lnks zu schauen in die Strasse hinein. Ca.30m vorher sehe ich mich schon in der Zinkkiste nach Köln. Ich fange an stark zu bremsen und fahre in den Gegenverkehr als er mich plötzlich sieht und anhält. Nochmal Glück gehabt. Fazit: vertraue keinem Stoppschild!

August 2011 auf dem Rückweg aus dem Cafe im Sauerland fahre ich die Steigung hinauf und habe dich Möglichkeit auf Schotter oder Rasen die Steigung zu befahren. Ich doof fahre natürlich auf dem Rasen und plötzlich kippt das Bike zur Seite ud ich konnte noch das Bike halten. Zwei Biker kamen mir dann noch schnelle zur Hilfe. Ausser,dass das seitliche Kennzeichen leicht eingedrückt war und mein linkes Bein stark in Mitleidenschaft geraten ist, ging es nach 30min weiter. Fazit: Vergiss den Untergrund nicht!

Toi Toi Toi, seitdem Glück gehabt und keine Vorkommnisse...


Geschrieben von RatisTom am 16.04.2012 um 04:22:

Ist jetzt zwar nicht wirklich eine Gefahrensituation, kann aber auch ganz schön nen Schaden Verursachen! Ich war letztes Jahr kurz nachdem ich mein Bike geholt hatte bei einem Kumpel zu Besuch, als ich nach ein paar Stunden wieder nach Hause fuhr, ließ ich mein Bike Rückwärts seine Einfahrt runter sollen. Ich kuckte nach links hinten und sah diesen ca. 40-50cm hohen Stein schon, dachte gut, da kommste locker rum, aber leider hatte ich meinen seitlichen Kh nicht im Blick bzw. Sinn und peng bin ich auch scho dagegen! Das Ende vom Lied war ein verbeultes Schild und eine verbeulte Grundplatte! Konnte alles wieder recht gut ausrichten, aber nicht auszudenken wäre das der neue Bmw meines Kumpels gewesen, wäre mitunter eine schöne Schramme geworden! Nach diesem Ereignis kucke ich jetzt immer ganz genau nach hinten und auch nach unten zum seitlichen Halter wenn Rückwärts geht! Gruß Tom!

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