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Geschrieben von demonslayer am 16.12.2018 um 16:45:

Hallo Harley Freunde,
ich bin mal wieder am Bike meines Dads dran.Im Auftrag meines alten Herrn sozusagen Zunge raus
Das gute Stück ist eine 94er Softtail Springer.
Da ich mich mit V Twin nur wenig auskenne dachte ich es wird Zeit für einen neuen Thread.
Bisher gemacht haben wir - Auspuff,Bremsen,Getriebe teil-überholt,Simmeringe Primär und Getriebe,Kette + Kupplung eingestellt und Ähnliches. Vieles mit Forenhilfe *thumbsup*

Nun rußt der Motor teilweise recht ordentlich,es riecht auch permanent nach Öl.Verbrauch kann ich grad nichts sagen.
Die Auslassventile sind auf jeden Fall richtig dick zugeschmodert und verkokt.
Zudem ölt es an der Ventildeckeldichtung wie verrückt - das muss gemacht werden.Ich kenne das alles von KFZ Motoren und schätze mal der Ablauf ist ähnlich.Vlt kann aber trotzdem jemand sagen was wir gleich mitmachen sollten.

Zu meinen Fragen:
-Gibt es eine Möglichkeit die Ventile zu sichern?z.b über OT oder Pressluft o.Ä?
-Sind die Kopfschrauben Dehnschrauben-ersetzen?
-Was muss/sollten wir ich auf Druckstangen/Stößel seite wechseln (z.B Dichtungen ect)?
-generell für jeden Tip dankbar zb Anzugsreihenfolge Kopfschrauben.(Handbuch vs evtl anderer Technik)

http://partsfinder.onlinemicrofiche.com/ronnies/showmodel.asp?Type=13&make=hdmc&a=179&b=2&c=0& d=1994%20FXSTS%20SOFTAIL%AE%20SPRINGER%20(BL)%20ROCKER%20ARM%20ASSEMBLY%20W
/%20PUSH%20RODS%20AND%20COVER

Bisher würden wir das Dichtungskit + paar Kleinteile bestellen
-17042-92A  GASKET KIT, ROCKER BOXES W/ REF # 15, 16, 18, 19, 20,
-3763858-49  GASKET8(deckelschrauben-oringe)
-18001-83B  SEAL, VALVE4(schaftdichtungen)


Geschrieben von Kellerkind am 16.12.2018 um 17:57:

Wenn Du nur die Schaftdichtung wechseln willst brauchst Du ja nicht an die Kopfschrauben ich denke aber das das ziemlich schwierig wird.
Mache es doch gleich vernünftig und mach die Zylinder runter neue Kolbenringe und dann einen Top End Dichtungssatz da ist alles drin was Du brauchst.
Kopfschrauben müssen nicht unbedingt neu.


Geschrieben von Knut Schmidt am 16.12.2018 um 20:45:

Hallo demeonslayer,

du schreibst, das die Auslassventile verkokt sind. Dann solltest du die Zylinderköpfe abnehmen und die Ventile säubern und neu einschleifen. Die Ventile kann man durch das Zündkerzenloch sehr gut sehen. Du musst halt dem Motor von Hand drehen, biss du ein Ventil sehen kannst, am besten mit mit der Taschenlampe reinleuchten. Dann weiterdrehen, bis du alle Ventile begutachtet hast.

Vor zwei Jahren habe ich das bei meiner 1989er Heritage Softail gemacht. Wegen der untenliegenden Nockenwelle ist es nicht wirklich schwierig. Du musst nur die Kurbelwelle so drehen, dass bei einem Zylinder die Ventile geschlossen sind. Dann kannst du die Rockerbox, die Stößelstangen, den Zylinderkopf, die Stößelcover und den Zylinder ausbauen. Dann die Kurbelwelle weiterdrehen, bis die Ventile des anderen Zylinders geschlossen sind. Dann kannst du auch da alles ausbauen. Zusammenbau umgekehrt. Dabei darauf achten, dass die Kurbelwelle so steht, dass die Hydrostößel unten sind, wenn die Rockerbox aufgesetzt wird. Zum Austausch der Ventilschaftdichtungen brauchst du eine Ventilfederpresse (z.B. bei Detlev Louis). Vor dem Einsetzen der neuen Schaftdichtungen ist das Einschleifen der Ventile erforderlich (die Sitzflächen sind normalerweise auch nicht mehr gut, wenn die Schaftdichtungen schlecht sind). Ein Austausch der Fußdichtungen ist nur wenig Mehrarbeit und sollte unbedingt gemacht werden. Bei den EVO-Motoren wird zumindest bis Baujahr1995 die hintere Fußdichtung hinten links gerne undicht. Die Kosten für Material betragen geschätzt 200 € (Cometic Kopfdichtungen, Cometic Fußdichtungen, Rockerboxen-Dichtungssätze, Dichtungssätze für die Ventilstößelcover, Ventilschaftdichtungen, Manifolddichtungen). An Spezialwerkzeug benötigst du eine 1/2 Zoll 12-Kant-Nuss für eine 1/2 Zoll Knarre, für die Zylinderkopfschrauben. Der Arbeitsaufwand ist schon relativ hoch wegen der zusätzlichen Arbeiten: Tachokonsole, Tank, Hupenhalter, Motorhalter, Luftfilterkasten, Vergaser, Manifold, Auspufftöpfe und Krümmer müssen ja auch abgebaut und wieder angebaut werden. Ich war damit tagelang beschäftigt. Wer das öfter macht, ist mindestens dreimal schneller. Wenn du schon mal erfolgreich an einem Verbrennungsmotor gearbeitet hast, solltest du das können. Falls es deine erste Motorreparatur sein sollte: Lass es bleiben. Auf Youtube gibt es das ultimative Video: https://www.youtube.com/watch?v=F1mhfLguMqI

Wenn die Ventile nicht eingeschliffen werden müssten, wird oft die Pressluftmethode zum Obenhalten der Ventile empfohlen. Ob beim hinteren Ventil des hinteren Zylinders überhaupt genug Platz ist, um einen Niederhalter anzusetzen, weiß ich nicht. Aber auch für diese Methode müssen z.B. die Kipphebelwellen ausgebaut werden, mit allen Vorarbeiten: Rücksteller des Tageskilometerzählers, Dashboard, Tank, Ventildeckel abbauen. Das ist schon fast die halbe Arbeit für die Komplettlösung.

Grüße
Knut Schmidt


Geschrieben von Booze am 16.12.2018 um 21:49:

zum zitierten Beitrag Zitat von Kellerkind
Wenn Du nur die Schaftdichtung wechseln willst brauchst Du ja nicht an die Kopfschrauben ich denke aber das das ziemlich schwierig wird.
Mache es doch gleich vernünftig und mach die Zylinder runter neue Kolbenringe und dann einen Top End Dichtungssatz da ist alles drin was Du brauchst.
Kopfschrauben müssen nicht unbedingt neu.

Genau und wenn du schon beim Machs richtig bist, wenn du die Kolbenringe tauschst, ohne die Zylinder zu honen hast du die Zylinder schneller ruiniert als du oh die bläut ja sagen kannst.
Neue Kolbenringe ergo neuer Kreuzschliff Augenzwinkern
 


Geschrieben von Kellerkind am 16.12.2018 um 22:10:

Komisch bei meiner Evo hält das seit 15000km


Geschrieben von Schimmy am 17.12.2018 um 11:21:

zum zitierten Beitrag Zitat von Kellerkind
Komisch bei meiner Evo hält das seit 15000km

DAS beweist gar nix.....


GReetz   Jo

__________________
Wenn man schon keine Ahnung hat, einfach mal die Klappe halten Augenzwinkern

Stammtisch in Münster/NRW


Geschrieben von demonslayer am 17.12.2018 um 21:12:

Wow, vielen Dank für die Antworten.Super Sache mit dem Video Knut.
2 Motorumbauten habe ich hinter mir (mein coupe,und von einem Freund der vw).

Huii Bis auf die Kolbenringe wollte ich eigentlich nicht runter. smile
Ventile einschleifen kenne ich gut., - kolbenring stoßspiel messen kann ich auch - bzw habe die Plättchen.Nur auf Zylinder nachhonen..
Muss ich mal mit meinem Vater besprechen.Aus Erfahrung weiß ich ja wie lange sich mal so eine Überholung ziehen kann.
Wobei 2 Orte weiter ein Spezi sitzt der für Mahle Sonderkolben baut.Da habe ich früher meinen Block hingebracht zum vermessen + passende Kolbenringe raussuchen.
KolbenRinge vs honen/nicht honen ist seit jeher ein Thema das die Forengemüter erhitzt Zunge raus
Ventilfederpresse habe ich noch von meinem Umbau am KFZ ob die passt ist natürlich fraglich.
Mit Fußdichtungen meinst du die Ventilsitze selbst?

Tachokonsole,Tank usw waren sofort weg.Haben praktisch die Rockerbox vor uns großes Grinsen 
 


Geschrieben von Kellerkind am 17.12.2018 um 22:52:

Mit Fußdichtung meinte ich die Zylinder Fußdichtung wird aber nur nötig wenn Du die Zylinderkopfschrauben löst. Dadurch entlastest du die Dichtung und die wird dann gerne undicht.


Geschrieben von demonslayer am 22.04.2019 um 22:09:

Hallo Freunde, nach langer Pause haben wir es heute endlich angegangen.

Soweit lief es glatt!
Beide Deckel und Zwischenplatten ab.Sämtliche Schrauben waren praktisch "offen".. mittelfestes Locktite wäre wohl ratsam?

Die Dichtungen vom hinteren kratzen dürfte auch eine Weile dauern. Hat da jemand ein bewährtes Mittel außer vorsichtig mit der Rasierklinge oder mit einem Plastikrakel?
Kenne das Problem vom Schrauben an Auto Motoren, die verbackenen Papierdichtungen. Wir versuchen das Einweichen mit Würth Silikonentferner. Vlt was für Azeton o.Ä?

Eine Frage habe ich zu den Stösselstangen (Trotz Handbuch und Youtube nicht ganz klar) :

Stösselstangen vorne; drehen sich nicht von Hand bei OT auf diesem Zylinder. Jedoch easy/gut mit einem Ringschlüssel.
Beim hintern Zylinder lassen sich die Stösselstangen von Hand drehen bei dessen OT jedoch schon.
Sollte ich die vorderen auf 20 flats = ca 3,5 Umdrehungen stellen? Anschließend warten bis das "hydroelement" sich gesetzt hat,und nochmal prüfen?

Danke vorab für die Hilfe smile