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Geschrieben von oldschool-freak am 09.06.2019 um 17:51:

Der Besuch der Norrtälje Custombike Show war jeden km wert und ein grossartiges Erlebnis. Da dies ein jährliches Event ist, habe ich beschlossen, einen kurzen Reisebericht für euch zu schreiben.

Ein kurzes Video der Show und der Party findet ihr ja hier:   Norrtälje Custombike Show 2019

Eigentlich hatte ich geplant, mir 2 Wochen Zeit zu nehmen und Norrtälje mit dem Superrally Besuch zu verbinden. Aus geschäftlichen Gründen musste ich da aber Abstriche machen und da für mich die Custombike Show spannender ist, nahm ich mir 6 Tage Zeit für diese Reise.

Da einige Kumpels aus einem anderen Forum ebenfalls nach Norrtälje fuhren, haben wir uns locker verabredet, einander via Whats über die jeweiligen Übernachtungsorte zu informieren.

Tag 1 - Mittwoch.
Mein Bike stand bei Kumpel Ralf (Pichel-Bikes) in Bremen und so startete ich am Mittwoch spätabends auch da. Ich startete mit dem Auto um 3 Uhr bei mir in der Schweiz, um 9.30 Uhr Zwischenstopp in Hannover, kurz packen, duschen, futtern und um 17 Uhr Abfahrt nach Bremen. Nach ein bisschen schnacken und Bike packen, gings um 21 Uhr los.
Plan war einfach mal in Richtung Fehmarn/Puttgarden zu kommen, um am Donnerstag möglichst viel Strecke zu machen.Ich fuhr dann bis ca. 50 km vor Puttgarden und stoppte ca. um 23 Uhr. Es war kalt und ich war etwas müde, so fuhr ich auf einen Parkplatz, spannte die Plane übers Bike und schlief ein paar Stunden im Schlafsack.

Tag 2 - Donnerstag
Nach tiefem guten Schlaf neben dem Bike startete ich um 6.30 Uhr und nach einem schnellen Kaffee bei der nächsten Raststätte war ich um kurz vor 8 in Puttgarden an der Fähre.
Dort habe ich eine Schweizerin aus Lausanne getroffen. Total verrücktes Huhn, kaufte sich vor 2 Jahren ne Harley und startete vor 4 Tagen alleine und ohne grosse Planung zum Nordkap. Allerdings war sie Top ausgerüstet und mental wohl mehr als parat. Nach Austausch der (Whats-)Nummern und einem ergiebigen Frühstück auf der Fähre, gings für mich weiter in Richtung Oeresundbrücke.

Kurz vor Mittag hatte ich dann Kontakt zu den Kumpels und wir fassten mal Eksjö als gemeinsames Ziel in die Augen. Für mich waren das rund 320 km Fahrt, wobei ich nicht dem Navy folgte, sondern grosse Teile Überland fuhr. Meine Kumpels sind Shovel-Fahrer, also etwas langsamer unterwegs, so machte ich etwas Boden gut.
Bei einem Tankstopp wurde ich von 2 Spaniern angesprochenen, die unbedingt ein Foto mit meinem Bock machen wollten. Der eine hat wohl einen Chopper Kumpel zuhause… Auch sie wollen ans Nordkapp. Lustige Begegnung....

Gegen 17 Uhr, kurz vor Eksjö hatte ich dann nochmals Kontakt zu den Kumpels und die waren in der Zwischenzeit noch etwas weiter gefahren und fassten als Übernachtungsziel Katrineholm ins Auge. Das waren für mich noch gute 230 km, also durchaus machbar. Ich entschied etwas km zu machen und wählte die Autobahn über Linköping, Norrköping und dann die letzten paar Kilometer Überland nach Katrineholm.

Beim letzten Tankstopp (ich habe ca. alle 150 - 180 km getankt) habe ich zwei Harley Fahrer aus Südtirol getroffen, sie hatten Hammerfest und danach das Nordkapp als Ziel. Nach einem gemütlichen Kaffee, beschlossen sie, mich zu begleiten und auf “unserem” Camping zu übernachten.Um 20.30 erreichten wir den Camping. Wirklich ein Traum, die Bikes direkt auf der Wiese am See abgestellt, Zelt aufgebaut und nach gemütlichen Abendbrot zufrieden und müde eingeschlafen. 792 km standen auf dem Tagestacho. Kein Tropfen Regen, geile Strecken…

Tag 3 - Freitag
Nach üppigem Frühstück und reichlich Instant-Kaffee vom Gaskocher, gings auf die letzten 230 km nach Norrtälje. Die Südtiroler brachen etwas früher auf, wir nahmens gemütlich und starteten gegen 10 Uhr. Wir wählten die Überlandstrecke nordwärts und umfuhren so Stockholm. Über Malmköping, Hamby, Enköping, Knivsta gings nach Norrtälje, wo wir so gegen 16 Uhr eingetroffen sind. Die Reisegeschwindigkeit mit 2 Shovels im Tross ist wesentlich gemächlicher, was aber in Anbetracht der scharfen Tempokontrollen in Schweden nicht wirklich viel ausmachte.
Nach einem kurzen Camper-Shopping bei Lidl, schlugen wir auf dem riesigen Campground des Veranstalters (Twin Club MC) unsere Zelte auf und atmeten auf einem ersten Rundgang die ungefilterte Chopperluft ein.

Ein mit Worten nur schwer zu beschreibendes Erlebnis, Schweden-Chopper und Langgabler in rezessiver Anzahl, ein HD Anteil von gegen 90 %. Ein verrückter Haufen aus allen Ecken Europas. Am Abend war Party mit Live Bands und sehr entspannter Stimmung. Es gab auch alkoholische Getränke.

Tag 4 - Samstag
Der Tag der Custombike-Show. Unsere Bikes blieben stehen, wir gingen den kurzen Weg zum Stadtpark zu Fuss und wie auf meinem Video zu sehen, unfassbar gross und ergiebig.

Am Abend noch etwas mehr Party, mit etwas mehr Live Bands und noch entspannterer Stimmung. Und es gab noch mehr alkoholische Getränke.

Tag 5 - Sonntag
Einer der Shovel Fahrer (mit Starrahmen) ist um 5.30 Uhr aufgebrochen. Netter Wecker, so darf geweckt werden. Er setzt mit der Fähre nach Estland und fährt dann Überland durch Estland, Lettland, Littauen und Polen nach Deutschland. Ein geiler Ritt bis Pfingstmontag.Der andere Shovel-Fahrer blieb bis am Nachmittag auf dem Campground und wollte dann ein paar Tage Schweden geniessen.

So waren wir zu zweit, ein Kumpel mit einer Langgabler Evo und ich, die um 10 Uhr in Richtung Süden aufgebrochen sind. Wir entschieden uns für eine zügige, aber entspannte Rückreise mit Ziel möglichst nahe bei Malmö zu landen und zu campen. So wählten wir eine Mischroute aus Überland und Autobahn über Stockholm, Södertälje, Norköping, Jönköping bis Ljungby und von dort Überland nach Höör, wo wir um 20 Uhr einen Campingplatz gefunden haben, der den anderen noch zu toppen vermochte.
Wieder direkt am See, 5 Sek. später gebremst und mein Bock wäre im See gelandet…. Nach einem kurzen Einkaufsstop im Supermarkt, konnten wir den Abend nach knapp 700 km pannen- und regenfreier Fahrt gemütlich am Wasser ausklingen lassen.

Tag 6 - Montag
Nach einem gemütlichen Start in den Tag mit viel Kaffee und lecker Frühstück vor dem Zelt, starteten wir so gegen 10 Uhr. Mein Ziel war Bremen, da stand mein Auto, mein Kumpel hatte Timmendorfer-Strand als Ziel, er fuhr dann am Tag 7 noch quer durch die Republik nach Pforzheim.

Über Malmö gings via Öresundbrücke und einem grösseren Futterstop in Dänemark zurück nach Rodby, wo wir kurz vor 18 Uhr auf die Fähre fuhren. Auch dieser Tag bis dahin pannen- und regenfrei. Letzteres sollte sich für mich bald ändern….

Um 20.30 Uhr, nach einem letzten gemeinsamen Kaffee, setzte ich meinen Weg alleine in Richtung Bremen fort. Bis kurz vor Hamburg war alles easy, dann kam ein kurzer 7 km Stau und kaum war dieser ausgestanden, setzte ein "leichter" Starkregen ein. Nun, die Regenklamotten wurden 5 Tage nicht gebraucht und deshalb natürlich zuunterst im der Packrolle, also musste das Leder schützen und dank jetzt ordentlicher Bereifung konnte ich trotz richtig Wasser auf der Strasse einigermassen zügig weiterfahren. 60 km vor Bremen war dann wieder trocken und nur auf den letzten 20 km nieselte es wieder ein wenig, das störte dann nicht mehr wirklich, Lederjacke und Hose waren schon schwer, aber haben dicht gehalten…

So gegen 23 Uhr landete ich bei Pichel-Bikes und kam in den Genuss von Kaffee und lecker Futter. Alles in allem rund 2’300 gefahrene Kilometer, kein messbarer Ölverbrauch bei meiner Twincam, keine Pannen, bis auf die letzte Strecke kein Regen und den Kopf noch immer voll von dieser unfassbaren Anhäufung von Custom-Bikes.Der Termin für nächstes Jahr ist reserviert, 2 Tage mehr Zeit zum geniessen werde ich einplanen, sonst gibt’s nix besser zu machen.

Eine mehr als nur empfehlenswerte Tour, Leute.

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Geschrieben von FLH56 am 10.06.2019 um 14:28:

Cool!

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Geschrieben von motorcycle boy am 10.06.2019 um 15:52:

Vielleicht sind wir uns über den Weg gelaufen: war eine Klasse Veranstaltung, auch die beiden Partyabende auf dem Clubgelände. Danke fürs Teilen des Videos!


Geschrieben von Skogr am 10.06.2019 um 16:09:

Sehr kurzweilig und interessant geschrieben. 

Man ist förmlich mitgefahren.  Klasse Bericht.👍🏁
Danke fürs Einstellen. 

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Geschrieben von oldschool-freak am 11.06.2019 um 10:34:

Gerne, Alex, wer weiss, vielleicht bist du 2020 mit dabei...

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