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Geschrieben von Holzfaeller am 27.02.2020 um 10:39:

Rahmentausch Breakout

Hallo zusammen,

ich bin im letzten Jahr auch auf HD umgestiegen. Leider hatte ich richtig Pech und habe unwissentlich eine Breakout gekauft, die in USA schon einen Totalschaden hinter sich hatte.

In meiner Werkstatt kam jetzt heraus, dass der Rahmen krum  ist  und getauscht werden muss. Somit haben wir einen Originalrahmen bestellt und das Motorrad wird wieder neu aufgebaut. Nach Überprüfung sind alle anderen Bauteile ok.

Verliert das Motorrad durch Rahmentausch an Wert oder kann man das vielleicht sogar positiv bewerten, wenn das Motorrad neu aufgebaut wurde? Beim Auto gibt es ja auch die Sache mit dem Wertverlust. Hat jemand Erfahrung?

Es dankt

der Holzfäller


Geschrieben von Breznsoiza am 27.02.2020 um 11:56:

Servus,

Du mußt nur nachdenken, welches Du kaufen würdest:

Harley Davidson Breakout, 4.000 km, Bj 2016, guter Zustand. VB 16.000 €
Harley Davidson Breakout, 4.000 km, Bj 2016, guter Zustand, Rahmen neu original in 2020, da der alte unfallbedingt krumm war. VB 16.000 €

Ich glaube, ich würde die erste nehmen.

Daher ist meine Meinung, dass es nicht wertsteigernd, sondern eher wertmindern ist.
Habe die Erfahrung bei unserem Touran gemacht, der hatte nen Frontschaden (den man bei Verkauf angeben muß) und alle Teile, die defekt waren wurden nachweislich durch originale Neuteile getauscht.
Alle Interessenten waren eher skeptisch beim Kaufgespräch und einige haben davon Abstand genommen. Jetzt war der aber schon 14 Jahre alt und hat nicht mehr die Welt gekostet.
Bei ihren Harleys sind die meisten schon sehr pingelig.

Vielleicht sollte man es aber so zusammenfassen:
Das Motorrad hat durch den Unfall und die unsachgemäße Reparatur an Wert verloren, durch den Rahmentausch aber wieder an Wert hinzugewonnen.
Im Vergleich zu einem unversehrten Modell würde ich aber immer noch einen Abschlag sehen.

Ciao, Ralf


Geschrieben von Schneckman am 27.02.2020 um 12:30:

Ich glaube das mit dem Auto mit Frontschaden oder sonstigem Unfallschaden kann man nicht ganz vergleichen. Da werden Teile gerichtet und ausgetauscht, aber
was ist mit dem ganzen Rest.....pfeift es jetzt nicht etwas mehr beim Seitenfenster rein auf der Autobahn, war der Tür- oder Haubenspalt vorher nicht irgendwie anders, sitzt
der Scheinwerfer links jetzt nicht etwas tiefer als vorher...usw.
Man kann ja am modernen Auto nicht den Rahmen austauschen, es wird für immer als reparierter Unfaller gelten  - da bleibt was zurück.

Beim Motorrad mit Rahmentausch wird ja die Basis erneuert, ansonsten kommt es darauf an.
Als Käufer würde ich aber wohl ein Meßprotokoll haben wollen über Gabel, Gabelbrücken und Schwinge.
Das zählt aber nur, wenn es von einer Firma wie Köster o.Ä. bescheinigt wurde, auf Vertrauensbasis (.."der Mechaniker hat damals gesagt, alles ok und gerade...") kann das niemand nachvollziehen später, solche
Aussagen ohne Unterlagen sind für einen Kaufinteressenten wertlos.
Angenommen Ursprungs-Baujahr 2013 und dann Neu-Aufbau von Fachwerkstatt in 2020 mit neuem Rahmen und vermessener Gabel / Schwinge, ist doch eigentlich
eine nette Überholung. Unter diesen Voraussetzungen sehe ich das spontan eher als upgrade - bei der Gelegenheit kann man vielleicht noch ein paar Sachen veredeln, erneuern.
Naja nur mein Gefühl, keine Ahnung wie der Markt das bewertet.

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Geschrieben von Breznsoiza am 27.02.2020 um 12:37:

Schneckman:

Du würdest also bei gleichem Preis eher ein so repariertes Moped kaufen als eines, das unfallfrei ist? Erstaunlich.

Grad beim Auto kann man das gut betrachten, weil das ein reiner Blechschaden war ohne daß Fahrwerk und Rahmen betroffen war.

Bei Motorrad, wenn da der Rahmen krumm war, was ist denn da sonst noch alles beschädigt gewesen? Viele Fragezeichen, denen ich aus dem Weg gehen würde, indem ich ein unfallfreies kaufen würde.
Dieses Verhalten bedeutet, dass man eins mit Schaden nur über einen geringeren Preis verkaufen kann.

Aber ja, nur meine Meinung smile


Geschrieben von Schneckman am 27.02.2020 um 12:42:

Es kommt auf das Gesamte an - wenn Du jetzt zwei komplett identische, also voll serienmäßige Bikes, an denen Farbe, Kilometerstand, Gesamtzustand, Oberflächen usw usw
ganz gleich sind....... da muß ich dann erst mal noch drüber nachdenken.
Aber das ist doch eher eine unrealistische Annahme.

Unfall-Autos sehe ich generell skeptisch, weil es immer nur eine Teil-Reparatur ist und ich so ein Trumm nicht überblicken kann in verbleibenden Schäden.
Aber Rahmen neu ist Rahmen neu.
Was kann noch verbogen sein noch an wichtigen Teilen außer Rahmen, Gabel, Schwinge ? Den Gros vom Rest kann man doch schon optisch sehen.
Felgen Achsen etc. würden mich schon interessieren, klar.
Sind vielleicht gewechselt worden ? Vermessen Rundlauf geprüft protokolliert etc. ??

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Geschrieben von v2devil am 27.02.2020 um 12:47:

bei nem Unfallfahrzeug (egal ob mit Austauschrahmen) bleibt immer ein Beigeschmack, ob nicht doch noch das ein oder andere Teil was mitbekommen hat, was aber erst später auffällt.
Ich denke fast jeder würde da eher das unfallfreie Fahrzeug vorziehen... ich auch Augenzwinkern

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Gruß
v2devil großes Grinsen


Geschrieben von Sam V am 27.02.2020 um 12:55:

Das Problem ist einfach, dass du das beim Verkauf im Vetrag mit reinschreiben mußt. Also sowas wie: Neuaufbau nach Totalschaden.

Und der letzte, der mir sowas unangekündigt in den Vertrag geschrieben hat, konnte den danach gleich schreddern. Ich war da nur noch bereit den Kilopreis für Altmetall zu zahlen.

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Was man erträumen kann, kann man auch bauen.


Geschrieben von Schneckman am 27.02.2020 um 13:06:

Da wär ich auch beleidigt gewesen....sowas muß vorher schon im Detail klargemacht worden sein.....

aber wahrscheinlich habt ihr Recht - trotz aller Mühen und getauschten Teile ist es "vom Kopf her" vielleicht immer nachteilig und wertmindernd

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Geschrieben von steppu am 27.02.2020 um 13:09:

Die Frage die sich mir stellt ist, wer schlägt die Fahrgestellnummer in den Rahmen? Die Werkstatt darf es eigentlich nicht, also müsste man zum TÜV, der schlägt dann eine Nummer (glaube TP-Nummer) und das Bike zählt dann als Eigenbau. Da der Rahmen und der Umbau sicherlich nicht wenig kostet, wäre es vielleicht nachdenkenswert das Bike zu schlachten, die Teile zu verkaufen und sich ein vernünftiges Bike zu kaufen. Ich jedenfalls würde einen Eigenbau nicht kaufen.

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Gruß steppu


Harley Stammtisch Preussen


Geschrieben von Skippy 73 am 27.02.2020 um 13:28:

zum zitierten Beitrag Zitat von steppu
Die Frage die sich mir stellt ist, wer schlägt die Fahrgestellnummer in den Rahmen? Die Werkstatt darf es eigentlich nicht, also müsste man zum TÜV, der schlägt dann eine Nummer (glaube TP-Nummer) und das Bike zählt dann als Eigenbau. Da der Rahmen und der Umbau sicherlich nicht wenig kostet, wäre es vielleicht nachdenkenswert das Bike zu schlachten, die Teile zu verkaufen und sich ein vernünftiges Bike zu kaufen. Ich jedenfalls würde einen Eigenbau nicht kaufen.

wie ich es verstehe ,wird ein HD Rahmen neu verbaut. Oder? Wenn ja ,warum ist es dann ein Eigenbau?? 
Wenn original HD ist sollte dies ohne Probleme machbar sein. 

Grüße Rene 

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Geschrieben von Schneckman am 27.02.2020 um 13:30:

HD liefert den mit der alten Nummer und der kaputte muß dem Händler übergeben werden, so kenne ich es.


Ist dann kein Eigenbau und auch keine Neuzulassung.

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Geschrieben von sigi74 am 27.02.2020 um 13:38:

ich würde in der HD Preisklasse keine kaufen mit Rahmentausch wegen Unfall.
Wenn es ein Produktionsfehler war (schlechte Schweißnaht z.B.) und das nachvollziehbar ist, dann evtl. aber auch nur wenn der Preis passt, sag ich ganz offen! bei 2 Bikes mit identischem Preis, nehm ich 100% die "Unversehrte".
weil ich hätte immer ein ungutes Gefühl, ob das auch alles wieder ordentlich gemacht wurde.
gibt zu viele am Markt die das nicht haben.
just my 50C

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du hast vielleicht recht, 
aber meine Meinung gefällt mir besser Augenzwinkern


Geschrieben von steppu am 27.02.2020 um 13:40:

zum zitierten Beitrag Zitat von Schneckman
HD liefert den mit der alten Nummer und der kaputte muß dem Händler übergeben werden, so kenne ich es.

wenn dem so seien sollte dann wäre es natürlich ok.

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Gruß steppu


Harley Stammtisch Preussen


Geschrieben von Hummi am 27.02.2020 um 13:44:

Also ich hatte mir vor mehren Jahren als Oldie ne R 100 GS dazu gekauft und die ist damals nach einem Unfall 2006 wieder aufgebaut worden (Rahmen, Gabel, Tank, neue Zylinder etc.) alles belegt und vieles besser als vorher.

Die ist trotzdem 89er Baujahr nach Papieren also mittlerweile wäre sogar H Kennzeichen möglich ( Ist natürlich beim Motorrad in der Regel Blödsinn ), was soll daran einen Beigeschmack haben wenn alles belegt ist ??!!

Ich hätte nur Bedenken wenn das nicht kommuniziert wird beim Kauf und soetwas im Nachinein auffällt. Die Gefahr besteht natürlich wenn der Verkäufer keine ehrlich Haut ist aber wenn alles passt warum soll da der Preis geringer ausfallen ??!!

Beim Auto finde ich auch ist das was anderes und kann man mit nem Motorrad nicht eins zu eins vergleichen. Hier ist der Reparaturaufwand in der Regel viel höher als beim Motorrad und deswegen wird hier auch gerne geschummelt und verschwiegen.

Meine Meinung
Gruß
Ralf
 


Geschrieben von Mondeo am 27.02.2020 um 15:00:

Was auch sehr interessant wäre.  Du kaufst ein Bike das nach kurzer Zeit sich als Unfaller herausstellt. Jetzt wird es komplett mit neuen Rahmen ausgerüstet. Wer zahlt denn das und was kostet das? Für den Preis bist du bestimmt bei einem Neukauf.