Forum (https://forum.milwaukee-vtwin.de/index.php)
- Allgemein (https://forum.milwaukee-vtwin.de/board.php?boardid=16)
-- Allgemein: Motorräder (https://forum.milwaukee-vtwin.de/board.php?boardid=1)
--- Harley steckt in der Corona-Krise!? (https://forum.milwaukee-vtwin.de/threadid.php?threadid=95626)


Geschrieben von Tennisarm12 am 16.04.2020 um 22:05:

In Amerika ist es vollkommen normal, dass in solchen Krisensituationen wie jetzt das Personal sofort (und wenn's gut läuft vorübergehend) entlassen wird - einhergehend mit massiven Sparmaßnahmen. Das ist mitnichten HD spezifisch. Also macht mal halblang werte Schwarzseher, die's ja schon immer besser gewusst haben, aber selbst noch nie eine Firma geführt haben (genauso wenig wie ich). HD wird auch nicht der einzige Mopedhersteller sein, der hier nicht ohne massive Blessuren durchkommt.


Geschrieben von sigi74 am 17.04.2020 um 07:35:

zum zitierten Beitrag Zitat von Tennisarm12
Also macht mal halblang werte Schwarzseher

ja, kann man natürlich so sehen, schwarz eben. aber fakt ist, 5 jahre kontinuierlicher rückgang, haben "wir" nicht erfunden.
auch wenn ich keine eigene firma leite, aber eines ist wohl klar, wenn der ROI für die neuen modelle nicht eintritt, der gewinn entgegen der letzten jahre nicht plötzlich wieder steigt, wohin wird die reise dann gehen?

man könnte auch statt schwarzsehen sagen, natürliche auslese.

__________________
du hast vielleicht recht, 
aber meine Meinung gefällt mir besser Augenzwinkern


Geschrieben von Shadow am 17.04.2020 um 07:56:

Meiner Meinung nach hat der Rückgang etwas mit den Produktionsstandorten zu tun, wenn ich Harley Davidson höre kommt mir sofort "Made in USA" in Kopp.

Dann möchte/will ich mir keine HD aus Thailand/Indien/Brasilien usw. zulegen!

Das ist hausgemachter Imageverlust!


Geschrieben von sigi74 am 17.04.2020 um 08:21:

HD steht natürlich für USA, aber z.b triumph baut auch in asien und die verkaufen richtig gut.
vermutlich sind die marken und deren kunden aber auch nicht wirklich vergleichbar und von HD will man einfach kein "made in asien", auch wenn viele teile
ja ohnehin nicht in usa gebaut werden. 
imho viel schwerer wiegt da aber noch, dass man HD keine highend bikes zutraut, was bei softail &co auch gewissermaßen gewollt ist, aber der nicht-chopper-kunde hat da einfach null erwartungen und vor allem vertrauen diesbezüglich. und wenn dann noch die typische überhebliche preisgestalltung hinzukommt, wars das für viele potentielle käufer.

die nicht HD fahrer die ich kenne, lächeln ausnahmslos alle über die panam und bronx und keiner von ihnen traut den amis zu, etwas wirklich perfekt sportliches hinzustellen.
und wenn ich ihnen sage was die bikes kosten sollen, fallen jedem sofort zig motorräder ein die sie vorher kaufen würden.....

im gs-forum, jaja ich weiß ist ein bmw forum und somit alle harley-hasser per se Augenzwinkern , ist nicht einer der sagt er würde ernsthaft über den kauf einer panam nachdenken.
stelle mal in den raum, im ktm, duc forum wird das nicht wirklich anders sein.
und wenn der gemeine adventure-biker von bmw, ktm, duc etc nicht anbeißt oder die zielgruppe ist, wer soll eine panam in entsprechender stückzahl kaufen?
die paar hd fahrer die ein fahraktiveres bike (dazu?) kaufen machen das kraut nicht fett.

denke das oldshool image, das für die "chopper" perfekt funktioniert, fällt ihnen jetzt auf den kopf. man hat versäumt sich da langsam heranzuwagen und jetzt mit der brechstange wirds umso schwieriger sein image zu ändern/verbessern.

aber was weiß ich schon smile

__________________
du hast vielleicht recht, 
aber meine Meinung gefällt mir besser Augenzwinkern


Geschrieben von Ole66 am 17.04.2020 um 09:13:

Am Produktionsstandort liegt es nicht. Der Mercedes M wird auch nicht in Deutschland gebaut, ein Großteil der VW-Auto´s auch nicht. Und die Japaner auch nicht alle in Japan. Ganz abgesehen von den vielen Haushaltsgeräten mit deutschen Traditionsnamen.

__________________
Ole aus Stendal
_____________________________________________
"Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe." G.W. Werner

   Frieden und   
   Freiheit        
   für alle!        


Geschrieben von bestes-ht am 17.04.2020 um 09:14:

Harley hat sich voreilig von Buell und MV-Augusta getrennt. Ist heute leider so, das kurzfristige Entscheidungen nach dem Motto „was interessiert mich mein Geschwätz von gestern“ einfach zu treffen sind, wenn’s nichts wird, heuer ich woanders an.

__________________
Wir werden nicht grau, wir werden chrome....

Wo gehstn hin? Motorrad fahren. Warst du doch gestern erst. Ja, bin aber nicht fertig geworden..... fröhlich fröhlich fröhlich


Geschrieben von sigi74 am 17.04.2020 um 09:20:

wo man doch mit buell sogar 20mio$ GEWINN gemacht hatte, war dem management wohl zu wenig...........

__________________
du hast vielleicht recht, 
aber meine Meinung gefällt mir besser Augenzwinkern


Geschrieben von Sticki1 am 17.04.2020 um 13:54:

Ich befürchte, dass sich auch die Gebrauchtpreise der Harleys in den nächsten Jahren nach unten korrigieren.
Letztes Jahr war eine Stabilisierung spürbar.
Aber aufgrund der Krise,dem schlechten Modellmanagement und dem  inzwischen schlechter werdenden Image unter Motorradfans ,schau ich da skeptisch in die Zukunft. 

Es ist schon was dran, dass Preis Leistung Qualität im Vergleich zu anderen Marken leiden. 
Ich bin soweit mit meinen Bikes zufrieden. 
Aber jeder hier kennt die kleinen Mängel, welche gehäuft auch nervig sein können.
Harley wird das aber vermutlich nie auf den Level anderer Hersteller schaffen. 
warum kann ich nicht beantworten. 
Ausser die Verantwortlichen leiden wie Trump an Narzissmus , Überschätzung  und  Blödheit, dann wird mir einiges klar. 

Die Gefahr , eine Marke mit "historischem" Namen in den Boden zu fahren,auch aufgrund der anspruchsvolleren und konservativen Kundschaft, ist definitiv gegeben


Geschrieben von Vtwin-Junkie am 17.04.2020 um 20:04:

Bei den Gebrauchtpreisen sehe ich genau das Gegenteil!
Wenn bald Euro5b greift, also nochmals geringere Geräuschimmissionen und Verbot von Klappenauspuffanlgen, werden die Gebrauchten Harleys sehr wertbeständig sein.
Gerade die neuen werden dann wohl  sehr schwer verkäuflich sein. Warum sollte man dann auch noch eine Harley kaufen, wenn man nix mehr hört und auch mit Hilfe von Zubehörtüten nix mehr hören darf.
Dann sind wieder die Moppeds von BMW gefragter. Deren Klientel hat schon immer weniger Wert auf den Sound gelegt.

Die meisten jungen Leute, die sich für ein neues Motorrad interessieren, haben eh mit Traditionen nix am Hut. Denen ist sowas egal und die kaufen echt lieber ne gut funktionierende Yamaha MT 9 für
8.000,- als nen Harley- Streetfighter für 15.000.

Und bei dieser Rechnung ist Corona noch nicht einmal mitberechnet.

Es wird schwer für die Company werden....

__________________
Nach 35 Jahren die Schnauze voll von Harley. 
 


Geschrieben von TriFinish am 17.04.2020 um 22:05:

U. a. auch der Produktionsstandort ist für mich in Verbindung mit einer Harley Davidson von höchster Priorität.
Mit einer Harley kauft man zunächst ein Lebensgefühl, einen Mythos ein.
Ein Ferrari wird auch in Italien gebaut und nicht in Pakistan.
Und wenn VW auch z.B. den Polo in Portugal baut, Shit happens, die Kiste soll mich nur sicher und trocken jeden Tag zur Arbeit bringen; da gibt es keine Emotionen.

Verdammt, was bin ich happy noch eine 96cui Softail FLSTN zu besitzen...
einfach richtig schön klassisch - in jeder Beziehung ein Genuß für alle Sinne.

Den ultra neuen HD's Bronx, Pan, Street, denen kann ich nix, aber auch gar nix abgewinnen.

HD geht in Zukunft m. M. n. einen sehr sehr steinigen Weg.

So what.


Geschrieben von 911 am 17.04.2020 um 23:48:

TriFinish ,
100% agree.

__________________
Alle sagten " Das geht nicht ! ".   Dann kam einer der wusste das nicht und " machte es einfach ".


Geschrieben von Dude am 18.04.2020 um 21:52:

zum zitierten Beitrag Zitat von TriFinish
U. a. auch der Produktionsstandort ist für mich in Verbindung mit einer Harley Davidson von höchster Priorität.
Mit einer Harley kauft man zunächst ein Lebensgefühl, einen Mythos ein.
Ein Ferrari wird auch in Italien gebaut und nicht in Pakistan.
Und wenn VW auch z.B. den Polo in Portugal baut, Shit happens, die Kiste soll mich nur sicher und trocken jeden Tag zur Arbeit bringen; da gibt es keine Emotionen.

Verdammt, was bin ich happy noch eine 96cui Softail FLSTN zu besitzen...
einfach richtig schön klassisch - in jeder Beziehung ein Genuß für alle Sinne.

Den ultra neuen HD's Bronx, Pan, Street, denen kann ich nix, aber auch gar nix abgewinnen.

HD geht in Zukunft m. M. n. einen sehr sehr steinigen Weg.

So what.

die 20-30 Jährigen haben mit dem Harley Mythos nix am Hut. Da gibts auch kein Easy Rider oder Terminator mehr.
Da wird nur nüchtern verglichen und da zählt Preis/Leistung - und da sind andere besser.
ich kenne genügend Leute in der Altersgruppe die zwar mit ner Harley geliebtäugelt haben aber der Preis hat dann doch abgeschreckt. Da spielen Lebensgefühl und Vibrations keine Rolle. Ich finde das schade aber so ist es neunmal.
Das einzige was konstant ist, ist der Wandel!

__________________
Der Teppich hat das Zimmer erst richtig gemütlich gemacht, hab ich recht ?


Geschrieben von Slimslom am 18.04.2020 um 23:03:

zum zitierten Beitrag Zitat von Dude
zum zitierten Beitrag Zitat von TriFinish
U. a. auch der Produktionsstandort ist für mich in Verbindung mit einer Harley Davidson von höchster Priorität.
Mit einer Harley kauft man zunächst ein Lebensgefühl, einen Mythos ein.
Ein Ferrari wird auch in Italien gebaut und nicht in Pakistan.
Und wenn VW auch z.B. den Polo in Portugal baut, Shit happens, die Kiste soll mich nur sicher und trocken jeden Tag zur Arbeit bringen; da gibt es keine Emotionen.

Verdammt, was bin ich happy noch eine 96cui Softail FLSTN zu besitzen...
einfach richtig schön klassisch - in jeder Beziehung ein Genuß für alle Sinne.

Den ultra neuen HD's Bronx, Pan, Street, denen kann ich nix, aber auch gar nix abgewinnen.

HD geht in Zukunft m. M. n. einen sehr sehr steinigen Weg.

So what.

die 20-30 Jährigen haben mit dem Harley Mythos nix am Hut. Da gibts auch kein Easy Rider oder Terminator mehr.
Da wird nur nüchtern verglichen und da zählt Preis/Leistung - und da sind andere besser.
ich kenne genügend Leute in der Altersgruppe die zwar mit ner Harley geliebtäugelt haben aber der Preis hat dann doch abgeschreckt. Da spielen Lebensgefühl und Vibrations keine Rolle. Ich finde das schade aber so ist es neunmal.
Das einzige was konstant ist, ist der Wandel!

na hör mal xD ich bin 25 Jahre alt (jung) und fahr ne slim bin von einer Duc 848 umgestiegen obwohl dort auch noch ordentlich v2 Emotionen drin waren finde ich die Harley nochmals ordentlich Authentischer dazu finde ich das Cruisen 100mal besser als das Pässe brettern ich denke das problem ist eher das wir zurzeit in der Phase der ,,Sportlichkeit“ sind und die meisten denken das wenn man mit einer Supersportler um die ecke kommt in kurzen Hosen und einem Tanktop sei das ach so cool Vorallem wenn der Reifen nur mittig abgenutzt ist.

dazu finden die meisten Styling Philosophen das leder&jeans image gepaart mit patriarchalischem auftreten eher out den wir befinden uns in der Zeit von #nogender - #GenerationY - #Gleichberechtigung und da passt das Harley Biker image einfach nicht dazu. Preislich liegt so ein Bike sowiso nicht ihm rahmen der meisten, den der Gucci Gürtel und das LV Täschchen muss auch noch drin liegen natürlich dürft ihr die Louboutins nicht vergessen. Schande über euch wen ihr jetzt eine Blondine in hohen hacken und pieptoes vor euch sieht den die marke tragen heute auch typen.

all das zusammen ist meiner Meinung nach das aus für Harley.

just my 2 cents


Geschrieben von Scareya am 19.04.2020 um 00:52:

Ich denke, die Krise von Harley-Davidson wird im Grunde überschätzt. Klar werden die Baby Boomer irgendwann wegsterben. Und klar wird die Nachfrage nach Schwermetall made by Harley-Davidson derzeit kleiner. Aber das heißt doch nicht, dass diese Nachfrage komplett versiegt. Es wird immer Leute geben, die nicht nach Leistung und dem Geschwindigkeitsrausch suchen, sondern nach einem ehrlichen, bodenständigen Motorrad ohne ein Übermaß an elektronischem Schnickschnack und mit einer gewissen Wertstabilität.

Die Führung der MoCo versucht allerdings derzeit, mit einem Angriff in allen Segmenten diesem unvermeidlichen Umsatzrückgang verzweifelt zu entgehen. Das wäre IMHO in Ordnung, wenn Geld und Geduld im Überfluss vorhanden wäre und dabei das bisherige Geschäftsmodell nicht irreparabel beschädigt werden würde. Dummerweise scheint nach ein paar Jahren des Gewinnrückganges und hoher Entwicklungskosten für all die neuen Modelle die Kriegskasse nicht mehr allzu prall gefüllt. Die Kosten für die Coronakrise sind da noch gar nicht berücksichtigt. Wirtschaftliche Geduld war aber noch nie die Stärke der Company. Und die neuen Softail-Modelle bieten zwar einen guten Motor und viele andere willkommene Detailverbesserungen, aber man spürt leider auch deutlich den wirtschaftlichen Druck, der die Entwicklung begleitet hat. Viel zu viele Gleichteile, viel zu wenig Charme, zu austauschbar, ein klein wenig langweilig. Und dann auch noch die Fertigungsverlagerung nach Fernost. Das mag wirtschaftlich und wegen aktueller Zollpolitik eine vernünftige Strategie sein, aber für den Kern der traditionellen US-Marke ist das reinstes Gift.

Und die Konkurrenz schläft schließlich nicht. Honda hat gerade eine neue Rebel 1100 angekündigt, BMW macht gerade Furore mit der ambitionierten R18 Baureihe. Triumph ist mit der Rocket und der Bonneville ohnehin gut aufgestellt und Indian ist seit Jahren ebenfalls gut dabei. Selbst Ducati versucht mit der Diavel ein kleines Stück vom Kuchen abzuschneiden.

Harley-Davidson verzettelt sich. Man will zu schnell zu viel. Und man überschätzt meiner Meinung nach die Zugkraft der Marke für andere Segmente. Harley-Davidson steht nun einmal nicht für Kompetenz in Sachen Reiseenduro oder Streetfighter, zu sehr hat man jahrzehntelang nur als einziges die "Heritage"-Karte gezogen. Und das sollte man IMHO weiterhin, denn das ist nun mal die Kernkompetenz von Harley-Davidson. Cruiser können sie gut. Nur riskieren sie zur Zeit, genau diese Kernkompetenz zu verspielen wegen all der Sparmaßnahmen und Expansionspläne. Und das ist tatsächlich gefährlich.

Die MoCo kann sich als US-amerikanisches, börsennotiertes Unternehmen offenbar nicht leisten, den wirtschaftlichen Gegenwind in ihrer erfolgreichen Nische auszusitzen. Aber genau das sollte sie meiner Meinung nach tun. Es wird immer ein Bedarf an solchen Cruisern geben, mal mehr und mal weniger, aber immer genug, dass man davon leben kann. Zumindest dann, wenn man es geschafft hat, dass die Marke im Grunde ein Synonym für die ganze Motorradgattung ist. Heritage funktioniert. Nur müsste man auch mal auf Rekordgewinne verzichten können...

__________________
Mein Motorrad besteht aus mattschwarz lackiertem Stahl, glänzendem Chrom und ein wenig Gummi an den richtigen Stellen...


Geschrieben von shrurg am 19.04.2020 um 07:09:

Also bei mir hat es geklappt großes Grinsen
Ohne die neuen Modelle wäre ich nie auf den Gedanken gekommen bei Harley zu schauen.
Und ich bin aus meinem Umkreis nicht der einzige der Harley erst seit den neueren Modellen spannend findet. Die Preispolitik finde ich aber auch kaum nachvollziehbar. Zumindest bei den gebotenen Komponenten und solchen Kleinigkeiten wie Schweißnähten.