Ein neuer Motor hat von der Fertigung noch unzählige Unebenheiten und Passungenauigkeiten, die sich erst mit der Nutzung des Mototrs abreiben bzw. ausgleichen. Überschüssiges Material wird dabei vom Öl aufgenommen und Dichtungen "quellen" mit dem Öl in die letzten feinen Lücken. Nun sagt man aber, dass synthetisches Öl einen zu geringen Reibwert habe, um diese Ungenauigkeiten ausreichend abzutragen. Für manche Hochleistungsmotoren gibt es sogar spezielle Einfahröle, während viele andere Motoren im Automobilsektor heutzutage ab Werk mit synthetischem Öl befüllt sind. Ich persönlich denke, dass die Ölsorte bei den Motoren von Harley-Davidson eher unkritisch ist. Viel entscheidender ist, dass nach ca. 10 bis 15 Betriebsstunden des Motors (den genauen Zeitpunkt des ersten Ölwechsels legt natürlich der Hersteller fest) ein Ölwechsel stattfindet, da dieses Öl dann erwartungsgemäß voller kleiner Metallspäne ist, deren Verbleib im Motor schädlich sein kann.
Wenn nun dein neues Bike mit 580 km Laufleistung eine entsprechend lange Standzeit aufweist, dann ist es IMHO unerlässlich, dass dieser dreckige Ölsumpf so schnell wie möglich entfernt wird. Welches Öl du dann verwendest ist egal, solange es den Spezifikationen von Harley-Davidson entspricht und vor allem frisch und sauber ist.
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Mein Motorrad besteht aus mattschwarz lackiertem Stahl, glänzendem Chrom und ein wenig Gummi an den richtigen Stellen...