Hi,
ich nehme auch immer mit fasziniertem Gruseln wahr, wie einfach sich das Einstellen/Abstimmen eines Vergasers vorgestellt wird

. Allenfalls beim früher "entplombten" CV Serienvergaser war es ansatzweise einfach, nach Gefühl und Wellenschlag eine Einstellung zu finden, die über alle Betriebsbereiche zufriedenstellend arbeitete. Und mit Sicherheit ist von 99% der Fummelanten niemals ein Testlauf auf dem Prüfstand vorgenommen worden, um anhand der Abgaswerte die richtige Gemischzusammenstellung zu überprüfen bzw. sicherzustellen.
Ab Verwendung eines Dynojet Kit oder eines entsprechenden Nachbaus artete das richtig in Arbeit aus, insbesondere mit serienabweichenden Komponenten im Motor, für die die Grundeinstellung der Nachrüstkomponenten nicht mehr passte. Düsenwechsel und andere Nadelpositionen mit entsprechend aussagefähigen Probefahrten waren eher wochen- als tagesfüllend angesagt.Von den pekigen und stinkigen Fingern mal ganz abgesehen.
Mit dem Thunderslide Kit kam man dann sogar noch in monetäre Regionen, die mit der Anschaffung eines PowerCommander vergleichbar sind. Das rechnet sich im Vergleich Vergaser vs. Einspritzer allerdings nur, wenn man selbst schrauben kann.
Hilft dem TE aber nur begrenzt bzw. gar nicht weiter. Den Knackpunkt bei seinem Problem sehe ich in dem S&S Vergaser, der für seinen Motor im Grunde einen zu grossen Querschnitt bereit stellt. Das verlangsamt durch die damit einhergehende, niedrige Strömungsgeschwindigkeit den Aufbau einer stabilen Gassäule, der das A&O für einen ruckfreien Motorlauf im unteren Drehzahlbereich ist.
Gerade beim EVO Motor mit seinen grossen Serienstreuungen in der Leistungsentfaltung stellt ein grösserer Vergaser nicht in jedem Fall eine Verbesserung dar.
Der S&S Vergaser an sich ist ein recht robustes Bauteil, in der Abstimmung aber ein richtiges Sensibelchen. Nicht wirklich was für Hobbyschrauber, sonder eher was für Spezialisten.
Gruß, silent
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von silent grey am 06.06.2012 07:28.