Das Schloss (ohne die Sperrstangenmimik) selbst ist eine relativ einfache Mechanik. Sternförmig angeordnete und federgelagerte Zuhaltungen werden durch Einführen des Schlüssels soweit über eine Blockierkante zurückgeschoben, bis diese das Schloss zur Drehung freigeben. Werden diese Stifte zu weit (z.B. durch Ablagerungen oder Fremdkörper) oder aber zu kurz (durch mechanische Abnutzung) zurückgedrückt, blockieren diese an der beschriebenen Kante und geben die Drehung nicht frei. Das ist das Gleiche, als wenn Du an einer Tür den falschen Schlüssel nimmst. Dieser mag sich zwar ins Schloss stecken lassen, drehen kannst Du ihn damit allerdings nocht nicht. Diese federgelagerte Zuhaltungsmechanik ist somit der Schwachpunkt eines jeden Schlosses.
Ich glaube deshalb nicht, dass es vom einfachen Abschließen zu einer mechanischen Fehlfunktion des Schlossgestänges kommt, da dieses relativ robust ausgeführt ist. Das tritt eher dann auf, wenn jemand mit Gewalt versucht, dieses aufzubrechen. Auch müsste sich dann der Schlüssel zumindest ein kleines Stück drehen lassen. Dass der Schlüssel sich überhaubt nicht drehen lässt, spricht nach meinem Dafürhalten eher dafür, dass das Problem im Schloss bei den Zuhaltungen liegt, die durch Passgenauigkeit des Schlüssels exakt bewegt werden müssen. Wird hier ein gewisser Toleranzbereich überschritten, macht das Schloss genau das, für was es konzipiert wurde, es sperrt, weil es "denkt", dass ein falscher Schlüssel genutzt wird.
Natürlich kann es auch sein, dass eine der vielen kleinen Federn gebrochen ist, die dafür sorgen, dass die Zuhaltungen komplett in die Ausgangsposition herausgeschoben werden. Auch hier blockiert das Schloss. Sollte letzteres der Fall sein, muss allerdings das komplette Schloss ausgetauscht werden.
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~~ Vier Räder bewegen den Körper; doch nur zwei Räder bewegen die Seele ~~