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Forum » Modelllinien » Sportster (Evolution 883 / 1100 / 1200) » Alle XL 1200: Ein Tipp für alle, dessen Stößelrohre undicht sind und nicht der Z-Kopf demontiert werden muss!!!

Alle XL 1200: Ein Tipp für alle, dessen Stößelrohre undicht sind und nicht der Z-Kopf demontiert werden muss!!!

Alle XL 1200: Ein Tipp für alle, dessen Stößelrohre undicht sind und nicht der Z-Kopf demontiert werden muss!!!

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Guggag ist offline Guggag · 303 Posts seit 17.02.2014
aus Rhede
fährt: Harley Davidson Sportster 1200 (Bj 2005)
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aus Rhede

fährt: Harley Davidson Sportster 1200 (Bj 2005)
Neuer Beitrag 24.05.2014 18:52
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Hallo zusammen,

wie einige wissen, musste ich aufgrund eines kleinen Getriebeproblems meinen fast gesamten Motor nach nicht einmal 700km Einfahrzeit (Motor wurde im Top-End um- und neu aufgebaut) wieder demontieren, um das kleine Arretierungsteil zu wechseln, welches beim montieren leicht verbogen war und dardurch Klemmer beim Schalten verursacht hat.
Das ist nun aber nicht das Thema. Nur soviel dazu, der Motor hat jetzt seine ersten 360km problemlos ohne jegliche Schalt- oder Motorprobleme überstanden. großes Grinsen


Nun folgendes. Ich habe die Köpfe samt neuer Cometicdichtung wie vür 700km montiert. Das Ganze ist nicht gerade wenig und stressfreie Arbeit. Um so glücklicher war ich, als ich endlich die Kopfschrauben richtig angezogen habe, die Kipphebel montierte und schon bald den ersten Motorstart angehen wollte.
Beim Montieren der Auspuffanlage dann der Schock!! Am ersten Stößelrohr unten quelte ein O-Ring halb hervor. Dabei habe ich darauf "eigentlich" geachtet. Doch scheinbar muss der bei den ersten Drehversuchen durch den inneren Druck im Motor der O-Ring hochgequelt sein.
Wie dem auch sei, am liebsten hätte ich das Dinge zerschlagen, so fertig war ich mit den Nerven da ich endlich wieder fahren wollte. Denn wie ich mal hier im Forum gelesen habe, lassen sich die O-Ringe nur wechseln, wenn der Kopf wieder demontiert wird. Schließlich werden die Stößelrohre zwischen Kopf und Motorrumpf gepresst.
Da ich nicht schon wieder 100 Euro für diesen speziellen dünneren Dichtsatz ausgeben wollte, und schon gar nicht darauf warten, musste eine andere Möglichkeit her.

Und vorweg, es geht tatsächlich OHNE den Kopf zu demontieren!! Man muss nicht einmal das Kipphebelgehäuse entfernen.

Dazu eine kurze Beschreibung.

1. Kipphebelgehäuse-"deckel" demontieren
2. Beide Ventile auf eine entlastete Position stellen
3. Nun kann man entweder die Kipphebel entfernen, indem man die Führungsbolzen durchschiebt und die Kipphebel entfernt, oder man nimmt das gesamte Kipphebelgehäuse ab.
Letzteres ist die einfacherer Methode und sollte vor allem von Laien angewand werden. Dagegen spricht aerdings, dass eine neue Kipphebeldeckeldichtung daher muss. Wer sich für das Entfernen der Kipphebel entscheidet, muss sich einen Federspanner bauen (siehe Bilder), da man die Kipphebel sonst später nicht mehr montiert bekommt (Hydrostößel fahren raus und lassen sich nicht mehr zusammendrücken und somit passt der Führungsbolzen nicht mehr!!!).


4. Nachdem die Kipphebel, oder für die andere Variante das gesamte Kipphebelgehäuse entfernt wurden, entfernt ihr nun die Stößel. Achtet auf die Markierungen und die Längenunterschiede (Auslass ist länger als Einlass)
5. Nun löst ihr die 4 Innensechskantschrauben unten an den Stößelalugehäuse am Motorblock, dort wo sich die O-Ringe befinden.
6.Jetzt kommt der Teil, wo ihr am besten mit zwei Mann bei gehen solltet und zudem nach Möglichkeit das Alugehäuse in der Waage haltet. Denn es muss nun vorsichtig zu euch hin (ihr steht neben dem Motor) gezogen werden. Die Dichtung (Papier oder bei Cometic dieser Aluverbundwerkstoff) muss mitgezogen werden. Die könnte man nämlich, wenn keinen Beschädigungen zu sehen sind, wieder benutzten. Ich selber habe allerdings eine neue genommen was ich auch jedem empfehlen würde.
7. Ihr habt nun die Stößelrohre samt unteren Alugehäuse vom Motor getrennt und könnt die O-Ringe wechseln.
8. KEIN zusätzliches Silikon oder Öl an den O-Ringen schmieren, die halten sonst eventuell den Druck nicht stand und flutschen dazwischen weg. Achtet zudem darauf, das die Flächen sauber sind.
9. Nun setzt ihr das Ganze wieder ein. Aber aufgepasst, die Stößelrohre müssen zuerst oben in den Kopf richtig in die O-Ringe gesetzt werden. Erst dann könnt ihr mit zwei Mann und etwas Druck nach oben in den Zylinderkopf die Rohre samt Alugehäuse aber zunächst OHNE Papierdichtung!!! wieder über die Hydros schieben. Dabei sollte nicht mit roher Gewalt vorgangen werden. Und zudem sollte zwingend darauf geachtet werden, dass die Hydrostößel nicht zu schräg im Alugehäuse beim einschieben sitzen, da die O-Ringe sonst wieder verschoben werden könnten und sich verkanten (habe ich selber beim ersten Mal gehabt Baby ....daher auch die zwei Varianten, weil ich es noch einmal machen musste fröhlich )

10. Wenn ihr alles richtig sitzen habt, kommt nun der aufwendigste Teil. Die Papierdichtung muss wieder dazwischen. Dazu nehmt ihr euch irgendwelche Streifen, die etwas dicker sind als die Dichtung selber und zudem ein paar gute breite Schlitzschraubendreher. Ihr hebelt vorsichtig nun das ganze Gehäuse soweit nach oben, dass ihr den entsprechenden Spalt erhaltet. An der Rückseite, also vom Ölfilter aus kann man mit einem Schraubendreher sehr gut an diesem kleinen hervorstehenden Alunippel des Gehäuses hebeln. Ihr schiebt also die Dichtung dazwischen und schon seit ihr fast fertig. Nur noch die 4 Innensechskantschrauben eindrehen.


Nun baut ihr wieder die Stößel und für die, die das Kipphebelgehäuse komplett entfernt haben natürlich auch dieses ein und schon seit ihr fertig. Für die, die nur die Kipphebel entfernt haben, damit man sich die Lieferzeit der neuen Kipphebeldichtung sparen kann, muss man wie folgt vorgehen.

Ihr müsst mittels Federspanner irgendwie die Ventile vorgespannt bekommen da sich die Hydros nicht mehr zusammenstauchen lassen. Und damit der Bolzen wieder durch die Kipphebelbohrungen durchgeschoben werden kann, braucht ihr den Ausgleich über die Ventilfedern.

ACHTUNG: Der Kolben sollte nicht ganz oben stehen und zudem müssen die Ventile in geschlossener Stellung stehen, was jedem klar sein sollte. Man sollte zudem darauf achten, dass beim runterdrücken des Ventiltellers auch das Ventil selber mitgeht, damit die Keile nicht aus der Kerbe oben am Ventilschaft rausflutschen und euch das Ventil in den Brennraum fällt!!!

Habt ihr die Ventilfeder nun soweit gedrückt (bei mir waren es mindesten 6mm) dann kann der Bolzen wieder fluchten. Den Rest wisst ihr ja.

Das sollte es gewesen sein. Hat bisher super funktioniert.

Kritische Punkte sind nur das einlegen der Papierdichtung unten am Alugehäuse und das gerade halten des Alugehäuses, damit nicht wieder der O-Ring schief gerät und zerquetscht werden könnte.
Für die, die die nur die Kipphebel demontiert haben, ist der Einsatz der Kipphebel etwas anstregend, geht aber wunderbar, wenn man mit 2-3 Mann und dem nötigen Werkzeug dabei geht.
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Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von Guggag am 26.05.2014 08:43.

michi1276 ist offline michi1276 · 269 Posts seit 26.11.2017
fährt: harley davidson sportster roadster
michi1276 ist offline michi1276
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269 Posts seit 26.11.2017
fährt: harley davidson sportster roadster
Neuer Beitrag 27.12.2017 18:08
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Danke!!! für Deine Anleitung! Mir ist das Gleiche am hinteren Zylinder passiert. Werde es zwar erst mal mit Dichtmasse probieren aber dank Deiner Anleitung habe ich jetzt nen Alternativplan zum Kopf runter machen.
Merci  -  Michi

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