Ja, ja, da kommt der Journalist durch...
Zwei drei Annektoden möchte ich mal wiedergeben....
In der Vorbereitung des Runs, hatte Thomas Trapp seine ganze Mannschaft schon ganz schön auf die Probe gestellt. Jeden Tag eine große Runde mit seinem Mopped gedreht und jeden Tag liegen geblieben, seine Mannschaft witzelte schon, na Chef wo müsse mer dich heute abholen, Seligenstadt… Auch er selbst kam schon ins Zweifeln, bis das Mopped endlich hielt. Maschine eingepackt und nichts mehr verändert. Und in den Staaten dann lief das Mopped sehr sehr zuverlässig.
Die Tour ist keine Oltimerralley just for fun, sondern im Zeitablauf eine recht knapp bemessenen Sache, die recht stressig wird. Start 7.00 Uhr, aufstehen 5.00-6.00 Uhr kurzes Frühstück. Wenn Maschine am Vorabend komplette Wartung erhalten hat, sowie das Roadbook aus einzelnen A4 Blättern zurechtgeschnitten, aneinandergeklebt und eingesetzt wurde. Diese Aufgabe übernahmen die mitgereisten Damen. Streckenlänge 400-500 km, was eine Fahrtzeit von um die 10 h bedeutet, Als Karenzzeit um die vollen Punkte zu erhalten, hat man "nur" knapp eine Stunde. Was bedeutet, hat einer eine Panne "muss" der andere ihn liegen lassen, um sich selbst die Möglichkeit zum "full scoring" zu erhalten. Was wiederum bedeutet dass der Lumpensammler recht schnell bei einem ist, wenn man liegen bleibt, dann die Entscheidung mitzufahren, dann keine Punkte, oder Rep.Versuch und/oder selbst eine Möglichkeit zu finden ins Hotel zu kommen. Die Ankunft ist in der Regel ein Harleyhändler, der diese Ankunft Werbewirksam vermarktet, pulled Pork usw.. Was wiederum heißt, man muss als Teilnehmer bis 19.00 Uhr anwesend sein, auch wenn man schrauben muss/möchte. Anschließend zum Hotelparkplatz, welcher sich dann in eine mobile Werkstatt verwandelte. Da wurde geschraubt was das Zeug hält, Ölstände kontrolliert, Ventile eingestellt, Reifen gewechselt und Teile getauscht. Unterwegs auf der Strecke durfte man nur mitgeführte Teile verwenden, die Begleitfahrzeuge durften nicht mit auf die Strecke. Verrückt wie die Amis nun mal sind, hatten diese Teilweise Dreh- und Fräsmaschinen auf ihren Trailern dabei. Geschraubt wurde so bis 0.00-1.00 Uhr, bei den Germans immer mit dabei, eine Bierbüchse in Reichweite. Anschließend 4/5 h Schlaf bevor es wieder für 10 h auf die Strecke geht, bei der von -10 bis +40 Grad alles mit dabei war. Die Amis konnten es nicht glauben, sie trauten „the Germans“ nicht zu dass sie ans Ziel kommen. Die „Saufen“ bis in die Nacht, dass schaffen die nie. Aber nach 4/5 Etappen änderte sich deren Meinung, als die Reporter „the Germans“ für sich zu den Teilnehmern „oft he Day“ mauserten. Die Jungs können ja doch was…. Wieder eine Etappe im Zeitfenster geschafft, full scoring.
Das Fahren bei den unterschiedlichen Temperaturen und Höhenmetern, bis 4000 m ü.NN, erforderte immer wieder Veränderung/Anpassung der Zündung, den Vergaser vor Vereisung zu schützen, was teilweise eine sehr „seltsame“ und anstrengende Sitzhaltung, da der Vergaser mit dem Handschuh geschützt/abgedeckt wurde, erforderte. Nach 10 Tagen konnte man die Gashand nicht mehr öffenen, damals gab es ja noch keinen Tempomat, auch nicht die „Billigversion“. Sodass 10 h Gasgriffstellung den Handsehnen alles abverlangte. Es gab praktisch keinen Körperteil der nicht wehtat, keine Federung, keine richtigen Bremsen. Und „the Germans“ ließen ihre Maschinen zum Verwundern der Amis, laufen, laufen, laufen…. Bei den Stopps hinterließen die Amis gewohnt große Ölflecken, da ihre Maschinen undicht vom feinsten waren, ganz im Gegensatz zu den „Germans“, die so „clean“ waren…. ;-))) In Deutschland wäre eine solche ölbesudelte Tankstelle ein absolutes no go, da würden die Grünen am Rad drehen.
Die Teilnehmer unter sich sind absolut hilfsbereit. Als Andreas Kaindl zwei Tage vor Schluss seinen vor Fahrtantritt in D generalüberholten Motor, was die Kleinigkeit von knapp 10.000,- € kostete, wegen starken Geräuschen im Abtriebsstrang abstellte, bot ihm ein Teilnehmer seinen funktionsfähigen Ersatzmotor zum Einbau an. Wenn man bedenkt was das Überholen des Motors gekostet hat, was kostet dann ein kompletter Motor….
4 h Fotoshooting auf dem Salzsee bei + 40 Grad, Gruppe im Halbkreis aufstellen, dann nochmal umstellen da Halbkreis zu groß…. Kopfschüttel, Kopfschüttel…..
Ein Teilnehmer hatte eine Motorrad welches ohne Getriebe, direkt angetrieben, fuhr. Für die anstehende Bergetappe änderte er das Übersetzungsverhältniss in Richtung "Steigung". Er Überholte also" the Germans" mit einem Affenzahn auf dem Anstieg. Aber es dauerte nicht lange, bis er wieder zurück kam. Auf die Frage warum, kam die Antwort, Anlauf zu kurz. Erneuter Versuch, aber auch diesmal reichte es nicht bis über den Gipfel. Nach dem zweiten Versuch erlaubte man dem Teilnehmer dann den Tunnel zu nehmen.
Ich fand den Abend so geil..... thanks.
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Wir werden nicht grau, wir werden chrome....
Wo gehstn hin? Motorrad fahren. Warst du doch gestern erst. Ja, bin aber nicht fertig geworden.....