Moment, nicht das es in die falsche Richtung geht. Das sind Werte die Porsche für das Moped vorgesehen hat und die es technisch ohne Veränderungen vertragen könnte.
Das heißt nicht, das man ein wenig an den Werten fummelt und es stehen 25 Pferde mehr im Stall.
Jeder Motor unterliegt Fertigungstoleranzen und daher sind dabei schon Schwankungen zwischen 3 und 5% zur angegebenen Leistung durchaus normal. Übrigens auch zu Gunsten, also ins Plus.
Commander gegen Prüfstand Haben wir hier aber schon oft und auch kontrovers diskutiert. Dabei ist es fast simpel zu erklären.
Genau so theoretisch wie die Herstellerangabe ist eine Abstimmung mit einem der Tuner. Dort werden Regelpunkte festgelegt die Betriebsbedingungen eines Motors annehmen. Also kleine Listen, die einen offeneren Auspuff und eine bessere Strömung durch den Filter sowie nicht ganz optimale Steuerpunkte unter bestimmten Bedingungen berücksichtigen. Diese "Mappings" werden dir dann in die Maschine implantiert. Daran siehst du schon, das es nicht für "deinen" Motor sondern für "einen" Motor gemacht ist. Ohne Rücksicht ob das nun optimal ist.
Vorteil: man kann ja auch ein anderes Mapping wählen. Ich hab mal gesammelt und allein für mein Bike ca 60 solcher Dinger ausfindig gemacht. Welches passt? Musst du am Prüfstand messen. Popometer reichen da nicht mehr aus.
Warum also Prüfstand? Eben weil man da individuell genau anpassen kann. Hat aber auch Vor- und Nachteile. Wenn es gut gemacht ist, hast du einen wirklich optimal abgestimmten Motor in fast allen Situationen, aber eben auch nur für diesen Istzustand. Theoretisch kann man noch nachjustieren weil ja zum Beispiel die Messbedingungen nicht der allgemeinen Wirklichkeit entsprechen. Veränderungen am Motor sind zudem dann auch kontraproduktiv.
Richtig gemacht wäre es eine Messung mit ca 3000 einzelnen Messpunkten pro Zylinder. (ich habe mal auf Prüfständen gearbeitet, und das zieht sich) Das kann niemand auf einem Dynostand an einem Vormittag machen. Dabei wird mindestens alle 200 Umdrehungen ab Leerlauf aufwärts gemessen. Und das auch noch unter allen möglichen Betriebsbedingungen die die Sensorik eines Motors im Betrieb auch erfasst. Ansaugtemperatur Öltemperatur, Kühlwasser etc. und noch nicht berücksichtigt sind wechselnde Octanzahlen die du ja je nach Tanke auch noch einfüllst.
Aber genug dazu. Man sieht, es geht immer noch feiner und noch besser. Grundsätzlich aber unterscheidet man dabei zuerst mal noch bester Abstimmung um auf die angegebene Leistung und die bestmögliche, homogene Entfaltung zu kommen und der Leistungssteigerung. Ersteres bewegt sich nur um die oben angegebenen % Werte und letzteres versucht ohne Nockenwellen StageII und Ventildurchmesser auf ein Optimum zu kommen.
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Der Gott, der Eisen wachsen ließ, der wollte keine Plastik-Motorräder