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Alpen September 2018

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Alpen September 2018

Angstbremser ist offline Angstbremser · 952 Posts seit 01.11.2016
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fährt: XJ600S, Road King Classic 2017 FLHFD, Super Meteor 650
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fährt: XJ600S, Road King Classic 2017 FLHFD, Super Meteor 650
Neuer Beitrag 31.12.2018 20:01
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Grüß Euch!

Nach den ganzen Tages- und Wochenendtouren des Jahres wollten wir auch mal eine längere Tour mit der Road King machen. Ein vage Idee hatte ich schon seit dem Frühling: Nach langer Zeit mal wieder eine richtig lange Alpentour zu den ganzen Ecken, an denen wir noch nicht gewesen waren. Von diesen Ecken gab es noch einige und sie waren quer von Ost bis West über die Alpen verstreut. Slowenien sollte mal befahren werden, im Piemont war ich noch nicht und in den französischen Alpen fanden sich auch noch reihenweise weiße Flecken. Effektiv einfach in der Gesamtheit nicht machbar innerhalb der fünf Urlaubstage, die ich dafür freischaufeln konnte. Aber man kann es ja mal probieren und schauen, wie weit man kommt.

Bis zwei Tage vor der Abfahrt hatte ich noch keinen Plan, nur eine grobe Vorstellung einer Route. Ich wusste noch nicht mal, ob die Tour im Osten oder Westen losgehen sollte. Das klärte sich aufgrund der wechselhaften Wettervorhersagen erst einen Tag vor dem Aufbruch am Samstagmorgen. Start in Kärnten, dann Slowenien, dann Italien, dann Frankreich. Oder so. Keine vorgebuchten Unterkünfte, keine Tagesziele, einfach fahren, soweit man kommt, dann Bleibe suchen.

Also eine ganz normale Alpentour, nur anders.

Es hat jetzt eine Weile gedauert, bis wir Zeit fanden, die 1600 Bilder halbwegs zu sortieren. Jetzt sind wir aber durch und nun wird unsere Fotostory tageweise hier veröffentlicht. Es sind aber immer noch eine ganze Menge Bilder übrig geblieben. Viele Pässe, viele Seen, viele Kilometer, viele neue Eindrücke.

 

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Angstbremser am 04.01.2019 18:19.

Angstbremser ist offline Angstbremser · 952 Posts seit 01.11.2016
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Neuer Beitrag 31.12.2018 20:10
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Tag 1

Chiemsee, Mondsee, Wolfgangsee, Postalm, Tauernpaß, Turrachsee, Turracher Höhe, Nockalmstraße, Malta-Hochalm-Straße, Kölnbreinspeicher. 451km

Abfahrt am Samstag nach dem Frühstück. Stau ab Brunnthal, erstmal weiter über die Landstraße. Ab Rosenheim wieder Autobahn, immer noch mit reichlich Verkehr. Ausfahrt Mondsee endlich runter, danach Querung zur Postalm. Dann - mit stetig steigendem Harley-Aufkommen - über den Tauernpaß, an Tamsweg vorbei und auf die Turracher Höhe. Nirgendwo eine Tanke an der Seite. Runter um Abzweig der Nockalmstraße und rechts hoch, die gelbe Zapfsäule dabei beharrlich am Leuchten. Die Nockalmstraße gefiel uns dann richtig gut, enorm aussichts- und abwechslungsreich. Nur beschleunigen konnte ich nicht mehr, weil dann kein Sprit mehr kam. An der nördlichen Mautstelle verwies man uns an die 10km entfernte Tanke in Oberkrems, ab da ganz, ganz sanft, bis endlich die rettende Zapfsäule in Sicht kam. 22,06l getankt und dann wesentlich entspannt weiter zur Malta-Hochalm-Straße.

Das Panorama um den Kölnbreinspeicher oben war im Licht der späten Nachmittagsssonne enorm beeindruckend. Und das Hotel im runden Turm an der Staumauer war eine Jugenderinnerung an meinen ersten Denzel. An der Rezeption nachgefragt, Zimmer bekommen, Road King abgeladen und erster Urlaubstag rum.


















































Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Angstbremser am 04.01.2019 18:22.

Angstbremser ist offline Angstbremser · 952 Posts seit 01.11.2016
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Neuer Beitrag 31.12.2018 22:51
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Tag 2

Malta-Hochalm-Straße - Millstädter See - Villach - Wörthersee - Galizien - Bad Vellach - Seebergsattel - Paulitschsattel - Rosental - Faaker See - Faak am See - Wurzenpass - Kranjska Gora - Vrsicpaß - Soča-Tal - Mangartstraße - Predilpaß - Sella Nevea - Chiusaforte - Tolmezzo - Villa Santina. 511km.

Morgens nach dem Frühstück erstmal abwärts über die noch leere Mautstraße (mit kleiner Zwangspause) und weiter entlang von Millstädter See und Wörthersee nach Osten, bis wir von Norden her in das Vellachtal einfahren konnten. Zwei neue Pässe, inklusive Slowenien: Seebergsattel und Paulitschsattel. Anschließend via Rosental wieder westwärts Richtung Faak, hinein in das Ende der Bike Week. Kurze Rast mit Apfelstrudel und Almdudler unter einem HOG-Banner, dann via Wurzenpass (ätzender Verkehr) nach Kranjska Gora und rauf auf den Vrsic. Wir und alle anderen... Eine Horror-Fahrerei bis zur Paßhöhe, danach von einem Meter zum nächsten die große Leere.

Mehr Verkehr wieder an Mangart und Predil, mit dem freundlichen Hinweis des Kassiers am Mauthäuschen, das Durchfahrtsverbot oben doch bitte zu ignorieren. Die Mangartstraße war wirklich beeindruckend, schmal, steil, ausgesetzt und phänomenales Panorama. Leider für den Ausbauzustand ein wenig zuviel Auftrieb. Am Predilpaß verließen wir Slowenien wieder. Die Stippvisite war nicht sehr glücklich gewesen und wurde dem Land sicher nicht gerecht. Wir müssen da definitiv noch einmal hin, mit mehr Ruhe und hoffentlich weniger Verkehr.

Der weitere Weg über den Neveasattel (waldig und kurvig), Canal del Ferro (weites Schotterbett) und Tolmezzo (keine Unterkunft) in den Sonnenuntergang verlief recht gechillt, nach einigen Wirrungen und Umwegen fanden wir auch noch ein Lager für die Nacht, mit traditioneller friaulischer Küche und einem idyllischen Stellplatz für die Road King inmitten großer Holzstapel.



















r




































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butchamet ist offline butchamet · 199 Posts seit 26.12.2017
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Neuer Beitrag 01.01.2019 16:16
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Schaut nach mächtig Spass aus.
Bin auch an ein paar Orten deiner Tour gewesen.

Wir hatten auch extrem viel Glück mit dem Wetter.
Werd meine Tour auch mal reinstellen
 

SportyCB ist offline SportyCB · 4239 Posts seit 01.12.2012
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Neuer Beitrag 01.01.2019 16:52
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Schöner Bericht,freu mich auf mehr. Über die Postalm Richtung Wolfgangsee bin ich letztes Jahr auch mal wieder nach vielen Jahren gefahren. Viele andere Abschnitte Deiner Tour hab ich auch während 2x EBW mitgenommen. Die Gegend macht schon Spass 

Hoeli ist offline Hoeli · 2049 Posts seit 04.03.2013
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fährt: Sport Glide 2019
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fährt: Sport Glide 2019
Neuer Beitrag 01.01.2019 19:03
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Schöne Tourbeschreibung und tolle Bilder. Gute Anregungen bekommen, aber eine Frage quält mich: wie schaffst du 500 km an einem Tag in den Bergen und dann noch mit dem Verkehr???
Unsere Tagesetappen belaufen sich so +- 300 km in den Bergen!
Nockalm und Maltastraße werden wir vlt. am Vatertag befahren.

__________________
Du hörst nicht auf zu fahren wenn du alt wirst,
du wirst alt wenn du aufhörst zu fahren!

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Sturm ist offline Sturm · 16850 Posts seit 05.09.2008
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fährt: Road King Special
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* Regisseur Tippspiel a.D. *
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fährt: Road King Special
Neuer Beitrag 01.01.2019 19:16
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@ Hoeli gute Frage mit den Kilometern . Wüste ich auch gerne . Danke für die tollen Bilder !

__________________
Wer lächelt großes Grinsen gewinnt öfters Freude .....

Angstbremser ist offline Angstbremser · 952 Posts seit 01.11.2016
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fährt: XJ600S, Road King Classic 2017 FLHFD, Super Meteor 650
Neuer Beitrag 01.01.2019 21:27
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N'Obed!
zum zitierten Beitrag Zitat von butchamet
Schaut nach mächtig Spass aus.
Bin auch an ein paar Orten deiner Tour gewesen.

Wir hatten auch extrem viel Glück mit dem Wetter.
Werd meine Tour auch mal reinstellen

Glück mit dem Wetter war bei uns nur begrenzt ein Faktor. Wir haben unsere Bewegungen zwischen Ljubljana und Briancon halbtagesweise mit dem Regenradar getaktet und auch mehrfach spontan umgeplant.

Bitte stell Deine Tour auch ein, sind sowieso immer zu wenige Tourberichte hier im Forum! Momentan verbringe ich viel Zeit damit, mir Fotos aus sonnigeren Zeiten anzuschauen.

zum zitierten Beitrag Zitat von Hoeli
Schöne Tourbeschreibung und tolle Bilder. Gute Anregungen bekommen, aber eine Frage quält mich: wie schaffst du 500 km an einem Tag in den Bergen und dann noch mit dem Verkehr???
Unsere Tagesetappen belaufen sich so +- 300 km in den Bergen!

Kurze Antwort: Von morgens bis zum Einbruch der Dunkelheit fahren und wenige Pausen machen.

Lange Antwort: Ich bin Langstreckenfahrer, egal auf welchem Zweirad. Wir haben die Road King nach ausgiebiger Marktrecherche und Probefahrten genau für diesen Zweck angeschafft, dazu noch mit einigen Accessoirs wie einer Sundowner-Bank und einer Sissybar versehen und sie ist offen gestanden noch viel besser, als ich mir beim Kauf hätte träumen lassen. Wir hatten auch schon öfter 700km-Etappen durch die Alpen und sind danach noch vergleichsweise entspannt abgestiegen.


 

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Angstbremser am 01.01.2019 23:04.

Angstbremser ist offline Angstbremser · 952 Posts seit 01.11.2016
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Neuer Beitrag 01.01.2019 22:56
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Tag 3

Villa Santina - Cima di Sappada - Plodn - Auronzo di Cadore - Sella di Ciampigiotto - Sella di Razzo - Forcella di Lavaret - Sella di Rioda - Lago di Sauris - Passo Rest - Pala Barzana - Lago di Barcis - Col Alto - Passo La Crosetta - Lago di Santa Croce - Passo San Boldo - Valdobbiadene. 359km.

Ich muß gestehen, ich stehe auf Landkarten. Schematische Abstraktion trifft einfach einen Nerv bei mir. Ich habe Landkarten-Kalender, meine Wände hängen voll mit Landkarten und ich habe mir gerade erst wieder einen frischen Satz Generalkarten (Deutschland, Österreich, Südtirol) gekauft. Ich kann an keiner Landkarte vorbeigehen. Und so begab es sich, daß an der Bar im Al Fogolar in Villa Santina eine Reliefkarte von Friaul hing. Unweigerlich musste ich die Route des Tages abgleichen, den geplanten Weg des nächsten Tages nachfahren und dann noch den Blick schweifen lassen. Was ist denn das? OK, Drei Zinnen gestrichen, wir fahren neue Straßen weiter im Süden.

Ergo am nächsten Morgen los Richtung Cadore, zunächst gewohnter Dolomitenstandard in Sachen Panorama, Straßenausbau und Trubel, danach wurde es aber deutlich schmaler und einsamer. Sauris ist eine sehr alte Tiroler Sprachinsel im Friaul mit angrenzenden Pässen und Schluchtstrecke runter nach Ampezzo (mit dem einzigen Sprit weit und breit). Nach dem Abbiegen zunächst ein kleiner Zwischensattel, danach die steile und enge Strecke hoch zum Passo Rest. Sehr eng und unübersichtlich. An einer Stelle ging eine Kehre, die bis zum letzten Moment nicht als solche erkennbar war, auf vollem Radius um eine Felsnase, auch mit Sozia keine Chance, irgendwas vorauszusehen. Wenn da Gegenverkehr kommt, hat man einfach verloren. Es kam aber kein Gegenverkehr und insgesamt war der Passo Rest total idyllisch, ab Paßhöhe mit dramatischer Felswand an der Seite und endlosen Kehren runter ins Tal.

In Tramonti di Sopra hatten wir unseren ersten traditionellen Aufenthalt des Urlaubs in einer italienischen Bar (inklusive weintrinkende Opis an der Theke). Was habt Ihr denn zum Essen? Nur Toast, aber drei Kilometer weiter ist ein Restaurant. Danke, Toast passt schon, zweimal bitte, dazu Cola und ein Bier für die Sozia! Benvenuti in Italia! Gestärkt weiter über die Pala Barzana, vorbei an Barcis hinauf zum Col Alto. Glücklicherweise trocken, die Straße ist 24h nach Regenfällen für den Verkehr gesperrt. Vom Col Alto der erste Blick ins weite Blau der venetischen Küstenebene und hinab ins Flachland. Kurzer Transfer und nach etwas Stocherei durch Sarone gleich wieder hinauf auf den nächsten Pass Richtung Belluno. Wieder ein Transferstück und dann zu einem der Highlights der Tour. Der Passo San Boldo oder auch die Straße der 100 Tage, immer hinter der Sportwagenkolonne und (ganz vorne) dem Kleinlaster. Die Sportwagen haben auch unten pflichtschuldigst gewendet und sind wieder hochgebrettert.

Wir sind weiter nach Valmareno auf einen Crodino, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Erste zaghafte Experimente mit booking.com, dennoch sind wir erstmal durch die Prosecco-Weinberge gefahren, um uns die Unterkünfte vor Ort anzuschauen. In Valdobbiadene Bekanntes aus anderen Reisen... nein, wir sind voll, aber ich habe eine Freundin, die auch vermietet. Kurzes Telefonat, Unterkunft zwischen den Weinbergen klar. Zum Abendessen wollten wir etwas Regionales trinken und hatten dann, wenig überraschend, einen Kübel mit Perlwein am Tisch stehen. Sehr gut, in Italien muß keiner darben.












































































Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von Angstbremser am 04.01.2019 18:35.

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Neuer Beitrag 02.01.2019 18:07
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zum zitierten Beitrag Zitat von Angstbremser

Kurze Antwort: Von morgens bis zum Einbruch der Dunkelheit fahren und wenige Pausen machen.

Beeindruckend was ihr da so an Pensum abspult. Und ein schöner Hinweis, warum, wie und wo die Road King ordentlich Kilometer sammelt.

Gruß
Bernd

P.S. Die zitierte kurze Antwort kommt mir von einem anderen, aktuell nicht mehr so aktiven Bavaria Stammtisch Member bekannt vor. Ihr wisst schon, der immer nen Snickers beim Tanken futtert - um nicht unnötig wertvolle Zeit fürs Fahren zu verlieren ... cool

 

__________________
It's Only Rock 'N' Roll - But I Like It
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Stonie22 ist offline Stonie22 · 172 Posts seit 14.04.2017
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Neuer Beitrag 02.01.2019 22:21
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Top, schöner Bericht. Macht richtig Lust aufs fahren. Hoffe das weise Zeugs ist bald weg. 
Mit welcher Ausrüstung, Kamera bist du unterwegs?

Gruss Stonie. 

Angstbremser ist offline Angstbremser · 952 Posts seit 01.11.2016
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Neuer Beitrag 02.01.2019 23:35
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zum zitierten Beitrag Zitat von Stonie22
Top, schöner Bericht. Macht richtig Lust aufs fahren. Hoffe das weise Zeugs ist bald weg.

Dank Dir!


Mit welcher Ausrüstung, Kamera bist du unterwegs?

Der erste Tag wurde mit einer Sony TX-10 dokumentiert, die anderen mit einer Panasonic Lumix LX5. Dazu noch diverse Mobiltelefone und ein paar Screenshots meiner Qumox SJ5000.

Angstbremser ist offline Angstbremser · 952 Posts seit 01.11.2016
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Neuer Beitrag 02.01.2019 23:41
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Tag 4

Valdobbiadene - Alano di Piave - Caupo - Levico Terme - Lago di Caldonazzo - Kaiserjägerstraße - Passo Vezzena - Sieben Gemeinden - Val d'Astico - Passo Sommo - Folgaria - Mori - Passo San Giovanni - Lago di Garda - Lago di Ledro - Passo Ampola - Lago d'Idro - Bagolino - Passo Maniva - Val Trompia - Passo dei Tre Termini - Iseo - Lago d'Iseo - Sarnico - Tavernola Bergamasca. 421km.

Eigentlich wollte ich hier eine längere Einleitung über all die verschiedenen Auffahrten zum Monte Grappa schreiben, aber bei einer kurzen Recherche ist mir leider aufgefallen, daß es eine gibt, die ich noch gar nicht kenne. Egal. Auf einer Radtour im Juli sollte ich eine bestimmte Abfahrt nach Osten nehmen, habe aber aufgrund eines Garmin-Problems den Abzweig verpasst.

Das wollte ich bei dieser Gelegenheit nachholen und bin deswegen von Valdobbiadene nach Alano di Piave aufgebrochen. Einige herumirrende Minuten später (Hinweis: Die Via Monte Grappa führt nicht zum Monte Grappa) ging es entgegen der Route des Sommers den Berg hinan. Das erste Stück durch den Wald noch recht zivilisiert, ab dem benannten Abzweig richtig steil, kurvig und eng. Aber das eigentliche Problem bei solchen Straßen ist nicht die Steilheit, die Enge oder die verschlungene Straßenführung, das Problem sind all die SUVs, die einem auf voller Breite entgegenkommen und die man immer erst im letzten Moment sehen kann. Und ein SUV kann in einer engen Kehre einfach stehenbleiben, die Road King kann das nicht. Das war bis dato die anspruchsvollste Straße der Tour, ein richtiges Stück Arbeit bis hoch zum Abzweig auf die Haupstraße. Aber auch sehr, sehr schön mit Tunnels, wilden, wolkendurchzogenen Abgründen und jeder Menge Schafen. Durch die Wolken konnte man diesmal leider nicht in der Ferne die weiße Silhouette von Venedig sehen, dafür war dieser Trip eindeutig wildromantischer. Dagegen war die Abfahrt auf der SP148 nach Caupo reichlich generisch.

Drunten im Tal auftanken und ein Kaffee bei unserer Stammtankstelle bei Arten und weiter westwärts das Val Sugana hoch bis Levico Terme. Die Kaiserjägerstraße ist angeblich lange nicht mehr so abenteuerlich wie früher, da sie im letzten Jahrzehnt deutlich ausgebaut wurde, aber immer noch recht schmal und superkurvig. So sehr, daß man als Fahrer die Straße im Blick behalten muß und die angeblich tollen Tiefblicke auf den Lago di Caldonazzo der Sozia vorbehalten bleiben. Oben angekommen hat man die Sieben Gemeinden erreicht, ein weiteres altes deutschsprachiges Gebiet, oder was man halt vor 800 Jahren unter Deutsch verstand. Ein waldiges Gebiet auf etwas 1000m Höhe, eher wenig befahrene Straßen mit weit schwingenden Kurven. Inwischen war Mittag schon wieder durch, Zeit für eine kleine Pause zur Nahrungsaufnahme in Mezzaselva. Anschließed wieder weiter, immer gen Westen über jede Menge Kehren und Kurven hinunter ins Val d'Astico, wieder den Hang entlang hoch zum Passo Sommo und über Folgaria bergab durch die Schluchtstrecke ins Etschtal bei Rovereto.

Ab hier war ein Abschnitt mit wahrlich ausgetretenen Pfaden nicht vermeidbar. Und nicht nur von uns ausgetreten, der Gardasee ist wohl auch im September immer noch umströmt von unglaublich vielen Menschen. Ab dem Idrosee nimmt die Fahrzeugdichte aber wieder deutlich ab und ab Bagolino wird es richtig einsam. Den Passo Maniva war ich Anfang der Neunziger mal gefahren, mit der SR500 auf der Schotterstraße von Anfo, das war damals richtig urig mit einer kleinen bewirteten Hütte oben. Inzwischen gibt es einen monströs großen Skifahrerparkplatz auf der Paßhöhe und das Urige hat ein wenig gelitten. Die Sonne stand inzwischen schon sehr weit im Westen und der Iseosee kristallisierte sich als Tagesziel heraus. Wir nahmen den Weg abwärts durch das Val Trompia, zunächst einsam und waldig, später immer dichter besiedelt. Nach Gardone rechts den Berg rauf und in der Abendsonne über einen letzten kleinen Paß über den Rücken zum Idrosee.

Dort angekommen verlief die Unterkunftssuche in Iseo ziemlich fruchtlos, vielleicht habe ich einfach den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen, aber irgendwann hatte ich die Schnauze voll und bin von der Landstraßenromantik endgültig zu booking.com gewechselt und habe die Suche in der App angeworfen. Tavernola Bergamasca auf der anderen Seeseite sah gut aus, gebucht, Bestätigung bekommen und dann ab durch den Feierabendstau durch Sarnico. Nördlich davon passierten wir noch die Riva-Werft, die Sonne war inzwischen untergangen und in der Dämmerung erreichten wir unsere Unterkunft oberhalb des Ortes. Ein wenig später traf auch unsere Wirtin ein (vom Alter her würde man hier nicht auf den Betrieb über ein Internetportal tippen). Die Road King konnte komfortabel in der Garage stehen und da wir keine Lust auf einen Fußmarsch runter in den Ort hatten, tischte Frau Wirtin ein rustikales Abendbrot mit Brot, Pancetta, Schinken, Käse, Artischocken und was noch allem auf. Dazu eine Flasche örtlicher Roter und im Fernsehen lief dazu eine Doku über Adriano Celentano und Claudia Mori. Supi! Den Abend ließen wir letztlich auf der Terasse mit Blick auf den nächtlichen Iseosee ausklingen.

Gute Nacht! Das war heute absolut Klasse, was wird der nächste Tag wohl bringen?
























































































Dieser Beitrag wurde schon 3 mal editiert, zum letzten mal von Angstbremser am 04.01.2019 18:44.

Angstbremser ist offline Angstbremser · 952 Posts seit 01.11.2016
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Neuer Beitrag 03.01.2019 22:21
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Tag 5

Tavernola Bergamasca - Colli di San Fermo - Passo Colle Gallo - Passo Valcava - Lago di Como - Bellagio - Menaggio - Lago di Lugano - Lugano - Luino - Lago Maggiore - Laveno - Intra - Omegna - Lago d'Orta - Borgosesia - Biella - Zubiena - Ivrea - Settimo Vittone. 425km.

Dieser Tag geriet ein wenig zu einer Transferetappe, in erster Linie geprägt von der Notwendigkeit, die großen Seen und die sie umgebenden Menschenmassen zu überbrücken. Ein klares Ziel gab es nicht, es sollte irgendwo grob in die Richtung von Biella gehen, vielleicht auch ins Aostatal, der Tag würde das zeigen.

Aber zunächst verabschiedeten wir uns von unserer Wirtin (die uns den Marktplatz von Bergamo ob seiner übergroßen Blütenpracht ans Herz legte, wer mal in der Gegend ist...), füllten etwas Sprit in die Road King und begannen erstmal die Durchquerung der Alpi Orobie, im Gegensatz zu unserer Tour im Juni nicht von Nordosten nach Südwesten, sondern mehr oder weniger orthogonal dazu. Und die Gegend war eindeutig das Highlight des Tages. Kleine Pässe, einer nach dem anderen, wenig befahren, idyllisch, kuhreich und superkurvig. "8 tornanti in m.600". Immer rauf, runter, kurzes Stück das Tal entlang, dann wieder rauf. Tragischerweise fand die Herrlichkeit in Lecco ein Ende, dann hatte uns die Zivilisation wieder in den Klauen.

Ich weiß nicht genau, warum, aber ich kann mit Como, Lugano und Maggiore irgendwie nichts so recht anfangen. Vielleicht fehlt mir einfach der Zugang dazu, aber mir kommt die ganze Gegend nur schnöselig und hoffnungslos überlaufen vor. Die schönsten Aspekte der folgenden Stunden waren die beiden Fährfahrten (das mach ich für mein Leben gern), der Tiefpunkt war das Gegurke durch Lugano et al. Bellagio war auch so eine Enttäuschung, das Hotel in Vegas gleichen Namens macht irgendwie mehr her.

Einen richtigen Fortschritt konnten wir erst erkennen, als wir in Omegna die Hauptstraße verließen und auf kleinen Nebenwegen oberhalb des Ortasees und weiter in Richtung Biella fuhren. Selbiges schien uns mit seinen Staus nicht so einladend, da zogen wir einfach weiter nach Ivrea und ab da nach Norden in Richtung Aostatal. Von einer meiner 2018er-Radtouren hatte ich den untersten Teil dieses Tals als extrem wildromantisch in Erinnerung, wir versuchten unser Glück. Die Methode, entlang der Straße nach einer Unterkunft zu schauen, schlug wieder fehl, ergo Handy raus und wieder booking.com. Die Ospitalità del Castello machte zwar einen etwas merkwürdigen Eindruck, lag aber günstig in Settimo Vittone, direkt am Anstieg zu Santuario Oropa. Gebucht, bestätigt und hey, wieder ein Volltreffer! Ein B&B in einer alten Burganlage mit großem Garten, laut bellenden, aber furchtbar verspielten Hunden, einem riesigen Badezimmer und einer unglaublich unbürokratischen Unterbringung der Road King (Frühstücksterasse). Tagesausklang in einem Kellerrestaurant unten im Dorf und bei einem abschließenden Absacker in einer Hipsterbar.


























































Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Angstbremser am 04.01.2019 18:50.

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fährt: FLHRXS 2021
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Neuer Beitrag 04.01.2019 12:15
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Sehr, sehr, - SEHR! - geiler bericht Gernot... Freude
Und zum wiederholten Mal bist du es, der in mir "instant wanderlust" auslöst und mich mit den Fotos quasi mitnimmt auf die Reise. cool

Vielen Dank dafür!

Einen Hinweis, bzw. eine Bitte hätte ich allerdings: es wäre super, wenn du bei deinen Berichten den einen oder anderen Absatz in den Text einfügst. Hier z.B. finde ich "Tag 4" besonders "mühsam" zu lesen...

__________________
Motorcycling...
Look close, can you see it? It’s called freedom.

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