Hallo liebe Harley Freunde,
da ich selten etwas über die aktuelle Fat Boy lese, habe ich mir gedacht, ich berichte euch von meiner kleinen persönlichen Geschichte vom "Rennfahrer" zum Cruiser. Gleichzeitig soll dieser Beitrag
mal ein kleines Review/ Fazit nach den ersten knapp 1000km sein. Für alle die vllt ebenfalls mit einer Fat Boy liebäugeln.
Ich bin weder ein qualifizierter oder ausgebildeter Schreiber, noch habe ich ein ausgeprägtes Werkstatt-Wissen. Daher dient dieses Review dazu, meine ganz persönliche subjektive Meinung zu dem Motorrad darzustellen.
Wie alles anfing:
Unterwegs auf meiner Suzuki Hayabusa Bj 2015, trieb mich die Langeweile an einem Samstag Morgen zu einem ortsansässigen Harley Davidson Händler. Motorrad abgestellt und mit großer Neugier
durch die Tore des Dealers geschritten. Mein Wissen über HD zu dem Zeitpunkt beschränkte sich auf Herkunft des Motorrads. Ich hatte weder Ahnung von den Modellen, Motoren, Preisen oder sonstiges.
Nachdem ich mir die ersten Bikes angeschaut hatte ( Fat Bob, Breakout, Deluxe ) dachte ich mir,
"Mensch, die Dinger machen ja echt was her"
Kurze Zeit später kam ein netter Verkäufer raus und konnte mir meine bis dahin aufgetretenen Fragen beantworten. Nachdem wir uns einige Zeit über HD unterhalten und philosophiert haben schlug er mir eine Probefahrt vor.
ICH, auf ner Harley? Der die letzten 14 Jahre nur Renntröten gefahren ist und immer gesagt hat, Harley sei was für Rentner. ICH soll nun auf einer Harley durch die Gegend bollern.
Okay - warum nicht. Kann mich ja nur eine Erfahrung schlauer machen. Nun blieb die große Frage, welches Modell soll es sein. Wir gingen die Reihe der Vorführer entlang und der
immernoch überaus freundliche Verkäufer erzählte mir zu jedem Bike eine kleine Geschichte. Ich blieb am 4ten Motorrad stehen, einer grauen Fat Boy 114 MY 2018, der Verkäufer ging weiter und erzählte
weitere Geschichten über die letzten Motorräder der Reihe. Ich stand immernoch an der Fat Boy.
DIESE HIER!!
Und mit diesen beiden Worten ging meine persönliche Harley Erfahrung los. Warum dieses Motorrad? Ich weiss es nicht. Die dicken Reifen, den wunderschönen "Vollfelgen", der große Tank,
der schöne Lenker.. Alles in Allem ein sehr muskulöses Erscheinungsbild.
Eine Unterschrift und eine knappe Einweisung später saß ich drauf. Mit dem rechten Daum die Zündung eingeschaltet und einen weiteren Knopfdruck später war es soweit. Ich saß auf einer HD und war bereit zum fahren.
Ein letzter Blick zu meiner Haya und mit dem Gedanken - naja, so toll wird es bestimmt nicht - bin ich dann vom Hof gerollt. Noch sehr ungeholfen, geschuldet der für mich absolut fremden Sitzposition bin ich dann losgefahren.
Zweiter Gang, minimal Gas gegeben, dritter Gang und dann ein wenig mehr am Hahn gezogen. Plötzlich schlich sich ein extremes Grinsen in mein Gesicht und ich dachte mir nur: WOOOW!! Das sind 94 PS????
Aber gut, Hubraum/ NM sprechen für sich. Nachdem ich ca 40 Minuten mit einem permanenten Dauergrinsen durch die Gegend gefahren bin, war ich wieder beim Händler. Im Hinterkopf schon die Gedanken an den Verkauf meiner Haya. Aber wir überstürzen nichts. Motorrad abgestellt. Mich bedankt. Lesestoff eingepackt und mit meiner Haya vom Hof gedüst. Am Abend mit der Partnerin darüber geredet, welche ich während meiner Probefahrt auf Arbeit kurz besuchte.
Naja, was soll ich sagen. Man hat sich dann mit der Materie HD immer mehr und mehr auseinander gesetzt und ich wurde die nächsten Wochen Dauer-Schaulustiger beim Dealer. Nachdem ich mir alle aktuellen Modelle und auch einige ältere
zu genüge angeschaut habe, war ich mal wieder bei meinem Händler. In der Halle stand sie plötzlich.
Sie: Fat Boy 114 MY 2019 in Rawhide. Ich: Total verliebt in die Erscheinung und vorallem in die Farbe.
Nach Hause, Motorrad inseriert, 2 Wochen später verkauft. Zum Händler, der glaube ich schon fast soweit war, Eintritt von mir zu nehmen, weil ich dort so oft war. Andere dachten bestimmt ich arbeite dort, weil ich den ganzen Tag zwischen den Bikes rumgeschlichen bin. Noch einmal Probegesessen und das gleiche Grinsen ereilte mich, wie bei der Probefahrt.
Mein Harley-Mitarbeiterkollege (
) kam an.. Na Robert..
DIESE HIER!! war meine Antwort. Gesagt - Getan.
12 lange qualvolle Tage später durfte ich sie endlich in Empfang nehmen und sie mein nennen.
Was gefällt mir an dem Motorrad:
Optisch ist es genau meins, starkes Erscheinungsbild. (ist natürlich alles Geschmackssache) Eine sehr schöne Farbe, welche im direkten Licht kupferfarbend glänzt. Sehr komfortable Sitzposition und der Lenker genau in der richtigen
Höhe und Breite montiert. ( Ich, 187 groß, >100kg schwer ) sitze wirklich sehr gut auf dieser Maschine. Die Qualität der Verarbeitung ist wirklich tadellos. Alles fühlt sich sehr wertig an und gibt einem das Gefühl, dass das
Geld gut angelegt ist. Instrumente und Knöpfe lassen sich leicht bedienen. Alarmanlage und Keyless sind sehr schöne Gimmicks die ich nicht mehr missen möchte. USB-Anschluss vorhanden. Wer's braucht.
DER MOTOR!: Die ersten 500 Meilen habe ich mich an den Rat des Händlers und dem des Handbuches gehalten. Nicht über 3000/min drehen etc etc. Habe aber die höheren Drehzahlen niemals vermisst. Der Motor bringt einen wirklichen kräftigen Schub bei geringer Drehzahl kombiniert mit einem schönen, wenn auch etwas leisen Motorklang alá Harley Davidson. Auch nach der "Einfahr-Zeit" drehe ich sehr
selten über die 3000er Marke. Oft habe ich gelesen, das auf Grund des Gewichtes und der Reifendimension, das Motorrad schwer zu bewegen ist - besonders in Kurven. ICH muss sagen, dass ich niemals ein unsicheres Gefühl hatte oder ähnliches. Sie macht das was sie soll, ob auf der Geraden oder in Kurven.
Was gefällt mir nicht an dem Motorrad:
Das mag jetzt wirklich etwas "verliebt" klingen, aber so wie das Motorrad ist, finde ich es einfach nur super. Dennoch möchte ich 1-2 Sachen ansprechen. Zu einem habe ich nach 400km gemerkt, dass sich unter dem Tachoglas (Echtglas) Feuchtigkeit gesammelt hat. (wird bei der 1600er behoben) Das Hitzeschutzblech des oberen Auspuffrohr war minimal falsch montiert. (Wurde durch den Händler richtig "zusammengesteckt")
Die Blinkereinrichtung/ Bedienung... zu einem ein Geschenk das sie von selbst ausgehen, aber auf der anderen Seite erwische ich mich ab und an mal dabei, wie ich in Rechtskurven ein wenig Fingertrouble habe, weil gleichzeitiges Gasgeben und Blinken mir "schwerfällt". Natürlich ist das eine Sache der Gewohnheit oder es liegt einfach daran das ich bekloppt bin. (Erkenntnis ist der Erste Weg zur Besserung)
Meine Partnerin, ebenfalls ambitionierte Bikerin ist mal als Co-Pilot hinten mitgefahren. Sie 160cm und 59kg schwer laut ihrer Aussage, ich denke eher 60kg - aber 59 klingt besser, hatte angemerkt, dass der Sitz eher unbequem sei.
Aber mal ehrlich, was interessiert mich fremdes Leid.
Was wird geändert an dem Motorrad:
Geplant ist lediglich eine J&H Komplettanlage um den Sound etwas zu optimieren. Ein seitlichen Kennzeichenhalter um mehr von dem Hinterrad zu sehen und eine Ledertasche für die Schwinge, damit ich auch mal etwas zu trinken mitnehmen kann oder einen Mikrofaserlappen um ja den Glanz der Farbe zu erhalten.
Fazit: Ein optischer Hingucker, der nach wie vor riesigen Spaß macht zu fahren. Super Motor der in allen Lebenslagen genug Leistungsreserven hat. Sehr bequem, vorallem durch die Trittbretter und dem breiten Sessel.
Die Instrumente zeigen alle wichtigen Informationen an: Restkilometer, Tankinhalt, Drehzahl, Gang etc etc etc..
Bin einfach nur Happy mit diesem Motorrad. Bin mir ziemlich sicher, dass dieses Motorrad mich lange Zeit begleiten wird.
Ich hoffe ich konnte einen kleinen Einblick in meine Harley Love Story gewähren und ein kleines Review abgeben.
Bei Fragen, Anregungen oder ähnlichem - Feel Free..
Rob