Umwelttechnisch betrachtet kann ich nichts dazu sagen, aber was die Lautstärke angeht macht 30 schon Sinn, denn die Abrollgeräusche sind das, was die Geräuschkulisse ausmacht. Mit 50 biste einfach lauter unterwegs. Und sind wir mal ehrlich, wenn 50 irgendwo steht fährt doch fast jeder 60 oder schneller....
 

Kann ich bestätigen, seit dem für die Straße vor der alten Haustür in Hamburg nur noch 30 gilt, fahren alle 50. Aber in Hamburg is eh 70 die Durchschnittsgeschwindigkeit, wenn mal kein Stau ist. In Schwerin hingegen wird fleißig geblitzt, da wird sich eher an die Regeln gehalten. 

Vor Gefahrenstellen wie Schulen, Kindergärten, Altenheimen, Krankenhäusern, etc. ist 30 sicherlich sinnvoll, aber eben nur der Gefahr wegen und nicht wegen der Lautstärke. Wie schon geschrieben, fährt in der Regel jedes KFZ bei 30 einen Gang niedriger als bei 50 und generiert in etwas die gleiche Drehzahl. Da mögen die Reifen etwas leiser sein, dafür ist die Geräuschkulisse wegen der geringeren Geschwindigkeit auch länger präsent, was gerade bei schweren LKW negativ ist. Aber es ist der momentane Mainstream, der uns vorgebetet wird,  das alles langsamer werden muß, ob es was bringt oder auch nicht.

...das Gute daran ist, dass die Klappe erst bei 50 Km/h schliesst

Um den Umweltschutz scheint es aber genau an diesen 4 springen Straßen in Berlin zu gehen. Dass in diesen Straßen vermehrt Geschwindigkeitskontrollen statt finden könnte man annehmen, weil die Einheimischen sich dort strikt an die angesagten 30 halten.

Umweltschutz...ja klar

Hier ein kleiner Auszug aus www.bussgeldkatalog.org :

Wobei...ich kenne die Situation in Berlin jetzt nicht und muss mich auf Erfahrungen aus Düsseldorf und Köln beschränken.
Hier wäre ich oft froh wenn ich mit 30 km/h vorwärtskommen könnte.
Aber auch das Problem ist ja bekannt (siehe Anhang).


Ein kleines Beispiel aus einem kleinen Nachbarort:

Dieses, nennen wir es mal Dörfchen, besteht aus einer Durchgangsstraße, sowie zwei Anliegerstraßen.
Genannte Durchgangsstraße (gut einsehbar) konnte seit ewigen Zeiten mit einer, mir verständlichen, Geschwindigkeit von 50 km/h durchfahren werden.
Zusätzliche Baugrundstücke wurden erschlossen und der kleine Ort freute sich über die neuen netten Einfamilienhäuser, sowie deren freundliche Eigentümer.
Eines dieser direkt an der Durchgangsstraße gelegenen Häuser, man erkannte es schon an der Bauweise, beherbergte auch eine im Status höhergestellte Persönlickeit.
Dieser bewirkte dann eine Reduzierung der Geschwindigkeit von 50km/h auf 30km/h und zwar in der Zeit von 22:00 Uhr - 06:00 Uhr unter dem Hinweis "Lärmschutz".
Der seit Generationen ansässige Bauer, dessen Hof mitten im Dorf steht und der zumindest in den Sommermonaten sehr spät mit seinen Landwirtschaftsmaschinen heimkommt,
sowie oft zum Sonnenaufgang wieder auf´s Feld muss, hatte nicht nur einmal ein heftiges Streitgespräch mit dem lieben neuen Nachbarn.

Was hat das jetzt mit der Geschwindigkeit zu tun?
Nunja...Maschinen dieser Art machen auch bei 30km/h auf sich aufmerksam und der Durchgangsverkehr hält sich in der Nacht ohnehin nicht an die vorgeschriebene Geschwindigkeit.

Umweltschutz...davon haben wir doch alle unseren Nutzen, grundsätzlich "Ja"
Lärmschutz...dort wo es sinnvoll ist "Ja"
Unfallvermeidung selbsverständlich..."Ja"
Willkür..."NEIN"

Abzocke?
Wenn ich einen Blitzer (auf 50 km/h eingestellt) sehe, der am Ortsausgang steht und zehn Meter weiter 70 km/h erlaubt sind, dazu noch freies Feld und die Straße gut einsehbar ist, kommt es mir unweigerlich in den Sinn.
Beispiele habe ich schon genug gesehen.


Edit:
Ich kann natürlich die kleine Geschichte nur so wiedergeben, wie es mir der Landwirt geschildert hat.
Auf Details eingehen wollte ich bei dem Gespräch nicht, da ich fürchtete das sein vor Wut puterrot gefärbter Kopf in meiner Gegenwart platzt.
Nebenbei bemerkt; kaufe ich sehr gerne regionale Lebensmittel ein.











 

In meinem Örtchen, 3,3k Einwohner, gibt es eine Strasse, an der dummerweise mein Haus steht. Es ist die Hauptstraße und hat immer schon mehr Verkehr gehabt als der Rest. Seit Einführung der Maut hat sie sich zur Mautvermeidungsstraße verändert. Der Fernverkehr brettert fröhlich durch Örtchen. Es gibt allerdings eine Geschwindigkeitsbeschränkung in der 22:00 bis 6:00 auf 30 Km/h.
Wahrscheinlich gibt es aber wohl diese Schilder nicht in der EU-Erweiterung Ost. Die Lastzüge aus den Gegenden fahren nachts schön mit wenigsten 70-80 Km/h durch. Geblitzt wurde meines Wissens noch nie. Eine Beschwerde einiger Anwohner ergab, daß es eben eine Landesstraße sei, und man damit keinen Einfluss auf die Verkehrsführung habe.
Der Bürgermeister hält sich sehr bedeckt (ist eben auch nur Politiker). Er wohnt aber auch zwei Orte weiter.
An der Gefährlichkeit kann es nicht liegen. In den 14 Jahren die wir dort leben gab es fast vor dem Haus einen Toten, einen Jugendlichen der jetzt im Rollstuhl sitzt und häufiger schwere Blechschäden, wie z.B. ein Rettungswagen der auf einer Blaulichtfahrt aus der Nebenstraße auf die Seite gelegt wurde und vor unserer Haustür zum liegen kam.
Aber das scheint noch nicht zu reichen...