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Zitat von Börnie
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Zitat von MeinerEiner
@Matze: Ist mir Gott sei Dank nie passiert, würde aber heißen das der Eintragungsmarathon von vorn beginnen würde. Wäre doch sicherer wenn die Daten zentral gespeichert sind und wenn nicht jeder Koch sein eigenes Süppchen kochen würde.
Der Hauptvorteil von EDV ist ja schließlich daß man von unterschiedlichen Orten aus jederzeit an gesicherte Daten kommt. Dazu ein Programm mit entsprechender Oberfläche kann keine Hexerei sein. Auch nicht für'ne Behörde....
Ich bin sicher, dass das Ziel genau DAS ist : alle Daten gesammelt an "einem" Ort.
Ob das nun gut oder nicht gut ist ........ tja, die Meinung kann/darf/muss sich jeder selbst bilden.
Wie "toll" Behörden und andere Dinger sind erfahre ich zur Zeit laufend bei einem Gericht ( ja, in
Deutschland ) : die wissen mittlerweile, dass es eMails gibt.
Seit Kurzem dürfen die da sogar eMail benutzen. Aber NUR inoffiziell und quasi ohne rechtlichen Wert. :-(
Gruss Börnie
Ist schon toll zu sehen, wie man sich immer grad das rauspickt, was einem ins Bild passt: "sammelt" "der Staat" Daten, schreit man Polizei- und Überwachungsstaat. Dient die (vermeintliche) Sammlerei der Bequemlichkeit, dann darf's wieder sein. Und natürlich ist das nur ein Problem, wenn "der Staat" das macht. Wenn die großen Internetkonzerne und Social Medias das in weitaus größerem Umfang praktzieren, macht das nichts, weil das sind ja die Guten, außerdem kann man dann vieles "umsonst" nutzen....
Und Börnie: Behörden und insbesondere auch Gerichte wissen schon seit langer Zeit, dass es eMail gibt und die nutzen das Medium auch bereits eine ganze Weile. Wie Du aber richtig sagst, war das bis vor Kurzem nur für die interene Kommunikation hilfreich. Warum? Weil bis zur Einführung des elektronischen Rechtsverkehrs rechtlich wirksame Erklärungen (also beispielsweise eine Klageschrift oder andere Sachanträge) nur in Schriftform zugelassen waren. Und seit der Einführung des elektronischen Rechtsverkehrs sind auch eMails an eine bestimmte Form gebunden (Stichwort Zertifizierung und Signatur), um rechtlich wirksame Erklärungen zu übermittlen. Derzeit können in erster Linie Rechtsanwälte mit einem besonderen elektronischen Postfach solche Mails versenden und empfangen, es ist aber auch mit einem DE-Mail-Postfach möglich. Es dient einfach der rechtlichen Sicherheit, sonst könnte ja z.B. jeder Hinz und Kunz unter falschem Namen eine Klage für jemand anderen einreichen oder sonstige "Späße". Sollte eigentlich schon verständlich sein, dass bei derart sensiblen Bereichen die Sicherheit vor der Bequemlichkeit stehen sollte.
Und jetzt kommt's: ausdenken tun sich das nicht die Gerichte oder Behörden, sondern der Gesetzgeber. Es ist wie überall: die Exekutive führt aus, was die Legislative beschließt. Kein Polizist denkt sich Bußgeldvorschriften aus, er vollzieht sie nur. Kein Mitarbeiter der Zulassungsstelle denkt sich aus, welche Unterlagen er vom Antragsteller verlangt, nur um ihn zu schikanieren - er vollzieht nur die entsprechenden Vorgaben. Und kein Justizmitarbeiter beschließt, dass er Erklärungen mittels einfacher eMail nicht anerkennt, um es dem Bürger möglichst schwer zu machen - es war bis vor Kurzem schlicht nicht zulässig und ist es jetzt nur unter ganz bestimmten Bedingungen.
Ich finde es oft schon recht schäbig, ganze Berufsgruppen oder Organisationen als die letzten Deppen und Hinterwälder hinzustellen, nur weil manche Dinge dort einfach mehr Zeit brauchen, bis sie eingeführt sind. Wenn man ein bisschen drüber nachdenkt, könnte man von selber draufkommen, dass das oftmals nicht so einfach ist und dass vor allem der einzelne Mitarbeiter bzw. auch die einzelnen Organisation nicht dafür verantwortlich ist.
Gruß
Wolfgang