Also der Job des Fahrlehrers ist, seine SchülerInnen zu beurteilen, ob sie prüfungsreif sind. Ohne OK des Fahrlehrers kriegst Du keinen zur Prüfung angemeldet. Fallen sie dann durch, hat er zumindest eine Mitschuld. Er hätte seinem Schützling sagen müssen: Da und da musst Du Dich noch verbessern und dafür brauchst Du noch so und soviele Fahrstunden, damit Du das lernst. Hat er doch offensichtlich nicht gemacht. Ich sage ausdrücklich Mitschuld, denn auch der Prüfling kann mal einen schlechten Tag haben. Es gibt Prüflinge, die können alles und fallen nur wegen Prüfungsangst durch. Es gehört aber zur Aufgabe des Fahrlehrers, sich mit seinem Schützling so auszutauschen, dass er auch das einschätzen kann. Notfalls helfen zur Erhöhung des Sicherheitsgefühls ein paar weitere Fahrstunden bevor zur Prüfung angemeldet wird. Das ist in jedem Fall besser als die psychologische Belastung des Durchfallens, gerade für solche Kandidaten. Die zusätzlichen Fahrstunden muss man dann trotzdem bezahlen.
Zu meiner persönlichen Erfahrung im Bekanntenkreis gehört auch, dass sich Leute schon ab 30 immer schwerer mit dem Motorradfahrenlernen tun. Allen Bewegungstars im Sport ist gemein, dass die allerspätestens in der Pubertät mit ihrem Sport angefangen haben. Ich habe noch keinen erlebt, der das Motorradfahren bei einem Einstieg ab 30 noch befriedigend hingekriegt hat. Meistens wird durch Kurven geschlichen und nicht ausreichend beschleunigt, die Einhaltung der Regeln ist nicht das Problem, aber das Erlernen des - Ich nenne es mal „Bewegungsgefühls“ - . Und das ist laut Sportwissenschaften immerhin 6 mal komplexer als beim Autofahren. Mit jedem Gliedmaß muss ich was komplett anderes tun und dann noch das Fahren durch die Kurve in der dritten Dimension wie beim Flugzeug, bei dem ich aber die Kurve wenigstens komplett einsehen kann.