Schönau - Meran - Gampenpaß - Mendelpaß - Passo San Lugano - Passo Manghen - Lago di Caldonazzo - Passo Sommo - Passo Coé - Valico di Valbona - Posina - Passo Borcola - Rovereto - Terlan - Mölten - Hafling - Meran - Schönau.
Aufgewacht sind wir am nächsten Morgen glücklicherweise zu Sonnenschein und blauem Himmel. Also nix wie los nach dem Frühstück, runter nach Meran und diesmal ohne Verirrungen nach Lana und hoch zum Gampen. Den üblichen Weg weiter über Fondo rauf zum Mendel und unten via Auer rauf nach Montan Richtung Fleimstal. Kurz vor Cavalese rechts ab runter zum Val di Cembra und geradeaus über den Kreisverkehr zum Manghen. Zu diesem Paß hätte ich zweierlei zu sagen: Einmal ist es immer noch erschreckend, wie viele Teile von Südtirol und Trentino nach den Stürmen Ende 2018 ganz anders aussehen als vorher. Tunguska ist überall. Außerdem bin ich jedesmal wieder erstaunt, wie ein Nebenpaß gefühlt am Ende der Welt mit einer Ministraße jedesmal so brechend voller Menschen sein kann. Wir haben es in diversen Versuchen noch nicht einmal geschafft, in der Hütte oben einen Kaffee zu trinken, wir haben jedesmal wieder vor den Menschenmassen die Flucht ergriffen.
Unten im Val Sugana war dann in Pergine zunächst mal Shopping und Rast angesagt, ein Besuch im Coop zum Auffüllen der Spaghetti- und Schokocremevorräte ist in Italien jedesmal Pflicht. Bei der Gelegenheit haben wir auch gleich noch ein paar Sandwiches und Cola gekauft und hinter dem Supermarkt im Schatten unter den mißtrauischen Augen maskierter Einheimischer Mittag gemacht.
Irgendwann haben wir es aus dem kühlen Schatten wieder rausgeschafft, der Weg war ja noch weit. Vorbei am Caldonazzosee, Abzweig verpasst, egal, rumdrehen und den Berg hoch nach Carbonare, in Folgaria am Kreisverkehr wieder drehen zum Passo Coé und runter ins Valdastico, kurz vor Arsiero aber rechts Richtung Pasubio. Der Passo Borcola war uns bei der Gardaseetour 2019 aufgrund einer Straßensperrung entgangen, jetzt konnten wir ihn nachholen. So aufregend war er dann leider doch nicht, einige enge Kehren und eine etwas nichtssagende Paßhöhe ohne Einkehr. Sehr schön aber die Abfahrt nach Rovereto entlang der Felswand des Val Terragnolo. Endlose Kurven, kleine Dörfer, aber alle ohne offene Bar. Die fanden wir erst in Rovereto, wo wir uns neben einige einheimische Moppeds in eine Busbucht stellten (when in Rome...). Einige Autofahrer fanden das Konzept so gut, daß sie sich gleich dazugesellten. Wir hatten an unserem Tisch draußen vor der Bar Einiges zu beobachten.
Nach dem Kaffestop mussten wir zuerst mal etwas Strecke machen. Der Nachmittag war schon fortgeschritten und wir wollten an diesem Abend die Essenszeit nicht verpassen. Also bei Rovereto-Nord rauf auf die A22, Bozen-Süd wieder runter und weiter auf der MeBo bis Terlan. Ab da mußte schon wieder ein wenig Bergstrecke sein, die Hochebene bis Hafling ist einfach zu schön. Dann gefühlt senkrecht runter nach Meran und via Passeiertal und St. Leonhard wieder hinauf zu unserer Unterkunft. Dort war inzwischen das blühende Leben. Nicht nur ob des Viehtriebs, an diesem Samstag hatte auch endlich das Timmelsjoch aufgemacht und der Laden brummte förmlich.