Hi Leute,

ich oute mich jetzt als Liebhaber der asymmetrischen Zunft. Harley-Gespanne fahre ich seit fast 20 Jahren. Wobei ich nicht verschweigen möchte, dass ich auch ab und zu ein „Rad abhabe“ und eine zweirädrige Harley fahre. Allerdings ist Gespann fahren etwas ganz Besonderes. Alle die es noch nie versucht haben können es sicherlich nicht verstehen. Vielleicht kommt ja auch der eine oder andere beim Mitlesen auf den Geschmack es mal auszuprobieren. Bei denen die es versucht haben gibt es wahrscheinlich die zwei Guppen „you love or you hate it“.

Mich würde mal interessieren wie eure Gespann-Erfahrungen so sind. Wie nutzt ihr sie,….. zur Arbeit, zum Einkaufen, Feierabendtour, Sonntagsausflug, Wochenendtour, Urlaub oder sogar Fernreise. Es wäre schön, wenn wir den Fokus auf Harley-Gespanne legen könnten. Gespann-Foren gibt es ja schon einige, aber speziell für Harleys wird es schwierig.

Ich fange einfach mal bei mir an, ich fahre eine V30 (BJ.1930) und eine Ultra Classic (BJ. 2016). Die Ultra nehme ich immer dann, wenn ich vom V30-fahren so Muskelkater habe, dass die „Handrücken auf dem Boden schleifen“  oder wenn es längere oder mehrtätige Fahrten gibt.

Über weitere Erfahrungen und Tipps/Tricks können wir uns ja dann austauschen.
Ich lass mich jetzt erst mal überraschen wie so die Resonanz ist und ob Interesse an dem Thema besteht.

VG
Frank

Was kostet so ein Schwingen-Umbau an der Ultra? Wer hat das Gespann gebaut?

Schön, dass es schon Rückmeldungen gibt.
Ja, Gespann fahren ist etwas ganz besonderes. Ich bin eben von einer 2-Stunden Tour bei uns durch die Wälder mit der V30 zurückgekommen. Es war wieder ein absolut entspanntes Fahren. Die aufrechte Sitzposition mit dem zurückgekröpften Lenker und dem Schwingsattel sind mega bequem. Durch das "entschleunigte" Fahren (zwischen 70 und 80 km/h) ergibt sich ein intensives Wahrnehmen der Landschaft. Das schöne bei der Sache ist, keiner ist mir gram wenn ich so gemütlich unterwegs bin. Meist freuen sich die Leute wenn sie mich und die "Old-Lady" sehen (sie ist übrigens im Januar 91 geworden ).  Es gibt allerdings auch Kollegen der "vollverkleideten" Zweiradzunft, die mit dem Kinn auf dem Tank schon an mir vorbei sind, bis sie erst realisieren was sie eben überholt haben .

@ Uwe:
Falls Du mal die Möglichkeit haben solltest, mach mal eine Probefahrt. Ich verspreche Dir, diese wird Dir immer in Erinnerung bleiben........so oder so

@ wolf_t:
Den Komplettumbau der Ultra habe ich bei Walter-Gespanne machen lassen. Aufgrund seiner Erfahrung bin ich seiner Empfehlung gefolgt und habe die Schwinge gewählt und hinten einen PKW-Reifen. Ich habe diese Auslegung nie bereut. Nach langen Touren mit 8 Stunden oder mehr Fahrzeit steigt man ab und merkt schon was man getan hat, aber es war nie so, dass ich nicht mehr weiterfahren wollte. Der Komplettumbau mit Schwinge, Hinterrad, Seitenwagen und Lackierung waren ca. 16T€. Nicht billig, aber "preis-wert".

@ WeeeeedO: Wenn Du einen Fehler beim Fahren machst, haut es Dich 100%ig um . Auch Dir kann ich nur empfehlen, probiere es mal. Vor allem mit den Kids ist das eine super Sache. Der Mitfahrer oder auch Mitfahrerin im Seitenwagen hat einfach mehr Freihatsgrade als auf dem Rücksitz wo die Sitzposition mehr oder weniger fix ist. Die können im Seitenwagen "rumnesten", die Beine anziehen, ausstrecken, überkreuzen (je nach Fahrstil auch die Finger überkreuzen ) und einfach ganz entspannt die Landschaft genießen. Ach ja, wenn ich mit der Ultra unterwegs bin, dann überholt mich kein LKW wenn ich es nicht will .

So, das wars erst mal, bis demnächst
Frank

Hier mein Hobel, gebaut von V-Triebwerk, die bieten aber keinen Schwingenumbau an. 

Daher Nachlaufverkürzung, aber trotzdem noch recht schwer zu lenken. Muckie-Bude überflüssig.