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Neuer Beitrag 26.12.2016 23:57
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Lieber Inch,

danke für die Blumen. Ich finde Deine Überlegung einleuchtend, dass bei Autos das Problem besteht, dass der Motor viel weiter weg vom Fahrer ist, i.d.R. wassergekühlt und dann auch noch unter einer schalldämmenden Motorhaube. Da war die Gefahr groß , dass der Fahrer Teillastklingeln oder Vollastklopfen überhört, ein starker Grund, warum sich die Zündzeitpunktverstellung (ZZPV) mit Fliehkraftautomatik im Auto schon in den 30ern auf breiter Front durchsetzte. Ein zu heißes Auspuffrohr kriegt der Autofahrer schon gar nicht mit. Beim Motorrad hingegen sitzt der Motor direkt unverkleidet und damals i.d.R. luftgekühlt (Klopfen und Klingeln besonders gut hörbar) unter dem Fahrer und bei den großen amerikanischen V-Twins kriegt der Fahrer die Überhitzung des hinteren Auspuffkrümmers auch unvermeidlich mit. Da konnten Harley und Indian schon das Risiko eingehen, die manuelle ZZPV beizubehalten , anstatt das ohnehin schmächtige Drehmoment eines Flachkopps noch weiter mit einer ZZPV-Kennlinie auf dem Niveau von Kurve 4 zu beschneiden , wenn doch im Winter in den Ardennen bei Schneetreiben (Tiefdruck) Kurve 1 problemlos möglich ist. 

Deine Fragen zu den Indianzylinderdeckeln und Kolben kann ich nur versuchen zu recherchieren. Ich weiß nur dass es sich bei dieser Indian Scout 101 um ein Familienerbstück  mit original deutscher Erstzulassung in den 20ern handelt. Soweit ich mitgekriegt habe, sind die Zylinderdeckel "Originalgetreu" nachgefertigt, was immer das heißen mag. Ob die Runden Quetschkanten nun Absicht von Indian oder schlichtweg schlechte Nachfertigungsqualität sind, kann ich Dir zum jetzigen Wissensstand nicht sagen. Sicher ist, dass auch Indian Quetschkanten hatte.  Ich hänge ein Foto mit Original-Indianzylindern und Deckeln aus einem Buch dran, wobei ich hier den Motortyp (Chief oder Scout) nicht kenne, nur die Scout 101, die  von Ende der 20er bis in die 30er hinein gebaut wurde, ist es m.E.  nicht, weil die noch etwas sparsamer verrippt war, und die Kühlrippengestaltung anders ist. Die Originalquetschkanten érscheinen zumindest mir genauso verrundet wie die Nachbauquetschkanten.
Attachment 250006

Dieser Beitrag wurde schon 4 mal editiert, zum letzten mal von niterider am 25.01.2017 18:45.

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Neuer Beitrag 28.12.2016 23:58
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Lieber Niterider,

das von Dir empfohlen Buch von Kurt Mair hat mir der Weihnachtsmann gebracht. Jetzt bin ich im Urlaub und habe leider das Buch zu Hause vergessen. Aber beim ersten Durchblättern bin ich auf die Abbildung 76, oder so gestossen  und die zeigt einen Boxer Kurbeltrieb mit am Schaft gelochten Kolben. War sicher damals Stand der Technik.
Wünsche erst mal noch allen einen guten Rutsch nach 2017.

 
Attachment 251169

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Inch am 11.01.2017 22:54.

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Neuer Beitrag 03.01.2017 18:48
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Lieber Inch,

Foto 1: auch die Indian Scout 101-Zylinder haben sichtbar  keinerlei Ölleitung von der Ölpumpe zu den Ventilbuchsen und sind zur Schmierung, abgesehen von den paar Spritzern aus dem NW-Gehäuse, auf das Zweitaktgemisch angewiesen. Dass das Zweitaktgemisch bei Flatties Standard war, erkennt man schon daran, daß ich weiter vorne bei meinem Biarritz-Bericht Flatties von Royal Enfield und BSA gezeigt habe, die wie die allermeisten Flatties der 20er, völlig freiliegende Ventilschäfte samt -federn  hatten, an die somit beim besten Willen kein Öl aus dem NW-Gehäuse kommen konnte.

Du siehst hier auch schön die gegenüber meiner obigen Fotos von 30er-Jahre-Zylindern aus einem Buch abweichende, sparsamere Kühlrippengestaltung der 20er.

Aber noch etwas anderes zeigt uns der Scout-Zylinder: den klaren Unterschied zwischen Harley-Flatties und allen anderen, hier durch den Scout-Flattie vertreten:

Außer bei den Harley-Flatties standen bei allen anderen Flatties die Ventilschäfte parallel zur Zylindermittelachse, ...

Foto 10: ... was hier bei der Scout 101  durch die Übertragung der Nockenerhebung von einem einzigen Nocken /Zylinder per zwei um 90 Grad versetzter Rollen-Schlepphebel auf beide Ventilschäfte möglich war ...

Foto 5: ... und so von allen englischen Flattie- und den aus diesen abgeleiteten Hochleistungs-OHV-V-Twins, hier der JAP (John Alfred Prestwich),  kopiert wurde, ...

Foto 4: ... sodass auch beim JAP-OHV-V-Twin, hier in der Brough Superior, die Stösselstangen parallel zur Zylindermittelachse angeordnet waren.

Foto 8: Bill Harley als Flattie-Nachzügler mußte dagegen 1929 alle bisherigen von Carl Gustafson´s Reading Standard-, später Indian-Motor in den 20ern abgeleiteten  Flattie-V2-Konstruktionen übertrumpfen, um in diesem Markt noch ein Bein auf die Erde zu kriegen: Und so ordnete er unglaublich aufwendig unter jedem Ventilschaft einen Rollenstössel und eine eigene NW an. Alle 4 NW wurden extrem aufwendig per Zahnradkaskade angetrieben, und das sieht wie hier im Foto so noch heute bei der Sporty aus. Da diese Zahnradkaskade viel Platz braucht und daher zwangsläufig sehr lang gerät, sind ...

Foto 2+3:  ... bei allen Harley-Flatties (natürlich nicht die C-Einzylinder), hier der Small-Flattie als W-Motor, die Ventilschäfte und bei allen davon abstammenden Sporties ...

Foto  6: ... von den Ironheads ...

Foto 7+9:  ... bis zu den Evo-Sporties unserer Zeit die Hüllrohre für die Stösselstangen seitlich nach außen gegenüber den Zylindermittelachsen verschoben.

So unterscheidet man auf den ersten Blick einen Harley-Flattie von allen anderen.  
 
Attachment 250491
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Dieser Beitrag wurde schon 24 mal editiert, zum letzten mal von niterider am 21.04.2017 15:26.

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Neuer Beitrag 05.01.2017 16:25
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Nachdem Falk dankenswerterweise die Bildzahl /Post auf 10 erhöht hat, habe ich in den früheren Posts hier und da noch ein Bild  hinzugefügt, welches ich mir bei der Limitierung auf 5 Bilder noch verkneifen mußte. Zusammen mit den Erläuterungen möchte ich damit das Verständnis nochmals erleichtern ("Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte").

Meine Aussagen zum vorherigen Post möchte ich hier noch fotografisch ergänzend  belegen:

Die Schmierung der Ventilschäfte mit "Obenöl" = Zweitaktgemisch war unumgänglich bei den bis weit  in die Dreißiger offenlaufenden Ventilschäften und Federn der üblichen -Standardbauweise ...

Foto 1: ... hier bei einer BSA Sloper aus den  Dreißigern und ...

Foto 2: ... hier bei einer Royal Enfield V2 aus den Zwanzigern. Man sieht, daß hier keinerlei Möglichkeit besteht, daß Öl aus dem NW-Gehäuse im freien Flug bis hoch an die Ventilbuchsen spritzt. Die Hüllrohre von Indian, Harley und BMW, den fortschrittlichsten Flatheads ihrer Zeit, haben das Problem etwas gemindert, aber ohne Zweitaktgemisch würde ich diese Motoren dennoch nicht betreiben wollen.

Foto 3 + 4: zeigen  zur Vervollständigung die von den Zylindermittelachse nach außen verschobenen Hüllrohre / Ventilschäfte auch bei Harley's Big - Flattie, gerade auch im Unterschied zur Standardbauweise in Fotos 1+2!
Attachment 250643
Attachment 250644
Attachment 250645
Attachment 250646

Dieser Beitrag wurde schon 5 mal editiert, zum letzten mal von niterider am 05.01.2017 17:03.

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Neuer Beitrag 06.01.2017 09:10
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zum zitierten Beitrag Zitat von niterider
Die Schmierung der Ventilschäfte mit "Obenöl" = Zweitaktgemisch war unumgänglich bei den bis weit in die Dreißiger offenlaufenden Ventilschäften und Federn der üblichen -Standardbauweise ...

Liebe Liebenden,
nur ungern dränge ich mich zwischen Euch.

Hätte aber noch ne Frage zum "Obenöl":
Ist das auch noch sinnvoll, wenn der Motor schon etwas verschlissen ist und "blau hustet" ?
Ich denke da an die Ölabstreifringe (oil-control-ring), da wird doch der Brennraum, inklusive Ventilführungen, mit Motoröl versorgt.

Wie seht Ihr das ?


 

__________________
   Grüßung Bernde
 

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Neuer Beitrag 06.01.2017 11:53
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Das ist m.E. eine Frage, die bei Motoren nach WWII berechtigt ist, nicht aber bei Flachköppen. Bereits bei Motoren mit hängenden Ventilen mit gekapseltem Ventiltrieb  spricht ja auch niemand mehr von Obenöl großes Grinsen

In der Zeit davor musste man halt sorgfältig auf den sich üblicherweise recht  schnell ändernden Zustand seines Motors achten und letztendlich nach eigenem Ermessen handeln, wie bei jeder Technologie in den Kinderschuhen.

Wir kennen heute nur noch aufwendig restaurierte Oldtimer, im Zustand besser als neu
- weil es die damaligen Legierungen gar nicht mehr gibt. Als sich Audi einen Typ C nachbauen ließ, erbrachte eine Materialanalyse des damals hochmodernen Alu-Motorblocks im deutschen Museum, dass man daraus O-Ton "heutzutage höchstens noch Lampenschirme machen würde" . Das gilt gerade und insbesondere auch für Ventilschaft-und Ventilführungslegierungen
- weil nur noch wenige Betriebstunden / Jahr anfallen, die ohnehin modernen (zumindest modern legierten und gefertigten) Ölabstreifringe also faktisch gar nicht mehr verschleißen 

Damals gehörte Blaurauch zum üblichen Straßenbild wegen des nach kurzer Betriebszeit bereits fortgeschrittenen Verschleisszustandes. Ich erinnere an meine Posts
- zur Verlustschmierung wie beim stets bläuenden Zweitakter, bei denen noch heute alle 15000 km der Brennraum von Ölkohle befreit werden sollte
- zum Einschleifen von Ventilsitzen bei jeder   geschockt  Inspektion  eines Flachkopps.
- zur Lackierung selbst noch des Panhead-Kurbelgehäuses von innen Augen rollen ​​​​​​​ , damit das Öl nicht durch das Alu geschockt  sickerte. Die Harleymotoren davor hatten solch eine Lackierung nicht und sicher keine moderneren Legierungen : Ob da noch so viel Öl an den Ölabstreifringen vorbeikam?

Du kannst davon ausgehen, dass die damalige Inkontinenz der Ölabstreifringe als zusätzliche Schmierung schon einkalkuliert war, um auf eine ausreichende Schmierung insbesondere des Auslassventilschaftes zu kommen.

Da Harley selbst für den Knucklehead eine Generalüberholung alle 25000 Meilen geschockt  vorschrieb, schmierte man damals eher Zuviel als Zuwenig, um die ständigen kostspieligen Instandsetzungen etwas hinauszögern zu können und entkokte halt bei jeder Inspektion den Brennraum entsprechend den damaligen Wartungsvorschriften. Also liebér Obenöl + entkoken als schon wieder eine teure Reparatur riskieren. Deswegen wurden ja Anfang der 30er auch von Harley gerade in dieser Hinsicht die neu eingeführten abnehmbaren  Zylinderdeckel beworben. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass bei den oben vorgestellten englischen Flachköppen eine Nullschmierung gut ist, bis irgendwann die Ölabstreifringe fertig sind.

​​​​​​​Ob einer heute lieber mit Zweitaktgemisch fährt und regelmäßig entkokt oder lieber eine heute für Oldtimer nun auch nicht gerade billige Instandsetzung riskiert, weil die modernen Ölabstreifringe einfach nicht inkontinent werden wollen, muss jeder letztendlich selbst wissen. Zumal heutzutage die Ölabstreifringe auch erheblich besser sind als damals und so weniger Öl an die Ventilschäfte kommt!
 

Dieser Beitrag wurde schon 16 mal editiert, zum letzten mal von niterider am 06.01.2017 19:20.

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Neuer Beitrag 06.01.2017 17:16
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zum zitierten Beitrag Zitat von Roadrunner95
Im Palmer habe ich gerade noch mal nachgeschaut, weil ich da was im Hinterkopf hatte. Da steht, das Kegelrollenlager wurde ab 1955 verbaut. Seite 173, das Bild rechts unten, aktuelle Auflage.

@ Roadrunner95: Ich habe es auf Seite 21 oben und auf Seite 25 Mitte korrigiert. Danke für Deine Mühe!

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von niterider am 06.01.2017 17:52.

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Neuer Beitrag 06.01.2017 17:46
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zum zitierten Beitrag Zitat von Roadrunner95
Ich hab mich jetzt mal ein wenig durch den Palmer gelesen und die Gussnummer, der linken Hälfte, von eurem Earlyshovelgehäuse auf seite zwei mit denen im Palmer verglichen. Die Kurbelgehäusehistorie komplett werde ich zwar erst in den Weihnachtsferien einbringen aber euer Gehäuse hat die Gussnummer 24541-55 welche, laut Palmer, eigentlich nur von 55-62 verwendet wurde. Im Palmer steht weiter, das es ab 63 ein Neues Kurbelgehäuse gab, 24519-63, ich konnte allerdings noch nicht genau herauslesen welche Seite, ob rechts oder links, gemeint ist herauslesn. Ab 65 gab es dann wieder ein neues, 24519-65. Die linke Gehäusehälfte wurde aber aufgrund des abgedichteten Aluprimärs abgeändert, da jetzt kein Öl mehr vom Kurbelgehäuse in den Primär gespritzt wurde, sondern die Entlüftung ins Freie ging. Interessant wären alle Gussnummern aus dem Gehäuse.

"Ab 65 gab es dann wieder ein neues, 24519-65. Die linke Gehäusehälfte wurde aber aufgrund des abgedichteten Aluprimärs abgeändert, da jetzt kein Öl mehr vom Kurbelgehäuse in den Primär gespritzt wurde, sondern die Entlüftung ins Freie ging."

Das wäre ja dann wohl der ultimative Beweis, dass die jahrzehntelang von der Journaille in Zeitschriften und Büchern kolportierte Mär, der Sinn des Early Shovel wäre es gewesen, "Zuviel" produzierte Pan-Gehäuse aufzubrauchen , absoluter BULLSHIT ist. Eine solche für über 3 Jahre im Voraus verfehlte Produktionsplanung ist bei einem schottischen und dazu noch chronisch klammen  Familienunternehmen, wie HD es bis Ende der 60er war, auch eher unwahrscheinlich.

Ausweislich des Palmer wurde ja wohl offensichtlich für den Early Shovel für 66 - 69 eine eigene spezielle Gehäuseversion des Pan zum Anschluss an den neuen Aluprimär kreiert. Das fügt sich in die hier schon öfters erwähnte Harley-Strategie seit Jahrzehnten, Änderungen Schritt für Schritt in Teilen und nicht auf komplett auf einen Schlag vorzunehmen. Das beschert den Umbauern seit Jahrzehnten ein wunderbar abwärtskompatibles Baukastensystem, m.E. Einer der wesentlichen Gründe, warum der Kern der Umbauerszene schon so lange um Harley konzentriert ist (für die Betrügerszene gilt damit leider automatisch das Gleiche, wie hier im Forum des Öfteren zu lesen). 

Speziell für unsere Early Shovel hieße dass , wir könnten die linke Gehäusehälfte ohnehin nicht weiterverwenden, weil die Abdichtungsmöglichkeit  (Platz für Wellendichtring) zum Aluprimär Fehlt. Da wir unseren Kumpel M aber angesichts der massiven Beschädigung von einem neuen Gehäuse überzeugen konnten, ist das Problem eh aus der Welt.

Dieser Beitrag wurde schon 4 mal editiert, zum letzten mal von niterider am 25.01.2017 18:42.

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Neuer Beitrag 07.01.2017 20:29
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Für das rote Projekt trudelten heute die ersten Teile vom Lackierer ein, und zwar die, die nach Wunsch des seiner Investitionen durchaus bewussten Kunden "Original - Mattschwarz" sein sollen. Hier zeigt sich ganz klar der generelle Trend bei Restaurierungen: Weg von der "Über-Restaurierung" auf den heute möglichen optischen und technischen Stand hin zu der damals aktuellen Optik und Technik. Heißt hier:

- Alles wird schwarz, was ursprünglich schwarz war. Also sowohl die im Anlieferungszustand roten Teile Gabel und Rahmen als auch die anderen gezeigten offensichtlich nachträglich verchromt verbauten Teile.
- Kleine Dellen und Oberflächenrauigkeiten bleiben als Patina drin, zumal man früher nicht so perfekt lackieren konnte
- "Original - Mattschwarz" meint nicht das heutige "künstliche" Mattschwarz durch einen speziellen rauhen Klarlack, sondern die Originale schwarze Lackierung ganz OHNE Klarlack. Der wurde bei Harley nämlich erst ab der rigid Pan ab 48 auch auf den schwarzen Rahmen und die Sattelschwinge aufgetragen und auch ab dann wurden erst die hier schwarzen Anbauteile verchromt. Wenn Ihr also eine restaurierte Harley vor 48 mit Klargelacktem Rahmen und verchromten Anbauteilen angeboten bekommt, bedeutete das bestenfalls drastischer Preisabzug (denn um das korrekt zu lackieren, muss man ja alles wieder auseinander - und wieder zusammenbauen), normalerweise Neuteile, bei denen der Anbieter nicht in Entchromung und korrekte Lackierung investieren wollte  oder schlimmstenfalls ein Fake für Ahnungslose Erstkäufer, wie hier im Forum schon öfters zu lesen und zu sehen.

Foto 1: Der Rahmen hat die typisch leicht matte Farbe, nicht so extrem rau wie bei dem heutigen künstlichen Mattschwarz

Foto 2: Das untrüglichste Anzeichen für einen echten Rahmen, die durch unzählige Aufsetzer im rauhen Alltag plattgedrückten Unterzüge wurden durch Auftragschweissung aufgedickt ...

Foto 3: ... und zeigen wieder die Optik des ehemaligen Neuzustandes.

Foto 4: Die nachträglich "errötete" Lampe ...

Foto 5: ... hat wieder die leichten, durch die Tiefziehform üblicherweise partiell verursachten unvermeidlichen Oberflächenrauigkeiten, die vor 48 noch nicht mit Klarlack oder Chrom kaschiert wurden.


Entchromt und originalgetreu lackiert erscheinen auch

Foto 6: ... der Primärblechdeckel, ...

Foto 7: ... der Rücklichtsockel ...

Foto 8: ... samt Deckel, ...

Foto 9+10: ... die austauschbaren Felgen samt einigen Kleinteilen wie Fußrasten - Halter ...

Foto 10: ... und nicht zuletzt eine der beiden Bremsankerplatten.
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Dieser Beitrag wurde schon 10 mal editiert, zum letzten mal von niterider am 08.01.2017 04:53.

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Neuer Beitrag 07.01.2017 21:07
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Weiterhin sehen wir im originalen Look

Foto 1: ... eine Bremstrommel

Foto 2: ... die andere, nach meinem ersten ungeprüften Eindruck vordere Bremsankerplatte ...

Foto 3: ... die Radnaben ...

Foto 4: ... den Kupplungsdeckel und das Dashboard (Tachoeinfassung), sowie ...

Foto 5: ... ein Potpourri aus Lenker, Sattelschwinge (ja, genau die am Rückratrohr angelenkte , weswegen Harleys bis Ende Shovel zwei getrennte Tankhälften haben müssen), Seitenständer und diversen Kleinteile. An den an der oberen Gabelbrücke angeschweißten Lenkerenden schön zu sehen: die Schlitze für die Durchführung der Bowdenzüge, erforderlich wegen der seinerzeit SERIENMÄSSIGEN Verlegung dieser Züge IM Lenker. Tja, in der Art Deco -Ära gab es noch keine optischen Kompromisse. Das konnte sich Harley schon in Anbetracht des Wettbewerbers Indian nicht leisten, der mangels OHV-Motor mit ausgefeiltestem Design punkten musste: denkt nur an die geschwungenen Kotflügel mit dem Indianerkopf vornedrauf ...

Foto 6: ... die Federgabel ...

Foto 7: ... die Festgabel ...

Foto 8: ... und last but not least noch diverse Kleinteile.

 
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Dieser Beitrag wurde schon 3 mal editiert, zum letzten mal von niterider am 08.01.2017 04:56.

+Road+ · seit
+Road+
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Neuer Beitrag 07.01.2017 21:15
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Da ist rein garnichts im originalen Look.

Viel zu clean,Thema verfehlt vom Kunden der deiner Ausführung nach weiß was er tut bzw. offenbar schlecht beraten wurde.So sah das im originalen Look niemals aus.

Keine gute Arbeit !
 

niterider ist offline niterider · seit
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Neuer Beitrag 07.01.2017 21:24
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Ich werds ausrichten ...  cool​​​​​​​

Roadrunner95 ist offline Roadrunner95 · 470 Posts seit 17.09.2014
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Neuer Beitrag 07.01.2017 22:19
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Im Palmer werden natürlich auch die Oberflächenbeschaffenheiten nach Jahrgang und Modell beschrieben. Wenn ich mich nicht täusche ist eure Bigflat von 1947. Dazu steht im Palmer, bei den Schwarzlakierten Teilen: Trittbretthalter mit Stahlauflage, Werkzeugbox, Felgen, Auspuffanlage, Primärinspektionsdeckel, Rücklicht, Nummernschildhalter, Blechabdeckung auf Lenkermitte, Vergasergehäuse (matt). Die beiden Primärhälften waren generell schwarz. Gegen Aufpreis gab es für die 45ci und 74ci SV auch Aluminiumköpfe.  

__________________
Das Leben ist zu kurz für gummigelagerte Motoren und Ausgleichswellen. großes Grinsen

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Neuer Beitrag 08.01.2017 15:09
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Hi Bernde,

Deine Frage:Hätte aber noch ne Frage zum "Obenöl":
Ist das auch noch sinnvoll, wenn der Motor schon etwas verschlissen ist und "blau hustet" ?
Ich denke da an die Ölabstreifringe (oil-control-ring), da wird doch der Brennraum, inklusive Ventilführungen, mit Motoröl versorgt.

Wie seht Ihr das ?

eine Antwort:Wenn ein OHV, oder OHC Motor verschleißt und daher etwas blau raucht, dann kann das Öl auf drei üblichen Wegen in den Brennraum kommen.
1. Zwischen der Zylinderwand und dem Kolbenschaft und an den Kolbenringen vorbei nach „oben“ in den Brennraum. Wobei ausgeschlagene Ringnuten den Ölverbrauch erhöhen, weil das Öl nach oben gepumpt wird.
2. Zwischen Ventilschaft und Ventilführung nach „unten“ in den Brennraum. Wobei ausgeschlagene Ventilführungen den Ölverbrauch erhöhen. Der Effekt ist dann besonders sichtbar, wenn nach längerem Schubbetrieb der Motor bei erneuter Belastung nur kurz blau raucht und dann wieder damit aufhört.
3. Es wird wegen einer defekten Zylinderkopfdichtung Öl von einem Ölkanal in den Brennraum gedrückt. Bei den alten HD Motoren eher theoretisch.

In allen Fällen kommt aber das Motoröl in zu großer Menge dorthin wo es überhaupt nicht hingehört und wo es auch nichts zu schmieren gibt: In den Brennraum - und verbrennt dort leider nicht rückstandsfrei. Die sehr harten Rückstände der Ölkohle können den Verschleiß noch beschleunigen wenn sie sich lösen und zwischen Zylinder und Kolben geraten. Derselbe verschleißfördernde Effekt tritt such bei den Auslassführungen auf, wenn der Überdruck des ausströmenden Abgases die Rückstände zwischen Ventilschaft und Führung treibt. Schaut Euch mal die Ventilschäfte gelaufener Ventile unter einer Lupe an, die Riefen sind an der Kanalseite am stärksten ausgeprägt. Wie auch der Zylinderverschleiß im OT immer am grössten ist. Der Vollständigkeit aber auch weil dort die Beschleunigung des Kolbens am größten ist und der Koben sich an die andere Zylinderwand anlegt.
Abhilfe des Blaurauchens schafft hier nur eine Reparatur. Also Zylinderschleifen, neue Kolben und Ringen, und Überholen des Zylinderkopfes.
Die Ventilführungen, auch die des Auslaßventils, werden beim OHV/OHC Motor immer von der Betätigungsseite geschmiert. Ziel ist es alles Motoröl aus dem Brennraum herauszuhalten. Im Extremfall verölt dir die Kerze oder es baut sich aus Rückständen eine Brücke an den Elektroden der Zündkerze auf. In beiden Fällen steht dann der Motor.

Motoröl und das als Obenöl für Viertakter geeignete Zweitaktöl sind zwei Paar Stiefel. Motoröl sollte nicht an der Verbrennung teilnehmen. Zweitaktöl nimmt beim Zweitakter und bei Zugabe zum Benzin beim Viertakter immer an der Verbrennung teil und verbrennt, weil anders legiert, rückstandsfrei. Ergibt aber, wie Nitrider ausführlich darlegt, nur beim SV Motor Sinn. Daher würde ich so einem verschlissenen Motor kein Obenöl zugeben.

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Neuer Beitrag 08.01.2017 15:15
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zum zitierten Beitrag Zitat von Inch
(...)

nur beim SV Motor Sinn. Daher würde ich so einem verschlissenen Motor kein Obenöl zugeben.

Mir ging´s nur um den SV, nicht um nen OHV.
=> Sehe ich genauso. cool

Dank an alle.

 

__________________
   Grüßung Bernde
 

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