Hallo in die Runde,
vor Kurzem habe ich eine neue Batterie (Yuasa AGM) in meine Maschine eingebaut, die alte war hinüber. Da ich schon oft schlechte Erfahrungen mit tiefentladenen Batterien gemacht habe, ziehe ich inzwischen bei voraussichtlich längerer Standzeit (und dazu zähle ich bereits ca. zwei Wochen) die Hauptsicherung. Heute (etwa zwei Wochen nach der letzten Fahrt) habe ich mal wieder gemessen und siehe da: die Batterie hatte gerade mal noch 11,87 V! Mir ist nicht klar, wie das geht: Verbraucher können wegen der gezogenen Hauptsicherung keinen Strom ziehen und die Selbstentladung kann doch im Grunde nicht so hoch sein. Hat jemand eine Erklärung dafür?

Die Batterie hatte zuletzt 12,69 V.
Ich habe die Road Glide gebraucht gekauft und keine Verbraucher zusätzlich angeschlossen. Es sieht auch nicht so aus, als hätte der Vorbesitzer da irgendetwas gemacht (der ist im Grunde nur gefahren und hat sonst nichts gemacht - das habe ich aus dem Serviceheft und dem Allgemeinzustand geschlossen....) Ich habe keine zusätzlich verbauten Kabel oder sonstiges entdeckt, sieht alles original aus.

Also nochmal Batteriepol anschrauben. Naja, ist halt ein wenig Schrauberei, aber an sowas hatte ich auch gedacht zur Fehlersuche. Du schreibst "bei Zündung aus...": ist bei dem Vorgang dann die Hauptsicherung noch drin? Ich würde die vorher ziehen, weil das ja genau mein Problem ist: Entladung trotz gezogener Hauptsicherung.

 @Schimmy , die Messung habe ich jetzt gemacht, das Messgerät hat sich bei 5,8 mA eingependelt - ? Nach der Tabelle sollten das aber 7 mA sein, richtig? Was bedeutet das, wie kann ich weiter vorgehen?

Ach ja, was ist in der Liste denn das "CB Module"? Mit CB-Funk hat das ja wohl nichts zu tun....

Moinsen,

Mit dem CB-Funk ist nicht jeder Tourer ausgestattet (bei den neueren Modelle wird er gar nicht mehr verbaut).

Zu Deiner Frage:
Das bedeutet, dass - was den Ruhestrom angeht - bei Deinem Bike alles in Ordnung ist. Die Höhe des Ruhestroms
ist innerhalb der von Harley angegebenen Parameter. Aus irgendeinem Grund entlädt sich die Batterie selbst, und
zwar stärker, als sie sollte. Innerhalb von zwei Wochen sollte der Ladezustand NICHT um nahezu 70% abfallen.....

Wenn möglich: Reklamieren.

GReetz  Jo

So, heute habe ich wieder etwas Essentielles gelernt: man tut gut daran, dem Hinweis: "Batteriekontakte vor dem Anschließen reinigen" gebührende Beachtung zu schenken!

Nach der Ruhestrommessung habe ich heute nochmals die Spannung am Ladeanschluss bzw. am SAE-Adapter gemessen. 11,87 V. Mist. Also, Batterie freigelegt und dann dachte ich mir, jetzt messe ich mal direkt an den Polen. Und siehe da, da waren es auf einmal 12,52 V! Zum Vergleich erneut am SAE-Adapter: 11,87 V. Direkt am Ladeanschluss 11,97 V (auch ein Hinweis darauf, dass so ein Adapter durchaus auch was schluckt). Ein Blick auf die Kontakte zeigte, dass die einigermaßen verschmutzt waren. Gereinigt - bingo! Schon ergab die Messung am Ladeanschluss auch ein vernünftiges Ergebnis. Hätte ich nicht gedacht, dass das dermaßen viel ausmachen würde!
Asche auf mein Haupt: als ich die neue Batterie eingebaut habe, habe ich tatsächlich nicht auf die Kontakte geachtet, einfach weil ich es von meinen Fahrzeugen gewohnt bin, dass die sauber sind.

Also: Problem gelöst und wieder ein Eintrag für die Wissensdatenbank, wenn mal wieder so eine Frage auftaucht.

Vielen Dank an alle, die mit Tipps und Rat geholfen haben.

Jawoll, wurde erledigt!