Schöne Diskussion!
Klar haben einige Zeitgenossen das Bedürfnis, böse und wenn´s geht furchteinflößend rüberzukommen. Das gibt und gab es schon immer:
Die einen laufen mit nem Kampfhund spazieren und achten darauf, ob einer schief guckt, die anderen sitzen (oder saßen in den 80ern) mit einer schwarzen Bomerjacke mit Pantheraufdruck und etwas, das fast schon als Schnurrbart zu bezeichnen ist, rauchend neben dem Autoscooter und sind nicht nur wichtig, sondern auch leicht zu reizen. Weit verbreitet sind heute auch irgendwelche Leutchen in Gangster-Rapper-Outfit mit Ice Cube-Blick.
Was so toll daran sein soll, auf andere (vermeintlich) furchteinflößend zu wirken, hat sich mir noch nie so recht erschlossen. Was aber diesen Leuten durchweg fehlt - man beobachtet es bei den bösen Rockern (wie viele Leute würden sich den bösen Rockern anschließen, wenn es die Rockertracht nicht gäbe und Dritte einen nicht als bösen Rocker iedentifizieren könnten?) ebenso wie bei den bösen Gangster-Rappern und sonstigen Gruppen, denen die Leute sich gerne zugerechnet sehen wollen - ist das Gefühl respektiert zu werden. Immerhin, wer sonst nichts zu Stande bekommt, kann immer noch mit schlagenden Argumenten und dies ankündigendem bösem Outfit versuchen, sich Respekt zuverschaffen.
Was hat das mit schwarzen Harleys und Totenköpfen zu tun? In manchen Fällen nichts, in anderen Fällen vielleicht viel.
Meine Harley ist schwarz, sogar matt, weil es einfach am besten zur Iron passt. Bei ner Deluxe würde das wohl eher unpassend rüberkommen. Selbst bei der Sportster-"Schwester" 48 fänd ich schwarz matt nicht schön, dort gefällt mir am besten Hard Candy Volcanic Orange Flake. Ist so gar nicht böse.
Was bleibt als Erkenntnis? Korrelationen sind nicht mit Kausalitäten zu verwechseln (Zahnspangen verursachen keine Pubertät!), aber häufig sagt ihr Auftreten doch mehr über die Leute aus, als ihnen lieb sein kann.
Die linke Hand zum Gruß!
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"Wer weiß, wie Gesetze und Würste zu Stande kommen, kann nachts nicht mehr ruhig schlafen." (Otto von Bismarck)