Zitat von Albtail
würde mich auch interessieren.
Ist auch ganau das was ich wollte.
Kommunikation mit dem Navi und der Sozia möglich.
Nach längerer Korrespondenz mit dem Anbieter in NL und dessen Zusage, daß dies auch für Jet-Helme geeignet sei, habe ich das HBC200 (weil es mir auch um die Kommunikation mit anderen Fahrern ging) bestellt - und lasse es zurückgehen.
Der technische Ansatz ist schon fazinierend und funktioniert - für mich trotz aller Elektronik-Erfahrung erstaunlicherweise - grundsätzlich auch. D.h. im Stillstand und auch bei geringer Geschwindigkeit nehmen die an den Lautsprechern befindlichen Mikros tatsächlich die Sprache auf (allerdings habe ich die Mikros nicht wirklich ein-gebaut, d.h. unter den Bezug, in die dafür vorgesehenen Öffnungen der Helmauskleidung, eingesetzt, sondern nur innen einfach auf den Bezug geklebt, weswegen sie etwas drücken). Allerdings klingt die Sprache, bedingt durch die DSP und die sozusagen "indirekte" Schallaufnahme, etwas merkwürdig, wir durch einen Phaser geschickt oder bei Funkgeräten schlecht moduliert, nicht mit der Klarheit, wie man es bei direkter Aufnahme des Schalls durch Mikros vor den Lippen her gewohnt ist. Aber man kann es noch verstehen. Damit ist aber Schluß, wenn es schneller wird. Bis etwa 90 km/h leidet die Verständlichkeit in zunehmendem Maße, mal gerade noch erträglich, mal jenseits des Zumutbaren, liegt auch an dem Winkel des Helms zum Fahrtwind und wie stark Seiten-/Gegenwind ist. Darüber kann man es aber vergessen, was dann noch ankommt reicht für eine sinnvolle Kommunikation nicht aus. UND man muß schon sehr laut reden, besser Schreien bis Brüllen. Das mag für gelegentliche "Kommandos" angehen, aber für mehr oder minder gemüntlich bis ausgedehnte Unterhaltung ist das nichts, jedenfalls nicht bei Reisegeschwindigkeit (von der Frage, ob der Klang überhaupt angenehm ist, nicht zu reden).
Die Rahmenbedingung war: Offener Jet-Helm, kein Visier, keine Windschutzscheibe, Fahrer. Beim windgeschützen Sozius wird das Ergebnis sicherlich anders aussehen, möglicherweise auch hinter einem Windshield.
Getestet habe ich auch mit dem Ganzgesichtsvisier des J1. Dieses führt bei den üblichen Schwanenhalsmikros erstaunlicherweise zu deutlich mehr Störungen/Windgeräusch als ohne jeden Windschutz (getestet mit Scala Rider Q2 und Sena SMH10). Hier verringern sich aber die Störungen und das Ergebnis ist durchaus brauchbar, auch über 90 km/h. Für mich aber wertlos, weil ich immer ohne Visier fahre.
Als Zubehör gibt es alternative Einzel-LS und Mikros, die man vorne unter das Polster im Wangen/Stirnbereich verlegen kann/soll, und die angeblich die Situation bei Jet-Helmen verbessern sollen. Ich habe mir nicht die Mühe gemacht, die Teile zu kaufen. Das wären nicht unerhebliche zusätzliche Kosten und dazu bin ich nicht bereit. Ich habe lang und breit mit dem Lieferanten kommuniziert, der hätte wissen und sagen müssen, daß es standardmäßig mit Jet-Helmen nicht geht. Sein Pech. Bei dieser Art des Vertriebs wundert es mich nicht, daß das Produkt in D so gut wie nicht bekannt ist.
Getestet habe ich das aber auch mit einem Klapphelm. Bei Klapphelmen ist es bekanntlich ähnlich problematisch wie bei Jet-Helmen, ein Schwanenhalsmikro ordentlich unterzubringen und so, daß es nicht vor dem Mund beim Einstieg stört. Denn das ständige Verbiegen des Schwanenhalses ist keine Lösung, denn früher oder später wird das Metall trotz aller Flexibilität dort brechen. Die feste Installation einen "Einbau-"Mikros an der Kinnseite, dem Kinnschutz, wie bei einem Integralhelm, erfordert eine bruchsichere Kabelverbindung zum Helm bzw. die Konstruktionen eines Doppel-Kontakts, der sich beim Schließen der Klappe verläßlich schließt. Nicht ausgeschlossen, aber für den Bastler knifflig und anspruchsvoll, wenn man über eine nicht unbedingt alltagstaugliche q&d-Lösung hinaus möchte (wieso gibt es dazu eigentlich noch keine universelle Nachrüstlösung? Das ist doch technisch für die Profis wirklich nicht so riesig anspruchsvoll). Da wäre diese Lösung mit den beiden "Ohrmikros" eine interessante Alternative.
Und hier funktioniert es wirklich brauchbar. Abgesehen vom Klang, das ist prinzipbedingt unverändert, erhält man auch bei höheren Geschwindigkeiten eine brauchbare Sprachaufnahme/Kommunikation. Natürlich ist die Klangqualität bei herkömmlichen Systemen - also Schwanenhalsmikro oder fest im Kinnbereich verbautes MIkro - deutlich besser. Aber wenn man dieses nicht haben will/kann und es vorzieht, den Helm nur überzustülpen zu müssen, ist es m.E. eine brauchbare Alternative. Bei offenem Visier wird es wieder problematisch - nicht so schlimm wie beim Jet-Helm, aber unschön. Andererseits fahren typischerweise diejenigen, die einen Klapphelm vorziehen, nur bei niedrigerer Geschwindigkeit mit offenem Visier, und da sind die Windgeräusche nicht so schlimm.
Als Option sollen die Geräte auch mit Fremdprodukten kooperieren. Das konnte ich leider nicht bestätigen. Mit dem Q2 erfolgte zwar eine Paarung, aber es kam keine Sprechverbindung zustande. Mit dem SMH10 erfolgte nicht einmal eine Paarung. Traurig, traurig, soviel zum Thema Bluetooth und Normierung. Eigentlich erstaunlich, daß die Dinger überhaupt mit Handy und Navi kooperieren, wenn schon, was die Fahrerkommunikation angeht, jeder Hersteller trotz BT seine Insellösung hat.
Die Anbindung mit anderen BT-Geräten - vom BT-Handy, mit dessen Sprachaufzeichner ich die Tests gefahren bin abgesehen - habe ich nicht getestet.
Fazit: Für Jet-Helme ohne Visier/Windschutz nicht geeignet. Für Klapphelm- oder mit-Visier-Fahrer aber einer überlegenswerte Alternative.