Hallo liebe Harleyfreunde,

da ich die letzten Tage realisiert habe, was für eine scheiße der "HD LAN CAN BUS" von Harley ist, musste ich nun erstmal die original Kontrollleuchteneinheit mit einem selbstgemachten Gehäuse bereichern + an den Lenker mit Kabelbinder pressen und wieder anlöten.

Ich wunder mich, das in diesem Forum so gut wie keine Threads dieses Problem behandeln, zu gleich aber ab und an viele Pferde wild gemacht werden, wo es nicht sein müsste.

Somit möchte ich für die Nachwelt erstmal ein paar Fakten hinterlegen, zugleich aber auch Fragen stellen.

Zu den Fakten:

Es wird oft behauptet der CAN Bus wäre eine Diva. "LÖTE BLOß NICHT" oder "DER HARLEYMANN HAT GESAT...:"

Fakt ist:
Der Harleyhändler kann mich mal. Würde Suzuki Harleys verkaufen, würde ich auch dort hin gehen. Der CAN Bus verkraftet Löten von z.B. neuen Blinkern, dem seitlichen Kennzeichenhalter usw. wunderbar!

ABER:
Es darf nur nicht zu übertriebenen Verlängerung der Kabel kommen (Stichwort Dämpfung). Da aber z.B. die normale Kerzenbeleuchtung und Blinker eh ziemlich großzügig dimensioniert sind, und meist bis ans Heck gehen, sehe ich hier keine Probleme.

Ihr solltet beim Löten nur Profi genug sein, keine kalten Lötstellen zu verursachen. Aber selbst wenn dies passiert, kann man jederzeit Nachlöten. Dies ist also kein Grund für einen Rückbau auf die alte Technik, wie sie scheinbar oft von Harley empfohlen wird.

Lasst Euch also keine Scheiße einreden!
Vorteile beim CAN BUS ist, das die Blinker komplett ohne Widerstände im Takt bleiben. Einzig die Kontrolleuchten gehen zu schnell.
-> Hier hilft der Load Equilizer II. Einfach nach Anleitung dazwischen löten, passt, hält, kriegt Luft. Natürlich alle Lötstellen schön abtapen! und dann im gesamten nochmal mollig warm einwickeln. Wir wollenja nichts riskieren.

Eine alternative zum Löten wäre natürlich das pinnen. Aber das Löten nicht die einzige Verbindungsmöglichkeit ist, weiß hier sicher jeder.

Das eigentlich Problem das CAN BUSeses ist der Rest! Schalter, Kontrolleuchteneinheit, Tacho.
Man liest in diesem Forum viel, wie Leute dies munter hin und her tauschen! Leicht und ohne größere Probleme. Ich kann nach Tage langen informieren nur sagen: Vergesst es, zumindest wenn ihr einen CAN-BUS habt! Vor allem wenn ihr grade so nur gleichfarbige Drähte zusammenlöten könnt. Es ist nicht machbar "einfach so" das gesamte alte Zubehör anzuschließen!

Hier wird scheinbar ein "CAN-Switch" benötigt. Dieser muss, am besten von Leuten die Ahnung davon haben, in das System eingeschleust werden, so das er die "alten Signale" in die superduperdumme CAN Switch Language übersetzt.

Dafür gibt es z.B.
TLT-Box
oder
Caniox

ABER: Kostenpunkt 300€ + Werkstatt + das eigentliche Teil was angeschlossen werden soll. Bei mir z.B. einfach nur eine neue Kontrolleuchteneinheit.

Wie sind eure Erfahrungen?
Habt ihr schon mal solche Sachen umgebaut?
Habt ihr deshalb echt nen 300€ Switch dazwischen geschaltet?
Günstige Alternativen oder Trix bekannt?


PS:
Mechanische Technik von gestern, gepaart mit der digitalen Welt ist sehr unerotisch.
Ich beneide jeden von Euch der einen Vergaser plus den alten Bus hat. Jeden! Das lässt ABS fast unwichtig erscheinen.

Grüße,
Marcus, welcher eine 2014er Iron fährt.

Was war denn Dein Problem mit der Kontrolleuchteneinheit?


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Die Frickelei mit der Kabellage bleibt mir leider auch nicht erspart. Kabelstrang der Kontrolleuchteneinheit ist zu kurz. Reicht nicht bis hoch zur Lenkerklemme.

Ein Techniker meldet sich fundiert zu Wort. Danke Heiko.

Polemik und Stammtisch haben wenigstens einmal Sendepause.

Gruss
Alex

Ok, erstmal danke für das positive Feedback.
Ich kann nur für die 2014 Sporties sprechen, aber es wird bei den anderen Modellen nicht (viel) anders sein.

Ein kurzer Blick in den 2014er Sportster Stromlaufplan zeigt das die Kontrolllampen offensichtlich im Tacho gegen Masse geschaltet werden. Das erkenne ich daran das Batterieplus in das Leuchtenmodul geführt ist und die Leitungen der Kontrolleuchten 'rüber' zum Tacho gehen. Keine Masseleitung am Leuchtenmodul das komplett in Kunststoff vergossen ist ...
Das ist zumindest hierzulande, hm, unüblich. Nicht der Kunststoff, sondern Plus reinzuführen. Leider habe ich keine älteren Pläne zum Vergleich.

Leidiges Thema Blinker. Ansteuerung über CAN Bus. Aus dem BCM, oder TSSM, wie immer es genannt werden will, kommen vier Anschlüsse für die Blinker. Bestückung entweder 21 W Lampen vorne und 21 W Lampen hinten. Oder 21 W vorne und LED hinten. Das TSSM ist identisch. Wie in diversen Blinker Threads schon fest gestellt LED gegen LED wechseln kein Problem. Vorne LED dazu: Die Kontrolleuchten, aber nicht die Blinker, fangen an zu spinnen.
Begründung: Wir haben hier kein Blinkrelais was abhänging von der Last wäre, sondern eine integrierte Schaltung die mit einem Oszillator die Blinker ansteuert, ABER, wie vorgeschrieben, den hier scheinbaren Ausfall einer Lampe meldet.
Das wird festgestellt indem man innerhalb der Schaltung den fließenden Strom mißt. Schwankungen werden mit gemessen, das erklärt warum die Kontrolleuchte für die Seite erst nach mehrmaligen Blinken schneller wird. (Hm, daran müßte man erkennen können um wieviel der Strom zu niedrig ist.)
Abhilfe: man erhöht den fließenden Strom indem man einen geeigneten Widerstand parallel zu den Blinkleuchten einer Seite schaltet. Sicherer Wert: 7,5 Ohm, das simuliert eine 21 W Lampe. Scheinbar, das habe ich aus eingen Threads entnommen reicht aber auch bei den meisten ein 82 Ohm Widerstand pro Seite. Ist aber auch abhängig davon welche Leistung die LED Blinker haben.
82 Ohm hat den Vorteil das eine relativ niedrige Leitung von ca. 1,8 Watt am Widerstand verbraten werden, im Gegensatz zu etwa 20 W bei 7,5 Ohm ...
Puh, ist lang geworden. Erstmal Kaffeepause ...

... das SIND 82 - 100 Ohm Widerstände, nur sehr teuere ...

Achse, ich hab ne street Bob, hab in der sufu nicht drauf geachtet, dass es hier im sportster Forum ist...

Aber ich denke, die Stecker werden die gleichen sein!