Hallo zusammen,

ich bin neu hier und wollte mich einmal kurz vorstellen.
Ich bin Mark (42), komme aus Bremerhaven und habe mir im Mai den Traum einer eigenen Harley erfüllt.

Es sollte schon bewusst eine etwas ältere Maschine sein, lange Zeit habe ich mit einer Shovelhead geliebäugelt und bin auch einige probe gefahren.
Im Laufe meiner Suche bin ich zu der Erkenntnis gekommen, das ein Evolution Motor wohl eher unproblematischer ist.
Da ich gerade in die Materie Harley neu einsteige und auch gerne fahren möchte habe ich mich für eine jüngere Softail FXSTC 1994  entschieden.

Ein schöner Custom Umbau (alles eingetragen), genau nach meinen Vorstellungen. 
(Ich versuche hier ein Bild von der Maschine hochzuladen).
Ein wirklich toller Motor von S&S mit 96 cui, Baujahr 1997 (habe die Motornummer vor dem Kauf bei S&S kontrolliert) mit einem 42 er Mikuni Flachschieber Vergaser.
200er Hinterreifen auf 15", vorne 150 Reifen auf 16".

Bisher hatte ich keine großen Probleme, habe lediglich den offenen Luftfilter umgebaut und über die Luft/Gemisch Schraube die Maschine neu eingestellt. (lief zu fett)
Die Kontakte der Zündkabel waren korrodiert, habe neue Kabel verbaut. (Die Farbe der alten Kabel hat mir sowieso nicht gefallen) 
Außerdem habe ich die Chromteile neu aufpoliert, Schriftzug auf den Tank aufgeklebt, Tankdeckel ausgewechselt, andere Gasgriffe (PM) angebaut und an der Vorderseite kleine Kellermannblinker montiert.  



Tja und dann kam am Montag (08.10) in einer Kurve die große Überraschung.

Beim Fahren ist mir eine leichte Unwucht am Hinterrad aufgefallen, habe mir gedacht ist erstmal nicht problematisch, muss halt neu gewuchtet werden.
In einer Ortschaft bin ich durch eine Linkskurve gefahren (bei langsamer Geschwindigkeit 30 km/h).
Ein lauter Knall und Schleifgeräusche, haben mich sofort die Kupplung ziehen lassen. Ich konnte zum Glück auf einem Vorhof eines Bauernhofes meine Maschine zum stehen bringen.
Im ersten Moment habe ich die Beschädigung noch gar nicht gesehen, nur das der Riemen schief in der Führung saß.

Leute so etwas habe ich noch nie gesehen, geschweige denn erlebt.
Das Felgenbett der Hinterradfelge an der Antriebsseite ist  gerissen/zerbrochen...!!! (Hersteller des Felgenumbaus ist unbekannt, auf dem Felgenbett steht HPU es war ursprünglich eine Felge von Harley 16"x3", umgebaut auf 15"x6")
Ich hatte großes Glück, bin eine Minute vor dem Crash mit 100 km/h kurz über eine Landstraße gefahren. Hätte sich da das Hinterrad verabschiedet, würde ich heute n hier nicht mehr sitzen und euch schreiben.

Nach dem Schock habe ich mich um eine Abschleppdienst bemüht, der hat mich dann sicher nach Hause gebracht.  (über die Autobahn, da wollte ich mit meiner Harley nie drauf) ;-)

Zu Hause angekommen habe ich die Maschine direkt aufgebockt, um das Hinterrad auszubauen und nach Folgeschäden zu suchen. Lediglich ein Achsspanner hat sich verabschiedet, alles andere ist tatsächlich heile geblieben. 

Trotzdem ist der Schaden am Hinterrad nicht mehr zu kitten.

Die Felge muss noch in den 90igern eingebaut worden sein, steht zumindest ziemlich am Anfang der Zulassungsbescheinigung (ehem. Fahrzeugschein).



Das Felgenbett (siehe Bilder) ist quasi nur noch ein besseres Trompetenblech, über die Jahre muss durch wiederholtes und unsachgemäßes Polieren, immer mehr Material abgetragen worden sein. 

Habe den Vorbesitzer über den Schaden informiert, er konnte sich das natürlich nicht erklären. Die Felge war ja auch vor dem Umbau schon an dem Motorrad vorbaut, dieses hat er selbst gebraucht gekauft. Ich glaube nicht, das der Verkäufer das beabsichtigt hat. Er hat die Maschine sehr gewissenhaft aufgebaut und mir alles sehr detailliert erklärt.
 
Die Vorderradfelge (16"x4") muss deutlich später eingebaut worden sein, diese steht fast am Ende der zweite Seite der Zulassungsbescheinigung und ist vom Hersteller Ricks.
Die Vorderradfelge werde ich trotzdem zur Überprüfung zu Ricks geben. 

Ich habe den Hersteller Ricks gestern Abend angeschrieben, so viele Hersteller gibt es da wohl nicht mehr, 15" ist auch eher unüblich.

Mal sehen was der Ersatz kostet, wird mit Sicherheit nicht billig. (Egal, es ist nichts schlimmeres passiert, dafür bin ich dankbar) 

Was sagt ihr zu dieser Geschichte......? Ich kann das immer noch nicht richtig fassen, wie kann man eine Felge so beschissen bearbeiten? Einfach unglaublich..!

Viele Grüße aus dem Norden
Mark

Ich könnte mir eine Spannungsrisskorrosion vorstellen, die sich über viele Jahre aufgebaut hat und zum plötzlichen Bruch führte.

Moin,

diese aufgeschraubten Felgenschüsseln waren schon immer aus dieser Stärke „Trompetenblech“. Kommt aus dem Automobilsektor und ist eigentlich erprobt und sicher. Bedarf aber auch regelmäßiger Inaugenscheinnahme/Inspektion. So etwas passiert nicht schlagartig, sondern kündigt sich über feinste Haarrisse an.

Egal, der Schaden ist da, und es ist in erster Linie wichtig, dass weder Du selbst noch ein Unbeteiligter darüber hinaus zu Schaden gekommen ist.

Da auf diese Felge über die lange Zeit durchaus mehr als ein neuer Reifen aufgezogen sein dürfte, ist eine (Mit)Ursache durchaus auch bei den Kräften zu suchen, denen die Felgenschüsseln bei der (ggf. unsachgemäßen) Montage ausgesetzt war.

Wobei ich für mich selbst weniger die Ursachenforschung favorisiere, sondern nahezu ausschließlich die Vermeidung solcher Ereignisse für die Zukunft bei der Ersatzbeschafgung im Auge habe.

Möglicherweise wäre die Firma Rindt Felgen ein guter Ansprechpartner, wo die Felgenschüsseln nicht verschraubt sondern verschweißt werden. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, kann die 3x15“ Basisfelge neben einer Verbreiterung auch im Durchmesser um 1“ nach oben oder unten verändert werden.

Viel Erfolg für die Instandsetzung 💪

BlackStar

Von der Version I halte ich nichts, zumindest nicht ohne das Gewicht vorher zu wissen, und vergleichen zu können.
Wahrscheinlich wird es deutlich höher liegen, kommt auf die Wandstärke an.
Jedenfalls ausgerechnet am Rad ist das Gewicht auch an einer Harley nicht egal.
Wenn es wenigstens noch umgekehrt wäre, Mitte Stahl und Ringe aus Alu...
Es geht weniger ums Gesamtgewicht (wobei auch das nicht zwingend erhöht werden sollte)
Aber mit schwereren Schüsseln sind die rotierenden Massen (ungefederte Massen sind es sowieso) schwerer als nötig.

Nirgendwo am Fahrzeug wirken sich Gewichtsunterschiede stärker aus, klar ein volles Topcase oder ein Bierträger am Lenker macht sich
auch bemerkbar - aber an den festen Teilen von der Fahrdynamik her, da sind möglichst leicht gehaltene Räder oft ein günstiges Tuning für
vergleichsweise geringen Kosteneinsatz.
Es fällt mir bei jedem Wechsel von Sommer-/ Winterrädern beim Auto auf.
Wenn - wie es im Harley- /Chopper -sektor oft vorkommt, jemand unbedingt aus optischen Gründen ein sackschweres Rad will, dann ist es
halt so und man muß dann damit leben.
Aber in Deinem Fall wäre das ja nicht mal der Faktor.
Deswegen mag ich auch keine Felgen mit aus optischen Gründen verschraubten Ringen (wie teilweise bei Ricks z.B.), das Zeugs wiegt ja auch was und
vor Allem erschwert es den Pflegeaufwand ungemein.
Auch aus optischen Gründen mag ich die Schraubensammlung nicht, aber das wiederum ist dann reine Geschmackssache.
Seit es Billet-Felgen gibt, müssen die Schrauben ja nicht mehr unbedingt sein.

Ich wundere mich immer über "das Gewicht an meiner Harley ist mir egal"....Gewicht ist nicht egal, das macht sowas von Unterschied.
Klar ist der Eimer von Haus aus schwer und um das Basisfett kommen wir nicht herum, aber man muß ja nicht, wenn es Alternativen gibt, es noch extra erhöhen hier und da - und grade
Räder sind ein Sonderthema bei der Gewichtsfrage.
Ich weiß noch, wie schockiert ich war vom Gewicht, als ich mal an einer Gebrauchten die (ich glaube 6") hohen Stahl-Riser abmontiert habe...unglaublich, sowas will ich an keinem
Motorrad dran haben, ohne Notwendigkeit.
Das Gewicht der Alu-Teile, die dafür rankamen, war lächerlich dagegen.

Bei Version II und III ist es die Frage neu oder gebraucht, also eine Preisfrage - ich hätte für mich mit einer gebrauchten Felge dieser Art keine Bedenken.
Es steht halt wie bei jedem Gebrauchtkauf theoretisch ein verschwiegener Mangel im Raum, das ist ja immer.
Rundlauf und Radlager wären zu prüfen vor dem Reifen aufziehen und LLetzteres evtl zu erneuern.
Aber sonst - wenn das Tüv Papier fehlt, tragen wahrscheinlich
Prüfstellen nach vorheriger Anfrage/ Auswahl der Prüfstelle das Rad trotzdem ein, da "in der Datenbank" oder Ähnliches.
Bei einem gefrästen Rad von diesem Hersteller gehe ich von Qualität aus, ist ja nicht gerade ein unbekanntes Fernost-Produkt.

Wen Du an der vorhandenen Basis festhalten möchtest, evtl auch an der 15 Zoll Optik, hier eine weitere Adresse für Felgenverbreiterungen, wo
man so etwas auch schon seit Ewigkeiten macht :
Deget-Racing Motorradtechnik GmbH  ,  www.deget.com

Hier noch ein Beispiel von Deget (u.a. schraubenfreie Verbreiterungen auf Basis Deiner Fatboy-Nabe)
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.... oder wirf einmal einen Blick auf diese Karte.....

Greetz  Jo

Materialermüdung.?