zum zitierten Beitrag
Zitat von Thomasmartin
Um Harley wäre es echt schade, haben die nun solange durchgehalten mit gehörigen Höhen und Tiefen....
Indian ist seid 1953 Tot, das jetzt ist ein kunstprodukt künstlich zum Leben erweckt von jemanden der halt die Markenrechte erworben hat. Genau wie bei Triumph.
Das soll nicht schlechtes heißen, beide bauen schöne und gute Mopeds.nur original ist das eben nicht mehr.
Anders bei moto guzzi, deshalb hab ich ne 2016ner Switchback und ne 2019ner V7
Da möchte ich zwischen Indian und Triumph doch noch mal klar differenzieren:
Bei Indian stimme ich Dir zu.
Bei Triumph war es ein normaler Eigentümerwechsel, denn der ikonische Reihengleichläufertwin von 1936 wurde bis 1988 produziert und 1990 ging es mit den neuen Modellen schon wieder weiter. Da haben Vater und Sohn Bloor einfach nur von 1986 (Erwerb Triumph) bis 1990 gerade mal 4 Jahre gebraucht, um die dringend notwendige Modernisierung und Erweiterung der Modellpalette zu realisieren, eine erstaunliche Leistung in so kurzer Zeit (von 86 bis 88 hatten sie die Produktion des alten Twins auf den originalen Anlagen an Harris outgesourct, um nur ja die Kontinuität der Firma zu wahren) Triumph ist niemals liquidiert worden. Es gibt bei Firmen, die aus Mangel an Investionsmitteln zu lange mit der Aktualisierung ihrer Modelle gewartet haben, notgedrungen immer mal wieder solche Lücken, bei denen die komplett neu entwickelten Modelle effizienterweise an einer neuen und damit optimalen Produktionstätte starten. Bei HD war das nach 45 die Verlagerung der Triebwerksproduktion von Milwaukee nach Wauwatoosa, und die Fahrzeugproduktion unter AMF nach York und in der Folge des Managementbuyouts zusätzlich nach Kansas, bei BMW wurde von 45 bis 49 und nochmals in 1969 gar nix produziert, 69 zwecks Verlagerung von München nach Berlin und damit verbunden der Neueinführung der /5 -Baureihe, bei Triumph waren die Standorte nacheinander Coventry, Meriden und Hinckley, jedesmal mit mehrjährigen Produktionsunterbrechungen verbunden. RE gründete in den 50ern ein Zweigwerk in Madras in Indien, was ohne Unterbrechung der Firmenhistorie mit absoluter Modellkontinuität in den 70ern unter dem neuen Eigentümer Eicher Group das Hauptwerk wurde. Auch bei HD (AMF, Management Buy out) und BMW (Quandt) gab es Eigentümerwechsel. Sinnvollerweise haben die Bloors angesichts des sportlichen Markenimages erstmal den ikonischen Dreizylinder priorisiert und mit Wasserkühlung und DOHC auf Leistung getrimmt. Der damalige Vierzylinder war ein Abfallprodukt, weil die Kunden ganz klar die traditionelle Markenidentität von Reihendrei- und Zweizylindern bevorzugten.
Fazit: Wenn der bisherige Eigentümer den Karren in den Dreck gefahren hat, braucht es halt neue Investoren für modernisierte Produkte in neuen optimalen Produktionsstätten. Bei HD stehen aktuell die Zeichen von Shineray und China an der Wand. Wenn da nicht Jahrzehnte wie bei Indian dazwischen Liquidierung und Neubeginn liegen, ist das ein ganz normaler marktwirtschaftlicher Vorgang und kein Bruch in Markenidentität und -historie. Man denke nur an Ducati und MV Agusta.
Bei Benelli, Moto Morini oder SWM ist hingegen der Fall wie bei Indian gelagert, denn da lagen jeweils Dekaden zwischen Liquidierung und Neuanfang .
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„I don‘t like valves that look like golf tees. Intake valves should be the size of trash can lids, and pistons should be the size of manhole covers“ (Jay Leno)
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