Ambaktos (gehört eigentlich in die rubrik: "was harley fahrer alles wissen")
Egal, welche Assoziationen das Wort bei heutigen Sprechern hervorruft, mit dem Ursprung haben sie alle nicht viel zu tun. Der Urquell des Amtes ist das keltische Wort ambaktos, Gefolgsmann, das auf der keltischen Vorsilbe ambi-, um … herum, beruht.
Lehnwörter gibt es, seit zum erstenmal ein Stamm auf einen anderen traf, und in diesem Fall begegneten die Kelten den Germanen. Die Germanen hatten wohl genau nach diesem Wort gesucht und übernahmen es in der an ihre Gewohnheiten angepaßten Form ambahtija. Die Germanen kamen mit vielen anderen Völkern in Berührung, und so fand ihr Gefolgsmann bald Eingang ins Gotische (andbahts, Diener) und Romanische (ambaisa, Auftrag). Im Französischen entwickelte sich daraus ambassade, das mit den Normannen ins angelsächsische Britannien einwanderte, wo es sich wieder mit dem örtlichen Germanischen vereinigte und schließlich die embassy, Gesandtschaft, hervorbrachte.
Zurück zu den Festlandgermanen. Aus ihrem ambahtija entwickelte sich das althochdeutsche ampaht oder ambaht, das wiederum zu den mittelhochdeutschen Formen ambacht, ambet und ammet fortgeführt wurde. Zu dieser Zeit hatten sich Person und Rolle bereits auseinanderentwickelt, und so war auch aus dem Gefolgsmann eine Position im Staatsdienst geworden, die von ihrem jeweiligen Inhaber unabhängig war. Für diesen Inhaber mußte daher ein eigener Name gefunden werden. Im Mittelhochdeutschen begegnen wir hier vielerlei Wörtern, die alle von den Bezeichnungen der Position abgeleitet sind: ampthlute, ambachtzman, amptluit und ammechtman, um nur einige zu nennen. In der Neuzeit durchlebten diese Wörter den üblichen Prozeß der Vereinfachung und Vereinheitlichung und sind hierzulande heute, nach einem langen und aufregenden Leben, als Amt und Amtmann bekannt.
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