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Geschrieben von viczena am 23.03.2012 um 10:04:

Zitat von Nightrider
Zitat von viczena
Wenn in den Papieren der (älteren) Harleys der Hersteller steht, dann ist das Bindend. Und natürlich legt Harley Traglasten fest. Wenn dann nämlich ein Reifen 170/60R17 78 H gefordert wird, aber die Konkurrenz in dem Format alle nur 72 anbieten.

Und Dunlop ist kein wirklich guter Reifen (RoadSmart ausgenommen). Sehr schlecht bei Regen.

http://g-homeserver.com/harley-davidson/34-harley-fahrwerk-4-avon-reifen-reifenfreigabe.html

Machmal frage ich mich was hier los ist, oder fahrt ihr alle nur zu 90% im Regen?

Die Nässeeigenschaften waren mir eigentlich immer egal, bzw. diese Eigenschaften wurden zwangsläufig mit Stand der Entwicklung immer besser,

Nö. Kann ich nicht bestätigen. Zwangsläufig ist da gar nix. Die Fahreigenschaften bei Regen sind von Marke zu Marke sehr different.

Sogar wenn ich nur einmal im Jahr im Regen fahre, und der Reifen schmiert mir in der Kurve einfach so ab, dann reicht das für einen kapitalen Schaden. Wenn du Schönwetterfahrer bist und einen Chauffeur hast, der dich bei den ersten Regentropfen mit der Limousine und Hänger abholt: Schön für dich...

Zum ausschliesslichen Fahren bei Sonnenschein, bei perfektem Asphalt und ohne Kurven braucht man keinen Qualitätsreifen. Da würde eine Hartgummisocke tatsächlich reichen. Nichtmal Profil bräuchte man dann. Und er würde sicher auch "ewig" halten.


Geschrieben von Chrisk am 23.03.2012 um 11:12:

Zitat von viczenaDer Unterschied von 72 zu 74 lässt sich durch Erhöhung des Luftdrucks von 2.5 auf 2.8bar technisch einwandfrei ausgleichen.

Das bisher unglaublichste, was ich im Netz je gelesen habe. Werd ich gleich mal an die Konstruktionsabteilung weiterreichen, das könnte zudem unglaubliche Kosten sparen. Evtl. kann nun auch der kläglich gescheiterte Hersteller jetzt per Luftdruckeingrenzung beim KBA bald die Tourer Reifen anbieten.
Oh weh ...


Geschrieben von viczena am 23.03.2012 um 11:15:

Lies einfach mal nach:

http://g-homeserver.com/harley-davidson/34-harley-fahrwerk-4-avon-reifen-reifenfreigabe.html

Und ja, die Hersteller könnten das tun. Zwei Punkte Traglastindex sind in diesem Fall durchaus mit höherem Reifendruck zu kompensieren.

Und ist doch schön, dass du auch mal was unglaubliches liest und neues erfährst, oder?

Ich würde ja auch den Dunlop Roadsmart nehmen, aber der ist auch nur 72W. Und schlecht für Dunlop: er ist nicht nur wesentlich besser, sondern auch wesentlich billiger. Da verkauft man doch lieber weiter den veralteten und überteuerten D407 an die zahlungswillige Harley Fraktion.

Dunlop wäre durchaus in der Lage, durch einfache Umwidmung aus dem Roadsmart 72W einen Roadsmart 74H Reinforced zu machen, mit um 0.3 bar erhöhtem Luftdruck. (s.u.)

"Traglastindex

In meinen Papieren wird der Reifen 170/60R17 78 H gefordert. Das entspricht einer Traglast von 425kg. Der Avon hat aber nur 72. Das sind 355kg. ABER: In den Papieren ist als maximale hintere Achslast 375kg eingetragen (entspricht 74). Die Lösung war einfach: der TÜV Beauftragte hat einfach die Maschine um 20kg abgelastet. Und gut wars.

Die Vorgabe von Reifen mit unüblich hoher Traglast ist offensichtlich wieder nur eine Verkaufsmasche von Harley, um die Kunden an das Produkt (hier Dunlop) zu binden. Der Jahrzehntelang übliche Standardreifen für Harleys, der Dunlop D402 (MT90B16 74H) hatte nämlich auch nur 74. Und wurde auf alle Tourer und auch die E-Glide Dickschiffe gebaut. Der war aber nur für die Geschwindigkeitsklasse H gebaut (bis 210 km/h). Der Avon dagegen ist für die Geschwindigkeitsklasse W (bis 270) gebaut, hat also eine wesentlich stabilere Karkasse.

Hier eine Milchmädchenrechnung: wenn der 72W Reifen 320kg bei 270km/h (er)trägt, dann trägt er wieviel bei 210km/h? Das sind rund 30% weniger Geschwindigkeit. Da die auftretende Energie quadratisch mit der Geschwindigkeit geht ist es sehr konservativ anzunehmen, dass die Belastung sich nur linear und nicht quadratisch ändert. Wenn man also denselben Reifen nur mit 210km/h laufen lassen dürfte (Klasse H), könnte er dann rund 410kg Tragen (natürlich mit entsprechend mehr Druck). Das würde einem Lastindex von 77 entsprechen. Natürlich ist diese Rechnung nur überschlagsmässig und soll nur einen Eindruck vermitteln, welche Stabilitätsreserven in so einer Karkasse stecken.

Technisch gesehen wird die fehlende Traglast durch 0.3bar mehr Druck (0.1 bar pro 10kg) wieder ausgeglichen. Die Ablastung war also eigentlich gar nicht notwendig. Im ersten Kapitel steht ein Beispiel, wo ich für denselben Hinterreifen eine komplette Freigabe von Avon bekommen habe. Die gab es diesmal nicht, da ich jetzt einen Hinterreifen als Vorderreifen draufhaben wollte. In der obigen Freigabe stand, dass zusammen mit dem alten 130/70 R 18 63H AV71 Cobra Vorderreifen der 170/60 ZR 17 72W AV56 Storm 2 Ultra für meine Maschine freigegeben ist. Ohne Einschränkung (aber eben mit einem Druck von 2.8 bar statt 2.5 bar).

Das ist übrigens ein übliches Verfahren, das im Automobilbereich auf sogenannten "Reinforced", "Extra Load" oder auch "XL" Reifen angewendet wird. Zu den zählen dann auch schnelle PKW Reifen im Geschwindigkeitsindex V und W (sic). Das sind Reifen derselben Grösse mit extra stabiler Karkasse, die dann einfach nur mit mehr Luftdruck gefüllt werden, um dadurch einen höheren Lastindex zu erreichen. Bei dem Normaldruck von 2.5bar haben auch die "Reinforced" Reifen keine höheren Tragfähigkeit wie die einfachen Reifen.

Im Autobereich heist das zum Beispiel:

195/65 R 15 91 T (Standard) hat eine Tragfähigkeit von 615 kg bei einem Fülldruck von 2,5 bar
195/65 R 15 95 T Reinforced hat eine Tragfähigkeit von 690 kg bei einem Fülldruck von 2,9 bar

http://www.adac.de/infotestrat/reifen/profil-kauf-und-montage/reifenkennzeichnung-pkw/default.aspx

Natürlich muss man in diesem Fall immer darauf achten, dass der Luftdruck stimmt (regelmässige Reifenkontrolle). Die Sicherheitsmargen sind nur so gross (oder klein) wie bei den klassischen Harley Reifen. Ein Reifen mit Traglastindex 78 auf einer 74er Achse würde grob gerechnet einen Druckverlust von 0.5bar verzeihen. Das ist ein Sicherheitsvorteil.

Andererseits ist eine bessere Bodenhaftung bei Nässe auch ein Sicherheitsvorteil. In Abwägung der beiden Vor-Nachteile entscheide ich mich jederzeit für bessere Haftung bei Regen. Und bau dann lieber ein Winkelventil in die hintere Felge ein, damit ich ohne Mühe den Luftdruck kontrollieren kann."


Geschrieben von Chrisk am 23.03.2012 um 11:19:

Da fällt mir dann nur noch ein Begriff aus der Liturgie ein: Amen
Wie sehr sich die Unmengen an Ingenieuren doch so lange irren konnten ...


Geschrieben von viczena am 23.03.2012 um 11:21:

Vielleicht irrst DU dich ja nur und nicht die Ingenieure? Bisher waren deine Einwände nämlich nicht sonderlich ingeniös...

Frag doch mal wirklich deine "Konstruktionsabteilung". Die werden dir schon das richtige sagen.


Geschrieben von monschikadai am 03.04.2012 um 10:41:

Hallo Männer,

habe mir heuute vom Schrauber die Pirelli`s aufziehen lassen. Vorne den 90/90 mal sehen wie sich die Reifen fahren.
Alles in allem hat mich die Umrüstung 500,00 € gekostet!

Grüße aus Augsburg

__________________
Let`s Ride und Grüße aus Augsburg

Grüße vom TöffTöff Freude


Geschrieben von monschikadai am 03.04.2012 um 10:44:

Noch mal ne schnelle Frage:

Soll es mit dem Luftdruck wirklich so sein, Vorne 2,7 und hinten 2,9?
Beim Dunlopp war es vorne 2,1 und hinten 2,7!

Danke für Eure Antworten und Grüße aus Augsburg

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Let`s Ride und Grüße aus Augsburg

Grüße vom TöffTöff Freude


Geschrieben von Sticki1 am 03.04.2012 um 10:48:

also ich fahre die pirelli vorne mit 2,4 und hinten mit 2,9


Geschrieben von fraggel am 03.04.2012 um 14:08:

zum zitierten Beitrag Zitat von monschikadai
Hallo Männer,

habe mir heuute vom Schrauber die Pirelli`s aufziehen lassen. Vorne den 90/90 mal sehen wie sich die Reifen fahren.
Alles in allem hat mich die Umrüstung 500,00 € gekostet!

Grüße aus Augsburg

500,00 € ? Augen rollen - Ist da Gold mit eingearbeitet?

__________________
Gruss fraggel
 


Geschrieben von hdpit am 03.04.2012 um 22:28:

zum zitierten Beitrag Zitat von monschikadai
Hallo Männer,

habe mir heuute vom Schrauber die Pirelli`s aufziehen lassen. Vorne den 90/90 mal sehen wie sich die Reifen fahren.
Alles in allem hat mich die Umrüstung 500,00 € gekostet!

Grüße aus Augsburg

.....hast du komplette Felgen gekauft....oder soll das ein Aprilscherz sein ?
Bin sehr zufrieden mit den Reifen, fahren sich auf der WG einwandfrei.
Gruß Pit

__________________
" Steter Tropfen ölt den Stein "


Geschrieben von monschikadai am 06.04.2012 um 07:45:

Hallo Männer,

also die Kosten für den Reifenwechsel Nigth Dragon (FDXWG 2010):

- Reifen vorn 99,45 €, Schlauch Metzler 11,20
- Reifen hinten; 142,86 €, Schlauch Metzler 12,30 €
- Eintragung TÜV: 33,90 €
- Lonkosten: 65,00 €

Alles zusammen liegt bei 364,80 €

Die von mir angegebenen 500,00 € basieren auf dem Kostenvoranschlag und ich musste mein Moped auch noch dem TÜV vorstellen. Also nix Gold und auch keine Felgen neu.

Frohe Ostern und Grüße aus Augsburg

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Let`s Ride und Grüße aus Augsburg

Grüße vom TöffTöff Freude


Geschrieben von JeepCJ am 18.05.2014 um 19:28:

Der letzte Eintrag liegt jetzt 2 Jahre zurück, wie sind Eure Erfahrung der Haltbarkeit?
Pirelli im Vergleich zu Dunlop?

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Henning & Petra


Geschrieben von DéDé am 18.05.2014 um 19:59:

Haltbarkeit ist auf meiner Bob sehr gut, vielleicht nicht ganz wie Dunlop, hab den ND jetzt auch auf der Sporty

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noch ohne CAN-BUS und ABS...

http://forum.milwaukee-vtwin.de/thread31788-alle-xl-883-keihin-cv-vergaserkunde.htm


Geschrieben von Wildcherry am 15.06.2017 um 10:52:

Wo sind denn jetzt die Erfahrungsberichte? Irgendwie ist der Thread in einen Preisvergleich / Luftdruckvergleich verkommen ?!


Geschrieben von Döppi am 17.06.2017 um 23:14:

Hatte den Pirelli Night Dragon auf meiner Wide Gilde. Nach einer 400 km Autobahnfahrt bei heißen Temperaturen ist mir brockenweise das Profil davongeflogen.   Der  Vorderreifen sah rundherum aus wie ein Schweizer Käse.   Bekam damals nach Reklamation und einschicken,   von Pirelli   ersetzt.   

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Fuckin`Faak Crew - Jack Daniel`s Drinking School