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Geschrieben von Tolot am 21.03.2012 um 02:33:

Mehr Gabelöl - dickeres Gabelöl - Folgen?

Es geht um Gabelöl für eine Heritage/Fatboy-Gabel, betrifft aber grds. jede Gabel:
Die Dämpfung ist ja etwas sehr weich, also überlege ich, ob dies nicht mit mehr und "härterem" Öl verbessert werden kann. Also z.B. statt 382ml (:-O aus der korrekten Umrechnung der US-Mengen) 400ml und statt dem 15er Öl, das gemäß der Louis-Datenbank einschlägig wäre, das 20er Öl.
Wie würde sich dies tendenziell auswirken?


Geschrieben von Moos am 21.03.2012 um 02:53:

Bin jetzt nicht der Gabelexperte, aber die Menge darfst Du nicht verändern. Dickeres Öl hab ich bei meiner damaligen Zephyr 750 mal eingesetzt. Bei der war die Gabel auch zu weich. Wurde schon besser, aber Wunder darfst Du keines erwarten. Schon mal an andere Federn gedacht?
Wir haben doch nen Spezialisten hier. Günter Zabrocki heißt er, wenn ich mich richtig entsinne.

Moos

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Geschrieben von Tolot am 21.03.2012 um 03:25:

Zitat von Moos
Bin jetzt nicht der Gabelexperte, aber die Menge darfst Du nicht verändern. Dickeres Öl hab ich bei meiner damaligen Zephyr 750 mal eingesetzt. Bei der war die Gabel auch zu weich. Wurde schon besser, aber Wunder darfst Du keines erwarten. Schon mal an andere Federn gedacht?

Ich will die Gabel nicht auseinanderreißen, aber da eh neues Öl rein muß ....
Hatte im Rahmen einer Suchorgie irgendwo gelesen, daß mit mehr/dickerem Öl etwas zu verbessern sei, aber ich finde die Seite ums Verrecken nicht mehr ...


Geschrieben von mcdprt am 21.03.2012 um 07:50:

Hallo Tolot,
habe ich bei meiner Sportster gemacht.
1/3 HD Heavy Oil
Harley-Davidson Screamin' Eagle Performance Gabelöl heavy 1 Pint (0,47 l) - OEM Artikel 99881-87
2/3 Original Öl.
Harley-Davidson Gabelöl Typ E (15W) 0,47 l - OEM Artikel 99884-80

Diese Mineralöle sind untereinander mischbar!
Ich finde dadurch hat sich das fahrverhalten wesentlich verbessert.
Natürlich ist die Gabel vorne etwas härten, aber "angenehm".

Siehe auch hier:

Welches Gabelöl???

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Geschrieben von 48er am 21.03.2012 um 10:01:

..habe das Thema an meiner Sporty auch hinter mir. Einen wirklichen Effekt haben erst die getauschten Gabelfedern in Verbindung mit dem vorgeschriebenen Öl gebracht (vorher erst Testweise Ölmenge erhöht - war nicht der große Bringer..).
Hast Du an Deiner Gabel keine Ablaßschrauben ? Zum Öl-Einfüllen muss sie ja eh' oben geöffnet werden - da ist dann der Federtausch eigentlich ein Klacks.. Und die 100 Euronen waren bei mir eine sehr gute Investition.

Gruß, Dirk

P.S.: Eine Öhlins-Gabel wird's nach der Kur aber auch nicht ! ;-))

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Alles geht ! Immer, Irgendwie... Augenzwinkern


Geschrieben von Tolot am 21.03.2012 um 10:11:

Bei den Softail-Gabelbeinen (ich hoffe, daß diese Verallgemeinerung stimmt) dient die Öleinfüllschraube auch der Befestigung der Standrohre in der oberen Gabelbrücke, hält aber (daher) nicht das Innenleben fest. Daher ist der Ölwechsel wirklich einfach (von der Demontage des Lenkers, der direkt über den Schrauben verläuft) mal abgesehen.
Ich wollte deswegen kein großes buhei machen, aber wenn ich eh neues Öl reinkippen muß, dachte ich, daß ich auch gleich mal versuchen kann, die Dämpfung etwas zu verbessern. Daß dies nicht zu einer völlig neuen Gabel führt ist mir klar, aber als sooo schlimm, daß ich da grundlegend etwas ändern müßte, empfinde ich die Gabel bei meiner zurückhaltenden Fahrweise nicht.
Aber ich muß mein Ausgangspost korrigieren - laut Louis-Datenbank ist 20er Öl vorgesehen, zäheres gibt es bei Louis offenbar nicht, also läuft es darauf hinaus, nicht 382ml sondern mal 400ml einzufüllen.


Geschrieben von viczena am 21.03.2012 um 10:49:

Diese Experimente bringen nicht viel. Genausowenig wie progressive Federn. Die sind eher das Gegenteil von dem, was man vorne braucht.

Entweder einen Ricor Intiminator oder einen Cartridge Kit (z.b. Progressive Monotube) einbauen.

http://g-homeserver.com/harley-davidson/46-harley-fahrwerk-2-harley-gabel-ricor-intiminator.html

Zur Erläuterung: Eine passend ausgewählte Mono-Feder ist einer Progressiven Feder jederzeit vorzuziehen. Das liegt daran, dass die Wirkung der Dämpfung darauf beruht, wo der "Ruhepunkt" beim Einfedern ist. Wo also abwärtskraft und Aufwärtskraft gleich sind. Der Wendepunkt.

Die Dämpfung wird so eingestellt, dass sie auf diesen punkt reagiert. Bei kleinem Ausschlag nur schwach, bei grossem Ausschlag mehr. Das ist einfacher, wenn die jeweiligen Wendepunkte einen uniformen Abstand haben. Und weit genug auseinander liegen.

Eine Progressive Feder schiebt diese Wendepunkte nur unnötig nahe zusammen und verhindert, dass die Dämpfung effektiv eingestellt werden kann.


Geschrieben von brasil am 21.03.2012 um 11:03:

...die Ölmenge würde ich nicht erhöhen...! Was ist denn mit GAbelölen von BEL RAY ... die sollten doch eine Menge verschiedener Viskositäten haben...War zumindest vor Jahren mal so...

Gruß Jürgen

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Geschrieben von Chrisk am 21.03.2012 um 11:07:

400ml 10er Motul funktionieren in der 09er Gabel schon mal etwas besser als der Seriensaft.
Als ich die Gabel zerlegte, bin ich doch etwas erschrocken, auf Grund der "Technik". Sowas habe ich in den 80er Jahren zum letzten mal in Kleinkrafträdern gesehen fröhlich
Im Lauf der Saison verbaue ich mal in einer Standartgabel ein Closed Cartridge System. Wenn sich das einigermaßen einfach realisieren lässt und gut funktioniert, gibts einen Link zum Shop in dem man es dann kaufen kann.


Geschrieben von HarleyXR62 am 21.03.2012 um 13:35:

Hallo,

zum Thema Luftpolster gibt es hier einen schönen Artikel. Unter Punkt 4. Fazit sind alle Fakten genannt.
Abstimmung einer Federgabel unter Optimierung des Luftpolsters

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Gruß
Jürgen Augenzwinkern
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Geschrieben von blackwilli am 21.03.2012 um 14:37:

Ich habe gerade erstmalig etwas anderes ausprobiert, zwar an einer Zephyr 750, aber trotzdem.

In der Gabel sind bereits Wilbers-Federn drin.
Wir haben die Jahre das vorgeschriebene 7,5er sowie auch 10er und 15er, jeweils von Wilbers, ausprobiert.
Trotzdem war das nicht berauschend und das Verhalten veränderte sich während einer langen Fahrt auch.

Letzte Woche habe ich dann mal von Luise deren Procycle SAE 10W-20 ausprobiert.
Vorher die Gabel noch schön mit noch vorhandenen 15er mehrfach gespült, bis aller Matsch raus war.

Meine Frau ist total begeistert.
Reagiert nicht mehr auf Spurrillen und fährt selbst auf Kopfsteinpflaster absolut sauber.
Das war bisher noch nie so.

Wie die Mehrbereichsklassifikation sich bei langen Touren zeigt, müssen wir erst noch sehen.


Geschrieben von viczena am 21.03.2012 um 16:00:

zum zitierten Beitrag Zitat von HarleyXR62
Hallo,

zum Thema Luftpolster gibt es hier einen schönen Artikel. Unter Punkt 4. Fazit sind alle Fakten genannt.
Abstimmung einer Federgabel unter Optimierung des Luftpolsters

Sehr schöner Artikel. Wobei zu beachten ist, dass die Fahrwerksprobleme der Harley fast ausschliesslich Dämpfungsbedingt sind.


Geschrieben von Tolot am 23.03.2012 um 14:15:

Zitat von HarleyXR62zum Thema Luftpolster gibt es hier einen schönen Artikel. Unter Punkt 4. Fazit sind alle Fakten genannt.
Abstimmung einer Federgabel unter Optimierung des Luftpolsters

Fein. Das heißt: Der Hype um progressive Federn ist Kokolores, wichtiger ist die Optimierung des Luftpolsters und somit die eingefüllte Menge an Gabelöl, weil sich aus dieser Ölmenge das Luftpolster ergibt.
Wenn also die laut der Company zu verfüllende Menge zu einer zu "weichen" Dämpfung und durch-/aufsschlagenden Gabeln führt (das wird ja z.B. bei den Heritage/Fatboys öfter mal "beklagt"), so haißt das: Statt progressiver Gabelfedern wäre es besser (und zugleich einfacher und billiger), das Luftpolster und damit die Ölmenge zu verändern.
Verstehe ich das richtig, daß mehr Öl zu einem geringeren Luftpolster und damit zu einer härteren Dämpfung führt (Zitat: "Selbst wenn 30mm Öl fehlen, also die Luftsäule um 30mm zu groß ist, führt das noch nicht zum Aufsetzen der Gabel.")?


Geschrieben von Tolot am 23.03.2012 um 14:18:

Zitat von 74in3Letzte Woche habe ich dann mal von Luise deren Procycle SAE 10W-20 ausprobiert.... Reagiert nicht mehr auf Spurrillen und fährt selbst auf Kopfsteinpflaster absolut sauber. Das war bisher noch nie so.

Tja. Fragt sich: Was ist der Unterschied zum dem mineralischen 20er Gabelöl von Louis, das laut der Mopped-Datenblätter für eine alle Harley "vorgesehen" ist?


Geschrieben von viczena am 23.03.2012 um 14:26:

Zitat von Tolot
Zitat von HarleyXR62zum Thema Luftpolster gibt es hier einen schönen Artikel. Unter Punkt 4. Fazit sind alle Fakten genannt.
Abstimmung einer Federgabel unter Optimierung des Luftpolsters

Fein. Das heißt: Der Hype um progressive Federn ist Kokolores, wichtiger ist die Optimierung des Luftpolsters und somit die eingefüllte Menge an Gabelöl, weil sich aus dieser Ölmenge das Luftpolster ergibt.
Wenn also die laut der Company zu verfüllende Menge zu einer zu "weichen" Dämpfung und durch-/aufsschlagenden Gabeln führt (das wird ja z.B. bei den Heritage/Fatboys öfter mal "beklagt"), so haißt das: Statt progressiver Gabeln wäre es besser (und zugleich einfacher und billiger), das Luftpolster und damit die Ölmenge zu verändern.
Verstehe ich das richtig, daß mehr Öl zu einem geringeren Luftpolster und damit zu einer härteren Dämpfung führt (Zitat: "Selbst wenn 30mm Öl fehlen, also die Luftsäule um 30mm zu groß ist, führt das noch nicht zum Aufsetzen der Gabel.")?

Nee, eigentlich nicht. Die Höhe der Luftsäule hat nix mit der Dämpfung zu tun, sondern mit dem Federverhalten. Das sind 2 Paar Stiefel.

Die Probleme bei der Harley sind Dämpfungsprobleme, keine Federprobleme.