Milwaukee V-Twin - Harley-Davidson Forum & Community
Suche
Harley-News Registrieren User-Map Suche FAQ Regeln Start
Suche
» Hallo Gast [anmelden|registrieren]

Alpen September 2018

« vorherige nächste »

Alpen September 2018

Angstbremser ist offline Angstbremser · 961 Posts seit 02.11.2016
aus München
fährt: XJ600S, Road King Classic 2017 FLHFD, Super Meteor 650
Angstbremser ist offline Angstbremser
Langes Mitglied
star2star2star2star2star2
961 Posts seit 02.11.2016 aus München

fährt: XJ600S, Road King Classic 2017 FLHFD, Super Meteor 650
Neuer Beitrag 04.01.2019 18:50
Zum Anfang der Seite springen

zum zitierten Beitrag Zitat von bios4
Sehr, sehr, - SEHR! - geiler bericht Gernot... Freude
Und zum wiederholten Mal bist du es, der in mir "instant wanderlust" auslöst und mich mit den Fotos quasi mitnimmt auf die Reise. cool

Vielen Dank! Frag mich mal, ich würd am liebsten selber gleich wieder losziehen, wenn ich die Bilder sehe.


Vielen Dank dafür!

Gern geschehen, da kommt auch noch was.


Einen Hinweis, bzw. eine Bitte hätte ich allerdings: es wäre super, wenn du bei deinen Berichten den einen oder anderen Absatz in den Text einfügst. Hier z.B. finde ich "Tag 4" besonders "mühsam" zu lesen...

Oooops, my bad! Ich schreib die Texte immer im Editor und kopier sie dann hier rein, da fällt das leider nicht auf. Wird korrigiert.

Angstbremser ist offline Angstbremser · 961 Posts seit 02.11.2016
aus München
fährt: XJ600S, Road King Classic 2017 FLHFD, Super Meteor 650
Angstbremser ist offline Angstbremser
Langes Mitglied
star2star2star2star2star2
961 Posts seit 02.11.2016 aus München

fährt: XJ600S, Road King Classic 2017 FLHFD, Super Meteor 650
Neuer Beitrag 04.01.2019 23:40
Zum Anfang der Seite springen

Tag 6

Settimo Vittone - Ivrea - Cuorgnè - Lago di Ceresole - Lago Serrú - Lago Agnel - Colle del Nivolet - Autobahnring Turin - Alba - Castiglione Falletto - kreuz und quer durch die Langhe - Santo Stefano Belbo. 450km.

Es ist ein wenig ein Problem, wenn man so schöne Unterkünfte hat, daß man eigentlich noch bleiben und gar nicht weiterziehen will. Andererseits lockt die Ferne - ein Teufelskreis. Nun ja, gut gefrühstückt, bezahlt, aufgerödelt und wieder los, ab ins ziemlich dürftig beschilderte Chaos von Ivrea. Das ist uns in Italien schon häufiger passiert, daß an total offensichtlichen Abzweigen jede Menge Wegweiser stehen, die kritischen Abzweige aber immer als allgemein bekannt angenommen werden. Wir haben dazu eine Taktik entwickelt. Irgendwie einen nach Sonnenstand plausiblen Weg ins freie Land oder einen Vorort nehmen, am Straßenrand anhalten und auf die Karte schauen. Funktioniert in der Regel recht gut.

So gelangten wir auf die lange, lange Anfahrt zum Colle del Nivolet, dem einzigen Paß des Tages. Der Nivolet wäre mit 2600m Höhe in hochalpiner Umgebung eigentlich ein Touristenmagnet, aber aufgrund von Streitigkeit finanzieller Art zwischen Piemont und dem Aostatal wurde die Straße erstmal nicht durchgehend fertig gebaut, dann kam der Nationalpark in die Quere und so blieb der Paß eine Sackgasse mit Ende etwa einen Kilometer nördlich der Paßhöhe. Von diesem Paß hatte ich in alten Zeiten mal gelesen, das aber wieder vergessen und wurde durch ein Youtube-Video eines Guzzi-Fahrers wieder drauf gebracht. Wenn wir schon mal in der Gegend unterwegs sind...

Nach einem schier endlos langen Tal beginnt der eigentliche Anstieg mit einem 4km langen, steilen Tunnel, danach vorbei am Lago di Ceresole und dann auf schmaler und kehrenreicher Straße weiter bergauf. Man passiert die Stauseen Lago Serrú und Lago Agnel, am Straßenrand und auch mal quer rüber jede Menge Murmeltiere, bis man nach endlosen Kurven die Paßhöhe erreicht mit unglaublich spektakulärem Panorama der Grajischen Alpen. Nach selbiger geht es noch ein wenig die unfertige Nordrampe hinab, dann ist Ende, allerdings mit tollen Blicken in den Gran-Paradiso-Nationalpark und auf den Gran Paradiso (4061m, der höchste rein inneritalienische Gipfel) selber. Rückweg wie Auffahrt. Und anscheinend ist es regional üblich, die Hunde mit dem Auto Gassi zu führen.

Auf der Fahrt das Orco-Tal hinab nutzten wir eine Tankstelle mit Café für unsere Mittagspause und eine vorgezogene Unterkunftssuche. Ich war in Youtube mal über ein Video gestolpert, ein HOG-Event in einer Weingegend namens Langhe, etwas westlich von Asti und nordöstlich von Cuneo. Wunderschöne Bilder von Weinbergen und Dolce Vita. Das wollte wir uns auch mal ansehen, also wurde das Hotel aus dem Video telefonisch angefragt. Leider war alles ausgebucht, also hinfahren und schauen, was sich sonst so anbietet.

Nach einer langweiligen, aber weitgehend stressfreien Umfahrung von Turin erreichten wir Alba, das Eingangstor zur Langhe. Ein kurzer Exkurs zum Thema Service... die Road King war vor dem Urlaub extra noch beim Kundendienst gewesen. Mit dem Hinweis auf den bevorstehenden Alpenurlaub. Der Zustand der Bremsbeläge war der Werkstatt aber wohl keine Erwähnung wert. Hin und wieder schau ich halt selber mal nach und was ich am Vorderrad sah, gefiel mir von Tag zu Tag weniger. In Alba äußerte die Angstbremserin den Wunsch, zwecks T-Shirt-Erwerb den Harley-Händler bei Barolo aufzusuchen (BTW, keine Dealer-Shirts in Damenschnitt verfügbar). Ich war ihr natürlich gefällig in dieser Angelegenheit. Da standen wir dann unter dem Sonnendach zwischen der örtlichen Stammkundschaft (endlich Schatten!) und bei der Gelegenheit fragte ich den Mechaniker, ob er mir die Beläge nicht einfach wechseln könnte. Hilfreich, wie der Italiener so ist, rollten wir dann mit frisch bestückten Bremsen vom Hof. Nur zu Materialkosten, dafür gab es einen Schein für die Kaffeekasse.

Während aber die Madame die Kleiderregale durchstöberte, zückte ich das Handy und ließ mir anzeigen, was booking als Alternativen zu unserer ursprünglichen Wunschbleibe anbot. Da war ein altes Weingut, hübsch, mit Pool, ohne Restaurant aber in Ortsnähe. Das würden wir einfach ausprobieren. Das Weingut lag in Santo Stefano Belbo, südwöstlich von Alba, die Fahrstrecke bis dort verdreifachten wir schnell mal durch einige Schleifen über die Straßen der Langhe. Am Ende war dieses Eck die Entdeckung unseres Urlaubs, eine traumhafte Landschaft zwischen Weinbergen und Haselnußsträuchern, Dörfer in den Tälern, Dörfer oben an den Hängen, dazwischen unzählige kleine, kurvige Straßen. Das vergleichsweise geringe Verkehrsaufkommen ermöglichte eine sehr entspannte Fahrerei. Wunderschön. So, wie die Toskana wohl gerne wäre.

Kurz vor Ende der Dämmerung erreichten wir dann schließlich unser Weingut, geschätzt 18. Jahrhundert, mit verputzter und bemalter Balkendecke, Kamin und auf der Anrichte schon mal zwei Flaschen des lokalen Weins. Für Italien unüblich sprachen die Wirtsleute sehr gutes Englisch, die Road King durfte im Hof zwischen den Landmaschinen neben der GS des Hausherrn parken. Für das Abendessen bekamen wir einige Tips im Ort, zehn Minuten Fußweg entfernt (Standard übrigens innerhalb italienischer Ortschaften, alle zwanzig Meter wird man von einem anderen Hund verbellt). Bier aus München, aber reichlich lokaler Wein und sehr gutes Essen.

Noch keinen Plan für den nächsten Tag, wir waren erstmal beschäftigt damit, happy zu sein.




























































Angstbremser ist offline Angstbremser · 961 Posts seit 02.11.2016
aus München
fährt: XJ600S, Road King Classic 2017 FLHFD, Super Meteor 650
Angstbremser ist offline Angstbremser
Langes Mitglied
star2star2star2star2star2
961 Posts seit 02.11.2016 aus München

fährt: XJ600S, Road King Classic 2017 FLHFD, Super Meteor 650
Neuer Beitrag 05.01.2019 23:57
Zum Anfang der Seite springen

Tag 7

Santo Stefano Belbo - Savigliano - Costigliole Saluzzo - Colle Agnello - Chateau Queyras - Col d'Izoard - Briançon - Col du Montegenèvre - Colle del Sestriere - Pinerolo - Turin - Carmagnola - Bra - Santo Stefano Belbo. 413km.

Ein weiterer strahlender italienischer Morgen. Frühstücken draußen in der Gartenanlage. Seufz. Die Chefin hatte die Road King inzwischen auch entdeckt. "I love Harley-Davidson, but my husband wanted a different kind of bike." Zum Abschied meinte der Chef noch "Come back!" Gerne, ja, wenn es sich einrichten läßt.

Jetzt aber wieder los, die Landstraße ruft. Über Alba westwärts begann ein furchtbares Gestochere, irgendeine Autobahn musste auch gesperrt sein, selbst auf kleinen Nebenstraßen trafen wir auch unüblich viele Vierzigtonner. Dazu das Standardthema, die avisierten Ortschaften waren nie ausgeschildert, insbesondere nicht das Varaitatal und der Colle Agnello. Eine ernüchternd mühsame Fahrerei, aber irgendwann hatten wir es geschafft und waren auf dem Weg nach Sampeyre und dann immer weiter bergauf. Der Agnel ist umgeben von einer eher kargen Almenlandschaft, anders als der Nivolet, hatte aber seinen eigenen Reiz.

Grenzübergang auf der Paßhöhe, ab hier gestrichelte Linien am Fahrbahnrand und sehr wenig Verkehr hinunter durch das Queyras. Vorbei an Chateau Queyras und rechts ab zum Col d'Izoard. Wir schossen die üblichen Fotos von den Casse Deserte, staunten ob der Zweirad-Apartheid auf der Paßhöhe und fuhren gleich wieder bergab nach Briançon. Wo uns ein veritabler Verkehrsstau erwartete, den wir beim Mittagessen auszusitzen versuchten. An diesem Punkt waren wir gleichsam am Scheideweg unseres Resturlaubs angekommen. Es war Freitag, Sonntagabend mußten wir wieder in München sein, für eine grobe Route für den Heimweg mussten wir uns entscheiden, einfach in den Tag hineinleben war keine Option mehr. Über Galibier, Iseran die Route de Grandes Alpes nach Norden? Abzweigen zum St. Bernhard? Wieder Richtung Seen und dann über den Simplon? Lockte irgendwie alles nicht. Wir wurden uns doch einig, am meisten Bock hatten wir wieder auf die Langhe, am Samstag dann weiter durch Ligurien und über die Po-Ebene nordwärts. Ein kurzes Telefonat später hatten wir wieder ein Zimmer, wenn auch ein deutlich kleineres (die Wochenendurlauber waren jetzt auch da), so konnten wir entspannt wieder nach Italien überwechseln.

Sestriere ist ein offensichtlich geglückter Versuch der Italiener, einen Retortenskiort zu bauen, der mindestens genauso häßlich ist, wie Val d'Isere oder La Mongie. Aber die Talabfahrt nach dieser Monstrosität war wieder landschaftlich ansprechend und gechillt, wir konnten uns dabei seelisch auf die zweite Umfahrung von Turin vorbereiten. Die verlief aber erneut ziemlich harmlos, bis auf einen kostenpflichtigen Lernprozess in Sachen italienisches Mautsystem. Egal, Haken dran, wieder ab durch die Weinberge, vorbei an diversen blauen Traktoren und kurz vor Anbruch der Nacht wieder an der Unterkunft. "You told us to come back, here we are!" Bellende Hunde, Abendessen im Ort und ein vorgezogener Urlaubsabschluß unter freiem Himmel bei einer Flasche örtlichem Barbaresco.






















































SportyCB ist offline SportyCB · 4246 Posts seit 01.12.2012
fährt: Softail Sport Glide 2018
SportyCB ist offline SportyCB
Langes Mitglied
star2star2star2star2star2
4246 Posts seit 01.12.2012
fährt: Softail Sport Glide 2018
Neuer Beitrag 06.01.2019 00:41
Zum Anfang der Seite springen

Einfach herrlich: Danke für den tollen Reisebericht mit den vielen schönen Fotos. 

Avatar (Profilbild) von mypower
mypower ist offline mypower · 1100 Posts seit 13.01.2018
fährt: Heritage Softail 1988 / Road King CVO 2014 / BSA C11 1951
mypower ist offline mypower
Langes Mitglied
star2star2star2star2star2
1100 Posts seit 13.01.2018
Avatar (Profilbild) von mypower

fährt: Heritage Softail 1988 / Road King CVO 2014 / BSA C11 1951
Neuer Beitrag 06.01.2019 13:03
Zum Anfang der Seite springen

..das macht so richtig Bock auf die nächste Saison - danke!
 

__________________
Ride on!

Angstbremser ist offline Angstbremser · 961 Posts seit 02.11.2016
aus München
fährt: XJ600S, Road King Classic 2017 FLHFD, Super Meteor 650
Angstbremser ist offline Angstbremser
Langes Mitglied
star2star2star2star2star2
961 Posts seit 02.11.2016 aus München

fährt: XJ600S, Road King Classic 2017 FLHFD, Super Meteor 650
Neuer Beitrag 06.01.2019 22:12
Zum Anfang der Seite springen

zum zitierten Beitrag Zitat von mypower
..das macht so richtig Bock auf die nächste Saison - danke!

Bitte, gerne! Noch zwei Tage, dann ist es geschafft!

Werbung
Angstbremser ist offline Angstbremser · 961 Posts seit 02.11.2016
aus München
fährt: XJ600S, Road King Classic 2017 FLHFD, Super Meteor 650
Angstbremser ist offline Angstbremser
Langes Mitglied
star2star2star2star2star2
961 Posts seit 02.11.2016 aus München

fährt: XJ600S, Road King Classic 2017 FLHFD, Super Meteor 650
Neuer Beitrag 06.01.2019 22:30
Zum Anfang der Seite springen

Tag 8

Santo Stefano Belbo - Acqui Terme - Passo Penice - Bobbio - Piacenza - Brescia - Lago d'Iseo - Boario Terme - Ponte di Legno - Lago Bianco - Passo di Gavia. 454km.

Wieder Abschied von der Tenuta Fagnanetto, diesmal aber richtig. Ein letztes Mal auf und ab durch die Weinberge der Langhe, bevor wir über Bistagno der nächsten Weingegend entgegenfuhren. Willkommen in Asti! Kurzes Verkehrchaos in Acqui Terme und gleich wieder weiter gen Osten.

Langsam änderte sich die Landschaft, die Weinberge wichen bewaldeten Hängen und Flußauen, die Täler wurden enger und felsiger. Und die Qualität der Straßen deutlich schlechter. In dem Geholper um Dernice reifte endgültig der Gedanke, es mal mit dem Nivomat zu versuchen. An einem Punkt erreichten wir wieder einen etwas breiter ausgebauten Fahrweg, der dann stetig anstieg, direkt in eine richtig dunkle Wolkenfront. Fast genau mit dem Schild des Passo Penice begann dann auch der Regen (genau genommen der erste des Urlaubs), bizarrerweise inmitten einer Horde geparkter GSen. Regenhosen angelegt, weitergefahren, nach zwei Kilometern war der Spuk wieder vorbei, wie auch sonst. In Bobbio, drunt im Tal, war kollektives Beisammenstehen der Biker zum Abrödeln an einer Tankstelle. Bobbio, übrigens, scheint das Epizentrum der Raserhobel der südlichen Po-Ebene zu sein. Unglaublich, was uns alles überholte, bzw. entgegenkam. Inklusive ermahnender Warnbeschilderung entlang der Straße.

Bei Piacenza begann die Durchquerung der Pianura Padana, da gibt es nicht viel zu berichten. Links vorbei an Brescia zum Idrosee, auch dort nichts Neues, die Straße verläuft zu 90% im Tunnel. Weiter das Tal hinauf, in Edolo rechts halten. Der Tankinhalt neigte sich mal wieder dem Ende zu, kurzer Tank-, Snickers- und Cola-Stop an der wohl beliebtesten Tankstelle des Val Camonica.

Die Sonne senkte sich schon wieder im Westen, noch war der Himmel aber blau. Aber schon wenig oberhalb Ponte di Legno stellte sich das übliche Gavia-Wetter ein, Sichweite etwa 100m. Die Paßhöhe wurde erreicht, die Unterkunftssuche begann. In Bormio gibt es nicht so viele Orte für durchreisende Biker, besser mal vorher schauen. Zudem schlafe ich gerne oben auf den Pässen, die Atmosphäre ist immer sehr eigen (auch heute noch mit Menschen, die mit dem Handy am ausgestreckten Arm auf der Suche nach einem Netz über den Parkplatz wanken). Die Rifugio Bonetta war voll mit Wanderern und Mountainbikern, man veriwes uns aber an das Rifugio Berni 2km abwärts Richtung Valfurva. Glück gehabt, zwei Stockbetten für uns waren noch frei, Bettwäsche hatten sie auch und dazu noch ein gutes Essen mit Veltliner Rotwein in der warmen Stube. La Montanara, ohè!
























































Avatar (Profilbild) von bios4
bios4 ist offline bios4 · 5239 Posts seit 03.01.2013
fährt: FLHRXS 2021
bios4 ist offline bios4
~~ MOD ~~
star3star3star3star3star3
5239 Posts seit 03.01.2013
Avatar (Profilbild) von bios4

fährt: FLHRXS 2021
Homepage von bios4
Neuer Beitrag 06.01.2019 23:01
Zum Anfang der Seite springen

zum zitierten Beitrag Zitat von Angstbremser
Noch zwei Tage, dann ist es geschafft!

Oh neiiiin! großes Grinsen
Ich könnte noch wochenlang solche (Bild-)Berichte lesen...

__________________
Motorcycling...
Look close, can you see it? It’s called freedom.

LG Mike

Angstbremser ist offline Angstbremser · 961 Posts seit 02.11.2016
aus München
fährt: XJ600S, Road King Classic 2017 FLHFD, Super Meteor 650
Angstbremser ist offline Angstbremser
Langes Mitglied
star2star2star2star2star2
961 Posts seit 02.11.2016 aus München

fährt: XJ600S, Road King Classic 2017 FLHFD, Super Meteor 650
Neuer Beitrag 07.01.2019 23:13
Zum Anfang der Seite springen

Tag 9

Rifugio Berni - Bormio - Torri di Fraele - Lago Scale - Bormio - Pass Umbrail - Vinschgau - Martelltal - Zufrittsee - Meran - Timmelsjoch - Buchensattel - Leutaschklamm - Mittenwald - Walchensee - Kesselbergsattel - Kochelsee - Reindlschmiede - Großdingharting - Oberhaching - Obergiesing. 471km.

Der letzte Morgen unseres Urlaubs nach einem sehr guten Schlaf in der Höhenluft. Draußen vor der Hütte hatten sich schon große Menschenmassen versammelt, wir vermuteten eine Art alpinen Wandertag. Ungeschickterweise wollten die vor der Wanderung alle noch einen Espresso trinken gehen, weswegen die Begleichung unserer Rechnung für Speis, Trank und Bett deutlich länger dauerte. Irgendwann konnten wir dann doch noch in den sonnigen Morgen aufbrechen.

Die Gegend um Bormio war uns im Allgemeinen alles andere als neu, aber eine neue Straße für mich gab es dann doch noch zu entdecken (Forumstip!). Oberhalb Bormio links weg Richtung Passo Foscagno, dann in Turri Piano rechts ab zu den Torri di Fraele und über zahllose Kehren den Hang hinauf zu den zwei Türmen. Ordentlich Verkehr auf der Strecke, die mautpflichtige Schotterstrecke zum Lago di Cancano schenkten wir uns dann.

Der Verkehr bei den Torri di Fraele sollte sich aber als absolut harmlos herausstellen gegenüber dem Gedrängel, das um die Zeit zum Stilfser Joch schon wieder herrschte. Planänderung, Joch gestrichen, stattdessen abwärts ins Vinschgau über den Umbrail. Bei Goldrain bogen wir noch zu einem letzten Stück fahrerischen Neuland ab, dem Martelltal inklusive Zufrittsee. Laut 1000PS mit den steilsten und engsten Kehren der Alpen... naja. Oben war auf jeden Fall ein Heidenauftrieb mit losgelassenen Parkplatzsuchern.

Also lieber wieder abwärts ins Vinschgau, damit waren wir final wieder auf bekanntem Terrain, bis auf Weiteres das Ende aller neuen Wege abseits ausgetretener Bergpfade. In Meran wieder vorbei an Schloß Trautmannsdorf, hoch das Passeiertal und das n-te Mal des Jahres über das Timmelsjoch (nicht, daß man es je sattkriegen könnte). Standardtankstop in Telfs, dann über unseren normalen Weg wieder nach Oberbayern und auf vertrauten Wegen ins heimische Giesing.

Auf dem Heimweg von der Garage konnten wir wieder nicht an unserem Stammitaliener vorbeigehen und ließen bei Pizza, Augustiner und Grappa die vergangene Woche noch einmal Revue passieren. Das war in der Tat der beste Motorradurlaub unseres Lebens gewesen, diese Pracht und Herrlichkeit würde schwer zu toppen sein, was allen zukünftigen Urlauben eine gewisse Hypothek aufbürdet. Kein einziges Mal bei der Unterkunft daneben gegriffen, wunderschöne neue Gegenden kennengelernt, traumhafte neue Straßen befahren, gutes Wetter, gut gegessen, gut getrunken, die Road King die gesamte Strecke wie eine Eins gelaufen. Passt scho!






























































Hoeli ist offline Hoeli · 2058 Posts seit 04.03.2013
aus Miltenberg
fährt: Sport Glide 2019
Hoeli ist offline Hoeli
Langes Mitglied
star2star2star2star2star2
2058 Posts seit 04.03.2013 aus Miltenberg

fährt: Sport Glide 2019
Neuer Beitrag 10.01.2019 18:22
Zum Anfang der Seite springen

Also wenn ich so euren 4. Tag anschaue, da denk ich schon mal, dass das Adrenalin ganz schön ausgeschüttet wird, wenn man so enge, steile Wege fährt! Und die Kehren in den kleinen Tunneln sind doch auch nicht ohne, oder?

__________________
Du hörst nicht auf zu fahren wenn du alt wirst,
du wirst alt wenn du aufhörst zu fahren!

Micha65el ist offline Micha65el · 545 Posts seit 24.08.2016
aus Eppertshausen
fährt: FXDLS Dyna Low Rider S
Micha65el ist offline Micha65el
Langes Mitglied
star2star2star2star2star2
545 Posts seit 24.08.2016 aus Eppertshausen

fährt: FXDLS Dyna Low Rider S
Neuer Beitrag 10.01.2019 21:41
Zum Anfang der Seite springen

Vielen Dank für den tollen Reisebericht und die tollen Bilder.

Die Vorfreude auf meinen Alpentrip im kommenden Jahr steigt. smile

__________________
Gruß Micha

“Wenn es Dir wirklich egal ist, was zum Teufel jemand von Dir hält, dann hast Du ein gefährliches Maß an Freiheit erreicht.”
Jim Carrey

Taliskye ist offline Taliskye · 105 Posts seit 04.10.2018
aus Bad Oeynhausen
fährt: FXLR Low Rider
Taliskye ist offline Taliskye
Langes Mitglied
star2star2star2star2star2
105 Posts seit 04.10.2018 aus Bad Oeynhausen

fährt: FXLR Low Rider
Neuer Beitrag 10.01.2019 23:04
Zum Anfang der Seite springen

Danke, eure Suche nach den kleinen unbekannten Pfaden gefällt mir besonders.
Den Nivolet hatte ich mir wegen des „langen Umwegs“ gespart, das werde ich jetzt nachholen!

Gruß Robert

__________________
Moppedfahren ist 3 dimensional

Badwater ist offline Badwater · 1337 Posts seit 16.06.2008
aus München
fährt: FLHTK, FLSTC, Pan America Special
Badwater ist offline Badwater
* Harleytier *
star2star2star2star2star2
1337 Posts seit 16.06.2008 aus München

fährt: FLHTK, FLSTC, Pan America Special
Neuer Beitrag 11.01.2019 07:47
Zum Anfang der Seite springen

Mei, was für eine Reise und was für ein Fazit. Ich bin fasziniert von Deiner Ortskenntnis und begeistert von der tollen Bilddokumentation.
Danke fürs Teilhabenlassen an der tollen Tour. Schön auch, dass die Roadking so gut gelaufen ist und dass nix passiert ist.
Der von Euch gepflegte Reisestil, konsequente Erkundung am Tag, gemütliches Ausklingen in kleinen Unterkünften mit Genuss von lokalen Produkten am Abend 
sagt mir auch sehr zu. Alles richtig gemacht, weiter so!
Gruß
Uli

__________________
Vernunft ist durch nichts zu ersetzen, außer durch Hubraum. cool
Member of Bavaria Stammtisch Munich

Hoeli ist offline Hoeli · 2058 Posts seit 04.03.2013
aus Miltenberg
fährt: Sport Glide 2019
Hoeli ist offline Hoeli
Langes Mitglied
star2star2star2star2star2
2058 Posts seit 04.03.2013 aus Miltenberg

fährt: Sport Glide 2019
Neuer Beitrag 11.01.2019 16:45
Zum Anfang der Seite springen

Ganz, ganz großen Respekt gebührt auch der "Angstbremserin", chapeau Freude

__________________
Du hörst nicht auf zu fahren wenn du alt wirst,
du wirst alt wenn du aufhörst zu fahren!

egal12345 ist offline egal12345 · seit
egal12345 ist offline egal12345
Ehemaliges Mitglied


Neuer Beitrag 11.01.2019 19:43
Zum Anfang der Seite springen

Ein sehr schöner Reisebericht mit Strecken die ich teilweise selbst schon befahren habe. Blöderweise nur mit dem Auto. Das ganze noch mal mit dem Mopped steht noch ganz oben auf der Liste. Danke für die schönen Bilder.smile

« vorherige nächste »
Thema
Antworten
Hits
Letzter Beitrag
newhotfolder
großes Grinsen
FXBR/S Breakout: Breakout 2018 (Mehrere Seiten 1 2 3 4 ... letzte Seite )
von KURVENKRATZER
943
620999
12.03.2024 11:58
von BORiese
Zum letzten Beitrag gehen
newhotfolder
geschockt
6
4878
31.12.2022 16:30
von **Maitre**
Zum letzten Beitrag gehen
newhotfolder
Fragezeichen
FLSTF/B/BS/SE Fat Boy: Fat Boy 2018 alternative Reifenkombi zu Serienbereifung
von doc.ruetti
14
14497
11.10.2021 21:05
von Agossi
Zum letzten Beitrag gehen