zum zitierten Beitrag
Zitat von HD-rhein-main
Hallo Leute,
gestern auf einer kurzen Ausfahrt war ich wohl ein wenig in Gedanken und hab die Kurve falsch eingeschätzt.
Bin ein wenig zu schnell und mit zu hohem Gang reingefahren, gemerkt das ich zu schnell war und Gas weggenommen und weiter in die Kurve reingelegt.
Mein Trittbrett hat kurz geschleift und ich war, gefühlt, zu langsam um Gas zu geben, hatte Angst das das Motorrad dann ruckelt und ich es nicht mehr halten kann.
Runterschalten wollte ich in der Kurve / in der Schräglage nicht. Im Endeffekt ist es gut gegangen, ich hab nur einen kleinen Schreck gehabt.
Was hätte man tun können, mal abgesehen von vorher die Geschwindigkeit / Gang anpassen? Hättet ihr in der Kurve geschaltet? Oder Kupplung ein wenig gezogen?
Viele Grüße & fahr vorsichtig!
Moinsen,
So ganz generell kann man Dir auf Deine Fragen keine befriedigende Antwort geben... dazu spielen zu viele Faktoren
(Straßenbeschaffenheit, Wetter, Geschwindigkeit usw.) in einer solchen Situation eine Rolle. Und - der ALLES entscheidende
Faktor - : Wie hell leuchtet denn schon das "P" für PANIK in den Augen ?
Wenn man meint Alles noch in etwa "unter Kontrolle" zu haben, kann man auch in einer Kurve einen (oder sogar zwei) Gänge
herunter schalten, wenn man es schafft danach GEFÜHLVOLL einzukuppeln und sich NICHT mit einem kurzzeitig blockierenden
Hinterrad das nächste Problem "in´s Haus holt". Auch GEFÜHLVOLLES Bremsen mit der Hinterradbremse (Motorrad "lang" machen)
kann die Situation ein wenig entschärfen. Auf KEINEN Fall versuchen mit der Vorderradbremse die Geschwindigkeit zu reduzieren
(Motorrad richtet sich unweigerlich auf, Schwerpunkt wandert nach vorne / Hinterrad wird entlastet und hat weniger "Bodenhaftung").
Von "Kupplung ziehen und rollen lassen" halte ICH persönlich nicht viel.... zumindest bei meinem Moped bringt DAS viel Unruhe in´s
Fahrwerk....
Ein ganz "verwegenes" Manöver (nachzulesen in dem Buch "Die obere Hälfte des Motorrads") ist, das Motorrad - entgegen jeder Vernunft -
in der Kurve AUFZURICHTEN, VOLL in die Eisen zu gehen und dann mit dem verbliebenen Rest an Geschwindigkeit zu versuchen die Kurve
doch noch zu meistern. Ich hab dieses Manöver GEPLANT und BEWUSST eins / zweimal probiert, und SELBST DANN braucht es eine Menge
"Eier in der Hose". Ob man es auch hinbekommt, wenn einem gerade die Nerven etwas flattern, wage ich zu bezweifeln.
Greetz Jo
P.S.: Ein Fahr- bzw. Kurventraining ist die beste Möglichkeit sich für solche Situationen zu wappnen.
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Wenn man schon keine Ahnung hat, einfach mal die Klappe halten 
Stammtisch in Münster/NRW
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Schimmy am 03.06.2021 14:37.