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Bremsscheibenadapter / Pulleyadapter

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Bremsscheibenadapter / Pulleyadapter

Tolot · seit
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Neuer Beitrag 27.04.2011 15:12
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Hallole,

bei Gabelverbreiterungen und Einbau breiterer Reifen/Räder müssen ja die Position von Pulley und Bremsscheibe durch entsprechende Adapter/Distanzen angepaßt werden. Da gibt es welche mit einfachen Duchgangsbohrungen, die einfach zwischen Scheibe/Pulley und Nabe plaziert und mittels den originalen bzw. längeren Scheiben-/Pulleybefestigungsschrauben mitangeschraubt werden. Und es gibt Versionen, die haben fünf Bohrungen mit Senkungen zum Anschrauben des Adapters auf der Nabe und weitere fünf Bohrungen zum Anschrauben der Scheibe/Pulleys auf dem Adapter.
Ich würde nun gerne wissen, bis zu welcher Dicke des Adapters man auf die zusätzlichen fünf Befestigungsschrauben verzichten und es bei den fünf Duchgangsbohrungen für die Scheiben-Pulleybefestigungsschrauben belassen kann, und ab welcher Dicke es dringend zu empfehlen ist, die aufwendigere Version zu benutzen.
Zwar ist die nutzbare Gewindelänge der originalen Befestigungsschraube der Bremsscheibe nur ca. 14mm, so daß der Gedanke naheliegt, daß man bis ca. 14mm die einfacherere Version verwendet. Andererseits werden solche einfachen Distanzen auch bis 40mm Dicke angeboten (wobei sich die Frage nach der Bezugsquelle für entsprechend lange und vom Kopf her passende Scheiben-Befestigungsschrauben stellt). Ich würde es daher gerne fachlich fundiert wissen, denn sicherlich ist es bei den auftretenden Kräften nicht egal, ob die Schrauben für enige zehn Millimeter erst mal "im Freien" sind.

mfg, Tolot

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Neuer Beitrag 27.04.2011 16:00
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Die benötigten Schrauben wie auch die Distanzen bekommst du bei Ebay.
Bei der längeren Schraube muß ein anderer Härtegrad der Schraube gewählt werden, dann kannste auf die 5 zusätzlichen vertieften Bohrungen verzichten. Irgendwo im Internet gab es auch eine Liste dazu, finds leider nicht mehr.

Da wirken bei einem Versatz schon richtig Kräfte drauf und es kann dir passieren das Bremsscheibe bzw Pulley bei starkem beschleunigen oder bremsen die Schrauben krumm zieht und es dann irgendwann ganz abreißt.

Ich persönlich würde ab ca 20mm auf jeden Fall erst die Distanz anschrauben und darauf dann die Bremsscheibe bzw Pulley, also das mit den 5 extra Löchern.

Ähnlich sieht es bei Spurverbreiterungen im KFZ Bereich aus.

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Tolot · seit
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Neuer Beitrag 27.04.2011 16:18
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Zitat von Harley-Essen
Die benötigten Schrauben wie auch die Distanzen bekommst du bei Ebay.

Da habe ich nur die einfachen Distanzen gesehen. Auch bei den Schrauben nur die einfachen Imbus-Zylinderkopfschrauben 5/16"-18, nicht aber die Bremsscheibenschrauben mit dem "flachen" Torx-Kopf. Wie heißen die fachlich richtig?

Bei der längeren Schraube muß ein anderer Härtegrad der Schraube gewählt werden, dann kannste auf die 5 zusätzlichen vertieften Bohrungen verzichten. Irgendwo im Internet gab es auch eine Liste dazu, finds leider nicht mehr.
Da wirken bei einem Versatz schon richtig Kräfte drauf und es kann dir passieren das Bremsscheibe bzw Pulley bei starkem beschleunigen oder bremsen die Schrauben krumm zieht und es dann irgendwann ganz abreißt.

Genau das sind meine Bedenken, da möchte ich kein Risiko eingehen sondern es "richtig" machen. Das mit dem Härtegrad ist mir neu ... weiß jemand mehr darüber?

Ich persönlich würde ab ca 20mm auf jeden Fall erst die Distanz anschrauben und darauf dann die Bremsscheibe bzw Pulley, also das mit den 5 extra Löchern.

Nun ja, wie geschrieben geht das ab ca. 14mm Dicke ja, weil ab dieser Dicke die Gewinde der originalen Bremsscheibenschrauben völlig im Fleisch liegen. Aber für solche aufwendige" Distanzen sehe ich in der Bucht keine Angebot ... und Selbstmachen .... abgesehen davon, daß ich zwar normales Zollwerkzeug aber keine Zollgewindewerkzeug habe, würde ich es bei diesem sensiblen Bereich lieber von einem gelernten Profi machen lassen und daher fertig passend kaufen.

mfg, Tolot

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Neuer Beitrag 27.04.2011 16:43
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Nur zum Beispiel .
Oder bei Custom Chrome, Thunderbike, W&W und den tausend anderen zu bekommen.

Aber so einen Versatz kann auch jede kleinere Schlosserei oder Dreherei in wenigen Minuten herstellen.

Und fast alles an Schrauben Muttern usw gibt es hier

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Tolot · seit
Tolot
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Neuer Beitrag 27.04.2011 20:01
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Zitat von Harley-Essen
Nur zum Beispiel .

Ertappt. Ist aber auch der einzige.

Aber so einen Versatz kann auch jede kleinere Schlosserei oder Dreherei in wenigen Minuten herstellen.

Das dachte ich früher auch. Aber welche Schlosserei hat schon eine Drehbank? Ja, Betriebsschlossereien, die sind gut ausgestattet ... Ich war hier schon bei allen Schlossereien, keiner macht/kann so etwas. Und meine eigene Drehmaschine kann so große Teile leider nicht bearbeiten.

Und fast alles an Schrauben Muttern usw gibt es hier

Ja, fast, aber natürlich nicht die Schrauben zur Befestigung der Bremsscheibe. Die mit dem flachen Torx-Kopf. Noch mal: Wie heißen die?

mfg, Tolot

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Tolot am 27.04.2011 21:30.

silent grey ist offline silent grey · seit
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Neuer Beitrag 29.04.2011 08:07
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Hi,

..."Ich würde nun gerne wissen, bis zu welcher Dicke des Adapters man auf die zusätzlichen fünf Befestigungsschrauben verzichten und es bei den fünf Duchgangsbohrungen für die Scheiben-Pulleybefestigungsschrauben belassen kann, und ab welcher Dicke es dringend zu empfehlen ist, die aufwendigere Version zu benutzen. "...

fündig wirst Du für die Beantwortung in den technischen Unterlagen handelsüblicher Spurverbreiterungen für PKW (H&R, Eibach etc.).
Dort wird sehr treffend vermerkt, das die nutzbare Gewindelänge mindestens 6 1/2 Gänge/Umdrehungen zu betragen hat.
Jetzt musst Du nur noch bestimmen, welche Gewindesteigung die zu verwendende Schraube aufweist, dann kannst Du Dir spielend leicht ausrechnen, welche Mindestdicke eine Distanz aufweisen muss, um sie als sog. Anschraubsystem auszulegen.

Im Pkw Bereich gibt es dabei auch einiges an Überschneidungen, wo man die Wahl hat, bei gleicher Scheibenstärke entweder das Durchstecksystem oder das Anschraubsystem zu wählen.
Aus Erfahrung (Pkw) mit paddeligen Mitarbeitern im Service (Vertragswerkstatt ebenso wie Reifen(fach?)leute), denen Scheiben des "einfachen" Stecksystems gerne mal bei der Demontage des Rades auf den Boden fallen, favorisiere ich grundsätzlich Lösungen mit dem Anschraubsystem.

Wichtig ist auf jeden Fall bei Einsatz von Verbreiterungs- oder Adapterscheiben darauf zu achten, dass ein ausreichend hoher Zentrieransatz (Kragen) gewährleistet bleibt. Hier wird konstruktiv bewusst mit einer geringen Spielpassung gearbeitet, die aber deutlich weniger Toleranz aufweist, als Bespielsweise die Duchgangsbohrungen in den Brems- oder Riemenscheiben.

Bezüglich notwendiger Nacharbeit, wenn es keine handelsüblichen Flansche in der benötigten Stärke zu kaufen gibt, wendet man sich an eine Firma, die Maschinenbau betreibt, ggf. auch an eine Lohndreherei. Findet man alles im Branchenbuch oder im Netz.

Gruß, silent

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Tolot · seit
Tolot
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Neuer Beitrag 29.04.2011 18:36
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Zitat von silent grey
... Dort wird sehr treffend vermerkt, das die nutzbare Gewindelänge mindestens 6 1/2 Gänge/Umdrehungen zu betragen hat.
Jetzt musst Du nur noch bestimmen, welche Gewindesteigung die zu verwendende Schraube aufweist, dann kannst Du Dir spielend leicht ausrechnen, welche Mindestdicke eine Distanz aufweisen muss, um sie als sog. Anschraubsystem auszulegen.

Danke. Das wären bei den hier gängigen 5/16-18-Schrauben nur ca. 1cm.

Aber meine Frage zielte eigentlich in die andere Richtung: Ab welcher Distanzenstärke sollte man das Anschraubsystem wählen? Harley-Essen wählt ab 20mm das Anschraubsystem.

Wichtig ist auf jeden Fall bei Einsatz von Verbreiterungs- oder Adapterscheiben darauf zu achten, dass ein ausreichend hoher Zentrieransatz (Kragen) gewährleistet bleibt. Hier wird konstruktiv bewusst mit einer geringen Spielpassung gearbeitet, die aber deutlich weniger Toleranz aufweist, als Bespielsweise die Duchgangsbohrungen in den Brems- oder Riemenscheiben.

Damit ich es richtig verstehe: Der Kragen soll "nur" gewährleisten, daß die Scheibe möglichst exakt zentiert angeschraubt wird; danach hat sie keine Funktion mehr.
Zu diesem Zweck kann man sich aber auch selbst eine Montagehilfe drehen (diese Durchmesser passen noch in meine Drehbank, die 100mm für den Spacer selbst nicht mehr).

Bezüglich notwendiger Nacharbeit, wenn es keine handelsüblichen Flansche in der benötigten Stärke zu kaufen gibt, wendet man sich an eine Firma, die Maschinenbau betreibt, ggf. auch an eine Lohndreherei. Findet man alles im Branchenbuch oder im Netz.

Hätte ich damals beim Kauf der Drehmaschine nicht gespart (sondern das doppelte ausgegeben), dann könnte ich die Spacer selbst drehen. Damals dachte ich aber, daß 75mm immer ausreichen ...

Btw: Wie exakt müssen die Spacer sein - verkraftet es das Bremssystem, wenn die Scheibe 1/10 oder 2/10 mm Versatz hat? Oder es genügt es immer, daß Bremsscheibenspacer und der zusätzliche Achspacer genau die gleiche Dicke/Stärke haben?

Ich habe hier einen Bremsscheibenspacer herumliegen, der einen Höhenschlag von ca 1,5mm aufweist (die Scheibe ist also in einer Richtung ca. 1,5mm aus dem Zentrum heraus). Angeblich war der im Einsatz, was ich nur schwer glauben kann ... und auch horizontal ist er nicht ganz "eben", das sind sicherlich 0,5/10mm Abweichung.

mfg, Tolot

Moos ist offline Moos · 13617 Posts seit 27.11.2010
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Neuer Beitrag 30.04.2011 00:13
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Kick das Teil weg. Der wurde def. in Heimarbeit hergestellt und ist Pfusch hoch3. Da Du ja selbst eine Drehmaschine hast, wirst Du wissen das so ein Spacer in 2 Spannungen gedreht werden muß. Da sollte man schon eine vernünftige Maschine mit guten ( ideal weiche und ausgedrehte) Backen für die 2. Spannung haben um den Rundlauf und vor allem den Planschlag zu minimieren. Beim Rundlauf würde ich 0,1 mm noch tolerieren aber beim Planschlag nicht mehr als max. 0,05 mm. Denn der wird nach außen an der Scheibe ja immer größer so das Deine Bremse evt. rubbelt.

Zitat silent grey:
Wichtig ist auf jeden Fall bei Einsatz von Verbreiterungs- oder Adapterscheiben darauf zu achten, dass ein ausreichend hoher Zentrieransatz (Kragen) gewährleistet bleibt. Hier wird konstruktiv bewusst mit einer geringen Spielpassung gearbeitet, die aber deutlich weniger Toleranz aufweist, als Bespielsweise die Duchgangsbohrungen in den Brems- oder Riemenscheiben.

Diese Thematik hatten wir ja schon im anderen Fred. Und eben die Toleranz der Spielpassung kommt ja noch hinzu, also sollte der Spacer schon möglichst genau gefertigt werden.

Bei Gewindeverbindungen gibt es folgende Formeln, allerdings für Stahl/Stahl
Min. Einschraubtiefe ist 1 mal D (Durchmesser der Schraube)
Ideale Einschraubtiefe ist 1,5 mal D
Wird bei uns verwendet und unsere Hydraulikpumpen fallen nicht auseinander.

Bei Alugewindebohrungen würde ich auf 2 mal D gehen. Was bei der Originalen ja auch etwa hinkommt.
Mit der 6 1/2 Gänge Angabe wäre ich sehr vorsichtig, da in dem Fall ja eine Stahl/Stahl Verbindung vorliegt und sich die Angabe explizit auf die verwendete Schraube bezieht. Denn das gleicher Durchmesser nicht gleiche Steigung voraussetzt weißt Du ja sicherlich.
Es ist eigentlich ganz einfach. Das Gewinde in der Bohrung muß min. der max. Zugfestigkeit des Kerndurchmessers der Schraube standhalten. smile

Moos

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Neuer Beitrag 30.04.2011 00:45
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Zitat von HD-Moos
Kick das Teil weg. Der wurde def. in Heimarbeit hergestellt und ist Pfusch hoch3.

Wie Heimarbeit sieht er eigentlich nicht aus. Hochglanzpolierte Oberflächen. Deswegen wundern mich auch diese Mägel, vor allem der Höhenschlag.

Da Du ja selbst eine Drehmaschine hast, wirst Du wissen das so ein Spacer in 2 Spannungen gedreht werden muß. Da sollte man schon eine vernünftige Maschine mit guten ( ideal weiche und ausgedrehte) Backen für die 2. Spannung haben um den Rundlauf und vor allem den Planschlag zu minimieren.

Da weist Du mir zuviel Wissen zu. Ich habe das nicht gelernt, ich bin Autodidakt und daher für jedes Mehrwissen dankbar. Du meinst, daß das Teil nach dem ersten Drehen neu eingespannt und ein zweites Mal überdreht werden sollte?

Beim Rundlauf würde ich 0,1 mm noch tolerieren aber beim Planschlag nicht mehr als max. 0,05 mm. Denn der wird nach außen an der Scheibe ja immer größer so das Deine Bremse evt. rubbelt.

0,1mm für den Planschlag? Klar, am äußeren Rand der Scheibe wird das zum 2,5fachen, aber ich hätte nicht gedacht, daß dies schon zu Probs führen kann.

Aber wie gesagt ist die Backenweite bei mir eh zu klein, ich müßte das ohnehin in eine Dreherei geben, mit deren Mascheinen müßten die sich schon extrem Mühe geben, auch nur entfernt in diese Richtung zu kommen.

Wie der Planschlag bei dem vorliegenden Adapter zustandekam ist mir nicht klar, aber die außerzentrischen (aber für sich genommen exakten) Bohrungen liegen wohl daran, daß wie auch immer deren Kreis falsch gesetzt wurde. Wie auch immer das geschehen konnte.

Bei Alugewindebohrungen würde ich auf 2 mal D gehen. Was bei der Originalen ja auch etwa hinkommt.

Stimmt. Habe noch mal nachgemessen. Rund ca. 18mm. Nun ja, ich brauche konkret einen Adapter mit 19mm, das paßt ja genau ;-).

Danke an alle für die fachlich qualifizierten Antworten.

mfg, Tolot

Moos ist offline Moos · 13617 Posts seit 27.11.2010
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Neuer Beitrag 30.04.2011 01:11
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Zitat Tolot:
Da weist Du mir zuviel Wissen zu. Ich habe das nicht gelernt, ich bin Autodidakt und daher für jedes Mehrwissen dankbar. Du meinst, daß das Teil nach dem ersten Drehen neu eingespannt und ein zweites Mal überdreht werden sollte?

Nicht ganz. Es müssen ja beide Seiten bearbeitet werden, also muß man einmal umspannen. D. h. das Teil wird umgedreht eingespannt um die Rückseite zu planen. Und da muß das Teil sauber eingespannt werden, sonst Planschlag beim Planen der Rückseite.

Zitat Tolot:
Wie der Planschlag bei dem vorliegenden Adapter zustandekam ist mir nicht klar, aber die außerzentrischen (aber für sich genommen exakten) Bohrungen liegen wohl daran, daß wie auch immer deren Kreis falsch gesetzt wurde. Wie auch immer das geschehen konnte.

Sorry, ich dachte das Teil hat einen so großen Rundlauffehler. Ist aber trotzdem Schrott aufgrund des Planschlages. So miese Qualität ist fast schon wieder eine Kunst herzustellen denn das sieht ein Blinder ohne Meßuhr sofort an der Drehmaschine das das Teil eiert.

Hatte bei meinem Bock letztes Jahr eine verzogene Bremsscheibe infolge Überhitzung (aussen bis 0,6 mm Planschlag). Das Teil war die ganze Zeit blau angelaufen und voller Riefen durch das ständige wechselseitige Schleifen an den Belägen und ich hatte ein ständiges Quietschen beim Bremsen. Nächstes mal fahre ich den Großglockneretwas gemütlicher. großes Grinsen

Moos

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Tolot · seit
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Neuer Beitrag 30.04.2011 01:48
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Zitat von HD-Moos
Nicht ganz. Es müssen ja beide Seiten bearbeitet werden, also muß man einmal umspannen. D. h. das Teil wird umgedreht eingespannt um die Rückseite zu planen. Und da muß das Teil sauber eingespannt werden, sonst Planschlag beim Planen der Rückseite.

Ach so. Schade, dachte schon, einen neuen Tip erhalten zu haben. ;-)
Ja klar, anders geht es ja nicht. Eigentlich sind sogar drei Spannungen erforderlich (wenn die Länge schon einigermaßen paßt, der Rohling aber noch nicht rundgedreht ist):
Zunächst wird die rechts die Hälfte des Rohlings rundgedreht. Dann umgespannt und dabei die andere Hälfte rundgedreht, die Rückseite plangedreht, die durchgehende Kernöffnung und der innere Absatz auf der Rückseite herausgedreht. Dann nochmal umspannen um die Vorderseite zu planen und den Absatz einzustechen und herauszudrehen.
Oder würdest Du beim ersten Einspannen schon die ganze rechte Seite bearbeiten?
Ich sehe das naturgemäß immer aus der Pespektive einer Heimdrehmaschine, mag sein, daß man mit "richtigen" Drehbänken (mit denen man ganze Räder bearbeiten kann - ein Traum !) anders arbeiten kann.

Sorry, ich dachte das Teil hat einen so großen Rundlauffehler. Ist aber trotzdem Schrott aufgrund des Planschlages. So miese Qualität ist fast schon wieder eine Kunst herzustellen denn das sieht ein Blinder ohne Meßuhr sofort an der Drehmaschine das das Teil eiert.

Der Rundlauf ist erstaunlicherweise o.k. (jedenfalls geringer als 0,1mm). Ist halt wirklich so, daß der Kreis der Bohrungen ca. 1,5mm außerzentrisch verläuft. Je länger ich darüber nachdenke destso unerklärlicher ist es mir (allerdings läßt sich das noch korrigieren: Die Fehlstellung der Befestigungsbohrungen stört dank der Weite der Bohrungen nicht, d.h. der Adapter läßt sich gerade noch korrekt und ohne "Würgen" anschrauben, und in die freien Zwischenräume läßt sich ein weiterer Satz der 5/16"-Gewindebohrungen für die Scheibenbefestigung legen - dann liegen diese halt etwas "asymmetrisch" zu den Befestigungsbohrungen, aber das dürfte wohl nicht schaden).
Mit dem Planschlag habe ich mich vielleicht mißverständlich ausgedrückt: Ich schrieb "0,5/10mm", meinte also die Hälfte von "1/10mm", also "0,05mm". Das hätte ich nicht als inakzeptabel bewertet, Du schreibst ja selbst, daß das für Dich die Grenze wäre. Am Scheibenende wären das "nur" ca. 0,15mm - ob ich das mit bloßem Auge sofort sehen würde weiß ich nicht, die 0,05mm des Adapters ganz sicher nicht (habe ich auch nur festgestellt, als ich nach dem Feststellen der außerzentrischen Bohrungen "mißtrauisch" geworden auch den Planschlag überprüft habe).

Hatte bei meinem Bock letztes Jahr eine verzogene Bremsscheibe infolge Überhitzung (aussen bis 0,6 mm Planschlag).

Mehr als ein halber Millimeter! DAS sieht man natürlich auch mit dem bloßen Auge. Falls man das Mopped mal aufbockt und das Rad in Drehung versetzt (aber wer macht das schon).

mfg, Tolot

Moos ist offline Moos · 13617 Posts seit 27.11.2010
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Neuer Beitrag 30.04.2011 02:26
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Ich ging von 0,5 - 1 mm Planschlag aus und sah den Rest als flüchtigen Vertipper. nehme dann meine Aussagen bezüglich Schrott etwas zurück.

Wie würde ich einen Spacer mit beidseitiger Zentrierung fertigen?
Als erstes würde ich, eine vorhandene Scheibe vorausgesetzt, den Außendurchmesser drehen, die Mittelbohrung fertigen, dann planen und dann den innen liegenden Zentrierdurchmesser ausdrehen. Teil umdrehen und entweder, je nach Möglichkeit des Backenfutters vorzugsweise am Außendurchm. oder mit umgedrehten Backen am Zentrierdurchm. spannen. Dann den Absatz andrehen und den Absatz noch auf Länge planen.
Dann würde ich eine ganz kleine Rille mit Durchmesser vom Teilkreis der Bohrungen einstechen damit dieser zentrisch markiert ist. Teil ausspannen.
Einen Körnerpunkt auf dem Teilkreis setzen und mittels eines imaginären Dreiecks mit 72° (360°/5) Schenkelöffnung (Hyp/AK) über Winkelfunktion (Hyp. und AK = Teilkreisradius) das direkte Abstandsmaß (GK) der Anschraubbohrungen ermitteln. Den Körnerpunkt als Startpunkt verwenden und mit Stahlzirkel das ermittelte Maß weiterreichen und markieren. Bei genauer Arbeitsweise kommst Du wieder ziemlich genau auf die erste Bohrung. Den Rest Körnen, Zentrieren und Bohren. So würde ich es zu Hause machen wo einem meist nur einfache Mittel zur Verfügung stehen. In der Firma würde ich für die Bohrungen einen Teilapparat verwenden.

Moos

PS:
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Neuer Beitrag 30.04.2011 16:05
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Zitat von HD-Moos
Ich ging von 0,5 - 1 mm Planschlag aus und sah den Rest als flüchtigen Vertipper. nehme dann meine Aussagen bezüglich Schrott etwas zurück.

:-). 0,5 - 1mm .... boah ey!

Als erstes würde ich, eine vorhandene Scheibe vorausgesetzt, den Außendurchmesser drehen, die Mittelbohrung fertigen, dann planen und dann den innen liegenden Zentrierdurchmesser ausdrehen. Teil umdrehen und entweder, je nach Möglichkeit des Backenfutters vorzugsweise am Außendurchm. oder mit umgedrehten Backen am Zentrierdurchm. spannen.

Naja, wenn ich, um bei meinem Beispiel (19mm) zu bleiben, eine Scheibe (!) mit 20 bis 25mm hätte, könnte ich nicht viel machen, außer das Teil ganz außen einzuspannen (wäre die Backenweite große genug), den Kern mit etwas Untermaß rauszudrehen, dann von innen einzuspannen und außen rund zu drehen und dann noch mal von außen einzuspannen und noch mal richtig anzufangen. Liegt vielleicht an meiner Maschine oder meiner mangelden Ausbildung, aber endgültigen Arbeiten mit Inneneinspannung traue ich einfach nicht.

Dann würde ich eine ganz kleine Rille mit Durchmesser vom Teilkreis der Bohrungen einstechen damit dieser zentrisch markiert ist.

Ja, so habe ich auch die außerzentrisch angebrachten Bohrung verifiziert.

Teil ausspannen.
Einen Körnerpunkt auf dem Teilkreis setzen und mittels eines imaginären Dreiecks mit 72° (360°/5) Schenkelöffnung (Hyp/AK) über Winkelfunktion (Hyp. und AK = Teilkreisradius) das direkte Abstandsmaß (GK) der Anschraubbohrungen ermitteln.

Ähhh, ich glaube, daß ich Dir folgen kann. DU meinst damit die "Luftlinie" zwischen den Mittepunkten der Bohrungen auf dem Teilkreis. Da dieser Adapter allerdings 10 Bohrungen braucht (fünf für die Befestigung auf der Nabe, fünf für das Anschrauben der Scheibe) wären es 36°. Aber egal, das Prinzip ist maßgebend.

Den Körnerpunkt als Startpunkt verwenden und mit Stahlzirkel das ermittelte Maß weiterreichen und markieren. Bei genauer Arbeitsweise kommst Du wieder ziemlich genau auf die erste Bohrung. Den Rest Körnen, Zentrieren und Bohren. So würde ich es zu Hause machen wo einem meist nur einfache Mittel zur Verfügung stehen. In der Firma würde ich für die Bohrungen einen Teilapparat verwenden.

Ja, wohl dem, der eine gut ausgestattete Werkstatt benutzen kann. Ich muß zugeben, daß ich bei dem Murks-Adapter die Mittelpunkte für die zusätzlichen Gewindebohrungen unfachmännischer markiert habe (zunächst nur aus "Spaß"). Ich habe einfach den Teilkreis wie von Dir beschrieben markiert, an einer Stelle den Mittelpunkt zwischen den vorhandenen Bohrung angestrichen, die Bremsscheibe aufgelegt und fixiert und mit einem alten 8mm-Bohrer und dessen mehrfacher Drehung einfach angekörnt. Bei dem Spiel der Schrauben in den Bohrungen in der Scheibe reicht dieses Genauigkeit prima facie aus - genauer würde ich es mit der Stahlzirkelmethode sicher nicht hinbekommen. Die andere Frage ist, ob ich die Bohrungen so genau setzen könnte. Dazu erscheint mir meine einfache bzw. Standard-Baumarktständerbohrmaschine wohl etwas zu unpräzise - von dem Problem des Gewindeschneidens/-bohrens nicht zu reden. In ein rundes Werkstück mit der Drehmaschine ein lotrechtes Gewinde zu schneiden/bohren ist ja keine Kunst, aber freihändig über 20 mm oder mehr fünf Mal mm ein lotrechtes Gewinde zu schneiden .... Du als Profi kennst vielleicht einen Trick, wie man dies in einer Heimwerkstatt sicher/präzise machen kann.

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:-) Ich gehe selten vor 2.00 schlafen.

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Neuer Beitrag 30.04.2011 16:33
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Ich mach das meist so, das ich nur von einer Seite messe wenn es eingespannt ist.
Wenn du nämlich umspannst auf die andere Seite hast du keinen Referenzpunkt um genau zu sein, vom Maß her.

Sowas zu erklären ist online mal garnicht so einfach, das wird ja schon fast ein Zerspannungstechnikeronlinelehrgang. fröhlich fröhlich

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Neuer Beitrag 30.04.2011 18:25
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Zitat von Harley-Essen
Ich mach das meist so, das ich nur von einer Seite messe wenn es eingespannt ist.
Wenn du nämlich umspannst auf die andere Seite hast du keinen Referenzpunkt um genau zu sein, vom Maß her.

Du meinst hinsichtlich der Länge/Dicke des Adapters? Kann man doch vor dem Umspannen messen und entsprechend abdrehen. Geht bei meinem Hobel eh nicht anders ... ;-) Aber ihr maschinell verwöhnten Profis ... ;-)

Sowas zu erklären ist online mal garnicht so einfach, das wird ja schon fast ein Zerspannungstechnikeronlinelehrgang. fröhlich fröhlich

Jo, aber sehr interessant und lehrreich!

mfg, Tolot

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