Hallo,
ich hätte gerne für meine künftige Sportster eine Drehzahlanzeige. Gegen ein richtiggehendes Instrument, wie es als Zubehör verfügbar ist, gibt es einige Gründe (und "alte Hasen" behaupten ja ohnehin, daß sie es im Blut/Urin haben, wie die Maschine dreht, aber die brauchen ja nicht weiterzulesen). Aber für diejenigen wie mich, die gerne ein visuelle Kontrolle hätten, genügen auch drei unauffällige Leuchtanzeigen (LEDs) die die maßgeblichen Informationen vermitteln. Ich habe mir folgendes überlegt und stelle es zur Diskussion:
Es gibt eine kleine Box die gerade mal drei LEDs enthält (also sehr klein, kann auch in einer Blende integriert werden):
Als erstes eine gelbe LED. Die leuchtet, wenn man bei laufendem Motor die Minimaldrehzahl unterschreitet; evtl. kann man dies auch durch die Leerlaufdrehzahl begrenzen, denn daß diese zu niedrig ist weiß man ja ohnehin. Als Autofahrer bin ich daran gewöhnt, mit der niedrigesten Drehzahl zu fahren, was auch bei einem MB mit etwas über 50 km/h im 5.Gang noch problemlos geht (natürlich nicht am Berg unter Last). Die probegefahrenen Maschinen (sie hatten einen Dehzahlmesser) haben im niedrigen Bereich ziemlich "gerappelt", rein vom Gefühl her beängstigend, aber bis zu einer bestimmten Drehlzahl noch vertretbar. Eine Visualisierung erscheint daher sinnvoll.
Dann eine grüne LED. Die leuchtet, wenn man sich im optimalen Bereich, also im Bereich des höchsten Drehmoments, befindet und blinkt außerhalb dieses Bereichs (sofern ohnehin nicht schon zu niedrig - gelb - oder zu hoch bzw. gefährlich - rot). Vielleicht wäre aber besser, außerhalb des optimalen Bereichs überhaupt keine Anzeige zu haben oder ein mit zunehmenden Verlassen dieses Bereichs schwächer werdendes Leuchten. Denn häufig genug fährt man ja bewußt unterhalb dieses Bereichs, da würde ein Dauerblinken nur nerven.
Und dann ist natürlich noch eine rote LED, die leuchtet, wenn man sich dem gefährlichen Bereich nähert (vielleicht 1000 oder 500 Upm darunter) und blinkt, wenn man ihn erreicht hat. Aber auch hier wäre vielleicht eine Variation der Leuchtstärke besser, d.h. mit zunehmender Annäherung an die Grenze leuchtet die LED heller. Oder man spendiert für den wirklich roten Bezeich eine zweite rote LED - doppelt-Rot heißt dann "Schluß!".
Elektronisch ist das ganze eher simpel. Schaltungen für Drehzahlmesser gibt es wie Sand am Meer, da kann man sich hinsichtlich Impulsformung und Spannungsversorgung frei bedienen.
Die eigentliche Anzeigeelektronik kann man "diskret" mit Komparatoren oder den bekannten alten Freunden für LED-Ketten/Anzeigen aufbauen und mit etwas mehr Silizium die Blinkfunktion zurüsten bzw. mit Vorwiderständen die Leuchtstärke "einstellen". So eine Schaltung ist schnell skizziert, die Arbeit steckt zwar im Detail, ist aber im Ergebnis kein Problem. Nachteil: Man brauch mehr Teile, es kostet etwas mehr und man braucht mehr Platz (die Box wird größer). Und man wird eine Kalibrierung brauchen, was bei der Alternative wegfällt:
Eleganter ist aber, das mit einem PIC aufzubauen, der direkt die Zündpulse verarbeitet. Für einen PIC-Programmierer ist das zwar nur eine Fingerübung, aber leider habe ich immer noch keine Zeit gehabtm auch noch PIC-Programmierunf zu lernen - ich kann nur die "diskrete" Schaltung entwickeln.
Natürlich müssen die Schaltschwellen einstellbar sein, die Maschinen sind ebenso unterschiedlich wie die individuellen Vorlieben, was in der Nicht-PIC-Lösung per Verdrahtung geschieht (ausgehend von max 6000 Upm wäre eine Auflösung von 250 Upm möglich, was sicherlich für diesen Zweck ausreicht), in der PIC-Lösung muß man sich ein kleines Human-Interface einfallen lassen, wenn man nicht gleich einen PC-Anschluß vorsehen möchte - aber ich würde zwei Taster vorsehen, ähnlich wie bei Digitalarmbanduhren.
Der Kostenaufwand der Bauteile wäre gering. Aus dem Bauch heraus würde ich für die reine Elektronik vielleicht 15 Euronen veranschlagen. Aber wenn man nicht Elektronikbastler ist führt kein Weg daran vorbei, dies zusammenbauen zu lassen (zumal die Schaltung vermutlich in SMD-Technik aufzubauen wäre), was natürlich deutlich Zeit und damit Geld kostet. Die "Box" kann man zur Not selber bauen (oder muß es, wenn man etwas "Besonderes" möchte), aber im Elektronik-Handel gib es genügend Kleingehäuse aus Plaste oder Alu pp. für vergleichsweise kleines Geld. Die Platine kostet natürlich auch, aber im völligen Selbstbau dürfte daher ein Rahmen von 25 oder 30 Euronen erreichbar sein.
Das einzig verbleibende Problem ist der Anschluß an die Maschine. Die Bordspannung ist klar, ich nehme an, daß sie am Lenker/in Tachonähe verfügbar ist, aber erforderlich ist der Zündpuls. Früher (bei Autos) ging man einfach an die Zündspule, oftmals auch einfach nur induktiv (ein paar Windungen Draht um das Kabel vom Unterbrecher genügten häufig), aber ich habe leider keine Ahnung, wie dies bei einer Sportster aussieht. Sehr elegant wäre natürlich, wenn es irgendwo einen Steckanschluß für das benötigte Signal und die Spannungsversorgung geben würde, auch wenn das vermutlich ein höchst proprietärer Stecker wäre, den es nicht einzeln gibt, so daß dort Fruckeln angesagt wäre.
Das ist das Konzept und meine Überlegungen, notwendigerweise noch sehr theorielastig. Was sagt ihr aus der Praxis?
mfg, Tolot