Aloha,
so endlich mal eine positive Rückmeldeung.
Die Dicke läuft wieder.
Da sich S&S sehr, freundlich gesprochen, zurückhaltend verhält, warte ich nun auf den Ersatzhydro vom Lieferanten, bei dem ich gekauft hatte.
Die direkte Kommunikation seitens S&S ist eher auf 3. Klässler Niveau, aber lassen wir das.
Ich habe inzwischen neue Big Axle Hydros von TP verbaut, die waren als einzige Vierstückweise verfügbar.
Jims big axle gab es nur 2 usw.
Und ein Mix aus verschiedenen Hydros kam nicht in Frage.
Aber zurück zur Nadelsuche.
Weder im Nockenwellengehäuse noch an der Nockenwelle selbst waren Spuren von den fehlenden Nadeln oder Bröselreste, Beschädigungen oder sonstige Spuren, die auf eine Zerstörung der Nadeln hinweisen könnten.
Nichteinmal ganz unten im Gehäuse waren irgendwelche Fragmente, splitter oder sonstiges.
Nochmal zur Info, ich habe 12 nadeln aus dem Roller geholt, auf den Bildern für Ersatzrollen sind immer 20 Nadeln zu sehen, was bedeuten würde, dass sich 8 nach irgendwohin verabschiedet haben sollten.

Also nächste Suchstelle Ölpumpe.
Theoretisch sollten ja Reste davon oder sonstige spuren von zerbröselten Nadeln in der Ölpumpe zu finden sein.
Wenn man mal ganz davon absieht, dass das eine üble Frickelei ist, die Ölpumpe bei eingebautem Motor zu zerlegen, da beim Evo Tourer das Getriebe recht nahe am Motor sitzt und somit eine einfache Entnahme am Motor unmöglich ist,
ging es doch irgendwie bis auf die Antriebswelle, die bekomt man nur raus, wenn entweder der Motor oder das Getriebe ausgebaut wurde.
Das stand aber nicht zur Debatte.
Der hintere Sicherungsring ist kein Seegering sondern ein Sprengring, der sich richtig bescheiden einbauen lässt, als Abstützung, dass die Welle nicht immer nach vorn geht, habe ich eine kleine Zange verwndet,
einfach aber effektiv.
Auch die Investition in eine kleine abgewinkelte Knipex Seegeringzange hat sich gelohnt.
Die war auch hilfreich beim Einbau des kleinen Sprengrings.
Ohne gescheites Werkzeug, braucht man sich so eine Übung nicht erst antun.
Eine eingehende Untersuchung der Ölpumpe brachte aber keinerlei Hinweise auf irgendwelche Metallreste, Beschädingsspuren oder sonstige Hinweise auf den verbleib der fehlenden Nadeln.
Die Riefen im Pumpengehäuse sind Bearbeitungsspuren und sehen auf dem Bild schlimmer aus, als sie in Wirklichkeit sind.
Als ehemaliger Dreher und Fräser kann ich das beurteilen.

Also können die theoretisch nur komplett über das Breather Valve in den Kurbelraum gesogen worden sein oder die waren einfach niemals verbaut und der freie Platz war mit Fett gefüllt.
Ich habe mich mit meinem Gewissen auf letzteres geinigt.
Denn selbst da sollten irgendwelche Spuren am Breather Valve zu finden sein, die den Absog erklären würden und die Warscheinlichkeit, dass da 8 Nadeln spurenlos durchrauschen ist massiv geringer als ein fetter Lottogewinn.
Also alles wieder zusammen gebaut und Probelauf.
Jedoch so einfach war das dann doch nicht.
ich habe zunächst den Motor mehrfach per Hand auf der Primärseite mit der 38er Nuss durchgedreht.
Der Primärdeckel war ja runter, da ich zunächst dort den Verursacher des Klackerns vermutete, also praktisch für die Drehübung.
Alles ohne Geräusche, tip top.
Nun erfolgte der Motorlauf per Anlasser mit rausgedrehten Zündkerzen, welche auch schön an masse gelegt wurden um eine Zerstörung der Zündung zu vermeiden.
Auch hier alles gut.
Also los, Zündkerzen rein und starten.
KlackerdieKlackerdieKlacker...

Was jetzt???
Kein Öldruck in der Anzeige.
Öldruckgeber raus, drerhen lassen, kein Öl.

Kurze Rücksprache mit dem Motorenmech, der mir die Köpfe überholt hat und der bestätigte mir meinen Verdacht, die Ölpumpe zu entlüften.
Also Schraube, Feder, Kugel raus, Öl rein, Bohrung mit Finger zugehalten, drehen lassen ohne Zündkerzen bei ausgeschraubtem Öldruckschalter.
Hurra, da kommt jetzt endlich Öl.
Also zusammenbauen, starten, klackert, klackert, wird leiser, klackert nicht mehr, läuft.
Tip top.

Nun noch den Vergaser einstellen und Probefahrt machen.
Die war heute soweit i.O.
Morgen dann ne grössere Runde.