Beobachte seit ewig wie unterschiedlich die Empfindungen dazu sind.
'Gleich' bleibt das Fahrverhalten nicht - man stellt sich darauf ein und lebt damit, weil man will, da man es wegen der Optik so schräg haben wollte.
An einem Bike hatte ich vom Vorbewohner Drei Grad Brücken vorgefunden . Das hab ich dann so nur kurze Zeit vor dem Rückrüsten auf Standard gelassen - ja "kann" man natürlich fahren, und man 'gewöhnt' sich an Vieles.
Ist noch anders als sechs / sieben Grad, aber fühlt sich für mich bereits nicht mehr gut an, und in bestimmten "Situationen" wird es das Abfangen der Maschine nicht vereinfachen.
Die Rechnung Effekt (nur leichter Stretch)/ Nutzen geht aus meiner Sicht nicht auf.
An einem anderen Bike, die eine im Bild unten, waren vom Vorbewohner alte Panhead-Brücken montiert, die mit den zwei Nachlaufeinstellpositionen, die früher für den Seitenwagen-Betrieb verstellt werden konnten.
Das war schon etwas mehr Stretch, weiß es nicht genau, schätze vielleicht fünf Grad.
Auch nur mal kurz getestet vor dem Rückrüsten - fand`s absolut grauselig, obwohl ich zu der Zeit schon eine Ewigkeit die Erfahrung mit meiner Softail mit schräger Brücke hatte.
Wer sagt er hat 'keine Probleme' damit, dem glaube ich das meist - er hat eben die Bereitschaft sich damit auseinanderzusetzen und zieht sich irgendetwas daraus.
Nur wenn jemand sagt 'da merkste nix' , der setzt sich auch in Ameisenhaufen und merkt nix.
Erinnere mich dabei an eine Fahrt in den Bergen vor etlichen Jahren, bei der ein Bekannter vor mir fuhr.
Der war im Gegensatz zu mir oft mit seinem Schräggabler in solchen Höhen unterwegs, seine Gabel noch einiges länger, machte seit Jahren viele km mit dem Bike, immer routiert und mit noch zügigem Tempo über die Paßstraßen.
Aber irgendwann stand auch er plötzlich quer , zur Hälfte auf der Gegenfahrbahn, es kam zum Glück grad keiner.
Die Aufmerksamkeit für den 'Kampf' mit dem schräggabeligen Gerät hatte halt wahrscheinlich mal kurz nachgelassen.
An meiner Softail, die mein eigenes Projekt war, Bild unten, habe ich schräge Brücken (weiß nicht mehr wieviel Grad, vielleicht Sechs/ Sieben) so seit rund fünfundzwanzig Jahren.
Rot markiert, wo der Nachlauf dadurch angekommen ist - wie man sieht, nicht mehr im positiven Bereich.
Fahre aber mittlerweile damit schon lange nicht mehr in die Berge und ungerne kurvenverdächtige Strecken, mache damit sowieso nur noch wenige km - es ist die Diva für Erhaltungsfahrten, zum 'motorradfahren' habe ich andere.
Geht zwar ansonsten sehr gut, aber das Kurvenfahren ist auch nach 25 Jahren damit ein sonderbarer 'Spaß'.
Mir ist beim Fahren damit klar, daß ich mich noch mehr auf mein Glück verlasse, als so schon.
Die Arbeit der Konstrukteure habe ich ja schließlich erfolgreich sabotiert.
Geradeaus ist es ok, auf der Autobahn bei schnellerer Fahrt aber NUR wenn alles ganz genau paßt : Luftdruck der Reifen muß exakt sein (mittlerweile rausgefunden, welcher) und das Fahrwerk hinten muß von der Höhe her passen, ansonsten stellt sich ab 120 km/h ein wirklich übler 'death wobble' ein.
Das hat damit zu tun, daß sich über die Fahrwerkshöhe hinten der Nachlauf an der Front ja auch verändert und das summiert sich in diesen Grenzbereichen schnell entscheidend auf.
Ich liebe das Bike, aber die schräge Gabel bleibt so nur dran, weil der ganze Umbau auf eine bestimmte Optik ausgelegt wurde, das kann man nicht mehr einfach ändern.
Technisch gesehen haben die schrägen Brücken nur zwei Berechtigungen.
An Choppern mit Zubehörrahmen mit schrägem Lenkkopf und überlanger Gabel, die einen extrem positiven Nachlauf erzeugen.
Da kann man mit einer schrägen Brücke den Nachlauf wieder etwas negativer stellen, was dann in dem Fall ausnahmsweise der Fahrbarkeit und Sicherheit dient.
Das andere sind die Beiwagenmaschinen, Nachlaufverstellung für Betrieb mit oder ohne Beiwagen.
Meine Meinung und mein Fazit, auch nach durchlebten Notsituationen - Dein Mechaniker hat absolut recht, daß das der Sicherheit garantiert NICHT dient.
Auch einverstanden, daß es u.U. lebensgefährlich werden kann.
Stabilität / Fahrbarkeits- Reserven, wenn man es so nennen will, müssen irgendwann mal abrupt abgerufen werden und sind dann vielleicht nicht mehr da.
Auf Fotos und vielleicht noch auf der Route 66 bei 60 Meilen spielen Nachlauf / Fahrwerksgeometrie nicht so die Rolle, aber sonst..?
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WAS MAN ANFÄNGT, MUß MAN AUCH ZU EN