Wie schon gesagt, präsentiert sich der Linkert Vergaser in einem optisch tadellosen Zustand.
Foto 3 aus dem rigid Pan - Manual klärt uns auf, daß wir es ...
Foto 1: ... auf der linken Seite mit dem "High Speed Valve", ich interpretiere mal frei, der "Hauptdüse" ...
Foto 2: ... und auf der rechten Seite mit dem "Low Speed Valve", ich interpretiere mal frei, der "Leerlaufdüse" zu tun haben
Foto 4: Da wir im rigid Pan - Manual nachschauen, ist der Linkert-Vergaser in der Explosionszeichnung mit dem strömungstechnisch katastrophalen rechtwinkligen Ansaugstutzen (Manifold) ausgestattet, der wie ein T-Stück aus dem Klempnerhandwerk aussieht (vermutlich kommt er da auch her
). "Strömungstechnisch katastrophal" deswegen, weil der mit hoher Geschwindigkeit angesaugte Luftstrom wegen der Zentrifugalkraft natürlich nicht abrupt rechtwinklig um die Ecke kann (können Autos und Motorräder mit 100 Sachen auch nicht
), sondern sich von der "kurven"inneren Rohrwand genau an der scharfkantigen Ecke mit Schwung ablöst, sodaß sich dort auf jeder der beiden Seiten in jedem T-Arm ein Luftwirbel bildet, der wie eine Querschnittsverengung = Drosselung = Drehmoment- und Drehzahlreduzierung wirkt.
Foto 5: Der Flathead-Motor, der durch seine Umlenkung des Luftstroms im Ventilkanal erst nach oben und dann rückwärts nach "links" bzw. "rechts" in den Brennraum ohnehin total gedrosselt ist, hat hingegen einen für die damalige Zeit wunderbar strömungsgünstigen Y-Manifold, der ihm bei den vielen nachgeschalteten Drosseln auch nicht mehr groß weiterhilft.
Hier begegnet uns also mal wieder der geballte Wahnwitz, den Harley-Konstruktionen so an sich haben können
. Der Pan-Manifold läßt sich nur so erklären, daß man den elend langen Linkertvergaser nicht noch weiter nach links unter dem gegenüber heutigen Roadkings nur etwa halb so breiten Tank herausragen lassen wollte (also rein optische Gründe veranlassten Harley zur Hinnahme einer drastischen Leistungs- und Drehmomentreduktion)
. Diese Anordnung war wohl nötig, weil beim OHV-Pan die Ventilebene auf der Zylinderhochachse und nicht wie beim Flatty viel weiter rechts neben dem Zylinder angeordnet ist. Wenn die Ventilebene nach links gerückt ist, verschiebt sie mit sich natürlich auch den Vergaser noch weiter nach links = es bleibt kein Platz mehr für den langen y-Manifold.
Interessant ist, daß diese beiden Düsennadeln so ausgeführt sind, daß sie ohne Werkzeug vom Fahrer während der Fahrt bequem verstellt werden können. Das war anscheinend (wegen mangelnder Präzision? hohem Verschleiß?) öfters nötig.
=> Gibt es einen Mitleser, der Erfahrungen im Betrieb des Linkert-Vergasers hat?
Für die "Ganz-genau-Hingucker":
Foto 1: Auf der linken Seite ist eingegossen: ""L&L Manufacturing Co. Made in Indianapolis".
Foto 4: Der Linkert von der Pan hat 4 Flanschrauben zum Manifold, der Linkert von der Big Flattie 3.
Dieser Beitrag wurde schon 15 mal editiert, zum letzten mal von niterider am 28.04.2016 16:27.